ARTICLE https://doi.org/10.1007/s41358-023-00358-2 Zeitschrift für Politikwissenschaft (2023) 33:583–607 Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg Angelika Vetter · Frank Brettschneider Angenommen: 10. Oktober 2023 / Online publiziert: 5. Dezember 2023 © The Author(s) 2023 Zusammenfassung In Baden-Württemberg sind vor allem jene Menschen mit dem Funktionieren der Demokratie zufrieden, die die Wirtschaftslage positiv einschät- zen, die das Gefühl haben, dass sich Politik responsiv verhält, und die einer Re- gierungspartei zuneigen. Sie vertrauen auch politischen Institutionen eher. Ferner stärkt dialogische Bürgerbeteiligung sowohl die Demokratiezufriedenheit als auch das Institutionenvertrauen von Menschen. Allerdings nicht immer. Vor allem die Zufriedenheit mit dem Beteiligungsverfahren ist wichtig. Erst danach spielt die Zu- friedenheit mit dem Ergebnis der Beteiligung eine Rolle. Auch bei Menschen, die nicht einer der Regierungsparteien zuneigen, stärkt dialogische Beteiligung die De- mokratiezufriedenheit und das Vertrauen. Allerdings: Bewerten Teilnehmende an Bürgerbeteiligung sowohl das Verfahren als auch das Ergebnis negativ, dann sind ihre Demokratiezufriedenheit und ihr Institutionenvertrauen sogar geringer als bei jenen, die nicht an Bürgerbeteiligung teilgenommen haben. Diesen Analysen lie- gen repräsentative Umfragen aus den Jahren 2021 und 2022 in Baden-Württemberg zugrunde. Schlüsselwörter Bürgerbeteiligung · Deliberation · Verfahren · Ergebniszufriedenheit · Demokratie � Apl. Prof. Dr. Angelika Vetter Institut für Sozialwissenschaften, Universität Stuttgart, Breitscheidstr. 2, 70174 Stuttgart, Deutschland E-Mail: angelika.vetter@sowi.uni-stuttgart.de Prof. Dr. Frank Brettschneider Institut für Kommunikationswissenschaft, Universität Hohenheim, Fruwirthstr. 46, 70599 Stuttgart, Deutschland K https://doi.org/10.1007/s41358-023-00358-2 http://crossmark.crossref.org/dialog/?doi=10.1007/s41358-023-00358-2&domain=pdf 584 A. Vetter, F. Brettschneider Satisfaction with democracy and political support in Baden- Württemberg Abstract In Baden-Württemberg, the people who are most satisfied with the func- tioning of democracy are those who assess the economic situation positively, who feel that politics behaves responsively and who lean toward a governing party. They are also more likely to trust political institutions. Furthermore, deliberative partici- pation strengthens both people’s satisfaction with democracy and their trust in insti- tutions. However, not always. Above all, satisfaction with the participation process is important. Only after that does satisfaction with the outcome of participation play a role. Even among people who do not lean toward one of the governing parties, de- liberative participation strengthens satisfaction with democracy and trust. However, if participants evaluate both the process and the outcome of deliberative participa- tion negatively, their satisfaction with democracy and their trust in institutions are even lower than among those who did not participate. These analyses are based on representative surveys from the years 2021 and 2022 in Baden-Württemberg. Keywords Citizen participation · Deliberation · Procedural fairness · Outcome satisfaction · Democracy 1 Problemhintergrund und Forschungsfragen Zum Fundament liberaler Demokratien gehören unter anderem zwei Einstellungen der Bürger:innen: ihre generelle Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokra- tie sowie ihr Vertrauen in zentrale politische Akteure und Institutionen. Zufriedenheit und Vertrauen stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und sie sind notwen- dig für die langfristige Handlungsfähigkeit des politischen Systems. Unzufriedenheit sowie Misstrauen sind hingegen Warnsignale (siehe auch die Einleitung zu diesem Special Issue). Insofern sind Demokratie-Monitorings ein wichtiges Diagnose-Ins- trument. Sie geben Auskunft über das Ausmaß von (Un-)Zufriedenheit und (man- gelndem) Vertrauen. Vor diesem Hintergrund gehen wir zunächst folgender Frage nach: 1. Wie zufrieden sind die Bürger:innen Baden-Württembergs mit der Demokratie in ihrem Land und wie stark ist ihr Vertrauen in die beiden zentralen landespoliti- schen Institutionen – den Landtag und die Landesregierung? Darüber hinaus informieren Demokratie-Monitorings auch über die Ursachen von (Un-)Zufriedenheit und (mangelndem) Vertrauen. Klassischerweise wird politische Unterstützung durch politische Kontextfaktoren (Anderson und Guillory 1997) und durch individuelle Merkmale der Bürger:innen erklärt. Zu den individuellen Merk- malen zählen häufig der sozio-ökonomische Status der Befragten, ihre Wertorientie- rungen, ihre Nähe zur Politik (politisches Interesse und internes Effektivitätsgefühl), ihre Wahrnehmung der Performanz des politischen Systems in Form von Policy-Kon- gruenzen, der Bewertung der wirtschaftlichen Lage oder generell das Gefühl von K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 585 politischer Responsivität (Gabriel 2005, 2020; Aarts und Thomassen 2008; Stecker und Tausendpfund 2016; Zmerli 2020, S. 260 ff.; Tausendpfund 2021). Ferner wird angenommen, dass politische Verfahren die Demokratiezufrieden- heit und das Vertrauen in politische Akteure stärken können. Dabei sind zum einen Forderungen nach mehr direkter Demokratie zu vernehmen. Zum anderen werden Verfahren der dialogischen Bürgerbeteiligung genannt. Während bei der direkten De- mokratie Bürger:innen selbst verbindliche politische Entscheidungen treffen, dient die dialogische Bürgerbeteiligung der Entscheidungsvorbereitung und der Beratung der politischen Repräsentant:innen (Vetter und Brettschneider 2023). Mit dialogi- schen Beteiligungsverfahren ist häufig die Hoffnung verbunden, die Bindung der Bürger:innen an das politische System zu stärken (Cain et al. 2003; Bertelsmann Stiftung und Staatsministerium Baden-Württemberg 2014; Glaab 2016). Dialogi- sche Verfahren finden vor allem auf der kommunalen und der Landesebene des politischen Systems statt. Aber auch die bereits auf Bundesebene durchgeführten Bürgerräte verfolgen dieses Ziel.1 In Baden-Württemberg reagierte die Politik auf die Proteste gegen das Bahnpro- jekt „Stuttgart 21“ in den Jahren 2010 und 2011. Die grün-rote Landesregierung (2011–1016) stärkte direkt-demokratische Verfahren. Der Schwerpunkt der grün- schwarzen Landesregierung liegt seit 2016 hingegen auf der Stärkung dialogischer Beteiligungsformen. Dies führt uns zu unserer zweiten und dritten Forschungsfrage: 2. Welche Rolle spielt – neben klassischen Erklärungsfaktoren – die Teilnahme an dialogischen Beteiligungsverfahren für die politische Unterstützung in Baden- Württemberg? 3. Welche Bedeutung kommt dabei der wahrgenommenenZufriedenheit mit den Pro- zessen einerseits und der Zufriedenheit mit den jeweiligen Ergebnissen anderer- seits zu? Diese Fragen werden anhand zweier repräsentativer Umfragen aus den Jahren 2021 und 2022 beantwortet. Die Umfragen wurden von forsa im Auftrag der Uni- versität Hohenheim durchgeführt. An ihnen nahmen jeweils gut 2500 Befragte aus Baden-Württemberg teil. Nach einen kurzen Überblick über bisherige Demokratie-Monitorings in Baden- Württemberg zeigen wir, wie zufrieden die Bürger:innen mit der Demokratie im Land sind und wie stark sie der Politik vertrauen. Es folgen theoretische Überlegun- gen zur Erklärung politischer Unterstützung, die besonders auf die Rolle (dialogi- scher) politischer Beteiligung eingehen, Details zur Operationalisierung und Mes- sung der zentralen Konzepte sowie die Analysen selbst. Wir schließen mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Überlegungen zur zukünftigen Rolle von dialogischer Beteiligung, besonders der Qualität dieser Prozesse und der politischen Unterstützung in repräsentativen Demokratien. 1 https://www.buergerrat.de/buergerraete/bundesweite-buergerraete/; zugegriffen am 01.11.2022. K https://www.buergerrat.de/buergerraete/bundesweite-buergerraete/ 586 A. Vetter, F. Brettschneider 2 Frühere „Demokratie-Monitore“ in Baden-Württemberg 2.1 Ursprünge der baden-württembergischen „Demokratie-Monitore“ Bislang gibt es kein regelmäßiges Demokratie-Monitoring in Baden-Württemberg. Die beiden Studien, die in Baden-Württemberg explizit so genannt wurden, haben ihren Ursprung in den Protesten gegen das Bahnprojekt „Stuttgart 21“. Durch die Landtagswahl 2011 wurde die schwarz-gelbe Landesregierung abgelöst. Die neue grün-rote Regierung gab sich das Motto: „Der Wechsel beginnt“.2 Damit war auch die Absicht verbunden, Bürger:innen stärker an politischen Entscheidungen und deren Vorbereitung zu beteiligen. Sichtbar wurde dieser Politikwechsel durch die Berufung von Gisela Erler als Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteili- gung (Ackermann et al. 2021). Zu ihren Initiativen gehörte auch die Durchführung zweier landesweiter repräsentativer Umfragen durch die Universität Mannheim, ge- koppelt mit qualitativen Studien zu den politischen Einstellungen und zum politi- schen Verhalten der Bürger:innen im Land. Beide Studien wurden unter dem Namen „Demokratie-Monitoring Baden-Württemberg“ veröffentlicht (Baden-Württemberg Stiftung 2015, 2019). 2021 und 2022 folgten zwei repräsentative Umfragen der Uni- versität Hohenheim. Sie stellen keine explizite Replikation der vorherigen Befragun- gen dar. Verbunden mit den Ursprüngen der baden-württembergischen Demokratie- Monitorings stehen allerdings auch hier Fragen zur politischen Unterstützung und zur Bürgerbeteiligung im Mittelpunkt.3 2.2 Variationen der Erhebungsinstrumente über die Zeit hinweg In den ersten beiden Demokratie-Monitorings 2013/14 und 2016/17 wurden die Be- fragten mittels einer 11-stufigen Skala nach ihrer Demokratiezufriedenheit gefragt. 2013/14 gaben 76,6% der 3019 Befragten an, mit dem Funktionieren der Demo- kratie in Baden-Württemberg zufrieden zu sein (Werte 6 bis 10 auf der 11er-Skala). Nach der Landtagswahl 2016 stieg dieser Anteil leicht auf nahezu 80% (Perry 2019, S. 65). Die Messung des politischen Vertrauens bezog sich in beiden Studien lediglich auf den Landtag und die Parteien in Baden-Württemberg. Auch dieser Messung lag eine 11er-Skala zugrunde. 2013/14 gaben 54,9% der Befragten an, dem Landtag zu vertrauen. Das Vertrauen in die politischen Parteien war mit 53% geringfügig schwächer (Werte 6 bis 10 auf der 11er-Skala). Ähnlich wie bei der Demokratie- zufriedenheit hatte drei Jahre später auch das Vertrauen geringfügig zugenommen (Vertrauen in den Landtag: 56,2%; Vertrauen in die Parteien: 53,9%; Perry 2019, S. 65). Insgesamt war die Zufriedenheit mit der Demokratie aber zu beiden Zeit- punkten deutlich größer als das politische Vertrauen. In den beiden Monitorings 2021 und 2022 wurde ebenfalls nach der Demokra- tiezufriedenheit und nach dem Vertrauen in politische Institutionen und Akteure ge- 2 https://www.gruene-bw.de/wp-content/uploads/2015/10/Koalitionsvertrag-Der-Wechsel-beginnt.pdf. Zugegriffen am 01.11.2022. 3 Dieses Demokratie-Monitoring wird auch 2023 durchgeführt. K https://www.gruene-bw.de/wp-content/uploads/2015/10/Koalitionsvertrag-Der-Wechsel-beginnt.pdf Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 587 fragt. Dabei wurden aber 5er- bzw. 7er-Skalen verwendet (siehe Tab. 1 im Anhang). Aus diesem Grund stellen wir keine Entwicklung über alle vier Erhebungszeitpunkte dar, sondern konzentrieren uns auf die Daten von 2021 und 2022. An beiden reprä- sentativen Umfragen nahmen jeweils gut 2500 Befragte teil. Die Datensätze wurden gepoolt, da zwischen 2021 und 2022 im Hinblick auf die hier interessierenden Va- riablen keine gravierenden Unterschiede bestehen. Die folgenden Analysen beruhen also in der Regel auf den Angaben von 5029 Befragten.4 3 Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden- Württemberg 2021/2022 3.1 Demokratiezufriedenheit Die Demokratiezufriedenheit wird für die kommunale Ebene, die Landes- und die Bundesebene jeweils getrennt erfasst: „Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit dem Funktionieren der Demokratie hier in Baden-Württemberg (bzw. in Deutsch- land) bei Ihnen vor Ort in Ihrer Stadt bzw. in Ihrer Gemeinde?“ Die Antwort- möglichkeiten reichen von (1) „sehr unzufrieden“ bis (5) „sehr zufrieden“. In den Jahren 2021 und 2022 ist die große Mehrheit der Menschen in Baden-Württemberg mit dem Funktionieren der Demokratie zufrieden. Das gilt sowohl für die Bundes-, als auch für die Landes- und die kommunale Ebene (siehe Abb. 1). Dabei ist die Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie auf Landesebene am größten (74 bzw. 68%). Es folgen die kommunale Ebene (70 bzw. 65%) und die Bundesebe- ne (71 bzw. 64%). Gleichzeitig hängen die Zufriedenheiten mit dem Funktionieren der Demokratie auf der Bundes- und auf der Landesebene sehr stark miteinander zusammen (adj. R2= .76). Auch die Zufriedenheit mit dem Funktionieren der De- mokratie auf kommunaler Ebene hängt mit den beiden anderen Zufriedenheiten zusammen, allerdings deutlich schwächer (Bund und Kommune: adj. R2= .37; Land und Kommune: adj. R2= .42). Die Kommune wird von einigen Befragten offenbar eher als eigenständige Politik-Ebene wahrgenommen. Zwischen 2021 und 2022 ist die Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie auf allen drei Ebenen leicht gesunken – um fünf bis sieben Prozentpunkte. Zwischen den vier Regierungsbezirken in Baden-Württemberg bestehen hinsicht- lich der Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie keine nennenswerten Unterschiede (siehe Abb. 2). 3.2 Institutionenvertrauen Das Vertrauen in verschiedene öffentliche Einrichtungen und Institutionen – dar- unter auch das Vertrauen in den Landtag und die Landesregierung – wurde mit Hilfe einer 7er-Skala abgefragt. Sie reicht von (1) „überhaupt kein Vertrauen“ bis (7) „sehr großes Vertrauen“. Dabei zeigen die Werte zwischen 2021 und 2022 kaum 4 Siehe Tab. 1 im Anhang zu Angaben zum Fragewortlaut 2021 und 2022, den Antwortkategorien und den zentralen statistischen Kennwerten der abhängigen und unabhängigen Variablen. K 588 A. Vetter, F. Brettschneider Abb.1 Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie, 2021 und 2022. Fragewortlaut: „Wie zu- frieden oder unzufrieden sind Sie mit dem Funktionieren der Demokratie a) in Deutschland, b) hier in Baden-Württemberg, c) bei Ihnen vor Ort in Ihrer Stadt bzw. in Ihrer Gemeinde?“. Antwortskala: 1= sehr unzufrieden, 2= eher unzufrieden, 3= teils/teils, 4= ziemlich zufrieden, 5= sehr zufrieden Abb.2 Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie nach Regierungsbezirk, 2021 und 2022. Fragewortlaut: „Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit dem Funktionieren der Demokratie a) in Deutschland, b) hier in Baden-Württemberg, c) bei Ihnen vor Ort in Ihrer Stadt bzw. in Ihrer Gemeinde?“. Antwortskala: 1= sehr unzufrieden, 2= eher unzufrieden, 3= teils/teils, 4= ziemlich zufrieden, 5= sehr zu- frieden. In der Grafik sind die Mittelwerte dargestellt nennenswerte Unterschiede. Das Gleiche gilt für die Regierungsbezirke. Am meisten vertrauen die Menschen in Baden-Württemberg der Wissenschaft (siehe Abb. 3). Es folgen Gerichte und die Polizei. Am wenigsten Vertrauen bringen die Menschen in Baden-Württemberg den politischen Parteien und dem Europäischen Parlament ent- gegen. Das Vertrauen in den Landtag und in die Landesregierung liegt geringfügig unter dem Vertrauen in den jeweiligen Gemeinderat und den bzw. die (Ober-)Bür- germeister:in sowie etwas über dem Vertrauen in den Deutschen Bundestag und in die Bundesregierung. K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 589 Abb.3 Vertrauen in Institutionen, 2021/2022. Fragewortlaut: „Ich nenne Ihnen jetzt eine Reihe von öf- fentlichen Einrichtungen und Organisationen in Deutschland. Sagen Sie mir bitte jeweils, wie groß das Vertrauen ist, das Sie der Organisation entgegenbringen. Benutzen Sie dazu bitte diese Skala. 1= überhaupt kein Vertrauen, 7= sehr großes Vertrauen; mit den Zahlen dazwischen können Sie Ihre Meinung abstufen“ 4 Politische Unterstützung und dialogische Beteiligung: Theoretische Überlegungen und Hypothesen Dialogische Bürgerbeteiligung stellt einen Schwerpunkt der baden-württembergi- schen Landespolitik dar. Deshalb konzentrieren wir uns in diesem Beitrag auf die Frage, ob dialogische Beteiligung die politische Unterstützung der Bürger:innen be- einflusst – bei Kontrolle der oben genannten klassischen Erklärungsfaktoren. Wir entwickeln drei Argumentationslinien, die wir empirisch überprüfen: Wir blicken a) auf Effekte der Beteiligung selbst, b) auf Effekte bei „Gewinnern“ und „Verlie- rern“ sowie c) auf Effekte auf Basis der Bewertung der Beteiligungsverfahren und ihrer Ergebnisse. Partizipationstheoretiker:innen gehen bereits seit den 1970er-Jahren davon aus, dass politische Beteiligung eine wesentliche Sozialisationsfunktion hat, welche die demokratischen Fähigkeiten der Bürger:innen stärken und somit zur Unterstützung der Demokratie beitragen kann (Pateman 1970; Barber 1984). Auch wenn in der wissenschaftlichen Diskussion die Kausalrichtung des Zusammenhangs zwischen politischer Beteiligung und politischer Unterstützung nicht abschließend geklärt ist, haben Panelstudien aus verschiedenen Ländern einen positiven Effekt von Beteili- gung auf politische Unterstützung nachgewiesen (Kostelka und Blais 2018, S. 1; Finkel 1985, 1987). Ähnliche Argumente finden sich auch im Zusammenhang mit der Forderung nach mehr direkter Demokratie: Es wird angenommen, dass direkte Demokratie das eigene Wirksamkeitsgefühl stärkt und damit auch andere Formen K 590 A. Vetter, F. Brettschneider politischer Unterstützung positiv beeinflusst. Empirische Untersuchungen hierzu lie- gen vor allem aus der Schweiz und den USA vor. Allerdings sind die Ergebnisse widersprüchlich (Bauer und Fatke 2014; Dyck 2009; Voigt und Blume 2015; Ber- nauer und Vatter 2012; Leininger 2015; Leemann und Stadelmann-Steffen 2022). Ein zweiter Argumentationsstrang bezieht sich auf die Gewinner und die Ver- lierer von Beteiligungsverfahren. Vor allem im Zusammenhang mit Wahlen wird argumentiert, dass diejenigen, die sich nach einer Wahl auf der Seite der „Ge- winner“ wiederfinden, mit dem Funktionieren der Demokratie zufriedener sind als die „Verlierer“. Der Grund: Die Interessen der „Gewinner“ haben in der folgenden Legislaturperiode eine größere Chance, in verbindliche politische Entscheidungen umgesetzt zu werden (vgl. auch die Annahmen zu Policy-Kongruenzen bei Stecker und Tausendpfund 2016). Bisherige empirische Studien haben solche Gewinner- Effekte häufig nachgewiesen: „The level of satisfaction is influenced by whether people belong to the political majority or minority. Those who voted for the incum- bent government in the most recent election are significantly more satisfied with the way democracy works than are those who did not“ (Anderson und Guillory 1997: S. 77 f.; Anderson und LoTempio 2002; Anderson et al. 2005; Craig et al. 2006; Blais und Gélineau 2007; Singh et al. 2012; Rich und Treece 2018; Campbell 2015). Ähnliche Gewinner-Verlierer-Effekte zeigen sich auch bei direkt-demokrati- schen Abstimmungen (Leemann und Stadelmann-Steffen 2022). Die Unterschiede zwischen Gewinnern und Verlierern sind jedoch umso geringer, je mehr direkt-de- mokratische Beteiligungsmöglichkeiten Bürger:innen haben. Das Ausmaß der Betei- ligung kann den Gewinner-Verlierer-Effekt also verringern. Marien und Kern (2018) zeigen darüber hinaus, dass der Gewinner-Verlierer-Effekt primär zu einem Anstieg der politischen Unterstützung bei den Gewinnern führt. Entgegen allen Erwartungen sinkt die politische Unterstützung unter den Verlierern aber nicht. Eine Erklärung für den ausbleibenden negativen Verlierer-Effekt bieten die beiden Autorinnen mit Rückgriff auf Theorien der prozeduralen Fairness an (Tyler 2006; Esaiasson 2011): Demnach sollten als fair wahrgenommene Verfahren – auch unabhängig von ihrem Ergebnis – zu Unterstützung führen (Esaiasson et al. 2019). Voraussetzung dafür ist allerdings, dass wesentliche demokratische Prinzipien von allen anerkannt werden, dass das Beteiligungsverfahren selbst als fair wahrgenommen wird und dass die verlierende Minderheit davon ausgehen kann, dass die gewinnende Mehrheit ihre Interessen im Auge behalten wird (Esaiasson 2011, S. 103). Damit sind wir bei unserem dritten Argumentationsstrang. Hier folgen wir Theo- rien der prozeduralen Fairness. Bisherige empirische Analysen im Zusammenhang mit direkt-demokratischen Verfahren, die sowohl die Zufriedenheit mit dem Ergeb- nis als auch die Zufriedenheit mit den jeweiligen Verfahren berücksichtigen, sind allerdings ernüchternd. Denn der Effekt der Ergebniszufriedenheit auf die Akzep- tanz einer Entscheidung scheint den Effekt der wahrgenommenen Prozessfairness deutlich zu übertreffen: „Our core claim is that a democratic government in search of citizen acceptance of difficult decisions is little helped by the procedural means at its disposal. ..., when following the causal flow from objective procedural arrangements to decision acceptance, and when taking outcome favorability into account, outcome favorability is the dominant determinant of decision acceptance“ (Esaiasson et al. 2019, S. 309). K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 591 Wir übertragen im Folgenden diese drei Argumentationslinien auf dialogische Beteiligungsprozesse: H1 Basierend auf den Überlegungen zur Gewinner-Verlierer-These erwarten wir, dass Bürger:innen, die einer der beiden auf Landesebene regierenden Parteien (Grü- ne oder CDU: „Gewinner“) nahestehen, zufriedener und vertrauensvoller sind als Anhänger der Oppositionsparteien oder Personen ohne Parteinähe („Verlierer“). H2 Angelehnt an die Überlegungen der Partizipationstheoretiker:innen nehmen wir an, dass die Teilnahme an dialogischen Beteiligungsverfahren die Demokratie- zufriedenheit und das politische Vertrauen der Bürger:innen stärkt. Abschließend prüfen wir in Anlehnung an Theorien der Prozessfairness mögliche Effekte, die mit der Bewertung der dialogischen Beteiligungsverfahren zusammen- hängen: H3 Wir erwarten, dass die positivsten Effekte dialogischer Beteiligung dann vor- liegen, wenn die Beteiligten sowohl mit dem Prozess als auch mit dem Ergebnis zufrieden waren. H4 Entsprechend sollten die Effekte dialogischer Beteiligung am geringsten sein, wenn die Befragten weder mit dem Ergebnis noch mit dem Prozess zufrieden waren. Darüber hinaus erwarten wir Interaktionseffekte zwischen dialogischer Beteiligung und der Zugehörigkeit zur Gruppe der Verlierer: H5 Die Beteiligung an dialogischen Beteiligungsprozessen sollte die Unzufrieden- heit von „Verlierern“ (Nicht-Regierungs-Anhänger) mildern. H6 Außerdem sollte die dialogische Beteiligung bei „Verlierern“ besonders dann zu einer höheren politischen Unterstützung führen, wenn sie mit dem Prozess, dem Ergebnis oder mit beidem zufrieden waren. 5 Zur Operationalisierung und Messung der zentralen Variablen Die Demokratiezufriedenheit messen wir wie in Abschn. 3.1 beschrieben. Zur Mes- sung des politischen Vertrauens greifen wir auf einen additiven Index zurück. Er wird aus den beiden Vertrauens-Variablen gebildet, die sich auf die Landespolitik beziehen: das Vertrauen in die Landesregierung und in das Landesparlament (siehe Anhang Tab. 1). Da die Umfragen keine Frage zur Beteiligung an der letzten Wahl enthalten, greifen wir zur Messung der „Gewinner“ und „Verlierer“ auf die Parteiidentifikation K 592 A. Vetter, F. Brettschneider der Befragten zurück. Die Gewinner-Verlierer-Variable wird als Dummy-Variable codiert mit 1=Anhänger der Regierungsparteien Grüne oder CDU.5 Die Teilnahme an einem dialogischen Beteiligungsverfahren wird mit der folgen- den Frage gemessen: „Unter dialogischer Bürgerbeteiligung versteht man, dass der Bund, das Land oder die Stadt bzw. Gemeinde ihren Bürger:innen die Möglichkeit gibt, sich bei Veranstaltungen oder im Internet an der Planung von Vorhaben und Projekten zu beteiligen.“ Die Aussage wurde dann mit Beispielen versehen. Es wur- de gefragt, ob die Person in den letzten zehn Jahren an irgendeiner Form dialogischer Bürgerbeteiligung (online oder offline) teilgenommen hat. In Baden-Württemberg geben 49% der Befragten an, bereits an einem Beteiligungsverfahren teilgenommen zu haben (siehe Abb. 4). Dabei treten zwischen den Regierungsbezirken keine Un- terschiede auf. Am häufigsten erfolgt die Teilnahme auf der kommunalen Ebene: 39% der Menschen in Baden-Württemberg geben an, dass sie in den letzten zehn Jahren an einem Verfahren auf kommunaler Ebene teilgenommen haben. 13% geben an, dass sie an einem dialogischen Beteiligungsverfahren auf Landesebene teilge- nommen haben (etwa im Zusammenhang mit dem Beteiligungsportal des Landes oder zu „Stuttgart 21“). Wenn die Befragten angegeben hatten, bereits an einem Verfahren teilgenommen zu haben, wurden sie nach ihrer Zufriedenheit mit dem Verfahren und mit dem Ergebnis gefragt: (a) „Wie zufrieden oder unzufrieden waren Sie mit der Art und Weise, wie die Bürgerbeteiligung durchgeführt wurde – also im Hinblick auf den Umgang mit den Bürgern, die Dauer der Beteiligung, etc.?“, b) „Und wie zufrieden oder unzufrieden waren Sie mit dem inhaltlichen Ergebnis der Bürgerbeteiligung?“. Die Befragten konnten beide Fragen auf einer 5er-Skala von „sehr unzufrieden“ bis „sehr zufrieden“ beantworten. Erwartungsgemäß ist die Zufriedenheit mit dem Ablauf des Verfahrens größer (52%) als die Zufriedenheit mit dem inhaltlichen Ergebnis der Beteiligung (41%; siehe Abb. 5). Bei beiden Fragen hatte etwa ein Drittel der Befragten einen gemischten Eindruck („teils/teils“). 17% der Befragten gaben an, mit dem Verfahren ziemlich oder sehr unzufrieden zu sein. Hinsichtlich des Ergebnisses waren es sogar 28%. Damit wir unsere Hypothesen zur Zufriedenheit mit dem Verfahren und dem Er- gebnis testen können, ermitteln wir mit Hilfe einer Cluster-Analyse vier Typen von Befragten, die in den letzten zehn Jahren an einem dialogischen Beteiligungsver- fahren teilgenommen haben. Die kleinste Gruppe sind jene, die mit dem Verfahren vergleichsweise unzufrieden sind, aber das Ergebnis der Beteiligung gut finden (9%; siehe Abb. 6). 20% der Befragten fanden das Verfahren gut, sind mit dem Ergebnis aber vergleichsweise unzufrieden. Die konsistenten Einstellungen kommen häufiger vor: 32% derjenigen, die an einem Beteiligungsverfahren teilgenommen haben, sind sowohl mit dem Verfahren als auch mit dem Ergebnis zufrieden. 39% sind mit dem Verfahren und dem Ergebnis vergleichsweise unzufrieden. Allerdings ist auch diese 5 Bei der Codierung der Gewinner und Verlierer könnte weiter unterschieden werden zwischen der per- sönlichen Nähe zum jeweiligen Junior- oder Seniorpartner innerhalb der Regierung. Ebenso könnten die Verlierer weiter unterschieden werden nach dem ideologischen Abstand der von ihnen präferierten Partei zu einer der beiden Regierungsparteien. Da die meisten Studien zum Gewinner-Verlierer-Effekt aber mit Dummy-Variablen arbeiten, folgen wir hier dieser Variante. K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 593 Abb.4 Teilnahme an Bürgerbeteiligungsverfahren in den letzten zehn Jahren, 2021/2022. Fragewortlaut: „Haben Sie in den letzten zehn Jahren an irgendeiner Form der dialogischen Bürgerbeteiligung (online oder offline) teilgenommen?“ In der Grafik ist der Anteil derjenigen dargestellt, die sich beteiligt haben Abb.5 Bewertung des Verfahrens und des Ergebnisses der Bürgerbeteiligung, an der Menschen in den letzten zehn Jahren teilgenommen haben, 2021/2022. Fragewortlaut: „Haben Sie in den letzten zehn Jah- ren an irgendeiner Form der dialogischen Bürgerbeteiligung (online oder offline) teilgenommen?“ Falls Ja (49% aller Befragten): „Wie zufrieden oder unzufrieden waren Sie mit der Art und Weise, wie die Bürger- beteiligung durchgeführt wurde – also im Hinblick auf den Umgang mit den Bürgern, die Dauer der Betei- ligung, etc.?“ (Verfahren) „Und wie zufrieden oder unzufrieden waren Sie mit dem inhaltlichen Ergebnis der Bürgerbeteiligung?“ (Ergebnis) Antwortskala: 1= sehr unzufrieden, 2= eher unzufrieden, 3= teils/teils, 4= ziemlich zufrieden, 5= sehr zufrieden Gruppe insgesamt nicht massiv unzufrieden. Ihre durchschnittliche Zufriedenheit liegt beim Verfahren nur etwas unter der Skalenmitte und auch beim inhaltlichen Ergebnis nicht weit davon entfernt. Um die Erklärungskraft der Beteiligungsvariablen besser beurteilen zu können, enthalten unsere Regressionsmodelle zudem klassische Faktoren zur Erklärung poli- tischer Unterstützung. Dazu gehören vor allem die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage in Baden-Württemberg, aber auch Indikatoren zum sozio-ökonomischen Status der Befragten (Bildung, Einkommen), sozialisationstheoretisch relevante Faktoren (Alter, Geschlecht) und einzelne politische Orientierungen wie das politische Selbst- wirksamkeitsgefühl (Internal Efficacy), die Responsivitäts-Wahrnehmung (External Efficacy) und das politische Interesse.6 6 Siehe zur Codierung Tab. 1 im Anhang. K 594 A. Vetter, F. Brettschneider Abb.6 Bewertung dialogischer Beteiligungsverfahren (Verfahren und Ergebnis): 4-Cluster-Lösung der K-Means Cluster-Analyse. Fragewortlaut: „Haben Sie in den letzten zehn Jahren an irgendeiner Form der dialogischen Bürgerbeteiligung (online oder offline) teilgenommen?“ Falls Ja (49% aller Befragten): „Wie zufrieden oder unzufrieden waren Sie mit der Art und Weise, wie die Bürgerbeteiligung durchgeführt wurde – also im Hinblick auf den Umgang mit den Bürgern, die Dauer der Beteiligung, etc.?“ (Verfahren) „Und wie zufrieden oder unzufrieden waren Sie mit dem inhaltlichen Ergebnis der Bürgerbeteiligung?“ (Ergebnis) Antwortskala: 1= sehr unzufrieden, 2= eher unzufrieden, 3= teils/teils, 4= ziemlich zufrieden, 5= sehr zufrieden 6 Erklärungsmodelle für Demokratiezufriedenheit und politisches Vertrauen Welche Rolle spielt die Teilnahme an dialogischen Beteiligungsverfahren für die po- litische Unterstützung in Baden-Württemberg? Um diese Frage zu beantworten, wer- fen wir zunächst einen Blick auf die bivariaten Zusammenhänge (siehe Abb. 7). Mit Abstand die größte Demokratiezufriedenheit und auch das größte Vertrauen weisen die Menschen auf, die an einem dialogischen Beteiligungsverfahren teilgenommen haben und sowohl das Verfahren als auch das Ergebnis positiv bewerten. Menschen, die an einem dialogischen Beteiligungsverfahren teilgenommen haben und sowohl das Verfahren als auch das Ergebnis relativ negativ bewerten, sind hingegen am un- zufriedensten mit der Demokratie und weisen am wenigsten Vertrauen auf. Sie sind noch unzufriedener als die Personen, die sich gar nicht an Dialogverfahren beteiligt haben. Hinsichtlich der beiden verbleibenden Gruppen ist bemerkenswert, dass so- wohl mit Blick auf die Demokratiezufriedenheit als auch mit Blick auf das Vertrauen die Zufriedenheit mit dem Verfahren wichtiger zu sein scheint als die Zufriedenheit mit dem Ergebnis der Beteiligung. Ob diese Ergebnisse auch bei Kontrolle anderer Faktoren Bestand haben, zeigt abschließend die multivariate Analyse. Die multivariaten Regressionsanalysen stützen die bivariaten Ergebnisse zum gro- ßen Teil. Die Erklärungsmodelle zeigen für beide Unterstützungsdimensionen na- K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 595 Abb.7 Demokratiezufriedenheit und Vertrauen in Landesregierung und Landesparlament nach Beteili- gungserfahrung in den letzten zehn Jahren, 2021/2022. Fragewortlaut: „Haben Sie in den letzten zehn Jahren an irgendeiner Form der dialogischen Bürgerbeteiligung (online oder offline) teilgenommen?“ Falls Ja: „Wie zufrieden oder unzufrieden waren Sie mit der Art und Weise, wie die Bürgerbeteiligung durch- geführt wurde – also im Hinblick auf den Umgang mit den Bürgern, die Dauer der Beteiligung, etc.?“ (Verfahren) „Und wie zufrieden oder unzufrieden waren Sie mit dem inhaltlichen Ergebnis der Bürgerbe- teiligung?“ (Ergebnis). Cluster-Bildung siehe Abb. 6. „Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit dem Funktionieren der Demokratie hier in Baden-Württemberg?“ Antwortskala: 1= sehr unzufrieden, 2= eher unzufrieden, 3= teils/teils, 4= ziemlich zufrieden, 5= sehr zufrieden. „Ich nenne Ihnen jetzt eine Reihe von öffentlichen Einrichtungen und Organisationen in Deutschland. Sagen Sie mir bitte jeweils, wie groß das Vertrauen ist, das Sie der Organisation entgegenbringen. Benutzen Sie dazu bitte diese Skala. (A) Landesregierung, (B) Landtag. 1= überhaupt kein Vertrauen, 7= sehr großes Vertrauen; mit den Zahlen dazwischen können Sie Ihre Meinung abstufen“ hezu identische Ergebnisse (siehe Abb. 8). 7 Von den klassischen Erklärungsfakto- ren beeinflussen die Einschätzung der Wirtschaftslage und das Responsivitätsgefühl (External Efficacy) die Demokratiezufriedenheit und das Institutionenvertrauen am positivsten. Deutlich schwächer ist der positive Effekt des politischen Interesses. Demgegenüber sind die Demokratiezufriedenheit und das Institutionenvertrauen bei Personen mit hohem politischen Selbstwirksamkeitsgefühl (Internal Efficacy) ten- denziell geringer als bei Befragten mit geringem Selbstwirksamkeitsgefühl. Die übrigen vorwiegend sozio-demographischen Kontrollvariablen haben nahezu keine Effekte. Von größerem Interesse für uns sind jedoch jene Erklärungsgrößen, die im Zu- sammenhang mit dem Status der Befragten als „Gewinner“ und „Verlierer“ und mit dialogischer Bürgerbeteiligung stehen. Zunächst bestätigt sich Hypothese 1 durch- weg. Oppositionsanhänger oder Personen ohne Parteiidentifikation („Verlierer“) ste- hen der Demokratie im Land auf beiden Unterstützungsdimensionen deutlich kri- tischer gegenüber als Anhänger der beiden Koalitionsfraktionen, der Grünen und der CDU. Hingegen führt alleine die Teilnahme an dialogischen Beteiligungsverfah- ren– anders als erwartet – nicht per se zu einer stärkeren politischen Unterstützung. 7 In den Abb. 8 und Abb. 9 ist jeweils nur eines der je acht sukzessiv aufgebauten Erklärungsmodelle (Modell 5) für die Demokratiezufriedenheit und das politische Vertrauen dargestellt. Die Ergebnisse aller Regressionsanalysen finden sich in den Tab. 2 bis Tab. 4 im Anhang. K 596 A. Vetter, F. Brettschneider Abb.8 Erklärungsmodelle politischer Unterstützung in Baden-Württemberg, 2021/2022. In der Abbil- dung dargestellt sind nur die beiden Regressionsmodelle (4) aus den Tab. 2 und Tab. 3 im Anhang. Die Referenzkategorie der Teilnahmevariablen ist die Nicht-Teilnahme an einem dialogischen Beteiligungs- verfahren Ebenso wenig stärkt die Teilnahme der „Verlierer“ deren politische Unterstützung (Modell 4 in Tab. 2 und Tab. 3). Dies ist aus theoretischer Sicht zunächst erstaun- lich. Es erklärt sich aber, wenn die Analysen differenziert werden (Modelle 5 bis 8 in Tab. 2 und Tab. 3 sowie Abb. 8): Werden bei Teilnahme weder das Verfah- ren noch die Ergebnisse positiv bewertet, sind die Demokratiezufriedenheit und das Institutionenvertrauen der Beteiligten signifikant niedriger als bei Nichtbeteiligten. Umgekehrt finden wir nahezu durchweg signifikante positive Effekte, wenn die Be- teiligten beide Aspekte – die Verfahrensqualität und das Ergebnis – positiv bewerten. Allein die Zufriedenheit mit dem Verfahren (bei gleichzeitiger Unzufriedenheit mit K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 597 dem Ergebnis) oder allein die Zufriedenheit mit dem Ergebnis (bei gleichzeitiger Unzufriedenheit mit dem Verfahren) führen gegenüber den Nicht-Teilnehmenden jedoch zu keiner stärkeren politischen Unterstützung. Hier sind die Gruppen aber auch sehr klein. Bei den darüber hinaus geprüften Interaktionseffekten zeigt sich le- diglich, dass die Demokratiezufriedenheit der „Verlierer“ etwas zunimmt, wenn sie sowohl das Dialogverfahren als auch dessen Ergebnis positiv beurteilen (Modell 8 in Tab. 2). Dies gilt allerdings nur, wenn man ein Signifikanzniveau von p< 0,1 anlegt. Werden abschließend ausschließlich die Teilnehmenden an den Dialogverfahren untersucht (siehe Abb. 9), treten nochmals differenziertere Ergebnisse zutage. Nun sind die Gruppengrößen ausgewogener und wir können die Bewertung der Dialog- verfahren und der Ergebnisse als getrennte Variablen kontrollieren. Unabhängig von der Tatsache, dass die „Verlierer“ durchweg weniger Vertrauen und eine geringe- re Demokratiezufriedenheit haben als die Anhänger der beiden Regierungsparteien, schlägt sich eine höhere Zufriedenheit mit den Beteiligungsverfahren positiv sig- nifikant in einem stärkeren politischen Vertrauen der Beteiligten nieder. Durchweg insignifikant sind die Effekte der Ergebniszufriedenheit. Dies widerspricht dem star- ken Gewicht der „outcome favorability“, die Esaiasson et al. (2019) festgestellt haben. Es unterstreicht, dass der Qualität der Verfahren durchaus eine wichtige Rol- le zukommt, wenn es um die Stärkung der politischen Unterstützung geht. Darüber hinaus zeigen sich hier nun auch die vermuteten Effekte dialogischer Beteiligung in den Reihen der „Verlierer“: Ihre im Vergleich zu den „Gewinnern“ stärkere Un- zufriedenheit wird durch die Zufriedenheit mit den Beteiligungsverfahren abgebaut, wenngleich sie weiterhin unzufriedener mit der Demokratie und weniger vertrauens- voll sind als die Anhänger der Regierungsparteien (siehe auch die beiden Modelle 3 in Tab. 4 im Anhang). Zusammenfassend heißt das, dass allein die Teilnahme an dialogischen Beteili- gungsverfahren nicht rundweg zu zufriedeneren und vertrauensvolleren Bürger:innen führt. Vielmehr kommt es bei den Teilnehmenden auf eine positive Bewertung be- sonders der Prozessqualität an. Diese kann sich dann in einer höheren Demokratiezu- friedenheit und einem stärkeren politischen Vertrauen niederschlagen und zudem die politische Unterstützung der tendenziell eher unzufriedenen „Verlierer“ verbessern. Insgesamt muss man jedoch festhalten, dass vor allem die klassischen Erklärungs- faktoren (Einschätzung der Wirtschaftslage und External Efficacy) die politische Unterstützung beeinflussen. 7 Fazit Die Bürger:innen in Baden-Württemberg sind mit der Demokratie in ihrem Land durchaus zufrieden. Auch bringen sie ihrer Landesregierung und ihrem Landespar- lament ein starkes Vertrauen entgegen. Dabei bestehen keine Unterschiede zwischen den vier Regierungsbezirken. Fördernd für eine starke politische Unterstützung sind auch in Baden-Württemberg vor allem klassische Performanzfaktoren – wie die po- sitive Einschätzung der wirtschaftlichen Lage, die Wahrnehmung von politischer Responsivität (externes Effektivitätsgefühl) und die Nähe zu einer der Regierungs- parteien im Land. K 598 A. Vetter, F. Brettschneider Abb.9 Erklärungsmodelle politischer Unterstützung unter den Teilnehmenden an Dialogverfahren, 2021/2022. In der Abbildung dargestellt sind nur die beiden Regressionsmodelle (3) aus Tab. 4 im Anhang Darüber hinaus aber – und das war der Fokus in diesem Beitrag – hat auch die Teilnahme an dialogischen Beteiligungsverfahren einen Effekt auf die politische Un- terstützung der Bürger:innen. Allerdings führt nicht die Teilnahme per se zu mehr Demokratiezufriedenheit und zu mehr politischem Vertrauen, sondern es kommt auf die Bewertung der Verfahren und ihrer Ergebnisse an. Eine positive Bewertung von Verfahren und Ergebnis geht mit einer signifikant stärkeren Demokratiezufriedenheit und einem höheren politischen Vertrauen einher (im Vergleich zu Nichtbeteiligten). Umgekehrt führen negative Bewertungen zu einer noch geringeren Demokratiezu- friedenheit und zu einem noch geringeren Vertrauen, als wir sie bei Nichtbeteiligten finden. Unter den Teilnehmenden selbst sind die Effekte besonders deutlich erkenn- K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 599 bar. Bei ihnen ist die Prozessbewertung wichtiger als die Ergebnisbewertung. Dies sollte bei der Durchführung dialogischer Beteiligungsverfahren beachtet werden, da vor allem die Qualität des Verfahrens offenbar einen wichtigen Unterschied macht – sowohl hinsichtlich des generellen Niveaus politischer Unterstützung, besonders aber auf Seiten derjenigen, die ihre Interessen nicht durch die Landesregierung vertreten sehen. Allerdings müssen wir kritisch konstatieren, dass Voreinstellungen zum jeweili- gen Beteiligungsthema bei unseren Analysen nicht berücksichtigt werden konnten. Unter Umständen sind es gerade Menschen mit vorab bereits negativen oder positi- ven Einstellungen zum Thema, die an den Dialogen teilnehmen und die unabhängig von den Verfahren ihre positiven oder negativen Einstellungen dann rückwirkend auf die Verfahren und die Ergebnisse projizieren (Esaiasson et al. 2019). Die Über- prüfung solcher Kausalitäten erfordert spezielle Paneldaten, die uns nicht vorliegen. Darüber hinaus basieren unsere Messungen der Teilnahme an Dialogverfahren auf Rückerinnerungsfragen. Sie können Reliabilitätsprobleme aufweisen, gegebenen- falls auch das in der Wahlforschung bekannte Problem des Overreporting. Dabei geben Menschen auf Grund sozialer Erwünschtheit fälschlicherweise an, sich betei- ligt zu haben. Diese Probleme könnten unsere Messungen beeinflussen und sollten ebenso wie das Kausalitätsproblem – beispielsweise fallbegleitend – in zukünftigen Studien noch untersucht werden. Zudem muss konstatiert werden: Dialogverfahren sind in der Regel keine sofort wirksamen Mittel, um das politische Vertrauen und die Demokratiezufriedenheit in einem Land zu stärken. Von ihnen gehen zwar positive Effekte aus. Ihre Wirkung dürften sie aber vor allem mittel- und längerfristig entfalten. Insofern können sie als Investition in künftige Demokratiezufriedenheit und in künftiges Vertrauen aufge- fasst werden. Dabei dürfte nicht ein singuläres dialogisches Beteiligungsverfahren ausschlaggebend sein, sondern eine sich nach und nach entwickelnde Beteiligungs- kultur. Um eine solche auszubilden, benötigt man zum einenWissen über den Einsatz der Verfahren – sowohl in der Politik als auch in der Verwaltung und in der Bürger- schaft. Zum anderen kommt es auf eine kontinuierlich hohe Qualität der Planung und Durchführung der Beteiligungsverfahren an, die sich dann in der politischen Unterstützung der Bürger:innen niederschlägt. K 600 A. Vetter, F. Brettschneider 8 Anhang Ta b. 1 Ü be rs ic ht üb er di e ve rw en de te n V ar ia bl en Fr ag ew or tla ut M in M ax M itt el w er t N Z uf ri ed en he it m it de m Fu nk - tio ni er en de r D em ok ra tie „ W ie zu fr ie de n od er un zu fr ie de n si nd Si e – al le s in al le m – m it de m F un kt io ni er en de r D em o- kr at ie hi er in B ad en -W ür tte m be rg ?“ Se hr un zu fr ie de n (1 ), eh er un zu fr ie de n (2 ), te ils /te ils (3 ), zi em lic h zu fr ie de n (4 ), se hr zu fr ie de n (5 ) 1 5 3, 75 49 94 In st itu tio ne n- ve rt ra ue n „I ch ne nn e Ih ne n je tz t ei ne R ei he vo n öf fe nt lic he n E in ri ch tu ng en un d O rg an is at io ne n in D eu ts ch la nd .S ag en Si e m ir bi tte je w ei ls ,w ie gr oß da s Ve rt ra ue n is t, da s Si e de r O rg an is at io n en tg eg en br in ge n? B en ut ze n Si e da zu bi tte di es e Sk al a: 1 = üb er ha up tk ei n Ve rt ra ue n; 7 = se hr gr oß es Ve rt ra ue n. M it de n Z ah le n da zw is ch en kö nn en Si e Ih re M ei nu ng ab st uf en .“ L an dt ag in B ad en -W ür tte m be rg 1 7 4, 40 49 28 L an de sr eg ie ru ng in B ad en -W ür tte m be rg 1 7 4, 42 49 51 In de x L an dt ag un d L an de sr eg ie ru ng 1 7 4, 41 49 16 Pa rt ei id en tifi ka tio n „V ie le L eu te in D eu ts ch la nd ne ig en lä ng er e Z ei te in er be st im m te n po lit is ch en Pa rt ei zu ,o bw oh l si e au ch ab un d zu m al ei ne an de re Pa rt ei w äh le n. W ie is td as be iI hn en :N ei ge n Si e – ga nz al lg em ei n ge sp ro ch en – ei ne r be st im m te n Pa rt ei zu ?“ Ja /N ei n/ W ei ß ni ch t; fa lls Ja :„ U nd w el ch e Pa rt ei is td as ?“ R ec od ie rt zu A nh än ge r de r G rü ne n od er de r C D U (1 ), ke in e A nh än ge r de r G rü ne n od er de r C D U (0 ) 0 1 0, 49 49 15 K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 601 Ta b. 1 (F or ts et zu ng ) Fr ag ew or tla ut M in M ax M itt el w er t N Te iln ah m e an di al og is ch er B ür - ge rb et ei lig un g un d Z uf ri ed en he it m it V er fa hr en un d E rg eb ni s „H ab en Si e in de n le tz te n ze hn Ja hr en an ir ge nd ei ne r Fo rm de r di al og is ch en B ür ge rb et ei lig un g (o n- lin e od er of fli ne ) te ilg en om m en ?“ Fa lls Ja : „ W ie zu fr ie de n od er un zu fr ie de n w ar en Si e m it de r A rt un d W ei se ,w ie di e B ür ge rb et ei lig un g du rc hg ef üh rt w ur de – al so im H in bl ic k au fd en U m ga ng m it de n B ür ge rn ,d ie D au er de r B et ei lig un g, et c. ?“ (V er fa hr en ) „ U nd w ie zu fr ie de n od er un zu fr ie de n w ar en Si e m it de m in ha ltl ic he n E rg eb ni s de r B ür ge rb et ei lig un g? “ (E rg eb ni s) A nt w or ts ka la : 1 = se hr un zu fr ie de n, 2 = eh er un zu fr ie de n, 3 = te ils /te ils ,4 = zi em lic h zu fr ie de n, 5 = se hr zu fr ie de n A uf de r B as is w ur de n fü nf A us pr äg un ge n re co di er t: ni ch tt ei lg en om m en (0 ), te ilg en om m en un d m it V er fa hr en un d E rg eb ni s un zu fr ie de n (1 ), te ilg en om m en ,m it V er fa hr en zu fr ie de n ab er m it E rg eb ni s un zu fr ie de n (2 ), te ilg en om m en ,m it V er fa hr en un zu fr ie de n ab er m it E rg eb ni s zu fr ie de n (3 ), te ilg en om - m en un d m it V er fa hr en un d E rg eb ni s zu fr ie de n (4 ) 0 4 – 49 60 A uß er de m w ur de fü r je de A us pr äg un g ei ne D um m y- Va ri ab le ge bi ld et N ic ht te ilg en om m en 0 1 0, 50 46 74 Te ilg en om m en un d m it V er fa hr en un d E rg eb ni s un zu fr ie de n 0 1 0, 20 46 74 Te ilg en om m en ,m it V er fa hr en zu fr ie de n ab er m it E rg eb ni s un zu fr ie de n 0 1 0, 10 46 74 Te ilg en om m en ,m it V er fa hr en un zu fr ie de n ab er m it E rg eb ni s zu fr ie de n 0 1 0, 04 46 74 Te ilg en om m en un d m it V er fa hr en un d E rg eb ni s zu fr ie de n 0 1 0, 16 46 74 B eu rt ei lu ng de r W ir ts ch af ts la ge „A lle s in al le m : W ie be ur te ile n Si e de rz ei t di e W ir ts ch af ts la ge in B ad en -W ür tte m be rg ?“ A nt w or ts ka la : 1 = se hr sc hl ec ht ,2 = eh er sc hl ec ht ,3 = te ils /te ils ,4 = eh er gu t, 5 = se hr gu t 1 5 3, 77 49 56 In te rn al E ffi ca cy „A uf di es er L is te st eh en ei ni ge M ei nu ng en , di e m an ge le ge nt lic h hö rt .S ag en Si e m ir bi tte zu je de r M ei nu ng ,o b Si e ih r vo ll un d ga nz zu st im m en ,e he r zu st im m en ,t ei ls /te ils , eh er ni ch tz us tim m en od er üb er ha up t ni ch tz us tim m en ?“ In de x au s de n A nt w or te n zu de n be id en It em s: „I ch tr au e m ir zu ,i n ei ne r G ru pp e, di e si ch m it po li- tis ch en Fr ag en be fa ss t, ei ne ak tiv e R ol le zu üb er ne hm en .“ /„ D ie ga nz e Po lit ik is ts o ko m pl iz ie rt ,d as s je m an d w ie ic h ga r ni ch tv er st eh t, w as vo rg eh t.“ In te rn al E ffi ca cy is t: se hr ni ed ri g (1 ), ni ed ri g (2 ), m itt el (3 ), ho ch (4 ), se hr ho ch (5 ) 1 5 3, 35 48 68 K 602 A. Vetter, F. Brettschneider Ta b. 1 (F or ts et zu ng ) Fr ag ew or tla ut M in M ax M itt el w er t N E xt er na lE ffi ca cy „A uf di es er L is te st eh en ei ni ge M ei nu ng en , di e m an ge le ge nt lic h hö rt .S ag en Si e m ir bi tte zu je de r M ei nu ng ,o b Si e ih r vo ll un d ga nz zu st im m en ,e he r zu st im m en ,t ei ls /te ils , eh er ni ch tz us tim m en od er üb er ha up t ni ch tz us tim m en ?“ In de x au s de n A nt w or te n zu de n be id en It em s: „D ie Po lit ik er kü m m er n si ch ni ch tv ie ld ar um ,w as L eu te w ie ic h de nk en .“ /„ D ie Po lit ik er be m üh en si ch im A llg em ei ne n da ru m ,d ie In te re ss en de r B ev öl - ke ru ng zu ve rt re te n. “ E xt er na lE ffi ca cy is t: se hr ni ed ri g (1 ), ni ed ri g (2 ), m itt el (3 ), ho ch (4 ), se hr ho ch (5 ) 1 5 2, 88 49 25 Po lit is ch es In te - re ss e „W ie st ar k in te re ss ie re n Si e si ch fü r di e L an de sp ol iti k in B ad en -W ür tte m be rg ?“ Ü be rh au pt ni ch t( 1) ,w en ig er st ar k (2 ), m itt el (3 ), st ar k (4 ), se hr st ar k (5 ) 1 5 3, 71 49 92 Fo rm al e B ild un g H öc hs te r er re ic ht er B ild un gs ab sc hl us s, re co di er t zu :o hn e A bs ch lu ss od er H au pt sc hu la bs ch lu ss (1 ), R ea ls ch ul ab sc hl us s od er Po ly te ch ni sc he Sc hu le (2 ), A bi tu r od er Fa ch ho ch sc hu lr ei fe (3 ), St ud iu m (4 ) 1 4 2, 88 49 46 E in ko m m en „W ie ho ch is td as m on at lic he N et to ei nk om m en Ih re s H au sh al te s in sg es am t? D am it is td ie Su m m e ge m ei nt ,d ie si ch er gi bt au s L oh n, G eh al t, E in ko m m en .“ U nt er 50 0 C (1 ), 50 0 bi s un te r 10 00 C (2 ), 10 00 bi s un te r 15 00 C (3 ), 15 00 bi s un te r 20 00 C (4 ), 20 00 bi s un te r 25 00 C (5 ), 25 00 bi s un te r 30 00 C (6 ), 30 00 bi s un te r 35 00 C (7 ), 35 00 bi s un te r 40 00 C (8 ), 40 00 bi s un te r 45 00 C (9 ), 45 00 C un d m eh r (1 0) 1 10 7, 30 44 37 A lte r A lte r in Ja hr en 19 91 49 ,9 8 50 29 G es ch le ch t R ec od ie rt zu : F ra ue n (0 ), M än ne r (1 ) 0 1 0, 49 50 29 K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 603 Ta b. 2 M ul tiv ar ia te E rk lä ru ng de r D em ok ra tie zu fr ie de nh ei t in B ad en -W ür tte m be rg fü r al le B ef ra gt en ,2 02 1/ 20 22 (l in ea re R eg re ss io ne n; b- K oe ffi zi en te n) (1 ) (2 ) (3 ) (4 ) (5 ) (6 ) (7 ) (8 ) V er lie re r: in ne n – –0 ,2 42 ** * –0 ,2 43 ** * –0 ,2 02 ** * –0 ,2 27 ** * –0 ,2 38 ** * –0 ,2 31 ** * –0 ,2 48 ** * Te iln eh m er :in ne n – – –0 ,0 21 0, 01 7 – – – – V er lie re r* Te iln ah m e – – – –0 ,0 75 – – – – Te iln ah m e: V er fa hr en ne ga tiv /E rg eb ni s ne ga tiv a – – – – –0 ,1 67 ** * –0 ,1 66 ** * –0 ,1 67 ** * –0 ,1 65 ** * Te iln ah m e: V er fa hr en po si tiv /E rg eb ni s ne ga tiv a – – – – 0, 06 8 0, 02 2 0, 06 8 0, 06 7 Te iln ah m e: V er fa hr en ne ga tiv /E rg eb ni s po si tiv a – – – – –0 ,0 05 –0 ,0 05 –0 ,0 48 –0 ,0 05 Te iln ah m e: V er fa hr en po si tiv /E rg eb ni s po si tiv a – – – – 0, 11 2* ** 0, 11 1* ** 0, 11 1* ** 0, 06 2 V er lie re r* V er fa hr en po si tiv /E rg eb ni s ne ga tiv – – – – – 0, 10 2 – – V er lie re r* E rg eb ni s po si tiv /V er fa hr en ne ga tiv – – – – – – 0, 08 7 – V er lie re r* V er fa hr en po si tiv /E rg eb ni s po si tiv – – – – – – – 0, 11 9* A lte r 0, 00 3* ** 0, 00 3* ** 0, 00 3* ** 0, 00 3* ** 0, 00 3* ** 0, 00 3* ** 0, 00 3* ** 0, 00 3* ** G es ch le ch t( R ef .: w ei bl ic h) –0 ,0 42 –0 ,0 20 –0 ,0 20 –0 ,0 19 –0 ,0 24 –0 ,0 25 –0 ,0 24 –0 ,0 23 B ild un g –0 ,0 04 –0 ,0 12 –0 ,0 11 –0 ,0 11 –0 ,0 10 –0 ,0 10 –0 ,0 10 –0 ,0 10 E in ko m m en 0, 00 01 –0 ,0 02 –0 ,0 02 –0 ,0 03 –0 ,0 02 –0 ,0 02 –0 ,0 02 –0 ,0 02 In te re ss e an L an de sp ol iti k 0, 04 7* ** 0, 04 4* ** 0, 04 5* ** 0, 04 6* ** 0, 04 1* * 0, 04 1* * 0, 04 1* * 0, 04 0* * E in sc hä tz un g de r W ir ts ch af ts la ge 0, 34 5* ** 0, 32 9* ** 0, 32 9* ** 0, 32 9* ** 0, 32 1* ** 0, 32 1* ** 0, 32 1* ** 0, 32 0* ** In te rn al E ffi ca cy –0 ,1 16 ** * –0 ,1 13 ** * –0 ,1 12 ** * –0 ,1 12 ** * –0 ,1 06 ** * –0 ,1 06 ** * –0 ,1 06 ** * –0 ,1 06 ** * E xt er na lE ffi ca cy 0, 46 4* ** 0, 44 1* ** 0, 44 0* ** 0, 44 0* ** 0, 42 7* ** 0, 42 7* ** 0, 42 7* ** 0, 42 7* ** K on st an te 1, 20 2* ** 1, 50 4* ** 1, 49 9* ** 1, 47 2* ** 1, 53 6* ** 1, 54 2* ** 1, 53 8* ** 1, 55 7* ** N 4, 05 5 4, 05 5 4, 05 5 4, 05 5 4, 05 5 4, 05 5 4, 05 5 4, 05 5 R 2 0, 35 1 0, 36 5 0, 36 5 0, 36 5 0, 37 4 0, 37 4 0, 37 4 0, 37 4 A dj us te d R 2 0, 34 9 0, 36 4 0, 36 4 0, 36 4 0, 37 2 0, 37 2 0, 37 1 0, 37 2 a R ef er en zk at eg or ie : ni ch tt ei lg en om m en * p < 0, 1 ** p < 0, 05 ** * p < 0, 01 K 604 A. Vetter, F. Brettschneider Ta b. 3 M ul tiv ar ia te E rk lä ru ng en de s In st itu tio ne nv er tr au en s in B ad en -W ür tte m be rg fü r al le B ef ra gt en ,2 02 1/ 20 22 (l in ea re R eg re ss io n; b- K oe ffi zi en te n) (1 ) (2 ) (3 ) (4 ) (5 ) (6 ) (7 ) (8 ) V er lie re r: in ne n – –0 ,3 77 ** * –0 ,3 78 ** * –0 ,3 27 ** * –0 ,3 56 ** * –0 ,3 57 ** * –0 ,3 57 ** * –0 ,3 76 ** * Te iln eh m er :in ne n – – –0 ,0 33 0, 01 4 – – – – V er lie re r* Te iln ah m e – – – –0 ,0 93 – – – – Te iln ah m e: V er fa hr en ne ga tiv /E rg eb ni s ne ga tiv a – – – – –0 ,2 54 ** * –0 ,2 54 ** * –0 ,2 54 ** * –0 ,2 53 ** * Te iln ah m e: V er fa hr en po si tiv /E rg eb ni s ne ga tiv a – – – – 0, 10 3* 0, 09 8 0, 10 3* 0, 10 2* Te iln ah m e: V er fa hr en ne ga tiv /E rg eb ni s po si tiv a – – – – 0, 00 9 0, 00 9 0, 00 02 0, 00 9 Te iln ah m e: V er fa hr en po si tiv /E rg eb ni s po si tiv a – – – – 0, 13 5* ** 0, 13 5* ** 0, 13 5* ** 0, 08 7 V er lie re r* V er fa hr en po si tiv /E rg eb ni s ne ga tiv – – – – – 0, 01 1 – – V er lie re r* E rg eb ni s po si tiv /V er fa hr en ne ga tiv – – – – – – 0, 01 7 – V er lie re r* V er fa hr en po si tiv /E rg eb ni s po si tiv – – – – – – – 0, 11 5 A lte r 0, 00 2* 0, 00 1 0. 00 2 0, 00 2 0, 00 2* 0, 00 2* 0, 00 2* 0, 00 2* G es ch le ch t( R ef .: w ei bl ic h) –0 ,0 36 –0 ,0 03 –0 ,0 03 –0 ,0 02 –0 ,0 08 –0 ,0 08 –0 ,0 08 –0 ,0 08 B ild un g 0, 02 6 0, 01 4 0, 01 6 0, 01 6 0, 01 7 0, 01 7 0, 01 7 0, 01 7 E in ko m m en –0 ,0 13 * –0 ,0 17 ** –0 ,0 17 ** –0 ,0 17 ** –0 ,0 17 ** –0 ,0 17 ** –0 ,0 17 ** –0 ,0 17 ** In te re ss e an L an de sp ol iti k 0, 07 8* ** 0, 07 2* ** 0, 07 5* ** 0, 07 6* ** 0, 07 0* ** 0, 07 0* ** 0, 07 0* ** 0, 06 9* ** E in sc hä tz un g de r W ir ts ch af ts la ge 0, 42 8* ** 0, 40 3* ** 0, 40 4* ** 0, 40 4* ** 0, 39 2* ** 0, 39 2* ** 0, 39 2* ** 0, 39 1* ** In te rn al E ffi ca cy –0 ,0 79 ** * –0 ,0 75 ** * –0 ,0 73 ** * –0 ,0 72 ** * –0 ,0 63 ** * –0 ,0 63 ** * –0 ,0 63 ** * –0 ,0 63 ** * E xt er na lE ffi ca cy 0, 76 7* ** 0, 73 1* ** 0, 73 0* ** 0, 73 0* ** 0, 71 1* ** 0, 71 1* ** 0, 71 1* ** 0, 71 1* ** K on st an te 0, 49 4* ** 0, 96 4* ** 0, 95 7* ** 0, 92 4* ** 1, 00 6* ** 1, 00 7* ** 1, 00 7* ** 1, 02 6* ** N 4, 02 7 4, 02 7 4, 02 7 4, 02 7 4, 02 7 4, 02 7 4, 02 7 4, 02 7 R 2 0, 42 1 0, 43 9 0, 43 9 0, 43 9 0, 44 8 0, 44 8 0, 44 8 0, 44 8 A dj us te d R 2 0, 42 0 0, 43 7 0, 43 7 0, 43 8 0, 44 6 0, 44 6 0, 44 6 0, 44 6 a R ef er en zk at eg or ie : ni ch tt ei lg en om m en * p < 0, 1 ** p < 0, 05 ** * p < 0, 01 K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 605 Ta b. 4 M ul tiv ar ia te E rk lä ru ng de r D em ok ra tie zu fr ie de nh ei t un d de s po lit is ch en V er tr au en s in B ad en -W ür tte m be rg un te r de n Te iln eh m en de n an D ia lo gv er fa hr en , 20 21 /2 2 (l in ea re R eg re ss io ne n; b- K oe ffi zi en te n) V er tr au en in di e L an de sr eg ie ru ng un d da s L an de sp ar la m en t D em ok ra tie zu fr ie de nh ei t im L an d (1 ) (2 ) (3 ) (1 ) (2 ) (3 ) V er lie re r: in ne n –0 ,4 21 ** * –0 ,3 80 ** * –1 ,0 22 ** * –0 ,2 74 ** * –0 ,2 45 ** * –0 ,8 35 ** * V er fa hr en sz uf ri ed en he it – 0, 17 1* ** 0, 09 8* * – 0, 09 8* ** 0, 03 9 E rg eb ni sz uf ri ed en he it – 0, 04 6* 0, 01 8 – 0, 05 3* ** 0, 02 0 V er lie re r* V er fa hr en sz uf ri ed en he it – – 0, 13 3* * – – 0, 10 7* ** V er lie re r* E rg eb ni sz uf ri ed en he it – – 0, 05 8 – – 0, 07 0* A lte r 0, 00 2 0, 00 3* 0, 00 3* 0, 00 3* * 0, 00 3* ** 0, 00 3* * G es ch le ch t( R ef .: w ei bl ic h) 0, 01 1 0, 00 5 0, 00 4 0, 01 6 0, 01 1 0, 01 0 B ild un g 0, 01 3 0, 01 5 0, 01 6 –0 ,0 11 –0 ,0 09 –0 ,0 07 E in ko m m en –0 ,0 19 * –0 ,0 15 –0 ,0 15 –0 ,0 02 0, 00 01 0, 00 02 In te re ss e an L an de sp ol iti k 0, 07 3* * 0, 06 1* * 0, 05 9* 0, 03 8 0, 03 1 0, 02 9 E in sc hä tz un g de r W ir ts ch af ts la ge 0, 41 0* ** 0, 38 5* ** 0, 37 6* ** 0, 34 3* ** 0, 32 5* ** 0, 31 8* ** In te rn al E ffi ca cy –0 ,0 76 ** * –0 ,0 47 –0 ,0 44 –0 ,1 05 ** * –0 ,0 85 ** * –0 ,0 82 ** * E xt er na lE ffi ca cy 0, 71 5* ** 0, 66 2* ** 0, 66 2* ** 0, 44 4* ** 0, 40 8* ** 0, 40 7* ** K on st an te 0, 96 6* ** 0, 33 1 0, 72 0* ** 1, 40 5* ** 0, 96 5* ** 1, 32 1* ** N 2, 18 6 2, 18 6 2, 18 6 2, 19 0 2, 19 0 2, 19 0 R 2 0, 42 3 0, 44 3 0, 44 7 0, 36 6 0, 38 5 0, 39 2 A dj us te d R 2 0, 42 0 0, 44 0 0, 44 4 0, 36 3 0, 38 2 0, 38 8 *p < 0, 1 ** p < 0, 05 ** *p < 0, 01 K 606 A. Vetter, F. Brettschneider Funding Open Access funding enabled and organized by Projekt DEAL. Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Li- zenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ord- nungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betref- fende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen. 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K Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg Zusammenfassung Abstract Problemhintergrund und Forschungsfragen Frühere „Demokratie-Monitore“ in Baden-Württemberg Ursprünge der baden-württembergischen „Demokratie-Monitore“ Variationen der Erhebungsinstrumente über die Zeit hinweg Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg 2021/2022 Demokratiezufriedenheit Institutionenvertrauen Politische Unterstützung und dialogische Beteiligung: Theoretische Überlegungen und Hypothesen Zur Operationalisierung und Messung der zentralen Variablen Erklärungsmodelle für Demokratiezufriedenheit und politisches Vertrauen Fazit Anhang Literatur