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Autor(en): Eisenberg, Bernd
Titel: Parkstrukturmerkmale – ein Beitrag zur Quantifizierung des Nutzungspotenzials öffentlicher Grün- und Erholungsanlagen : Beispielhafte Untersuchung in zwei deutschen Großstädten unter besonderer Berücksichtigung von Zentralitätsmaßen
Sonstige Titel: Park metrics - quantification methods for spatial potentials of green open spaces with regard to recreational uses : Exemplary study in two German cities, focussing particularly on measures of centrality
Erscheinungsdatum: 2009
Dokumentart: Dissertation
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-52092
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/92
http://dx.doi.org/10.18419/opus-75
Zusammenfassung: Die vorliegende Arbeit untersuchte die Einsatzmöglichkeiten raumbezogener Analysemethoden für die Freiraumplanung mit dem Ziel, das Nutzungspotenzial von Grün- und Erholungsanlagen anhand von Parkstrukturmerkmalen zu beschreiben und zu beurteilen. In einem dreistufigen Arbeitsverfahren wurden zunächst die theoretischen und methodischen Grundlagen erarbeitet und die aus freiraumplanerischer und wissenschaftstheoretischer Sicht notwendigen Anforderungen an Parkstrukturmerkmale erstellt. Anschließend wurden die dabei auftauchenden besonderen methodischen Fragestellungen vertieft und schließlich die Parkstrukturmerkmale auf zwei Maßstabsebenen – stadtweit und auf Parkanlagen bezogen – am Beispiel der Freiraumsysteme Hamburgs und Stuttgarts untersucht. Eingebunden war diese Untersuchung in das Forschungsfeld der Freiraumplanung. Die Arbeit griff aus der Gruppe der Grün- und Erholungsanlagen den Typ der Parkanlage heraus und konzentrierte sich auf erholungsorientierte Funktionen dieser Anlagen, d.h. das Nutzungsspektrum Spiel, Sport, Naherholung, Naturerleben und Kommunikation. Die Entwicklung und Erprobung von Parkstrukturmerkmalen war von dem Leitgedanken getragen, eine Grundlage für die Beurteilung des Nutzungspotenzials öffentlicher Parkanlagen zu erarbeiten und orientierte sich an den Anforderungen für Strukturmerkmalen der Landschaftsanalyse, den Landschaftsstrukturmaßen. Parkstrukturmerkmale müssen demnach eindeutig einer Freiraumfunktion zu zuordnen sein, die dafür relevanten strukturellen Eigenschaften des städtischen Freiraums wiedergeben, nachvollziehbar und anschaulich sein, die zuverlässige Reproduzierbarkeit der Mess- und Berechnungsergebnisse gewährleisten sowie effizient und praktikabel sein. Für die aus der Literatur ermittelten Einflussfaktoren auf das erholungsorientierte Nutzungspotenzial, wie Übersichtlichkeit, Nutzungsoffenheit oder Erreichbarkeit wurden raumbezogene Merkmale beschrieben. In einer umfassenden statistischen Analyse (Faktorenanalyse) von über 1.200 Anlagen in Hamburg bzw. 130 in Stuttgart erwiesen sich Merkmale der Merkmalsgruppen Form, Nutzung, Umfeld und Konfiguration im Rahmen einer Faktorenanalyse als relevant. Der methodische Schwerpunkt lag auf der Entwicklung und Erprobung konfigurativer Strukturmerkmale. Unter Konfiguration wurden im Kontext dieser Arbeit sich überlagernde, stadträumliche Bezüge verstanden, die mit Hilfe topologischer Zentralitätsmaße gemessen werden können und dessen Analysemethoden im Rahmen des Space-Syntax-Forschungsfeldes entwickelt wurden. Ein Vorteil der konfigurativen Merkmale ist darin zu sehen, dass der gesamte, potenziell nutzbare städtische Freiraum Gegenstand der Analyse ist. Daher konnten Parks als integraler Bestandteil des öffentlichen Bewegungsraums untersucht und implizit die wechselseitigen Beeinflussungen einbezogen werden. Es zeigte sich, dass die Einbindung von Parks und z.T. auch Spielplätzen in die umgebende Stadtstruktur sowie die innere Parkstruktur mit konfigurativen Merkmalen beschrieben und dass somit über Nutzungsschwerpunkte und -intensität geurteilt werden kann. Die methodischen Probleme, die mit einem universellen Ansatz der Freiraumanalyse verbunden sind, traten deutlich hervor. So stellte sich z.B. die Frage nach der Maßstäblichkeit der Grundlagenkarten und der Auflösung der räumlichen Einheiten der Analysekarten - in der vorliegenden Studie die so genannten Axial-Linien und Segment-Linien. Im Rahmen der Arbeit wurden daher Verfahren zur Vergleichbarkeit der Grundlagenkarten entwickelt und validiert. Es zeichnete sich jedoch weiterer Forschungsbedarf ab, insbesondere zur Frage des Einflusses topographischer Konstanten, wie z.B. Kessellage und natürliche Barrieren, für die Konfiguration einer Stadt und ihres Freiraums. Die anlagenbezogenen Untersuchungen zeigten, dass in Parkanlagen spezifische Konfigurationen auftreten, die andere Aktivitätsmuster aufweisen als außerhalb der Anlagen. Um diese Aktivitätsmuster vorherzusagen, haben sich die Raumrepräsentationen mit vereinfachten Axial-Linien-Karten und mit Segment-Linien-Karten als sinnvoll erwiesen; beide Verfahren konnten die Frequentierung von Wegeabschnitten und Bereichen im Park hinreichend erklären. Für Parkbesucher sind, wie die Literaturrecherche ebenfalls zeigte, Kopräsenz und Überschaubarkeit wichtige Faktoren der Parknutzung und der Beurteilung der Aufenthaltsqualität. Für die Analyse der Bewegungsmuster als ein Faktor der Kopräsenz, waren Linien-Analyse-Karten geeignet. Sichtfeld- und Sichtbarkeits-Graphen-Analysen in Kombination mit Methoden der Wahrnehmungspsychologie wurden jedoch die größten Möglichkeiten zugeschrieben, um affekthafte Raumqualitäten beurteilen zu können. Es wurde empfohlen, eine weitere Merkmalsgruppe, die den visuell-räumlichen Eindruck erfasst, zu den Parkstrukturmerkmalen hinzuzufügen, um die Freiraumplanung mit adäquaten Methoden zur Ermittlung des Nutzungspotenzials von Grün- und Erholungsanlagen auszustatten.
This doctoral thesis examined the application of spatially-oriented, analytical methods for open space planning. Its objective was to describe the potential for a recreational use of parks and green open spaces in urban areas with the means of structural dimensions of parks – in short park metrics. In a threefold approach, first the theoretical and methodological background was examined, then the restrictions and obligations for park metrics were described. Finally, park metrics were examined and validated on two levels: city level and park level. The cases were taken from the cities of Hamburg and Stuttgart. This study was conducted within the wider field of open space planning. It focussed on parks and playgrounds and their potential for recreational uses. The in depth analyses of measures of centrality were related to methods of the space syntax research field. The development and testing of park metrics was guided by the main idea to develop a basic set of structural dimensions or measurements feasible for the evaluation of potential park uses. The need for such an approach was proved by the literature analysis. The resulting method for the extraction and development of useful structural measurements was oriented towards the requirements for landscape metrics known in landscape analyses. Structural measurements for parks in general have to be associated with one specific open space function (social, ecologic, economic), They have to describe a relevant structural property of open space, they have to be comprehensible, their measurements have to be reproducible and they have to be efficient and practicable. Based on a literature review measurements e.g. for visibility, accessibility or vulnerability for disturbances were described. A statistical analysis - principal component analysis - was founded on the structural und spatial properties of more than 1200 parks in Hamburg and 130 in Stuttgart. Measurements associated with shape and land use of the park, the neighbourhood and the configuration in which the park is embedded proved as relevant and significant for the description of structural properties of public green open spaces. The methodological focus lay on the development and testing of configurational characteristics. In this context configuration means overlaying spatial relations in urban areas. It can be measured with topological measures of centrality and its analytical methods were developed in the frame of the space syntax research field. One advantage of configurational measurements is that the whole public open space is examined. Therefore all green open spaces are an integral part of the analysis and interactions between open (street) space and open green space are taken into consideration. It could be shown that the integration of parks in the urban fabric as well as the inner structure can be described sufficiently with configurational measurements. As a consequence the concentration of uses in parks and its intensity can be differentiated and partly predicted. The methodological problems that were connected to a universal approach for open space analyses were clearly identified. The questions of scale and grain were therefore addressed and methods for comparing divergent analytical maps - axial line maps, and segment line maps were developed and validated. A need for further research was identified, especially with regard to the influence of topography and physical boundaries for the configuration of cities and urban areas. Besides the urban analyses studies related to park space were carried out. For Hamburg and Stuttgart they showed that parks have particular patterns of activity that differ from patterns outside the park. In order to predict these patters, the representation of space with axial line maps but also with segment line maps proved feasible, both methods were reliable for explaining activities and frequencies in parks. In order to widen the analytical power, measurements that capture qualities of open spaces that are related to emotions were proposed - e.g. measurements for spatial enclosure or openness. Further methods, for instance Visual Graph Analyses from the space syntax research field, and from cognitive psychology were regarded as fruitful to deal with emotive qualities of open spaces accordingly and would enhance the park metrics approach.
Enthalten in den Sammlungen:01 Fakultät Architektur und Stadtplanung

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