01 Fakultät Architektur und Stadtplanung
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Item Open Access Entwurf von Tragkonstruktionen im Einklang von Nutzung, Konstruktion und Gestalt : Entwicklung eines Instrumentariums zur Bedarfsanalyse und Ergebnisbewertung(2005) Emam, Khaled Hassan; Adam, Jürgen A. (Prof. Dr.-Ing.)Bei einer Vielzahl zeitgenössischer Bauten lässt sich feststellen, dass das Zusammenspiel von Tragkonstruktion und Architektur nicht optimal gelöst ist. Jeder kennt Beispiele solcher rein auf statische und funktionale Aspekte begrenzten Bauwerke wie die gängigen, stereotypen Brückenbauten, die mittlerweile Städte wie Landschaften gleichermaßen prägen. Einen Anspruch an menschliche Bedürfnisse, die über das Materielle hinausgehen, erfüllen diese Bauten häufig nicht, was in einer mangelhaften architektonischen Qualität vor allem der sogenannten Ingenieurbauten zum Ausdruck kommt. Dem Problem der fehlenden Wechselwirkungen zwischen Tragkonstruktion und Architektur widmet sich die vorliegende Arbeit. Sie will durch die Einführung des Begriffes "Einklang" von Tragkonstruktion mit Nutzung, Gesamtkonstruktion und Gestalt den Diskurs zwischen den Disziplinen Architektur und Bauingenieur-wesen fördern und letzten Endes eine verbesserte Qualität der gebauten Umwelt erreichen. Methodisch sieht das Vorgehen dabei folgendermaßen aus: - zunächst wird der aktuelle Forschungsstand untersucht und die Position des Verfassers beschrieben - darauf folgt eine Definition des Begriffs "Einklang" und die Entwicklung eines Instrumentariums zu seiner Bewertung - im Anschluss findet eine Thesendiskussion auf der Grundlage der gewonnenen Ergebnisse statt. Als ersten Schritt nimmt die Arbeit eine Auseinandersetzung mit den in der Forschungsliteratur vertretenen Erklärungsansätzen vor. Diese nehmen die Ursachen des Problems ganz unterschiedlich wahr und können nach drei Richtungen gruppiert werden: während die erste von einer ungeeigneten Vermittlungsmethode der Tragwerkslehre für Architekten ausgeht, bemängelt die zweite Richtung die fehlende Zusammenarbeit von Architekten und Bauingenieuren in der Ausbildung. Von dritter Seite wird die monokausale Betrachtungsweise der Bauingenieure als ursächlich für eine Vielzahl - ganzheitlich betrachtet – misslungener Tragwerksentwürfe gemacht. Dagegen sieht der Verfasser das Problem im fehlenden Einklang von Tragkonstruktion und Architektur, der seiner These nach auf die trennende Denkweise zwischen Architekten und Bauingenieuren sowie den hiervon geprägten Lehrkonzepten zurückzuführen ist. Der zweite Schritt stellt den Hauptteil und den eigentlichen Schwerpunkt der Arbeit dar. Über die Beschäftigung mit den grundlegenden Aufgaben der Tragkonstruktion wird eine eigenständige Definition erarbeitet. Danach liegt die Aufgabe der Tragkonstruktion in einem Bauwerk darin, unterstützende Beiträge zu sämtlichen entwurfsbestimmenden Kriterien zu liefern, sei es das Nutzungskonzept, seine Gesamtkonstruktion oder die gestalterische Idee. Hierzu wird die Entstehung der Entwurfskriterien und ihr Einfluss auf den Entwurfsprozess untersucht. Da ein Gesamtentwurf auch von subjektiven Einstellungen des Entwerfers geleitet ist, werden diese ebenfalls berücksichtig. Um den gewünschten Einklang von Tragkonstruktion und Architektur zu erreichen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Im Idealzustand herrscht ein harmonisches Verhältnis, so dass die Beiträge der Tragkonstruktion mit den Anforderungen an die Nutzung, Konstruktion und Gestalt eines Bauwerks übereinstimmen, diese unterstützen bzw. fördern. Da der Begriff des "Einklangs" jedoch nur schwer greifbar ist, ist es notwendig, eine nachvollziehbare Methode der Bewertung zu entwickeln. Hierzu stützt sich der Verfasser auf die Kategorien des Soll- und Ist-Zustandes anhand derer sich negative bzw. unterstützende Tragkonstruktionsbeiträge unterscheiden und messen lassen. Ein wichtiger Beitrag dieser Arbeit liegt in der graphischen Darstellung des Verhältnisses von erwünschten und tatsächlichen Reaktionen auf die verschiedenen Anforderungen an ein Bauwerk. Dabei werden entscheidende Entwurfskriterien auf den ersten Blick sichtbar gemacht und auch der Erfüllungsgrad der Tragkonstruktionsbeiträge kommt deutlich zum Ausdruck. Besonders ist aber, dass bei der Festlegung des Soll-Zustandes auch subjektive Präferenzen in das Modell einfließen können. Folglich stellt das Modell ein leicht zu handhabendes Instrumentarium zur Bewertung des Einklangs von Tragkonstruktion und Architektur dar, das die trennende Denkweise von Architekten und Bauingenieuren überwindet und somit beiden Disziplinen einen gemeinsamen Bewertungsmaßstab bietet. Gegen Schluss des Hauptteils wird das Modell am Beispiel einer Industriehalle praktisch angewandt und auf seine Richtigkeit überprüft. In einem dritten und letzten Schritt nähert sich der Verfasser der Thesendiskussion, also der Frage nach der maßgeblichen Ursache des fehlenden Einklangs von Tragkonstruktion und Architektur. Um seinen eigenen Standpunkt abschließend besser einordnen zu können, wird anhand von drei repräsentativen Arbeiten vertieft auf die in der Forschungsliteratur vertretenen Lösungsansätze eingegangen. Von zentraler Bedeutung erweist sich die trennende Ausrichtung der herrschenden Ausbildungssysteme, die auch in der Denkweise von Architekten und Bauingenieuren wiederzufinden ist. Mit Hilfe des erarbeiteten Instrumentariums zeigt der Verfasser am Beispiel Ägyptens, vor allem Kairos, verschiedene Beispiele misslungener Bauwerke, die diesen Zusammenhang von Denkweise, Lehre und deren Niederschlag im gebauten Resultat verdeutlichen. Da das Ausbildungssystem in Ägypten auf der absoluten Trennung der Disziplinen Architektur und Bauingenieur-wesen beruht, lässt sich der negative Einfluss der nicht aufeinander abgestimmten Lehrinhalte hier eindeutig und in erschreckendem Maße zurückverfolgen. Auf der Grundlage dieser Erkenntnis kommt die Arbeit zu dem Ergebnis, dass im Ausbildungssystem für Bauingenieure und Architekten sowohl interdisziplinäre Wege beschritten, als auch neue Lehrkonzepte für die Tragkonstruktionslehre entwickelt werden müssen. Der Verfasser schlägt die Einführung eines eigenständigen Pflichtfaches vor, das den Studenten beider Disziplinen tiefergehende Kenntnisse über die Zusammenhänge von Tragkonstruktion und Architektur vermitteln soll. Dieses Fach könnte "Tragkonstruktion in der Architektur" heißen. Da das in dieser Dissertation entwickelte Instrumentarium ein einfaches graphisches Mittel darstellt, um der Komplexität des Bauens und der Vielzahl der teils widersprüchlichen Einflüsse Ausdruck zu verleihen, könnte es sich als inhaltliche Grundlage für das vom Verfasser geforderte neue Studienfach eignen. Die Optimierung bereits bestehender, integrativer Konzepte sollte zudem als Vorbild für die künftige Entwicklung des Ausbildungssystems dienen. Ziel ist es, einen Bewusstseinswandel bei Dozenten und Studierenden wie auch praktizierenden Bauingenieuren und Architekten zu bewirken. Denn nur so lässt sich eine neue Qualität der Bauresultate erreichen und der Teufelskreis von trennender Denkweise und Lehre überwinden.Item Open Access Untersuchung der Nachhaltigkeit von Wohnhochhäusern in Korea (eine vergleichende Fallstudie zwischen hohen und ultrahohen Wohnhochhäusern mit SB Tool)(2012) Lee, Mi-Kyung; Adam, Jürgen A. (Prof. Dr.-Ing.)Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung und Bewertung der Nachhaltigkeit von Wohnhochhäusern in Korea. Dabei wird die Nachhaltigkeit als wichtige Ausgangsbasis für eine Beurteilung verschiedener Ansätze des Wohnhochhauses verstanden. Es wird auf die Wertung und Analyse theoretischer und praktischer Ansätze eingegangen. Diese Arbeit soll durch ein Green Building Bewertungssystem, SB-Tool, das weltweit angepasst werden kann, auf die beiden ausgewählten Wohnhochhaustypen in Korea angewandt werden, die als unterschiedliche Typen für die verschiedenen sozialen Schichten errichtet worden sind. In der jüngeren Geschichte Koreas wurden drei verschiedene Wohnhochhaustypen entwickelt. Typ 1. Wohnhochhäuser mit bis zu fünf Stockwerken: Dieser Wohnhochhaustyp wurde vor allem in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts errichtet. Bis heute werden sie von Kleinbauunternehmern für die niedrigen Einkommensschichten errichtet. Bei diesem Typ fehlen normalerweise öffentliche Einrichtungen, wie z. B. Kinderspielplatz oder Grünflächen für Bewohner. Typ 2. Wohnhochhäuser mit 10 bis 25 Stockwerken: Dies ist ein Wohnhochhaustyp in Korea, in dem die mittlere Einkommensschicht wohnt. Typ 3. Wohnhochhäuser mit mehr als 35 Stockwerken: Dieser Hochhaustyp wurde seit Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts errichtet. Häufig verfügen die Wohnhochhäuser über eine erstklassige Ausstattung. Sie werden von der oberen Einkommensschicht bewohnt. Trotz einer heftigen Debatte, ob überhohe Wohnhochhäuser für das Wohnen geeignet sind, wurde dieser Typ als neuer Wohnhochhaustyp bis heute in zahlreichen Siedlungen Seouls errichtet. Ein besonderes Wesensmerkmal dieses Typs ist die Lüftungsart, da wegen der Höhe des Gebäudes eine natürliche Lüftung nicht mehr möglich ist. Aus den besonders häufig vorkommenden Haustypen 2 und 3 wurde je ein Wohnhochhaus ausgewählt und auf seine Nachhaltigkeit hin untersucht. Die Ergebnisse sollen die Nachhaltigkeitszustände von Wohnhochhäusern in Korea erfassen, Schwächen von ausländischen Bewertungssystemen der Nachhaltigkeit bei der Anwendung in Korea aufdecken und auf dem Wege über eine Anwendung an koreanischen Beispielen für koreanische Zwecke nutzbar machen.Item Open Access Varianten des privaten Freiraums und deren Abwandlung im zeitgenössischen Wohnungsbau Libyens : Vergleich von traditionellen und modernen Wohnbauten in den drei Hauptregionen: Küstenebene, Hochland und Oasensenken(2002) Ahmouda, Khalifa Ahmouda; Adam, Jürgen A. (Prof. Dr.-Ing.)Vergleich von traditionellen und modernen Wohnbauten in den drei Hauptregionen: Küstenebene, Hochland und Oasensenken. Das große Land Libyens hat viele weit verstreut liegende kleine Städte. Ihre Verteilung im Land ist vor allem durch die Verfügbarkeit verschiedener natürlicher Wasserressourcen bedingt. Ungefähr 93 des Territoriums sind unfruchtbare Wüste und nur etwa 2,2 des Landes sind wirtschaftlich nutzbar. Die Städte, Dörfer und Siedlungen liegen meist inmitten dieser fruchtbaren Landstriche. Obwohl die Architekturformen der ariden und semiariden Gebiete in Libyen einen typischen klimatisch und kulturell bedingten Charakter mit einem bestimmten Formenkanon aufweisen, führte die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zu einem veränderten Erscheinungsbild der Siedlungen. Regionale Merkmale sind bei den Neubauten verschwunden. Im Vergleich mit den regional unterschiedlichen traditionellen Bautypen kann man die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Ansätze nachvollziehen und so die Grundlage zur Verbesserung der neuen Bautypen legen. Die essentielle und rapide Veränderung verschiedener Varianten des privaten Freiraums im zeitgenössischen Wohnungsbau in Libyen hat weitgehende Auswirkungen, unter anderem auf die Wohnform der Familie, das Kleinklima des Wohnhauses und, durch die Art der Stadterweiterung, auch auf die Entwicklung der Siedlungsflächen und auf die Agrarflächen. Diese zumeist negativen Auswirkungen sind der Anlaß für diese Forschungsarbeit, deren Ziel es ist, die vielfältigen positiven und negativen Seiten der verschiedenen traditionellen und zeitgenössischen Wohnformen zu erkennen sowie aus diesen Erkenntnissen effiziente Formen zu entwickeln. Eine Verknüpfung traditioneller Siedlungs- und Wohnkonzepte mit den Möglichkeiten, die in den neueren Siedlungsformen angelegt sind, führt zu effizienten Bauformen, die die regionalen, klimatischen und soziokulturellen Bedürfnisse befriedigen, ohne die Anpassung an neuere zivilisator. Entwicklungen zu behindern.