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Autor(en): Bawole, Paulus
Titel: Informelle Siedlungen an Flussufern in gefährdeten Stadtgebieten Indonesiens : Fallstudien: in den Städten Medan, Yogyakarta, Malang und Surabaya - Indonesien
Sonstige Titel: Informal settlements along the riverbanks in dangerous areas in Indonesien cities : field research: in the City of Medan, Yogyakarta, Malang and Surabaya - Indonesia
Erscheinungsdatum: 2007
Dokumentart: Dissertation
Erschienen in: Druckausgabe bei Grauer, Beuren; Stuttgart erschienen
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-33738
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/67
http://dx.doi.org/10.18419/opus-50
ISBN: 978-3-86186-543-8
Zusammenfassung: Im Jahre 2020 werden nach Hochrechnungen drei Viertel der Weltbevölkerung in den Großstädten der Entwicklungsländer Asiens, Afrikas und Latein Amerikas leben. Die Armen in den Städten wohnen meistens im Stadtzentrum. Sie besetzen die öffentlichen Plätze, für die es keine besondere Nutzung gibt, sowie Plätze entlang der Bahnlinie, unter den Brücken, auf dem Friedhof und entlang des Flusses. Wie in anderen Entwicklungsländern gibt es mehrere Städte in Indonesien, durch die kleinere oder größere Flüsse fließen. Wenn arme Leute, die keine Familie haben, in der Stadt einwandern, besetzen sie die öffentlichen Räume entlang des Flusses, um ihre informellen Häuser zu bauen. Sie ziehen zum Wohnen diese Gebiete vor, weil sie nicht zu weit vom Stadtzentrum entfernt sind, in dem sie normalerweise arbeiten. Der andere Grund ist, dass diese Leute entlang des Flusses kostenlos leben können. Die Flussufergebiete können gut, gemäßigt, gefährlich, ja vielleicht sehr gefährlich sein. Die armen Leute überlegen das aber nicht. Selbst wenn es so ist, leben sie gerne in informellen Siedlungen, weil sie wenigsten eine Hütte haben, die ihr tägliches Leben schützt. Sie zahlen ja auch kein Geld, wohnen in der Nähe des informellen Arbeitplatzes, und der Fluss als ein Naturelement ist einfach erreichbar. In den Spontansiedlungen müssen die Armen sich an minimale Einrichtungen gewöhnen. Im Allgemeinen betrachtet die Volksgruppe, die außerhalb der Armensiedlungen lebt, die Siedlungsplätze der armen Bevölkerungsschichten als hässliches und ungesundes Wohngebiet, als Quellen der Kriminalität und als eine Ursache für die negative Vorstellung vom Image der Stadt. Wenn sie versuchen, die Probleme der Armensiedlungen in den Griff zu bekommen, so kann man fast mit Sicherheit sagen, dass sie sich nach der Schönheit der Städte in den fortgeschrittenen Ländern sehnen, und deshalb die Armensiedlungen ihres eigenen Landes zerstören und an deren Stelle Villenviertel errichten und Grünanlagen anlegen. Wenn die Armen nicht umziehen wollen, verjagt die Regierung sie dadurch, dass die Regierung die Siedlungen verbrennt oder zerstört. Das Regierungsprogramm zur Verschiebung der Wohnsiedlungen armer Leute kann mit der Redeweise „Tutup Lobang - Gali Lobang“ (Schließ ein Loch - grab ein Loch) gekennzeichnet werden, denn das Programm dieser Verschiebung löst offenkundig die Problematik der Elendsviertel in einer Gegend, aber dasselbe Programm schafft indirekt neue Spontansiedlungen in anderen Gegenden der Städte. Dieser Zustand besteht, weil die armen Bevölkerungen, deren Hütten verschoben werden, auch danach in keiner Weise im Stande sind, Häuser im Rahmen des offiziellen Wohnungsbaus zu erwerben. Trotz allem sind und bleiben sie gezwungen, in derselben Stadt eine noch freiliegende Fläche zu suchen, um dort illegal eine neue Bleibe zu schaffen. Das Hauptziel dieser Forschung ist es, den Charakter der Entwicklung der informellen Spontansiedlungen entlang des Flusses in großen Städten in Indonesien herauszufinden. Das andere Ziel ist die Untersuchung des Lebensstils der Bewohner und wie diese mit der schlechten Umgebung und minimalen Infrastruktureinrichtungen leben können. Die physischen Aspekte des Wohnviertels sollen aufmerksam beobachtet werden. Weil in den Flussufergebieten die Häuser von den Armen gebaut wurden, muss deren Gefährdung untersucht werden. Auf Grund von Beobachtungen bei der Feldforschung gibt es im Allgemeinen zwei Siedlungsmuster. Das erste ist das lineare Modell, das sich parallel zum Fluss entwickelt; das zweite ist eines, das senkrecht zum Strom des Flusses entsteht. Die Freiräume sind spontan der Hausentwicklung folgend und ohne vorausgehende Planung entstanden. Die existierenden Freiräume richten sich nicht nach bestimmten Mustern oder Maßen, sondern werden von der örtlichen Bevölkerung nach den Grundsätzen der maximalen Ausnutzung festgelegt. Im Allgemeinen sind der Dachformen der Häuser so einfach mit einfachem Baumaterial. Auch die Wände der Wohnhäuser variieren stark, angefangen bei den sehr einfachen Baumaterialien Karton, Plastik, Zink und Bambus bis zu Bauten aus Backsteinwänden. Die Fußböden der Wohnhäuser in Form von Pfahlbauten bestehen aus Holzbrettern, es gibt aber auch solche, die aus Bambus gebaut sind. Bei Wohnhäusern, die nicht am Ufer eines Flusses errichtet wurden, bestehen die Flure aus wechselnden Materialien, aus Pflasterungen mit Zement, aus Terrazzoziegeln, Keramik oder auch aus Erde. Die hier vorgeschlagene Methodik immer nur das eine Ziel im Auge hat, der armen Bevölkerung in den informellen Spontansiedlungen zu helfen, so kann man sie mit gutem Recht in folgender Weise benennen: „Methodik für eine Weiterentwicklung, die in erster Linie die arme Bevölkerung im Auge hat“ (Strategy for Poor Priority Development). Durch dem Konzept „Advocacy Development Planning for and with the Poor” können die Lebensqualität der Armen und ihre Siedlungsgebiet verbessern.
By 2020 three-quarters of the world’s urban dwellers will live in cities and towns of the developing world in Africa, Asia and Latin America. In developing countries, poor people live mostly around the city center. They occupy unused areas, for instance along the side areas of the railway tracks, vacant lots, spaces under the bridges, and also along the riverbanks. As in other developing countries there are many cities in Indonesia passed by a river along which informal spontaneous housing areas grow. By living along the riverbanks low-income people do not have to pay anything for the land and they can build their houses from very simple building materials. The riverbanks can be rated as good, moderate, risky and maybe very risky areas to be inhabited. Usually the poor people who live there are not concerned about how dangerous the riverbank area is, because the most important aspects for them are that they have a shelter to protect themselves from the climate, they do not have to pay rent, they are close to the city center for work opportunities, and the river as a resource is easily accessible. In spontaneous housing areas along the riverbanks, people have to deal with minimal infrastructure facilities. Because the environmental quality within these areas is poor, the government implements upgrading programs on the riverbanks which often get rid of the spontaneous settlements and move the people to other areas. Sometimes if people refuse to move, the government forces them by burning or bulldozing the settlements. According to experiences in several cities, removing the poor from their housing area in the cities does not solve their problems. Because they are too poor, they cannot pay the formal housing price asked by both the government and private developers, so they will continue to try to find other vacant areas in the city and build their new informal settlements. The main objective of this research is to define the character of informal housing areas along the riverbanks within the city. Therefore the research also studies how the poor can struggle and deal with the minimal infrastructure facilities available. The other objective of the research is to identify the risks of spontaneous settlements built on the periphery of the river. To obtain these objectives, the characteristics of physical aspects and environmental qualities of these areas as well as the socio-culture of their inhabitants must be observed cautiously. Using qualitative and quantitative research, the methodology emphasizes the relationship between the informal housing facilities including the architectural aspects and the daily activities of inhabitants. Housing patterns in informal housing areas along the riverbanks are usually linear, parallel with the river flow and influenced mostly by the declivity of riverbanks. Open spaces and small streets or alleys within the settlement are spontaneously formed as a consequence of disorganized housing development. Nevertheless the people use them quite intensively. Architecture forms and space arrangement of the houses are very simple. Building materials used for the houses are varied: carton, plastic, used boards, zinc and also some bricks for permanent houses. After studying the characteristics and risks of such informal housing areas, an alternative plan proposes the concept „Advocacy Development Planning for and with the Poor.“ This concept should be implemented with the strategy by giving priority to the poor people to improve their own housing areas and also their socio-economics.
Enthalten in den Sammlungen:01 Fakultät Architektur und Stadtplanung



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