Schachweltmeister und Günstling von Hans Frank? : über die Nähe Alexander Aljechins zum NS-Regime
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Ob Alexander Aljechin (1892-1946) ein „Nazi“ war, fragt sich die Schachcommunity seit Jahrzehnten. Diese geschichtswissenschaftliche Studie untersucht die Nähe des vierten Schachweltmeisters der Geschichte zum NS-Regime. Bislang ungenutzte Archivalia führen direkt ins Generalgouvernement, wo Aljechin in zweifelhafter Verbindung zum Generalgouverneur Hans Frank - ein Schachliebhaber und Kriegsverbrecher gleichermaßen - stand. Eine schlichte Verortung Aljechins auf dieser oder jener Seite jedoch führt in die Irre, die kontextuellen, kausalen, logischen und chronologischen Zusammenhänge sind weitaus vielschichtiger. In der vorliegenden Studie werden Aljechins Spuren durch Europa während des Zweiten Weltkrieges in eine hinreichend schlüssige Abfolge gebracht und in die relevanten, ebenso spezifisch schachgeschichtlichen wie allgemeinen historischen Kontexte eingeordnet. Es entsteht so ein neuer, hochdifferenzierter Blick auf die letzten Lebensjahre von Alexander Aljechin.