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Autor(en): Kalmer, Marion
Titel: Re-organisieren: Echtzeit-Ordnung auf Abruf : kategoriale Neuordnung räumlicher Produktionen infolge digitaler Protokolle an Beispielen insbesondere bewegungsbezogener Applikationen für den Straßenraum Münchens
Erscheinungsdatum: 2018
Dokumentart: Dissertation
Seiten: 244
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-ds-104936
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/10493
http://dx.doi.org/10.18419/opus-10476
Zusammenfassung: Neuartige digitale organisatorische Formate schreiben sich als ephemere Form einer Dienstleistungslandschaft schnell und unaufhaltsam in den städtischen Raum ein und ergänzen, alternieren oder ersetzen dabei in Teilen bestehende Abläufe. In der Gesamtheit des operativen Agierens neuer, im Stadtraum wirkender Dienste zeichnet sich eine städtischen Raum betreffende Echtzeit-Ordnung ab. Sie resultiert aus den Veränderungen des soziotechnischen Systems der Straßeninfrastruktur im Zusammenhang mit den allgegenwärtigen rechnergestützten Informations- und Kommunikationstechniken und den abgeleiteten Geschäftsmodellen stadträumlicher Bewegungsorganisation. Die entscheidende gegenwärtige stadträumliche Entwicklung dreht sich nicht nur um physische, sondern insbesondere um virtuelle Strukturen. Digitale operative Prozesse - die aufgrund ihrer regelhaften Anlage als digitale Protokolle definiert werden - führen zu einer Neuordnung des Raumes. Sie lassen die materielle, „solide“ Ordnung in den Hintergrund treten und begegnen dieser „elastisch“. Seiner materiellen Anlage nach träge, wird städtischer Straßenraum zu einem ungeplanten Feld organisatorischer Experimente mit dem Prinzip der Echtzeit. Die neue Dienstleistungslandschaft ist es, die ihn gerade herausfordert, ihn konzipiert, definiert, verfügbar macht und das Potenzial in sich trägt, ihn passiv zu verändern. Ihr Erscheinen ist eher unauffällig, aber ihr Einfluss ist erheblich. Sie eröffnet faszinierende neue Möglichkeiten, ist aber zugleich Ergebnis von rigorosen kommerziellen Strategien. Die neue Ordnung mit vielversprechend erscheinenden Potenzialen birgt auch erhebliche Gefahren. Sie löst Unbehagen aus und sollte kritisch hinterfragt werden. Der größere Zusammenhang dieser abrufbaren räumlichen Ordnung, die in der Konsequenz einer Art von Echtzeitabstimmung entsteht, ist Inhalt dieser Untersuchung. Als neue Echtzeit-Ordnung zeichnet sie sich durch eine eigene Art der räumlichen Strategie, Definition und Disposition aus, durch die bestehende Institutionen und kategoriale Zuweisungen destabilisiert werden. Die vorliegende Arbeit sucht und sortiert Kategorien der neuen Verhältnisse. Sie verfolgt, wie die neue räumliche Ordnung aufgesetzt, eingeschrieben und angeboten wird. Welche organisatorischen Formate durch welche Akteure auf welcher Grundlage mit welchen Werkzeugen und mit welcher Konsequenz initiiert, definiert und etabliert werden. Sie skizziert die Strukturen und Räume, die daraus entstehen und wie sich diese realisieren, verändern und wieder auflösen. Dabei bedient sie sich einer ausschnitthaften protokollarischen Aufnahme der gegenwärtigen Entwicklung von bewegungsbezogenen Applikationen für Mobilgeräte in München, punktuell ergänzt durch einschlägige weitere Beispiele. Sie ordnet die erfassten Phänomene anhand von übereinstimmenden und abweichenden Aspekten nach heuristischem Prinzip und setzt die wesentlichen inhaltlichen Verdichtungen zum akademischen Diskurs in Beziehung.
Enthalten in den Sammlungen:01 Fakultät Architektur und Stadtplanung

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