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http://dx.doi.org/10.18419/opus-2994
Autor(en): | Schweitzer, Katrin |
Titel: | Frequency effects on pitch accents: towards an exemplar-theoretic approach to intonation |
Sonstige Titel: | Häufigkeitseffekte bei Pitchakzenten: ein exemplar-theoretischer Ansatz zur Intonation |
Erscheinungsdatum: | 2012 |
Dokumentart: | Dissertation |
URI: | http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-79977 http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/3011 http://dx.doi.org/10.18419/opus-2994 |
Zusammenfassung: | This thesis presents four corpus experiments which aim to bridge the gap between research on exemplar-theoretic phenomena and research on intonation. The main assumptions of these two areas are contradictory in some respects: while exemplar-theoretic, or episodic, approaches to language acquisition assume that acoustic detail is stored, and consequently fundamental frequency should be part of the stored mental representation of linguistic units, the most widespread intonation models, autosegmental-metrical theories of intonation, are based on the assumption that intonation in Germanic languages is assigned post-lexically.
To investigate if and how intonation can be incorporated into existing exemplar-theoretic models, the described experiments examine tonal parameters of German and English speech data with respect to their being subject to frequency of occurrence effects. The studies target three central questions. Firstly, does frequency of occurrence affect pitch accent realisation? Secondly, how do the word and the tonal level interact in exemplar-theoretic selection? And thirdly, what are the essential features of an exemplar model accounting for intonation?
To answer these questions, all four experiments explore the realisation of pitch accent tokens in context. The results demonstrate that tonal contours are subject to frequency of occurrence effects. Specifically, they are influenced by the frequency of the linguistic context. Moreover, they demonstrate that intonation can undergo entrenchment effects and they indicate that the word as well as the tonal level seem to be crucial for exemplar selection.
Since the results of the corpus studies are well explainable in an exemplar-theoretic framework, an exemplar-theoretic model incorporating intonation seems desirable. At the same time, details of the outcomes have implications for such a model. In essence, the model should assume storage of F0-contours in contexts, including the possibility to store complex units with their tonal contour as one exemplar. The selection of exemplars to construct a production target should consider the word as well as tonal features (such as being prominent). Furthermore, production biases towards certain tonal characteristics such as greater accent ranges for frequent exemplars should be possible, and the model should average over several exemplars to construct a production target so that these biases can be counterbalanced and entrenchment can be modelled.
To summarise, the work presented here constitutes a step towards an integrated exemplar-based model of speech production in which intonation is accounted for. The corpus studies suggest that Exemplar Theory is highly suited to model intonation production and they highlight the impact that frequency of occurrence has on tonal parameters just as it has been shown to be influential on the segmental level. Consequently, if intonation is to be modelled in other frameworks, frequency effects should be taken into account in order to attain a comprehensive picture of the production of intonation. In der vorliegenden Arbeit werden vier Korpusexperimente beschrieben, die zum Ziel haben, Forschung zum Thema Exemplartheorie und Intonationsforschung aneinander anzunähern. Die grundlegenden Annahmen dieser beiden Bereiche sind zum Teil widersprüchlich: während exemplar-theoretische (auch “episodische”) Theorien davon ausgehen, dass akustisches Detail im Sprechergedächtnis gespeichert wird und somit konsequenterweise auch die Grundfrequenz, also der Tonhöhenverlauf, einer sprachlichen Einheit mit abgespeichert sein sollte, gehen die meistverbreiteten Intonationsmodelle, die sogenannten autosegmental-metrischen Theorien, davon aus, dass Intonation in Geranischen Sprachen post-lexikalisch von einer separaten Komponente zugewiesen wird. Um zu untersuchen, ob und wie Intonation in existierende exemplar-theoretische Modelle integriert werden kann, werden in den vorgestellten Experimenten tonale Parameter von deutschen und englischen Sprachdaten auf potentielle Häufigkeitseffekte getestet. Die Experimente haben vor allem zum Ziel, die folgenden Fragen zu beantworten: Erstens, unterliegt die Realisierung von Pitch-Akzenten Häufigkeitseffekten? Zweitens, wie interagieren die Wortebene und die tonale Ebene im exemplar-theoretischen Selektionsprozess? Und drittens, welche grundlegenden Eigenschaften muss ein exemplar-theoretisches Modell aufweisen, um Intonation modellieren zu können? Alle vier Experimente untersuchen zur Beantwortung dieser Fragen die Realisierung von Pitch-Akzenten im Kontext. Sie zeigen insgesamt, dass tonale Konturen Häufigkeitseffekten unterliegen. Dies betrifft insbesondere die Häufigkeit des linguistischen Kontexts. Darüberhinaus belegen sie, dass Intonation Entrenchment-Effekten unterliegen kann und verdeutlichen, dass sowohl die Wort- als auch die tonale Ebene eine Rolle im exemplar-theoretischen Selektionsprozess spielen. Da alle Ergebnisse der Korpusstudien im Rahmen exemplar-theoretischer Modelle erklärbar sind, erscheint die Ausarbeitung eines Exemplar-Modelles, welches die tonale Ebene berücksichtigt, wünschenswert. Gleichzeitig haben die Ergebnisse Implikationen für ein solches Modell. Im Wesentlichen sollte das Modell die Speicherung tonaler Konturen im Kontext ermölichen, wobei die Möglichkeit bestehen sollte, komplexe Einheiten mitsamt ihrem tonalen Verlauf als eine Instanz zu speichern. Der Selektionsprozess für die Ermittlung eines Produktionstargets sollte sowohl das Wort als auch seinen tonalen Status (zum Beispiel seine Prominenz) berücksichtigen. In der Produktion sollte eine Tendenz hin zu bestimmten tonalen Realisierungen, wie zum Beispiel erhöhten Akzentamplituden für häufige Exemplare, modellierbar sein, und das Modell sollte bei der Ermittlung des Produktionstargets über mehrere Exemplare mitteln, so dass Produktionstendenzen ausgeglichen werden und Entrenchment modelliert werden kann. Alles in allem stellt die hier vorgestellte Arbeit einen Schritt hin zu einem integrierten exemplar-basierten Model der Sprachproduktion dar, in dem Intonation berücksichtigt wird. Die Korpusstudien deuten darauf hin, dass Exemplar-Theorie sehr gut geeignet ist, um Intonationsproduktion zu modellieren, und sie verdeutlichen, dass die Häufigkeit einer Einheit auch einen Effekt auf tonale Parameter hat, analog zu Effekten auf Segmentebene. Deswegen sollten auch nicht-exemplar-basierte Modelle der Sprachproduktion Häufigkeitseffekte berücksichtigen, um ein umfassendes Bild der Intonationsproduktion zu erreichen. |
Enthalten in den Sammlungen: | 05 Fakultät Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik |
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