Bitte benutzen Sie diese Kennung, um auf die Ressource zu verweisen: http://dx.doi.org/10.18419/opus-5547
Autor(en): Tampe-Mai, Karolin
Pechmann, Agnes
Glanz, Sabrina
Titel: Innovationen im Netz : die Rolle von Beziehungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft für den Wissens- und Technologietransfer. Bd. 2, Die Sicht der Akteure
Sonstige Titel: Innovation via net : the role of relationship between science and business in transfer of knowledge and technology. Vol. 2, Stakeholders point of view
Erscheinungsdatum: 2011
Dokumentart: Arbeitspapier
Serie/Report Nr.: Stuttgarter Beiträge zur Risiko- und Nachhaltigkeitsforschung;21
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-68961
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/5564
http://dx.doi.org/10.18419/opus-5547
ISBN: 978-3-938245-20-0
Zusammenfassung: Ausgehend von der Tatsache, dass die Umsetzung der Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die Praxis noch großes Verbesserungspotential aufweist, wurde im Projekt PATE eine Analyse des Netzwerkes im Bereich Material- und Werkstoffwissenschaften durchgeführt. Die Datenerhebung gestaltete sich, wie erwartet, als äußerst schwierig. Viele Akteure waren nicht bereit oder in der Lage, über ihre Netzwerkverbindungen direkt Auskunft zu geben. Diese Verbindungen gehören zum spezifischen Know-how eines jeden Unternehmens und werden daher nicht nach außen kommuniziert. Allerdings waren die Akteure bereit, Auskunft über die genutzten Wege und Mittel beim Wissens-bzw. Technologietransfer zu geben. Um Einblick in die Funktion des Innovationssystems, die fördernden und hemmenden Faktoren des Transfers zu gewinnen, wurden die Akteure dieses Transfers befragt, welche Mittel sie einsetzen, um Erkenntnisse überhaupt nutzbar zu machen. Hierbei wurde sowohl nach den Mechanismen des Transfers als auch nach dem Funktionieren der Kooperation und Kommunikation gefragt. Welche Instrumente nutzen Technologietransferstellen, welche sind den Akteuren aus Wissenschaft und Industrie bekannt, wie funktioniert der Transfer (über Netzwerke, über Köpfe, über Technologietransferstellen, Patentbörsen etc.)? Wo werden in der Praxis Hemmnisse und fördernde Faktoren gesehen. Welche Motivation haben Forschende und die Anwender der Forschungsergebnisse sich um einen Technologietransfer zu bemühen? Existieren in der Praxis die häufig postulierten Sprachbarrieren tatsächlich? Ziel der durch die DFG - geförderten Projekte PATE und MATRIX-OOW/Dia war es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die Verbesserung und Beschleunigung des Transfers von Ergebnissen der Grundlagenforschung in die industrielle Anwendung erreicht werden kann. Beide Untersuchungen wurden im Bereich der Materialwissenschaften durchgeführt. Beziehungen und Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Industrievertretern wurden empirisch untersucht. Im Rahmen einer Netzwerkanalyse konnten die Kommunikations- und Kooperationsbeziehungen, die zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen sowie Transfereinrichtungen bestehen, wie bereits in Band 1 dieses Berichtes dargestellt, abgebildet werden. Darüber hinaus wurden Leitfadeninterviews mit 26 Wissenschaftlern aus dem DFG-Schwerpunktprogramm HAUT, 14 Industrievertretern aus dem Bereich der Werkstoff- und Materialwissenschaften und 15 Transferstellen in Niedersachsen und Baden-Württemberg geführt, die darauf abzielten, das Erfahrungswissen der unterschiedlichen Akteure um den Transfer von Grundlagenwissen und Forschungsergebnissen im eng umgrenzten Bereich der Material- und Werkstoffwissenschaften zu erfassen. Es wurde ein guter Einblick in den Prozess des Technologietransfers im Hochtemperaturbereich gewonnen. Im Ergebnis zeigt sich, dass es für die Verbesserung des Technologie-monitorings und -transfers in Deutschland einige Anknüpfungspunkte im Hinblick auf die Transferierbarkeit der Ergebnisse gibt. Dabei muss zwischen Großunternehmen und KMU unterschieden werden, wobei Letztere einen größeren Bedarf an externer Unterstützung postulieren. Es zeigt sich in der Netzwerkanalyse, dass Technologietransferstellen im erhobenen Netzwerk – im Gegensatz zum theoretischen Modell – keine zentrale Position einnehmen. Auch in den Interviews mit Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft spiegelte sich die nicht zentrale Rolle der Technologietransferstellen durch Zurückhaltung gegenüber diesen oder Unkenntnis über sie wider. Eine Vermittlung von Wissen oder Forschungsergebnissen durch Makler, im Projekt als so genannte Verwertungsagenten bezeichnet, wird von den Akteuren als zielführend angesehen. Die Installation eines Verwertungsagenten, erscheint angesichts dieser Ergebnisse sinnvoll, sie ist allerdings an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Um als Vermittler effektiv arbeiten zu können, werden besondere Kompetenzen gefordert. Dies gilt gerade auch in hoch spezialisierten Bereichen wie den Hochtemperaturanwendungen. Insbesondere zeigt sich, dass neben den reinen wissenschaftlichen Fachkompetenzen Vertrauen und Diskretion im Hinblick auf Schutzrechte und Patentproblematik von hoher Bedeutung sind. Da an eine Person als „Makler“ sehr hohe sowohl fachliche als auch personelle Anforderungen gestellt werden, wird die Suche nach einer geeigneten Person als sehr schwierig eingeschätzt. Folgerichtig wurde im Projekt MATRIX ein Werkzeug pilotiert, das einem Verwertungsagenten die Aufgabe erheblich zu erleichtern verspricht. Die Einschätzung der Akteure zu diesem Instrument wird berichtet. Das Anforderungsprofil für einen Verwertungsagenten wird vorgestellt. Ein mögliches Förderinstrument wird vorgeschlagen.
Enthalten in den Sammlungen:10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

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