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Browsing by Author "Hubig, Christoph (Dr. Prof.)"

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    Was tun wir, wenn wir arbeiten? - Überlegungen zur Formbestimmung von "Arbeit"
    (2010) Baumann, Claus Steffen; Hubig, Christoph (Dr. Prof.)
    Schon ein erster Blick auf die aktuelle Diskussionen über das »Ende der Arbeitsgesellschaft« zeigt, dass die Plausibilität der Argumente und Diagnosen hinsichtlich der Frage, ob der Gesellschaft wirklich die »Arbeit« ausgeht oder nicht, davon abhängt, was überhaupt unter »Arbeit« im Allgemeinen und des Weiteren unter »Erwerbs-« beziehungsweise »Lohnarbeit« im Besonderen zu verstehen ist. Die vielfach diagnostizierte »Krise der Arbeitsgesellschaft« offenbart zunächst vor allem eine Krise des Begriffs »Arbeit«. Dies zeigt sich beispielsweise daran, dass das »Arbeiten« auf der einen Seite eng verknüpft mit »Sinnstiftung des individuellen Lebens« wahrgenommen wird, weshalb sich »Arbeitslosigkeit« in der individuellen Selbstwahrnehmung häufig mit einem Gefühl von »Nutzlosigkeit« verbindet, während »Arbeitslose« jedoch in der Fremdwahrnehmung als »Arbeitsunwillige« erscheinen. Zahlreiche Autoren weisen eindringlich darauf hin, dass sich »Arbeitslosigkeit« in den modernen Industrienationen für die Betroffenen in gewisser Weise als »sozialer Tod« darstellt. Eine staatliche Sozial- und Beschäftigungspolitik, die sich in der Regel am Ideal der »Vollbeschäftigung« orientiert, versucht möglicher »Massenarbeitslosigkeit« und einigen ihrer sozialen Begleiterscheinungen entgegenzuwirken. Angesichts von Diagnosen oder Szenarien aber, die ein »Ende der Arbeitsgesellschaft« feststellen oder gar das »Ende der Arbeit« überhaupt prognostizieren, stellt sich demgegenüber eine solche Politik als ein sinnloses Unterfangen und gewissermaßen als ein »Kampf gegen Windmühlen« dar. Begründet werden derartige Einschätzungen mit den konstatierbaren qualitativen Umwälzungen von Wirtschaft und Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten, dem Anwachsen eines sogenannten »Dienstleistungssektors«, einem Wandel des »Arbeitsmarktes«, der nicht zuletzt bedingt ist durch strukturelle Veränderungen der betrieblichen Arbeitsorganisation sowie weiteren technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Einerseits stellt sich in großen Teilen gesellschaftspolitischer Debatten »Arbeit« und ein gesellschaftlich »gutes Leben« als miteinander untrennbar verbunden dar, während andererseits betriebsorganisatorische und unternehmerische Rationalisierungen sowie zunehmende technische Automation betrieblicher Arbeitsprozesse »menschliches Arbeiten« entbehrlich zu machen scheint. Noch viel grundsätzlicher drängt sich eine Klärung des Begriffs »Arbeit« bei der Erörterung der Frage auf, ob sich »Arbeit« den Menschen als etwas prinzipiell Unaufhebbares darstellt; eine Annahme, die sich dann als begriffliche Notwendigkeit darstellt, wenn mit »Arbeit« das »Menschsein« schlechthin verbunden wird. Dagegen ist die »Aufhebung der Arbeit« denkbar, wenn die Frage, was der Mensch sei, eben nicht mit »Arbeit« in Verbindung gebracht wird. Wenn – wie üblich – eine solche Fragestellung im Allgemeinen als eine »philosophische« gilt, dann zeigt bereits die gerade dargestellte Skizze der Diskussionen um »Arbeit«, dass sich bei diesem Thema politische, ökonomische, sozialwissenschaftliche sowie philosophische Perspektiven überschneiden. Obwohl »Arbeit« im alltäglichen, politischen und wirtschaftlichen Leben der Menschen zumeist als ein wichtiges Thema erscheint, ist sie lange Zeit kaum noch als ein, der philosophischen Betrachtung würdiger Gegenstand erachtet worden. Aber ein Blick auf die jüngsten sozialphilosophischen Veröffentlichungen zeigt, dass die philosophische Relevanz des Begriffs »Arbeit« inzwischen – gerade vor dem Hintergrund der vielfach diagnostizierten krisenhaften Gesellschaftssituation in den letzten Dekaden – eine Aufwertung erfährt. Auch die vorliegende Abhandlung möchte diesbezüglich einen Beitrag leisten; ihr Titel »Was tun wir, wenn wir arbeiten?« – der gleichsam ihre programmatische Leitfrage stellt – weist dabei auf ein begriffssystematisches Vorgehen hin, bei dem »Arbeit« als bestimmte Form der Tätigkeit zu rekonstruieren und zu reflektieren ist.
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