Pontische Münzen am Bosporus zur Zeit Mithridates VI. Eupator
Date
Authors
Journal Title
Journal ISSN
Volume Title
Publisher
Abstract
In der russischen archäologischen Literatur wurde bereits mehrfach erwähnt, dass am Bosporus und in anderen Regionen des nördlichen Schwarzmeergebietes Funde von Kupfermünzen aus den Städten des Pontos und Paphlagoniens weit verbreitet sind. Nach Erscheinen des Aufsatzes von Imhoof-Blumer, der die Kupfermünzen der erwähnten Gebiete aus der Zeit Mithradates VI. sondierte und klassifizierte, wurde deutlich, dass diese Münzfunde in direkte Verbindung zum Anschluss des Bosporus an das Gebiet des pontischen Herrschers zu setzen sind. Urteilt man nach dem bekannten Dekret der Chersonesiten zu Ehren des Diophantes, eines Feldherren des pontischen Herrschers, so erfolgte dieser Anschluss um 109 v. Chr. Tatsächlich werden im nördlichen Schwarzmeergebiet nur äußerst selten pontische und paphlagonische Münzen gefunden, die in römischer oder vormithradatischer Zeit geprägt wurden. Diese Funde sind eher die Ausnahme. Obwohl die pontischen Münzen aus Fundstätten im nördlichen Schwarzmeergebiet mehrfach die Aufmerksamkeit der Numismatiker erregten und Gegenstand der wertvollen Untersuchung von Zograf sind, blieben sie doch weitgehend unzulänglich erforscht. In den vorliegenden Aufzeichnungen versuchen wir, einzelne Seiten dieses Problems zu betrachten, für dessen Lösung ausreichend Material gesammelt wurde.