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    Zum Tragverhalten von Injektionsdübeln in Mauerwerk
    (2005) Meyer, Andrea; Eligehausen, Rolf (Prof. Dr.-Ing.)
    Injektionsdübel in Mauerwerk bestehen aus einer Siebhülse, einer Ankerstange und einer Verbundmasse, die mit einem Auspressgerät in den Ankergrund injiziert wird. Der Ankergrund Mauerwerk besteht aus einem Verband von Voll- oder Lochsteinen und Mauermörtel. In Vollmaterial erfolgt die Lastübertragung des Injektionsdübels durch Verbundwirkung zwischen Injektionsmörtel und Ankergrund. In Lochsteinen steht zusätzlich der Tragmechanismus Formschluss zur Verfügung, der durch das Eindringen des Injektionsmörtels in die Hohlkammern des Steins entsteht. Injektionsdübel versagen i.d.R. durch Bildung eines Steinausbruchs oder durch Herausziehen. Nach einem Überblick über den Stand der Forschung (Kapitel 2) und der Beschreibung des Ankergrunds Mauerwerk hinsichtlich seiner Vielfalt und der wesentlichen Eigenschaften (Kapitel 3) wird das Tragverhalten von Injektionsdübeln in den Ankergründen Kalksandstein, Ziegelstein und Leichtbetonstein untersucht. In theoretischen Untersuchungen (Kapitel 4) wird die Übertragbarkeit vorhandener Erkenntnisse zu Verankerungen in Beton auf den Ankergrund Mauerwerk geprüft. Analytische Verfahren zur Berechnung von Traglasten für den Tragmechanismus Verbund und für Formschluss in Beton werden modifiziert und Besonderheiten für Injektionsdübel in Mauerwerk herausgearbeitet. Anschließend zeigen numerische Untersuchungen das Tragverhalten in Voll- und Lochsteinen auf. In Kapitel 5 werden experimentellen Ergebnisse von Versuchen zum Tragverhalten eines Enzeldübels in der Fläche in den unterschiedlichen Mauerwerkmaterialien und bei Variation verschiedener Parameter dargestellt. Der Einfluss von Fugen, Rand- und Achsabständen wird in Kapitel 6 und 7 ausführlich untersucht. Aus den vorliegenden Erkenntnissen wird ein Bemessungsmodell zur analytischen Erfassung der Traglasten von Injektionsdübeln in Mauerwerk entwicklt und in Kapitel 8 zusammengefasst. Die darin enthaltenen systemspezifischen Kenngrößen müssen in einem Zulassungsverfahren ermittelt werden. In Anlehnung an bestehende Richtlinien beschreibt Kapitel 9 die für eine bautechnische Zulassung erforderlichen Versuche. Da mit einer Zulassung nicht alle Anwendungsfälle abgedeckt werden können, sind zentrische Ausziehversuche am Bauprojekt erforderlich. Um größere Schäden durch Bildung von Steinausbrüchen am Bauwerk zu vermeiden, wurde ein Prüfverfahren zur Schadensminimierung entwickelt, das in Kapitel 10 beschrieben ist.