Browsing by Author "Wozniok, Iwona Maria"
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Item Open Access Interaktion von humanen Granulozyten mit den Pilzen Candida albicans und Aspergillus fumigatus(2008) Wozniok, Iwona Maria; Scheurich, Peter (Prof. Dr.)Da in unserer Umgebung der Kontakt sowohl zu Candida albicans als auch zu Aspergillus fumigatus unvermeidbar ist, muss das Immunsystem über effektive Mechanismen verfügen, um Infektionen durch diese Keime abzuwehren. Das Hauptanliegen der vorliegenden Arbeit war es daher, die relevanten Abwehrmechanismen von Immuneffektorzellen gegen diese Erreger zu identifizieren. Da Granulozyten in humanem Blut in großer Zahl vertreten sind und bei Infektionen zu den ersten Abwehrzellen vor Ort zählen, wurden diese phagozytischen Zellen und deren Regulation bei der Immunabwehr gegen den Hefepilz Candida albicans und als Vergleichsstamm gegen den Schimmelpilz Aspergillus fumigatus untersucht. Die Resultate dieser Arbeiten zeigten, dass humane Granulozyten eine starke Reaktion auf Keimschläuche sowohl von C. albicans als auch von A. fumigatus aufweisen. Dies konnte anhand einer erhöhten Sauerstoffradikalproduktion und einer engen und intensiven Kontaktaufnahme der Granulozyten zu den Keimschläuchen nachgewiesen werden. Bei näherer Betrachtung der Interaktion mit C. albicans zeigte sich, dass humane Granulozyten ein deutlich differenziertes Verhalten in Abhängigkeit von der vorliegenden Pilzmorphologie zeigen. Obwohl Granulozyten bei Hefen und Keimschläuchen eine vergleichbare Abtötungseffizienz erzielten, reagierten sie rein chemotaktisch kaum auf die Hefen, jedoch sehr stark auf Keimschläuche. Auch die Aktivierung der Effektormechanismen zur Bekämpfung von Hefen und Keimschläuchen bei Granulozyten scheint vollkommen unabhängig voneinander reguliert zu werden. Ausschließlich die filamentösen Pilzzellen von C. albicans, die mit Gewebsinvasionen assoziiert werden, aktivierten die MEK/ERK-Signalkaskade. Diese Kaskade resultiert in einer gezielten Mobilität, basierend auf Aktinumorganisation, in einer intensiven Kontaktaufnahme zwischen Granulozyten und C. albicans-Filamenten und schließlich in einer Abtötung der Pilzfilamente. Im Gegensatz dazu konnte eine Abtötung der Hefen unabhängig von der gezielten Granulozytenmobilität und einer Aktivierung der MEK/ERK-Signalkaskade nachgewiesen werden. Weiter konnte gezeigt werden, dass humane Granulozyten ihr Reaktionsprofil in Reaktion auf zusätzliche Stimuli aus der Umgebung variieren können. So erwies sich die Produktion von Sauerstoffradikalen nur bei einer effektiven Zusatzstimmulierung der Granulozyten als relevat bei der Abtötung von C. albicans-Hefen und -Keimschläuchen. Anhand der erhaltenen Resultate kann geschlussfolgert werden, dass zum einen humane Granulozyten spezifisch auf die jeweilige Morphologie von C. albicans und A. fumigatus zu reagieren vermögen und dass zum anderen Signale aus der Umgebung modulatorische Wirkung auf die Granulozytenreaktionen ausüben.