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Autor(en): Klepper-Pang, Almut
Titel: Optional structures in the acquisition of polish : a cross-linguistic perspective
Sonstige Titel: Optionale Strukturen im Grammatikerwerb des Polnischen : eine komparative Perspektive
Erscheinungsdatum: 2003
Dokumentart: Dissertation
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-15071
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/5248
http://dx.doi.org/10.18419/opus-5231
Zusammenfassung: This thesis with the title "Optional structures in the Acquisition of Polish: A Cross-Linguistic Perspective" focuses on the phenomenon of optionality in early child grammar. The aim of this thesis is to contribute to the cross-linguistic discussion on Optional Infinitives by providing empirical evidence from Polish, a rich-agreement language. The thesis is based on a longitudinal study of Polish child language data (naturalistic data matching the spontaneous speech criteria) which were collected in Gdansk / Poland over a period of three years. The data base consists of three corpora with a total of more than 11,500 utterances. The data were analysed according to the following research questions: 1. Do the Polish language data show any evidence for an Optional Infinitive Stage, and what does the distribution of finiteness look like? 2. What do the earliest stages of acquisition reveal about the clausal architecture of early child grammar? 3. How does the realization of subjects develop, and what does the distribution of null- vs. overt subjects look like? In addition to this, all three questions were analysed from a cross-linguistic point of view in order to shed light on the theoretical concept of optionality in children's early grammatical systems. The quantitative and qualitative analyses of the data led to the following results: The Polish child data show no evidence for an Optional Infinitive Stage in Polish. A context analysis of the few occurring main clause infinitives showed that these MCIs mainly occur in modal, volitional or elliptical contexts, i.e. they are contextually licensed. Instead, an investigation of the earliest stages of acquisition has revealed an unexpected finding: the use of imperatives in declarative contexts ("Descriptive Imperatives"). Regarding the distribution of overt- vs. null subjects, the Polish data show a high frequency of overt subjects, which is surprising given the status of Polish as a Null Subject language. The rate of nominal/lexical subjects is strikingly low compared to the abundance of pronominal subjects. These subject pronouns tend to correlate with the use of copular constructions. All phenomena analysed and interpreted from a cross-linguistic perspective seem to speak in favour of the presence of functional categories in the early child grammar, thereby supporting a Continuity View on language development.
Diese Dissertation mit dem Titel "Optionale Strukturen im Grammatikerwerb des polnischen: Eine Komparative Perspective" beschäftigt sich mit dem Phänomen der Optionalität in der frühkindlichen Grammatik. Ziel dieser Studie ist es, die momentan sehr aktuelle, sprachvergleichende Diskussion der sogenannten "Optional Infinitive"-Phase um Spracherwerbsdaten aus dem Polnischen zu erweitern. Die empirische Grundlage dieser Dissertation bildet eine Langzeitstudie, die den Spracherwerbsverlauf von drei polnischen Kindern dokumentiert. Hierzu wurden in Gdansk / Polen spontansprachliche Kindersprachdaten erhoben, die eine aus drei Korpora bestehende Datenbasis mit mehr als 11.500 analysierbaren Äußerungen ergeben hat. Die nach den Kriterien der Spontansprache erhobenen Kindersprachdaten wurden auf die folgenden drei Haupt-Forschungsfragen hin untersucht: 1. Lässt sich in den polnischen Daten eine Phase der optionalen Infinitive nachweisen, und wie sieht die Distribution von Finitheit aus? 2. Welche Rückschlüsse hinsichtlich der Architektur der frühkindlichen Grammatik erlauben die frühesten Phasen der Sprachentwicklung? 3. Wie sind Subjekte realisiert und wie sieht die Verteilung overte Subjekte vs. Null-Subjekte aus? Darüber hinaus wurden alle drei Fragen jeweils aus einem komparativen Blickwinkel heraus analysiert und im Lichte des Phänomens der Optionalität generell diskutiert. Die quantitative und qualitative Untersuchung der Daten hat zu folgenden Ergebnissen geführt: Die polnischen Spracherwerbsdaten zeigen keine Evidenz für eine Optional Infinitive-Phase im Polnischen. Die wenigen auftretenden Hauptsatz-Infinitive wurden in einer Kontext-Analyse untersucht und weisen vorwiegend modale Bedeutungen oder elliptische Funktionen auf, sind also kontext-lizensiert. Die frühsten Entwicklungsstufen zeigen hingegen ein anderes unerwartetes Phänomen: das Auftreten von Imperativen in Deklarativkontexten ("Descriptive Imperatives"). Bezüglich der Distribution von overten vs. nicht-realisierten (=null-) Subjekten zeigen die Daten einen hohen Anteil an overten Subjekts-Strukturen, was angesichts des Null-Subjekts-Status' des Polnischen überraschend ist. Darüber hinaus zeigt sich in einer weiter differenzierten Analyse des Subjekt-Typs der overten Subjekte (d.h. nominal vs. pronominal) ein ausgesprochen hoher Anteil an pronominalen Subjekten. Diese Subjekt-Pronomina scheinen insbesondere mit der Verwendung der Kopula "sein" zu korrelieren. Die Ergebnisse sowie ihre komparative Deutung belegen eine sprachübergreifende Evidenz für die Präsenz funktionaler Kategorien bereits in den frühen Stadien des kindlichen Grammatiksystems, und somit für die Kontinuitätshypothese im Spracherwerb.
Enthalten in den Sammlungen:09 Philosophisch-historische Fakultät

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