Repository logoOPUS - Online Publications of University Stuttgart
de / en
Log In
New user? Click here to register.Have you forgotten your password?
Communities & Collections
All of DSpace
  1. Home
  2. Browse by Author

Browsing by Author "Meder, Iris"

Filter results by typing the first few letters
Now showing 1 - 1 of 1
  • Results Per Page
  • Sort Options
  • Thumbnail Image
    ItemOpen Access
    Offene Welten : die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910 - 1938
    (2004) Meder, Iris; Dilly, Heinrich (Prof. Dr.)
    Oskar Strnad, Josef Frank und Oskar Wlach arbeiteten nach ihrem Studium an der Wiener Technischen Hochschule seit Anfang der zehner Jahre zusammen. Ihre Konzeption von Architektur hatte mit dem neobarocken Späthistorismus ihres Lehrers Carl König ebensowenig gemeinsam wie mit Josef Hoffmann und der Wiener Werkstätte. Mit Adolf Loos verband sie dagegen nicht zuletzt der Einfluss der theoretischen Schriften Camillo Sittes. Loos, vor allem aber Strnad und Frank übertrugen Sittes städtebauliche Peinzipien auch auf Einfamilienhäuser. Der Ausgangspunklt des Entwurfsprozessess war die Bewegungslinie zum, in das und im Gebäude. Sich allmählich steigernde Raumdimensionen führen auf die Ruhezone des Wohnraums, der "Piazza" des Hauses, hin. Ein künstlerischer Anspruch besteht dabei nicht; das Haus soll alle Möglichkeiten in sich bergen – auch die, sich "geschmacklos", aber mit persönlichen Gegenständen einzurichten –, ohne sie dem Bewohner aufzuzwingen. Eine gewisse Unordnung wird dabei als Symptom eines dynamischen Prozesses aufgefasst, als der sich das Leben und, als seine Spiegelung, das Haus versteht. Spuren dieses Prozesses können sich als Folgen etwa von Planänderungen oder Umbauten auch am Haus selbst finden. Gleichzeitig soll das Haus sich seiner Umgebung gegenüber, ganz wie ein zivilisierter Mensch, "anständig benehmen" und nicht seine Modernität marktschreierisch anpreisen. Strnad und Frank setzen sich mit dieser undogmatischen Grundeinstellung in den zehner Jahren in erster Linie vom Ästhetizismus der Wiener Werkstätte und Josef Hoffmanns ab. Seit der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre distanzierte sich Frank vor allem vom Dogmatismus des internationalen Funktionalismus des Bauhauses und Le Corbusiers. Strnad, Frank und Wlach waren bereits seit Anfang der zehner Jahre von einem Kreis gleichgesinnter Studienkollegen umgeben, der sich ständig vergrößerte. Die Freude am theoretischen Formulieren ihrer Prinzipien war dabei ein Charakteristikum Loos' und der Wiener Schule. Seit Mitte der zwanziger Jahre schlossen sich der kleinen, aber auch international beachteten und geschätzten "Wiener Gruppe" auch einige Altersgenossen und Studienkollegen an, die zuvor eher traditionell oder in der Nachfolge der Wiener Werkstätte gearbeitet hatten. Wie bei den Begründern der Wiener Schule handelte es sich fast ausschließlich um Architekten aus dem liberalen, assimilierten jüdischen Bürgertum. Die Bauherren entstammten der gleichen Schicht wie die Architekten; oft waren sie Freunde oder Verwandte der Architekten. Auch die (ebenfalls fast ausschließlich jüdischen) Studenten von Adolf Loos bildeten einen wichtigen Teil der Wiener Schule. Der Einfluss des Lehrers Loos verband sich dabei mit dem Strnads und Franks. Seit Mitte der zwanziger Jahre kamen zu den an der Technischen Hochschule ausgebildeten Architekten Absolventen der Meisterklassen von Josef Hoffmann und Oskar Strnad an der Kunstgewerbeschule. In ihrem undogmatischen Zugang zu architektonischen Fragen stellte die Wiener Moderne der Zwischenkriegszeit eine bisher zu wenig beachtete Alternative zum internationalen Funktionalismus dar. Architektur wurde in Wien als offenes System aufgefasst; das heißt Veränderungen, Umbauten und Erweiterungen waren ebenso Teil des Konzepts wie die Fähigkeit der Gebäude, zu altern. Dem Bewohner werden alle Möglichkeiten des Wohnens offengelassen; das Haus ist der Hintergrund seines Lebens und unterstützt ihn in einer offenen, dialektischen Weltsicht. Diese zum Prinzip des Entwurfsprozesses gemachte offene Grundhaltung beinhaltet auch eine politische Dimension; die nichtjüdischen Vertreter der Wiener Schule waren zum größten Teil sozialdemokratisch orientiert und ließen sich mit wenigen Ausnahmen nicht durch den Nationalsozialismus korrumpieren. Die Wiener Schule, so eine These dieser Arbeit, konnte mit den Gegebenheiten der Sache freier operieren als der "klassische" Funktionalismus, der formale Fragen per se negierte. An eine stilkritische Darstellung der Wiener Schule schließt sich ein ausführlicher Architektenkatalog mit Werk- und Schriftenverzeichnissen.
OPUS
  • About OPUS
  • Publish with OPUS
  • Legal information
DSpace
  • Cookie settings
  • Privacy policy
  • Send Feedback
University Stuttgart
  • University Stuttgart
  • University Library Stuttgart