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Browsing by Author "Nickolaus, Reinhold (Prof. Dr. phil.)"

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    Berufliche Bildung als Basis für umweltgerechtes berufliches Handeln? : Ausgangsbedingungen, pädagogische Handlungsprogramme und deren Effekte am Beispiel Burkina Faso
    (2010) Bokoum, Djibril; Nickolaus, Reinhold (Prof. Dr. phil.)
    Der heutige schlechte Umweltzustand ist das Resultat einer von Menschen veränderten Natur und bedroht deren Lebensmöglichkeiten. Von den beeinflussenden externen Faktoren auf die Natur wurden die menschlichen Eingriffe weitgehend als die schlimmsten erkannt. Menschliche Aktivitäten, welche unter dem Begriff Produktion und Konsum zusammengefasst werden können, wirken sich immer auf die natürlichen Ressourcen, auf Organismen und Lebewesen aus und bedrohen ihre eigene Existenz. Vor diesem Hintergrund ist jegliches Handeln als ein Umwelthandeln zu sehen, das der besonderen Verantwortung für Mensch und Natur Rechnung tragen sollte. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, verantwortlich zu handeln, besteht in Kenntnissen über Natur und Umwelt und setzt Umweltlernen voraus. Ausgehend von der auf der Konferenz in Rio de Janeiro verabschiedeten Agenda 21 wurde in Burkina Faso eine lokale Agenda für nachhaltige Entwicklung ausgearbeitet. Inwieweit diese Forderungen in der Realität umgesetzt sind, soll in dieser Arbeit beleuchtet werden. In Zentrum stehen dabei die Fragestellungen, ob a) die berufliche Bildung die Basis umweltgerechten Handelns sein kann sowie b) ob die Umweltbildung in der beruflichen Ausbildung in Burkina Faso umgesetzt wird und dort zu einem adäquaten Umweltbewusstsein und Umweltverhalten führt. Als Referenz zur Darstellung der Situation in Burkina Faso wurden empirische Befunde aus Modellversuchen zur Umsetzung der Umweltbildung in der beruflichen Bildung in Deutschland herangezogen, die insbesondere dazu dienten, Umsetzungsprobleme herauszuarbeiten, die auch in einem relativ funktionalen Berufsbildungssystem bei der Implementation der durch Interessenskonflikte gekennzeichneten beruflichen Umweltbildung auftreten. In Burkina Faso wurden Hauptakteure der beruflichen Ausbildung und Umweltexperten, die die Forderungen der nationalen Agenda 21 umsetzen sollen, befragt (institutionelle Ebene). Auf schulischer Ebene wurden Werkmeister und Lehrkräfte zu Umwelthandeln in Schule und Unterricht befragt. Auf institutioneller Ebene endeten die Bemühungen für die Umweltbildung bisher in der Ausarbeitung einer nationalen Strategie und der Bestimmung von Umweltproblemen in Burkina Faso. Auch wenn diese nationale Strategie ein erster positiver Schritt ist, steht die Verwirklichung vieler in ihr festgelegter Zielsetzungen immer noch aus. Schwierigkeiten liegen vor allem in den administrativ-organisatorischen sowie in den finanziellen und materiellen Rahmenbedingungen begründet. Auf curricularer Ebene wurde eine Reform unternommen, die allerdings keine bedeutenden Innovationen in der beruflichen Ausbildung anstieß. Der Umweltschutz wurde jedoch nicht berücksichtigt. Die Umweltexperten wurden nicht zu der neuen Curriculumreform der Berufsausbildung hinzugezogen. Die erheblichen Defizite in der beruflichen Ausbildung drängen z. Z. die Wahrnehmung für Umweltprobleme auf curricularer Ebene in den Hintergrund. Lehrer, Umweltexperten und für die Curricula verantwortliche Pädagogen arbeiten nicht zusammen, da keine rechtlichen Grundlagen dafür erlassen wurden. Die Tatsache, dass die Handlungsträger der Berufsausbildung keine Umwelterziehung genossen haben, schränkt die Erfolgschancen der Einführung der Umwelt als Bestandteil des Curriculums erheblich ein. Reformen der Berufsausbildung wurden unternommen, welche jedoch unter keinen günstigen materiellen und finanziellen Bedingungen erfolgten. Auf schulischer Ebene zeigte sich, dass auf allen Dimensionen der Umweltschutzbildung ungünstige Ausprägungen bei den Befragten vorzufinden sind. Auch wenn das Umweltwissen vorhanden ist, setzen sich die Lehrenden nicht unbedingt für den Umweltschutz ein. Da die Sensibilisierung mit weniger Aufwand als ein vollwertiger Umweltunterricht verbunden ist, wurde sie günstiger als Variablen wie Umweltunterricht oder Kooperation mit anderen eingeschätzt. In den theoretischen Konzeptionen der Umweltbildung, finden sowohl gezielte pädagogische Aktivitäten für eine selbständige Auseinandersetzung mit der Natur als auch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen Erwähnung; sie sollen das Umweltbewusstsein der Lernenden fördern. Die Befunde zeigen allerdings wenig Bezug des Unterrichts zur Natur und Gesellschaft. Weiterhin zeigt sich, dass partizipative Unterrichtsmethoden nicht eingesetzt werden. Die für die Umweltbildung empfohlene Situations- bzw. Handlungs- und Problemorientierung, die meistens durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen und durch eine naturorientierte Pädagogik erfolgen, kommen nicht zum Einsatz. Die Lehre in der beruflichen Bildung in Burkina Faso trägt in der bisherigen Form nicht zur Förderung eines Umweltbewusstseins der Schüler bei und bereitet die heutige Generation nicht auf ein umweltgerechtes Handeln vor. Gründe für die mangelnde Umsetzung der lokalen Agenda sowie Möglichkeiten, Umweltbildung in den Schulen zu implementieren werden diskutiert. Die Ursachen der Umweltprobleme werden stark mit den ungünstigen sozioökonomischen Bedingungen des Landes verbunden. Eine nachhaltige Entwicklungspolitik muss in diesem Fall über die Verankerung der Umwelterziehung in den Lehrplänen hinausgehen und die hier erwähnten Faktoren berücksichtigen. Folglich sollte - eine Sicherung der Existenzgrundlage der Bevölkerung, - eine Stabilisierung bzw. Reduktion des Bevölkerungswachstums durch eine Geburtenkontrolle und - die Sicherung einer beruflichen Ausbildung in den verschiedenen Produktionssektoren für die Mehrheit der Bevölkerung, im Idealfall verbunden mit einem Zugang zur allgemeinen Bildung, Ziel der Bemühungen sein.
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