09 Philosophisch-historische Fakultät
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Item Open Access Die Deixis im "Theater des Absurden"(2004) Müller, Volker; Blumenthal, Peter (Prof. Dr.)Diese Arbeit versucht, das gemeinsame Charakteristikum des "Theaters des Absurden", das in der Präsentation konkreter 'poetischer Bilder' der Suche nach Orientierung gesehen werden kann, linguistisch zu analysieren, indem sie zeigt, dass die Autoren die Determinierbarkeit der Figuren-Origo, welche K. Bühler als Zentrum der "subjektiven sprachlichen Orientierung" definiert, radikal unterminieren, und dass dadurch die Deiktika ihre Rolle der Etablierung direkter Relationen zwischen Origo des Sprechers und dramatischem Kontext sowie gleichzeitig ihre zentrale Funktion der Definition des Letzteren für den Zuschauer verlieren. Stattdessen sind sie von einer 'Umkehr' ihrer Rolle gekennzeichnet, indem sie zeigen, dass jede Relation zwischen Figuren und Kontext abbricht, da die Ausdrücke, die aufgrund ihrer durch Kontextelemente zu 'füllenden' semantischen 'Leerstelle' strukturell kontextabhängig sind, lediglich darauf verweisen können, dass Letztere zwangsläufig offen bleibt. Somit wird die Deixis zum zentralen Mittel der Konkretisierung der figurenseitigen Orientierungslosigkeit sowie der Konfrontation des Zuschauers mit dieser, indem sie ihn außerstande setzt, die dramatische Welt mental zu 'konstruieren'; d.h. das von Sperber und Wilsons 'Relevanzprinzip' abgeleitete 'Konstruktionsprinzip', nach dem jede deiktische Äußerung als 'Konstruktionsanleitung' des dramatischen Kontexts interpretierbar ist, greift nicht. Die Korpusanalyse verfolgt zunächst die diachrone Evolution einer kontratypischen Verwendungsweise der Deixis im Theater der Avantgarde und des Existenzialismus (G. Apollinaire, R. Vitrac, J.-P. Sartre) und untersucht sodann die Modi der kontratypischen Verwendungsweise der Deixis in Stücken von S. Beckett, E. Ionesco, J. Genet und A. Adamov. In jedem Abschnitt werden deiktisch signifikante Passagen analysiert und mit E. Rostands "Cyrano de Bergerac" kontrastiert, um die Abweichung von der dramatischen Norm hervorzuheben.Item Open Access Nominalgruppen in Patentschriften : Komposita und prädikative Nominalisierungen im deutsch-französischen Vergleich(1993) Stein, Achim; Blumenthal, Peter (Prof. Dr.)Die Arbeit verbindet die beiden Forschungsgebiete Fachsprachenforschung und kontrastive Linguistik. Im Korpus werden deutsche und französische Nominalsyntagmen, insbesondere nominale Komposita und prädikative Nominalisierungen untersucht. Den größeren Zusammenhang zwischen den einzelnen Kapiteln stellen die beiden Begriffe "Prädikativität" und "Kondensation" her. Prädikative Strukturen haben die Funktion der Prädikation und sind Voraussetzung für den Ausdruck von Aussagen. In Kapitel 3 werden insbesondere die Komposita mit prädikativem Element berücksichtigt, im Kapitel 4 geht es um nominale Prädikation und in Kapital 5 um das Verhältnis von nominaler und verbaler Prädikation im Text. Kondensation ist die syntaktische Verdichtung von Aussagen. Sowohl Nominalkomposita als auch prädikative Nominalisierungen sind Beispiele für Kondensation.Item Open Access Organisation textuelle de l'éditorial: une comparaison France/Québec(2001) Martin, Brigitte; Blumenthal, Peter (Prof. Dr.)Das Hauptziel dieser Forschungsarbeit ist die Beschreibung der Textorganisation von Leitartikeln. Im Besonderen geht es darum, das oder die Kohäsionsschemata dieser Textformvariante zu definieren. Darüber hinaus wird versucht zu ergründen, ob in der Textorganisation Unterschiede bezüglich der Herkunft, Frankreich oder Quebec, sowie bezüglich der Art der Tageszeitung, intellektuell oder eher populär, bestehen. Die Analyse und die schematische Darstellung beruhen auf der Progression des Textthemas sowie auf den Kohäsionsbeziehungen. Die Kohäsion betrifft die semantischen Beziehungen zwischen den Sätzen bzw. größeren Teilen eines Textes wie den Abschnitten. Es wird angenommen, dass die Beziehungen zwischen den Sätzen nicht zufällig verteilt sind, dass die Kohäsion eine gewisse Regelmäßigkeit aufweist und dass sie mit der Art des Textes oder mit der Denkweise des Autors variieren kann. Die Vergleiche erfolgen auf der Grundlage der Beziehungsdichte. Letztere lässt sich errechnen, indem man die Gesamtzahl der Beziehungen von Sätzen durch die Anzahl der Worte eines Textes teilt. Die Kohäsionsbeziehungen bestehen nicht ausschließlich zum vorangehenden oder nachfolgenden Satz, sondern sie bilden Teile eines komplexen und hierarchischen Ganzen, das mit dem Begriff „Verschachtelung“ bezeichnet wird. Es wird weiter angenommen, dass die Dichte der Kohäsionsbeziehungen mit Herkunft und Art der Tageszeitung variiert. Mit Hilfe einer Liste von Oppositions- und Kausalitätskonnektoren wird zudem überprüft, inwieweit die Konnektoren die Kohäsionsbeziehungen markieren. Es wurden lediglich die Oppositions- und Kausalitätskonnektoren, die fundamentalen Beziehungen im Leitartikel, berücksichtigt. Darüber hinaus wurden beim Gebrauch von Konnektoren Besonderheiten in Bezug auf die Herkunft und die Art der Tageszeitung beobachtet. Schließlich werden die verschiedenen Bedeutungen und den Gebrauch von Oppositions- und Kausalitätskonnektoren, die in unserem Korpus erscheinen, beschrieben.