Browsing by Author "Engel, Michael"
Now showing 1 - 2 of 2
- Results Per Page
- Sort Options
Item Open Access Dynamics and defects of complex crystals and quasicrystals : perspectives from simple model systems(2008) Engel, Michael; Trebin, Hans-Rainer (Prof. Dr.)Komplexe Kristalle und Quasikristalle sind geordnete Festkörperstrukturen mit sehr großen beziehungsweise unendlichen großen Einheitszellen. Ihre Teilchendynamik unterscheidet sich grundlegend von derjenigen der einfachen Kristalle: Aufgrund der strukturellen Komplexität treten lokale Umordnungen, sogenannte Phasonflips, und neueartige Versetzungen auf. Um das Verhalten auf einer elementaren Ebene zu verstehen, werden drei ein- und zweidimensionale Modellsysteme eingeführt. Die Systeme werden sowohl analytisch, als auch mit numerischen Simulationen untersucht. (i) Die Strukturfaktoren der dynamischen Fibonacci-Kette wurden in hoher Auflösung berechnet. Sie zeigen eine charakteristische Verbreiterung der Phonondispersionsrelation. Die Teilchendynamik im Realraum zeichnet sich durch Soliton- und Breathermoden aus, welche zusammen mit Phasonflips auftreten. (ii) Mit Hilfe eines Tilingmodells wurde die experimentelle Beobachtung von Metaversetzungen im intermetallischen System AlPdMn und die damit verbundene kollektive strukturelle Umordnung erklärt. Die Burgersvektoren der Versetzungen können aus Energieüberlegungen abgeleitet werden. (iii) Im Lennard-Jones-Gauß-System treten eine überaschende Vielzahl an zweidimensionalen komplexen Kristallen, ein dekagonaler und zwei dodekagonale Quasikristalle auf. Bei Temperaturen nahe des Schmelzpunktes ordnen sich die Teilchen per Phasonflips um. Während des Abkühlens transformieren sich die entropisch stabilisierten Quasikristalle reversibel in komplexe Kristalle. Mit dem Lennard-Jones-Gauß-System ist es zum ersten Mal möglich, das Wachstum, die Gleichgewichtsdynamik und die Defekte von Quasikristallen und komplexen Kristallen in Simulationen zu untersuchen.Item Open Access Zur Geometrie von Phasonen und Versetzungen in Quasikristallen und ihren Approximanten(2004) Engel, MichaelInhalt: 1. Kristallographie. 2. Konstruktion von Quasikristallen. 3. Phasonen und Approximanten. 4. Al-Pd-Mn-Quasikristalle und deren Approximanten. 5. Elastizitätstheorie und Versetzungen. 6. Die xi-, xi'- und xi'_n-Phasen. 7. Metaversetzungen. Anhang: Mathematische Ergänzungen zur Ikosaedergruppe. Quasikristalle können als irrationale Schnitte durch höherdimensionale Kristalle im Hyperraum angesehen und erzeugt werden. Neben den phononischen Freiheitsgraden, deren Anregung zu Schwingungen der Atome führen, sind in Quasikristallen Verformungen der Schnittebene zusätzliche Freiheitsgrade. Die Anregung dieser phasonischen Freiheitsgrade bewirkt atomare Umordnungen. Durch Scherung der Schnittebene entstehen mit dem Quasikristall verwandte Strukturen, die Approximanten. Die Approximanten xi, xi' und xi'_n der 1.6 nm dekagonalen Phase des AlPdMn können durch ein Tiling bestehend aus Hexagonen, Pentagonen und Nonagonen aufgebaut werden und sind charakterisiert durch das Auftreten sogenannter Phasondefekte, die in Reihen angeordnet sind. Es wird gezeigt, dass die Beschreibung der Phasen in einem dreidimensionalen Modellsystem und einem Tiling bestehend aus breiten und schmalen Rauten möglich ist. Hierdurch können Vorgänge im Hyperraum anschaulich dargestellt werden. Es stellt sich heraus, dass auch in periodischen Approximanten phasonische Freiheitsgrade vorhanden und anregbar sind. Im Fall der xi'_n-Phasen machen sie sich durch die Bewegung der Phasondefektreihen bemerkbar. Die mechanische Eigenschaften von Quasikristallen werden maßgeblich beeinflusst durch die Bewegung von Versetzungen mit phasonischen Komponenten. Die Erweiterung der Elastizitätstheorie ermöglicht es, die versetzungsbegleitenden phononischen und phasonischen Verschiebungsfelder zu beschreiben. Auch in Approximanten gibt es Versetzungen mit phasonischen Komponenten. In den xi'- und xi'_n-Phasen sind dies die Metaversetzungen. Einige der Metaversetzungen werden im dreidimensionalen Modellsystem konstruiert und beschrieben. Damit ist die Bestimmung und Erklärung der experimentell beobachteten Burgersvektoren und Tilings möglich. Es werden experimentell genau diejenigen Metaversetzungen beobachtet, die eine kleine phononische Komponente besitzen. Andere Metaversetzungen können in einem fünfdimensionalen Modellsystem konstruiert werden. Versetzungsreaktionen und Versetzungsbewegungen werden in den Modellräumen beschrieben.