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Autor(en): Lewandowski, Natalie
Titel: Talent in nonnative phonetic convergence
Sonstige Titel: Talent in fremdsprachlicher phonetischer Konvergenz
Erscheinungsdatum: 2012
Dokumentart: Dissertation
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-74023
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/2875
http://dx.doi.org/10.18419/opus-2858
Zusammenfassung: The presented study analyzes the influence of the factor "talent" on phonetic convergence in nonnative interactions. Phonetic convergence occurs when two speakers become more similar in their segemental and suprasegmental pronunciation. Summarizing the findings about the influence of talent on nonnative convergence leads to the assumption that convergence is the default tendency for natural communicative interaction, with talent probably influencing its core mechanisms, causing significant differences to arise between phonetically talented and less talented speakers. Apart from talent, convergence is also very likely influenced by other individual factors, such as personality and psychological features, the need for social approval and other social and contextual factors determining the communicative situation. Gender, on the other hand, was not shown to have any influence on the level of convergence displayed in the dialog task, nor did it modulate the behavior in the read speech tasks. The occurrence of convergence has proved to be strongly tied to the existence of a direct communicative interaction, since its effects could neither be confirmed for the summary part of the main experimental task, nor for the read speech pre- and post-test. Thus, no carry-over to speech styles other than dialog could be found. This implies that studies investigating spontaneous speech phenomena should also take place in spontaneous or at least quasi-spontaneous dialog environments rather than in carefully constructed (and therefore rather unnatural (i.e., unsuitable for capturing "naturally" occurring convergence) word repetition or reading tasks. It seems equally important to draw a strict terminological line between "imitation" and "convergence", the former of which is a fully conscious and controlled process, while the latter is only a partially consciously or largely subconscious process. It has been proposed that convergence at its core is a biologically founded drive for more synchrony, which, however, is delimited by many endo- and exogenous factors inherent to every dialogic interaction. The outcome is a dynamic interplay of factors enhancing and limiting it, thereby introducing divergence. Both automatic and controlled mechanisms play a role and this presupposes a "hybrid model" of convergence. Although divergence is more likely to be based on conscious decisions, the speaker might also become aware of the outcome of the rather subconscious convergence processes and deliberately decide to influence them. Social factors and, for instance, the ratings of attractiveness and friendliness probably also exert their influence subconsciously.
Die präsentierte Studie analysiert den Einfluss des Faktors "Talent" auf phonetische Konvergenz in nicht-muttersprachlichen Dialogen. Phonetische Konvergenz tritt auf, wenn zwei Sprecher sich einander in ihrer segmentalen und suprasegmentalen Aussprache annähern. Die Zusammenfassung der Ergebnisse verleitet zur Annahme, dass Konvergenz die Grundtendenz für natürliche kommunikative Interaktion ist. Talent beeinflusst wahrscheinlich ihren Basismechanismus und verursacht dabei signifikante Unterschiede im Verhalten talentierter und weniger talentierter Sprecher. Abgesehen von Talent, wird Konvergenz höchstwahrscheinlich auch durch weitere Faktoren, wie Persönlichkeit, psychologische Variablen, das Bedürfnis sozialer Anerkennung und weitere soziale und kontextuelle Faktoren beeinflusst, die die Kommunikationssituation prägen. Das Geschlecht der Probanden hat sich jedoch weder in den Dialogen noch im gelesenen Aufgabenteil signifikant auf das Verhalten ausgewirkt. Das Auftreten von Konvergenz war zudem an das Vorhandensein einer direkten kommunikativen Interaktion gebunden, da weder im Zusammenfassungsteil am Ende der Dialogaufgabe (Monolog) noch in den auf gelesener Sprache basierenden Vor- und Nachtests Konvergenz festgestellt werden konnte. Daher konnten keine Übergangseffekte von Konvergenz zu anderen Sprachstilen als dem direkten Dialog gefunden werden. Dies lässt schlussfolgern, dass Studien im Bereich spontansprachlicher Phänomene in eben solchen spontanen oder quasi-spontanen Szenarios getestet werden sollten und nicht, wie oft der Fall, in vorsichtig konstruierten Wortwiederholungs- oder Leseaufgaben. Diese scheinen eine eher unnatürliche Umgebung für das Aufzeichnen "natürlich" auftretender Konvergenz. Es erscheint ebenfalls sehr wichtig, eine strikte terminologische Trennung zwischen "Imitation" und "Konvergenz" zu vollziehen. Das erste Phänomen ist ein vollständig bewusster und kontrollierter Prozess, während der zweite nur teilweise bewusst oder sogar größtenteils unterbewusst ablaufender Prozess ist. Es wurde vorgeschlagen, dass Konvergenz in ihrem Kern ein biologisch fundiertes Streben zu mehr Synchronität darstellt, welches allerdings von vielfältigen inneren und äußeren Faktoren begrenzt wird, die jede dialogische Interaktion begleiten. Das Ergebnis ist ein dynamisches Zusammenspiel von Faktoren, die Konvergenz entweder begünstigen oder auch bremsen und somit Divergenz herbeiführen. Hierbei spielen sowohl automatische wie auch kontrollierte Mechanismen eine Rolle und dem muss ein "Hybridmodell" von Konvergenz zugrunde liegen. Obwohl wahrscheinlich eher Divergenz auf bewussten Entscheidungen basiert, so kann der Sprecher sich auch der Ergebnisse der eher unterbewussten Konvergenzprozesse bewusst werden und sich absichtlich entscheiden, in diese einzugreifen. Soziale Faktoren, wie beispielweise die Bewertung der Attraktivität oder Freundlchkeit des Gesprächspartners wirken sich wahrscheinlich ebenfalls unterbewusst auf das Verhalten im Dialog aus.
Enthalten in den Sammlungen:05 Fakultät Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik

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