09 Philosophisch-historische Fakultät

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    "Tragoedia Thoruniensis" - ein europäisches Medienereignis des frühen 18. Jahrhunderts und sein Widerhall in Diplomatie und Publizistik
    (2017) Feinauer, Samuel; Bahlcke, Joachim (Prof. Dr.)
    Die Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken in der Stadt Thorn in Königlich Preußen, Teil des Königreichs Polen-Litauen, am 16. und 17. Juli 1724 waren kein Einzelfall - weder auf Polen bezogen noch im europäischen Vergleich. Dennoch erlangte dieser Zusammenstoß beider Konfessionen eine mediale Aufmerksamkeit, die ihn zu einem europäischen Medienereignis machten. Als die Schärfe des Urteils über die Stadt und die am Tumult beteiligten Protestanten bekannt wurde, begann zeitgleich mit der publizistischen Aufbereitung und Bewertung der Vorfälle auch eine bisweilen hektische Verhandlung dieser Entwicklungen in Polen unter den protestantischen Höfen Europas und deren Diplomaten. Was in der späteren Historiographie häufig als ein preußisch-polnischer und gleichzeitig protestantisch-katholischer Antagonismus gedeutet wurde, gewinnt in seiner Neubewertung eine europäische Dimension, indem für die vorliegende Untersuchung erstmals Quellenbestände aller in die diplomatische Fürsprache eingebundenen Mächte berücksichtigt wurden. Neben der Dynamik und auch Konkurrenz der verschiedenen protestantischen Mächte bezieht Samuel Feinauer in seiner Studie auch die durch die Personalunion mit Polen bedingte schwierige Lage Kursachsens in diesen Kontext mit ein. Die vergleichende Analyse der umfangreichen und vielsprachigen Publizistik zum Thorner Tumult von 1724 mit der diplomatischen Überlieferung liefert dabei ein differenziertes Ergebnis über die Entstehung der politischen Publizistik. So lässt sich die Beteiligung der Höfe an vielen Flugschriften ebenso belegen wie die Bedeutung einzelner Personen, die ihre eigenen Kommunikationsnetzwerke nutzten, um Publizistik zu verbreiten und eigene Texte in Umlauf zu bringen.
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    Sports et pratiques corporelles chez les déportés, prisonniers de guerre et requis français en Allemagne durant la Seconde Guerre mondiale (1940-1945)
    (2012) Gomet, Doriane; Pyta, Wolfram (Prof. Dr.)
    Ancré dans le second conflit mondial, ce travail de recherche permet de découvrir, à travers le prisme des pratiques corporelles, les conditions de vie des Français, prisonniers de guerre, déportés, requis pour le travail, déplacés de force dans le IIIe Reich entre 1940 et 1945. Croisant des archives institutionnelles, françaises et allemandes avec des témoignages, l’étude révèle que la forme et la fonction des activités physiques vécues sur le sol allemand dépendent à la fois de mécanismes sociaux et d’enjeux politiques puissants. Ainsi, les traitements réservés aux Français jugés capables d’intégrer la Grande Europe répondent à une sorte d’embrigadement savamment orchestré répondant au nom de Betreuung. Dans ce cadre, les prisonniers de guerre comme les travailleurs requis disposent d’une certaine latitude pour organiser leur vie quotidienne. Les compétitions, les spectacles ou les séances d’éducation physique qu’ils mettent sur pied s’inspirent de leurs pratiques antérieures tout en s’adaptant au contexte dans lequel ils vivent. Ils sont, en outre, aidés dans leurs projets par les services délocalisés de Vichy, Mission Scapini pour les prisonniers, Délégation Bruneton pour les requis, qui entendent, par ce biais préserver un certain contrôle sur eux en vue de les faire adhérer à la Révolution nationale. Il en est tout autre pour ceux que les nazis jugent comme des « ennemis ». Ces derniers sont confrontés à des pratiques physiques participant à leur élimination à plus ou moins longue échéance. Si ces dernières préservent l’apparence de jeux ou d’entraînement sportif, elles constituent au mieux des punitions, au pire des tortures, qui couplées aux coups et aux privations multiples aboutissent à la destruction méthodique des corps.
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    Die Hof-und Universitätsmechaniker in Württemberg im frühen 19. Jahrhundert
    (2013) Trierenberg, Andor; Hentschel, Klaus (Prof. Dr.)
    Die im Umfeld des Tübinger Astronomie- und Mathematik Professors Johann Gottlieb Friedrich Bohnberger (1765-1831)tätigen Hof- und Universitätsmechaniker werden in einer sozialhistorischen Arbeit unter der Berücksichtigung der Methode der Prosopographie untersucht. Insgesamt werden 18 Mechaniker und ihre Werkstätten betrachtet. Die Untersuchung der Werkstätten schließt auch die Lehrlinge und Gesellen mit ein. Im Mittelpunkt stehen Johann Heinrich Tiedemann (1742-1811), Gottlob Buzengeiger (1777-1836) und Wilhelm Gottlob Benjamin Baumann (1772-1849). in einem Exkurs wird die von J.G.F. Bohnenberger und G. Buzengeiger entwickelte Bohnenbergersche Schwungmaschine (Gyroskop) untersucht. Die Arbeit bietet einen Einblick in die Regionalgeschichte der Mechanikerszene in Stuttgart, Ludwigsburg und Tübingen.
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    Die Chinatowns in Paris und in London des 20. und 21. Jahrhunderts : Analyse und Vergleich repräsentativer Beispiele in Europa
    (2019) Liu, Yue; Krüger, Reinhard (Prof. Dr.)
    Diese Dissertation befasst sich mit einer vergleichende Analyse der beiden europaweit wichtigsten chinesischen Gemeinschaften und repräsentativsten Chinatowns in Paris und London hinsichtlich ihrer historischen, wirtschaftlichen, soziologischen und medienwissenschaftlichen Aspekte. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Migrations- und Integrationspolitik der Ankunftsländer bezieht sich diese komparative Analyse, genauer gesagt, auf die chinesische Migrationsgeschichte um ihre sozio-ökonomische Lebenssituation vor Ort, Eingliederung in den Arbeitsmarkt, soziale Beziehung und Netzwerke, Ortsbindung und Heimatsgefühle sowie Erfahrung vom politischen Engagement. Die Ergebnisse der Analysen zeigen weiterhin drei Modelle der Chinatowns als Musterbeispiele Europas, erstens: die Chinatown vornehmlich mit wirtschaftlicher Konzentration, zweitens: die komplexe Chinatown mit gemeinschaftlicher, kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Funktion und drittens: die Chinatown nach amerikanischem Stil als Konsum- und Vergnügungsort sowie Touristenattraktion.
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    Die Stadtkirche in Aalen und die Stephanuskirche in Alfdorf : zum Typus der protestantischen Quersaalkirche im schwäbischen Barock
    (2010) Memmert, Günter; Steiner, Reinhard (Prof. Dr.)
    Als sich im Reformationsgeschehen Anfang des 16. Jahrhunderts christliche Gemeinden entschlossen, ihren Glauben nach der „neuen Lehre“, die sie aus dem Wirken und den Schriften Dr. Martin Luthers schöpften, zu leben und in Gottesdiensten zu feiern, da benützten sie ihre überkommenen Kirchengebäude und befreiten sie von „ärgerlichen Bildern“ und überflüssigen Altären und Einrichtungen. Was ihnen fehlte an Einrichtungsgegenständen, das holten sie sich „herein“: Predigtstuhl (Kanzel), Sitzbänke, Emporen und dann auch eine Orgel. Bedarf an neuen Kirchengebäuden hatten die Kirchengemeinden „der neuen Lehre“ zunächst nicht. Als sich dann Fürsten, die sich der neuen Lehre angeschlossen hatten, neue Schlösser errichteten und sich darin protestantische Schlosskapellen und Schlosskirchen einrichteten, kamen erste Überlegungen zur „richtigen“ Stellung von Abendmahlstisch, Kanzel, Taufstein, Orgel und Herrschaftsstand sowie für die Sitzordnung der Gemeinde auf. Als alte Pfarrkirchen baufällig wurden und wachsende Einwohnerzahlen größere Kirchen erforderten, fanden sich auch Pfarrgemeinden und die jeweiligen Baulastpflichtigen vor der Frage nach der Gestaltung einer „richtigen“ protestantischen Kirche. Querorientierte Pfarrkirchen wurden dann in einigen Fällen im 17. und 18. Jahrhundert im hessischen und fränkischen Bereich, in wenigen Fällen auch im Herzogtum Württemberg errichtet, blieben aber doch mehr oder weniger die Ausnahme.
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    Schlesier an italienischen Universitäten der Frühen Neuzeit 1526-1740
    (2000) Zonta, Claudia; Conrads, Norbert (Prof. Dr.)
    Gegenstand der Dissertation ist das schlesische Italienstudium in der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Die hierbei gewählten Eckdaten 1526 und 1740 markieren, wie unschwer zu erkennen, politische Zäsuren: Der Übergang des Herzogtums Schlesien in den habsburgischen Machtbereich sowie der Verlust Schlesiens nach über zweihundertjährige Zugehörigkeit zum Haus Habsburg an Preußen, durch den Einmarsch der Regimenter Friedrich des Großen. Dieses Datum setzte auch dem Auslandsstudium der Schlesier ein vorläufiges Ende. Die Dissertation hatte von Beginn an eine doppelte Zielsetzung. Einerseits sollte ein komplettes Verzeichnis aller schlesischen Studenten erstellt werden, die an oberitalienischen Universitäten immatrikuliert waren. Andererseits gehen die Untersuchungen weit über die bloße Sammlung von Immatrikulationsdaten hinaus und verstehen sich als eine bildungsgeschichtliche Studie zur Frühen Neuzeit. Wichtige Untersuchungsfelder waren die akademische und interuniversitäre Mobilität, die soziale Herkunft der Studenten, die familiären Bildungstraditionen ebenso wie die regionale bzw. lokale Herkunft der Studentenschaft. Im Laufe der Arbeit drängte sich geradezu die Frage nach einer europäischen Perspektive auf, denn eine Vielzahl der schlesischen Studenten war vor oder nach ihrem italienischen Aufenthalt an niederländischen, französischen oder deutschen Universitäten immatrikuliert. Zu den überraschendsten und erstaunlichsten Ergebnisse der Arbeit überhaupt zählte die große Zahl an schlesischen Studenten, die nachgewiesen werden konnte. Das Ergebnis meiner Arbeit in den italienischen Universitätsarchiven brachte die Zahl von 2300 schlesischen Inskriptionen zu Tage. Sie entsprechen auf Grund von Mehrfachimmatrikulationen einer Gesamtzahl von über 1.700 Studenten, die im obengenannten Zeitraum eingeschrieben waren: An den Universitäten von Padua, Bologna, Ferrara, Siena, Perugia, Rom sowie dem Collegium Nobilium in Parma und dem Collegium Germanicum in Rom.
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    Die Entwicklung der Parteien in Herrenberg 1918 - 1933
    (2007) Binkowski, Rafael; Quarthal, Franz (Prof. Dr.)
    Die Dissertation untersucht die Auswirkungen der politischen Entwicklungen auf lokaler Ebene. Dabei steht die Stadt Herrenberg im Mittelpunkt, die ein Symbol für eine württembergisch-schwäbische Kleinstadt im protestantisch-agrarischen Milieu ist. Dabei wird zunächst die Parteienentwicklung im Reich und in Württemberg ausführlich dargestellt beschrieben, von den konservativen Parteien bis zu den Sozialdemokraten Kommmunisten. Dann wird die politische Landschaft von Herrenberg und den umliegenden Gemeinden analysiert und herausgearbeitet, dass es eine agrarisch-protestantische Milieupartei gibt, den Württembergischen Bauernbund. Dessen Vorsiztender in Herrenberg ist zugleich der Verleger der wichtigen Tageszeitung Gäubote. Die linken Parteien spielen eine eher untergeordnete Rollle. Anschließend wird die Epoche von 1918 1933 untersucht, vor allem der Aufstieg der NSDAP, der in Württemberg und in Herrenberb bis 1932 gebremst war, dann aber um so rasanter erfolgte. Anschließend werden die Entwicklungen von Herrenberg mit bis zu 17 anderen Städten in Südwestdeutschland verglichen, damit entstand ein vergleichendes Bild über den württembergischen politischen Raum der Epoche.
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    Wilhelm Bader - eine Biographie
    (2019) Grunewald, Raimund; Ceranski, Beate (PD Dr.)
    Biographie über Professor Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. h.c. Wilhelm Bader. Bader war Professor für Theorie der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Stuttgart bzw. Universität Stuttgart.
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    Die Europavorstellungen im deutschen und im französischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1933/40 bis 1945
    (2002) Stephan, Frédéric; Kuhn, Axel (Prof. Dr.)
    Gegenstand der Untersuchung sind die Europavorstellungen im deutschen und im französischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1933/40 - 1945. Untersucht wurde das gesamte Spektrum der Vorstellungen im Widerstand in beiden Ländern die sich mit der Nachkriegsordnung in Europa befassten. Diese Vorstellungen reichten von Visionen eines geeinten Europas auf der Grundlage von Vorstellungen und Plänen, die teilweise bereits in der Weimarer Republik ihren Ursprung hatten, bis hin zu Vorstellungen eines zerstückelten, entmachteten, schwachen Deutschland und Vorstellungen einer europäischen Ordnung nach sowjetischem Vorbild. Diese Untersuchung dokumentiert die Vielfalt der Europavorstellungen in allen Bereichen der Gesellschaft und des politischen Spektrums in Frankreich und Deutschland und vergleicht sie miteinander. Neben bereits bekannten Texten erfasst sie eine Reihe bisher unbekannter Texte, die eine differenziertere Sichtweise zum Thema erlauben. Eine Vielzahl biographischer Daten von Autoren im Widerstand wurde zusammengetragen. Insbesondere für den gesamten Themenkomplex der Résistance in Frankreich waren diese Daten bisher weder zahlreich noch gut dokumentiert. Die in der vorliegenden Arbeit unternommenen vergleichende Untersuchung der Historiographie der Widerstandsforschung in beiden Ländern zeigt Parallelen in beiden Ländern auf. Festzustellen ist, dass die im Widerstand in beiden Ländern geäußerten Vorstellungen für eine europäische Ordnung nach dem Krieg, die jeweilige Entwicklung in der Nachkriegszeit geprägt haben.
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    Stuttgarter Know-how im Heiligen Land : eine verflechtungsgeschichtliche Untersuchung des württembergischen Beitrags zur Entwicklung Palästinas
    (2022) Wrobel, Michèle; Holtz, Sabine (Prof. Dr.)
    Auf Basis der verflechtungsgeschichtlichen Methodik wird in der vorliegenden Untersuchung der wechselseitige Wissenstransfer zwischen Württemberg und Palästina analysiert. Veranschaulicht wird die Verflechtung anhand dreier Absolventen der Polytechnischen Schule in Stuttgart (heute: Universität Stuttgart) und deren Nachkommen. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich vom Studienbeginn des ersten Protagonisten 1863 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. Exemplarisch werden sowohl die jeweiligen Inhalte des Studiums als auch die Umsetzung des erlernten Wissens in Palästina betrachtet. Zurückzuführen ist die enge Beziehung beider Länder auf das beginnende 19. Jahrhundert. Getrieben von schweren Wirtschafts- und Hungerkrisen emigrierten viele deutsche Siedler, von denen der Großteil aus dem Königreich Württemberg stammte, aus religiösen Motiven in das Heilige Land. Sie waren pietistisch-chiliastisch geprägte Gläubige, die in der Verelendung ihrer Heimat das herannahende Ende des irdischen Lebens auf Erden sahen und sich in Erwartung der Wiederkunft Christi auf den Weg in den Nahen Osten machten. Eine direkte Ansiedlung war für Christen zu dieser Zeit mit schweren Hürden verbunden, da die Region unter der Autorität des Osmanischen Reiches stand. Folglich wurde der geographisch naheliegende Kaukasus als Zwischenstation für die Weiterreise genutzt. Dort warteten die Gläubigen auf eine politische Wende, die ihre Einwanderung in das Heilige Land ermöglichen sollte. Mit dem Ende des Krimkrieges 1856 öffnete sich das Osmanische Reich gegenüber den europäischen Westmächten und erleichterte fortan einwanderungswilligen Christen aus Europa die Ansiedlung. Der Deutsch-Deutsche Krieg von 1866 veranlasste wenig später weitere Württemberger, nach Palästina auszuwandern. Darunter befanden sich die erwähnten Absolventen, die dem pietistisch-separatistischen Umfeld der Templergesellschaft angehörten. Christoph Hoffmann (1815-1885) war der theologisch führende Kopf der neuen religiösen Bewegung und hatte 1854 die „Gesellschaft zur Sammlung des Volkes Gottes in Jerusalem“ (kurz: Templer) gegründet. Ihr Ziel Jerusalem. Anders als ihre württembergischen Landsleute, die sich ebenfalls im Heiligen Land niedergelassen hatten, wollten die Templer eine vorbildliche Lebensgemeinschaft innerhalb ihrer Gemeinde schaffen. Die Missionierung der einheimischen Bevölkerung stand nicht im Vordergrund. Zu ihren Vorstellungen zählte die wirtschaftliche Unabhängigkeit, weshalb die Gemeindeältesten ihren Anhängern nur dann die Ausreise nach Palästina erlaubten, wenn der Nachweis über einen gesicherten Lebensunterhalt vor Ort erbracht wurde. Einmal in Palästina angekommen, beließen es die Siedler nicht bei ihrem mitgebrachten landwirtschaftlichen und handwerklich-technischen Kenntnisstand. Sie pflegten den engen Austausch zur Heimat und blieben Zeit ihres Lebens württembergische Staatsangehörige. Auch ihre Schulen unterstanden staatlich geprüften Lehrern und württembergischen Schulplänen. Nach bestandener Abschlussprüfung reisten etliche Söhne und Töchter der Siedler zum Studium oder für eine Ausbildung nach Württemberg zurück. Nicht wenige davon zog es an das Stuttgarter Polytechnikum. Das dort erlernte Wissen um neueste Innovationen trugen sie später nach Palästina in die Tempelschulen. Für Familien, die sich diese teure Ausbildung ihrer Kinder nicht leisten konnten, bestand nach dem Ableben Christoph Hoffmanns die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten. Bedingung für eine Auszahlung war die Rückkehr, um das erlangte Wissen zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen. Dieses Abhängigkeitsverhältnis verdeutlicht den Willen der Tempelgesellschaft, eine gut ausgebildete Gemeinde zu schaffen, um das Überleben aller Siedlungen zu sichern. Führende Forscher, Ingenieure und Architekten Palästinas gingen aus der Tempelgemeinde hervor. Ihr erlerntes Wissen floss nachweislich in den Aufbau der Infrastruktur, in die Architektur und in den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes. Aber auch die deutsche Orientbegeisterung, die insbesondere durch eine Rückkopplung nach Württemberg mittels Publikationen und Berichterstattungen aufkam, ist auf die Stuttgarter Studenten zurückzuführen. Daher wird generationsübergreifend die Bedeutung des Studiums in Stuttgart sowie die Umsetzung des Erlernten in dieser Arbeit hervorgehoben.