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Browsing by Author "Thomé, Horst (Prof. Dr.)"

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    Das Ich in der autobiographischen Prosa von Marie Luise Kaschnitz
    (2003) Huber-Sauter, Petra; Thomé, Horst (Prof. Dr.)
    Ich sage "ich". Sage ich wirklich "ich", wenn ich "ich" sage? Sprechen vielleicht andere Ichs aus mir? Verstecke ich mein Ich in anderen Pronomina? Meine ich mich selbst, wenn ich "du", "ihr" oder "wir" sage? Inwieweit ist mein Ich beteiligt, wenn ich mich in objektiven Formen ausspreche wie "er", "sie", "es"? Dient das unpersönliche "man" dazu, Ich-Aussagen implizit anzubringen? Wie also sage ich "ich"? Diesen Fragen wird in der Dissertation über das Ich in der "Autobiographischen Prosa" bei Marie Luise Kaschnitz, die sich selbstkritisch als "Ichsagerin" und "ewige Autobiographin" bezeichnet hat, nachgegangen. Kaschnitz möchte zum Ausdruck bringen, dass ihr Gesamtwerk - das Lyrik, Romane, Biographien, Essays, Hörspiele umfasst - autobiographisch geprägt ist. Vor allem gilt das für ihre Autobiographische Prosa. Sie hat sie selbst so bezeichnet, um den autobiographischen Charakter besonders zum Ausdruck zu bringen. Dieser Teil ihres Gesamtwerkes besteht aus sieben, sehr unterschiedlichen Werken, die in ihre spätere Schaffensperiode fallen. Sie war schon älter als fünfzig Jahre und konnte daher auf mehrere Jahrzehnte ihres Lebens zurückblicken. Jedes dieser Werke lässt sich als eine eigene Autobiographie betrachten, allerdings nicht in der Form kontinuierlicher Lebensbeschreibungen, sondern in gebrochenen, fragmentarischen Darstellungen, deren Ende offen bleibt, wie es dem fragmentarischen Charakter von Erinnerungen entspricht. Allein die Werke der Autobiographischen Prosa weisen die Autorin als bedeutende Autobiographin des 20. Jahrhunderts aus, die von sich selbst sagt: "Ich bin so alt wie das Jahrhundert." Bei ihrem autobiographischen Schreiben handelt es sich um ein komplexes Geschehen, in das die Autorin und das von ihr gestaltete autobiographische Ich involviert ist und die Positionen immer wieder wechselt. Daraus resultiert die Unsicherheit des Ich. Die Ich-Gestaltung bei Marie Luise Kaschnitz bildet mit einer Fülle von Varianten und Variablen die Zentralstruktur der Autobiographischen Prosa und spiegelt damit menschliches Leben schlechthin. Es wird die Auseinandersetzung des Ich mit sich selbst, den Mitmenschen und der Welt, in der sie alle leben, dargestellt. Da in den autobiographischen Werken authentische Erlebnisse und Erfahrungen der Autorin verarbeitet sind, liegt es nahe, sie mit dem autobiographischen Ich gleichzusetzen. Doch sie stellt sich dieses Ich gegenüber als ein Ich, über das sie schreibt wie über ein Objekt. Die Grundstruktur autobiographischen Schreibens, die Identität von Subjekt und Objekt, kommt bei ihr besonders deutlich zum Ausdruck. Gerade ihre Werke werfen die Frage auf: Kann man das so einfach sagen, dass Subjekt und Objekt in der Autobiographie identisch sind? Marie Luise Kaschnitz vermittelt Einblicke in den vielschichtigen Prozess, die sich in einem unbegrenzten Artikulationsraum zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Autorin und autobiographischem Ich abspielen. Die Vergangenheit wird durch das Erinnern in die Gegenwart transponiert, verarbeitet und auf Zukunft hin ausgerichtet. In diesem Artikulationsraum bewegt sich das autobiographische Ich mit einer Fülle von Präsentationsmöglichkeiten und dokumentiert so den autobiographischen Charakter der Werke. Die Subjekt-Objekt-Beziehung führt zu komplizierten und komplexen Konstellationen, die mit einer reichen Palette literarischer Mittel ausgeführt sind. Die Erfahrung von Wirklichkeit aus persönlicher Sicht führt zu einer eigenen Form von Realitätsdarstellung. Trotzdem sind es keine Abbilder von Realität, sondern diese Schilderungen erhalten durch sprachliche und inhaltliche Bezüge eine Vertiefung hin zum Transrealen, ohne den Realitätscharakter zu verlieren. Dem Leser wird ein mehrdimensionaler Blick auf und in die Wirklichkeit gegeben. Diese Art der Wirklichkeitsdarstellung zieht sich durch alle Werke der Autobiographischen Prosa. Diese Konzentration auf Wesentliches wird erreicht mit dem Mittel der Phantasie, dem die Autorin einen hohen Stellenwert einräumt. Immer wieder andere Wirklichkeitsebenen werden durch Phantasie erschlossen und ihr Bedeutungshorizont vertieft und geweitet. Die erweiterte, offene Betrachtung von Realität verleiht dieser einen eigenen Wert und eine eigene Bedeutung, in die das Ich einbezogen ist und ihr zugleich gegenübersteht. In den Schilderungen selbst wird immer neu die Frage nach Veränderung, Verwandlung und Wandlung gestellt und die offene Zukunft angesprochen, für die der Mensch Verantwortung trägt.
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    Die Raumdarstellung im erzählenden Werk um 1900
    (2011) Lu, Xiaoli; Thomé, Horst (Prof. Dr.)
    In der Literatur existiert eine eigene Welt, die mit Raum und Zeit verbunden ist. Im 19. Jahrhundert gewinnen beide, Raum und Zeit, an Bedeutung als bewusst eingesetzte Gestaltungselemente. Es bilden sich zwei Grundrichtungen heraus, eine mit dem Erzählgeschehen verknüpfte Semantisierung in der Klassik und in der Romantik und eine betonte Fixierung des Geschehens in der realen Welt durch genaue Zeit- und Ortsangaben im Realismus. Die Semantisierung von Raum und Zeit führt zu einer Bedeutungssteigerung, welche beiden Aspekten der Erzählung eine eigene intentionale Poetizität verleiht, während die realistische Darstellung die Illusion einer faktualen Erzählung erzeugen soll. Lessings Kennzeichnung der Dichtung im Laokoon (1766) als eine zeitliche Kunst im Unterschied zur räumlichen bildenden Kunst bietet eine mögliche Erklärung dafür, dass die Literaturwissenschaft lange Zeit der Analyse der Zeitstruktur eines Werks ein größeres Interesse entgegengebracht hat als der Analyse der Raumstruktur. Trotz zahlreicher Veröffentlichungen zum Thema seit den Arbeiten Hermann Meyers in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts liegt noch keine abschließende Poetik des Raums vor. Besondere Beachtung verdienen Jurij M. Lotmans Raumsemantik in Die Struktur literarischer Texte (1972) und Gerhard Hoffmanns umfangreiche Arbeit Raum, Situation, erzählte Wirklichkeit (1978). Die aus der englischen und amerikanischen Literatur gewonnene Typologie in Hoffmanns Arbeit lässt sich allerdings nicht auf die deutsche Literatur um 1900 übertragen. Die vorliegende Arbeit umfasst Einzeluntersuchungen zur intentionalen Poetizität des Raums in Werken von Arthur Schnitzler, Eduard von Keyserling, Thomas Mann, Hugo von Hofmannsthal, Franz Kafka und Rainer Maria Rilke. Die Ergebnisse sind gedacht als eigenständige Interpretation der ausgewählten Erzähltexte und als Beitrag zu einer zusammenhängenden Analyse der Raumdarstellung. Die literaturwissenschaftliche Bedeutung der ausgewählten Texte liegt in der individuellen Reaktion der Erzähler auf die besondere geistesgeschichtliche und literaturhistorische Situation der Zeit um 1900. Einschneidende Veränderungen im Weltbild, die verbunden sind mit den Werken von Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche, Siegmund Freud und Ernst Mach, führen zu einer Krise des autonomen Individuums, die das Denken des bürgerlichen 19. Jahrhunderts bestimmt hatte. Die bisherigen ontologischen Ordnungskriterien über das Verhältnis des Menschen zur Welt verlieren ihre Gültigkeit. In engem Zusammenhang zur anthropologischen Krise entsteht eine Krise des Erzählens. Das Erzählgeschehen bewegt sich „fort aus der deutlichen Wirklichkeit“ (Hermann Bahr) ins Innere; eine Sprachkrise weckt gleichzeitig Zweifel an der Möglichkeit der Erfassung der Wirklichkeit in Begriffen. Wenn der Autor an die Grenze des Mitteilbaren stößt, sucht er nach Erzählverfahren, die Verborgenes im Äußeren bildhaft vermitteln. In der Raumdarstellung der untersuchten Texte konkretisiert sich dieses Bedürfnis. Ein Kennzeichen der Literatur zwischen Realismus/Naturalismus und Expressionismus ist ihr Stilpluralismus, das Nebeneinander von Tradition und Moderne. Arthur Schnitzler, Eduard von Keyserling und Thomas Mann greifen auf die bereits bekannten Verfahren der Raumsymbolik der Klassik und der stimmungsbestimmten Seelenlandschaft der Romantik zurück, während Hugo von Hofmannsthal, Frank Kafka und Rainer Maria Rilke nach neuen Formen der Semantisierung suchen. In diesem Zusammenhang werden drei Typen konstruktiver Bedeutungserzeugung durch Räume unterschieden: der illustrierende (Stimmungs-)Raum, der kommentierende (symbolische) Raum und der darstellende (psychogene) Raum. Die Untersuchung von Einzelaspekten der Raumdarstellung wie der Raumstruktur des Texts, des Bewegungsprofils des Protagonisten, der Behandlung der Grenze im Sinn von Jurij M. Lotman und der Einzelmotive Natur, Garten, Haus, Fenster und Reise erschließt deren Beitrag zur Bedeutungsvermittlung der Texte mit der Tendenz zur Desillusionierung, Verdüsterung und Ausweglosigkeit. In der Literatur um 1900 treten neben den strukturierten dreidimensionalen Raum planimetrische und unstrukturierte Räume. Die Derealisierung der Welt im Denken der Zeit findet ihre Entsprechung in der Derealisierung des Raums in der erzählenden Literatur.
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    Vom nützlichen Einzelnen : Machtstrukturen und Intimität in ausgewählten Erzähltexten von 1900 bis 1950 ; eine sozialpsychologische Literaturanalyse zur Individualitätsdarstellung in der Moderne
    (2002) Kindermann, Manfred; Thomé, Horst (Prof. Dr.)
    Die vorliegende Untersuchung geht der literarischen Wissensproduktion zum Individuum im Spannungsfeld von Macht und Intimität nach und zeigt, daß in der erzählenden Literatur der Moderne enthaltenes Wissen dem explizit im wissenschaftlichen Diskurs von Soziologie und Psychologie enthaltenen voranschreitet. Hierzu werden ausgewählte Erzähltexte aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts auf ihren impliziten Wissensgehalt hin befragt und dieser mittels neuerer wissenschaftlicher Theorien reformuliert. Neues Wissen entsteht, so das Ergebnis, zunächst im literarischen Diskurs und ist dort in der erzählten Handlung, in der Erzählstruktur und in den handelnden Charakteren enthalten, lange bevor es in theoretischer Form als Wirklichkeitsaussage erscheint. Die mimetische Seite des Erzählens bedingt die Darstellung handelnder Figuren und menschlicher Beziehungen im Text. Die Literatur zeigt das menschliche Individuum aber immer auch in eine konkrete historische und soziale Situation eingebunden, die von Machtstrukturen in Wechselwirkung mit Intimität durchzogen wird, und die der Autor konstruiert. Das Ganze der erzählten historisch-sozialen Umwelt interagiert mit dem Denken und Tun der Figuren, deren Handeln es motiviert, ist dabei allerdings schiweriger zu erzählen als die einzelne menschliche Handlung. Sigmund Freud, der in seinen Krankengeschichten den Versuch unternimmt, die einzelne Biographie stringent als Heilungsgeschichte zu erzählen, und Hermann Broch, dessen Roman "Die Schlafwandler" eigentlich eine Geschichtsphilosophie darstellt, die ihre eigenen Beispiele produziert, bilden hierbei zwei Eckpunkte eines Dreiecks, dessen dritter im Erfinden der sozialen Umwelt durch George Orwell in "1984" liegt. Dazwischen stehen Franz Kafkas "Der Verschollene" als Extrapolation zeitgenössischer sozialer Veränderungen und Elias Canettis "Die Blendung" als deren satirische Übersteigerung. Den Texten aller untersuchten Autoren gemeinsam ist jedoch ihr Ort inmitten der sozialen Veränderungen von der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts zur Massengesellschaft des 20. Jahrhunderts, den sie erzählerisch zu verarbeiten versuchen.
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