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Autor(en): Benn, Maximilian John
Titel: Asset information requirement templates for the building information modelling-based provision of facility services in corporate real estate management
Erscheinungsdatum: 2024
Dokumentart: Dissertation
Seiten: xiv, 94
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-ds-143990
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/14399
http://dx.doi.org/10.18419/opus-14380
Zusammenfassung: Building Information Modelling (BIM) hat den Digitalisierungsprozess in der gesamten Immobilienwirtschaft über alle Lebenszyklusphasen hinweg beschleunigt. Hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen einzelner Lebenszyklusphasen macht die Betriebsphase den größten Teil der Lebenszykluskosten eines Gebäudes aus. Vor diesem Hintergrund nahm der Umfang akademischer Forschung zur BIM-Implementierung in der Betriebsphase in den letzten Jahren stetig zu. Einschlägige Arbeiten deuten darauf hin, dass die BIM-Implementierung beträchtliches Potential für das Corporate Real Estate Management (CREM) bietet, da die Nutzungskosten von Liegenschaften für Unternehmen in vielen Wirtschaftszweigen eine der größten Ausgaben darstellen. Der Umfang einschlägiger Arbeiten zur BIM-Implementierung im CREM ist allerdings nach wie vor begrenzt und nimmt nur allmählich zu. Die frühzeitige Berücksichtigung der Informationsanforderungen des CREM erfordert umfassende Kenntnisse über die BIM-Methode sowie eine aktive Einbindung aller Stakeholder in den frühen Projektphasen. Dies gilt umso mehr im Kontext technisch anspruchsvoller Gebäude, welche auf die kontinuierliche Bereitstellung von Dienstleistungen, den sogenannten Facility Services, angewiesen sind. Einige der größten Herausforderungen für die BIM-Implementierung im CREM sind der Mangel an definierten BIM-Anwendungsfällen für das CREM, der komplexe Definitionsprozess von Liegenschaftsinformationsanforderungen (englisch: asset information requi-rements, kurz AIR) sowie die autonome Implementierung von Leitfäden und Vorlagen. Die vorliegende Arbeit untersucht vier Forschungsrichtungen um diese und weitere Forschungslücken zu schließen. Erstens die Definition von BIM-Anwendungsfällen, welche die Bereitstellung von Facility Services im CREM unterstützen. Zweitens die Identifikation von BIM-Anwendungsfällen mit einer hohen Implementierungspriorität in sämtlichen Wirtschaftszweigen. Drittens die Entwicklung von AIR-Vorlagen für BIM-Anwendungsfälle mit einer hohen Implementierungspriorität und die Identifikation des präzisesten Ansatzes für die Definition von AIR-Vorlagen. Viertens die praktische Implementierung der Projektergebnisse durch deren Formalisierung in einem Konzept zur Implementierung von AIR-Vorlagen für Eigentümer und Betreiber im CREM. Insgesamt 35 BIM-Anwendungsfälle für das CREM wurden auf Grundlage internationaler Dokumente identifiziert und definiert. Hierbei fiel auf, dass Zahl und Inhalt der genannten BIM-Anwendungsfälle teils stark zwischen den analysierten Quellen variierten. Eine Onlineumfrage unter CREM-Expert_innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde zur Identifikation von BIM-Anwendungsfällen mit einer hohen Implementierungspriorität in allen Wirtschaftszweigen durchgeführt. Wartungsbezogene BIM-Anwendungsfälle wiesen dabei über alle Wirtschaftszweige hinweg eine hohe Umsetzungspriorität auf. Der triangulations- und der prozessbasierte Ansatz zur Generalisierung von AIR-Vorlagen wurden auf der Grundlage einschlägiger Forschung identifiziert und auf vier BIM-Anwendungsfälle appliziert. Die Genauigkeit der entwickelten AIR-Vorlagen wurde in semistrukturierten Interviews mit CREM-Expert_innen aus drei Unternehmen verglichen. Hierbei wurden die zugrunde liegenden Ansätze hinsichtlich ihrer Eignung für die Entwicklung generalisierbarer Vorlagen für BIM-Anwendungsfälle im CREM bewertet. Unter Berücksichtigung einschlägiger Forschungsergebnisse zum Einfluss des Wirtschaftszweigs eines Unternehmens auf seine Informationsanforderungen wurde die Anwendung und der Vergleich der identifizierten Ansätze im Kontext der chemischen Industrie durchgeführt. In diesen Untersuchungen lieferten prozessbasierte Ansätze präzisere und damit generalisierbarere AIR-Vorlagen für das CREM in der chemischen Industrie. Darüber hinaus zeigte sich, dass hygiene-, sicherheits- und wartungsbezogene Informationen für diesen Wirtschaftszweig von besonderer Bedeutung sind. Fünf Empfehlungen für die Implementierung von AIR-Vorlagen wurden aus den Ergebnissen der semistrukturierten Interviews abgeleitet. Diese wurden anschließend in eine Struktur zur Implementierung von AIR-Vorlagen für Eigentümer und Betreiber im CREM übersetzt und in drei Hauptstufen formalisiert: Die individuelle Anpassung, die Auswahl und das Mapping von Informationsanforderungen. Die Struktur ist definiert als ein 12-stufiges Flussdiagramm mit drei Bahnen für die drei relevanten Stakeholder bei der AIR-Definition und -Implementierung. Die vorliegende Arbeit erweitert den Stand der Forschung auf diesem Gebiet und schafft die Grundlagen für weitere Forschungsrichtungen durch insgesamt vier Beiträge. Erstens wurde eine Liste von BIM-Anwendungsfällen definiert, welche die Bereitstellung von Facility Services im CREM unterstützen. Zweitens wurden BIM-Anwendungsfälle mit einer hohen Implementie-rungspriorität in allen Wirtschaftszweigen identifiziert. Drittens wurde ein präziser Ansatz für die Definition von AIR-Vorlagen identifiziert sowie die erste Iteration von AIR-Vorlagen für vier BIM-Anwendungsfälle für das CREM in der chemischen Industrie entwickelt. Viertens wurde ein Konzept zur Implementierung von AIR-Vorlagen für Eigentümer und Betreiber im CREM in der chemischen Industrie und weiteren Wirtschaftszweigen formalisiert. Weitere Forschungsrichtungen eröffnen sich durch Studien auf der Grundlage der entwickelten Liste von BIM-Anwendungsfällen, die Definition von standardisierten BIM-Anwendungsfällen und AIR für das CREM sowie die Untersuchung weiterer Gebäudenutzungen und Wirtschaftszweige in diesem Zusammenhang.
Enthalten in den Sammlungen:01 Fakultät Architektur und Stadtplanung

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