09 Philosophisch-historische Fakultät
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Item Open Access Item Open Access Ist Freundschaft konstitutiv für eine pluralistische Politik? : Zum philosophischen Begriff der Freundschaft in Bezug auf Privatheit und Öffentlichkeit(2018) Kosch, JohannaWas hat Freundschaft heutzutage mit Politik zu tun? Dieser Frage und einer möglichen Antwort werde ich mich in dieser Arbeit über die philosophiegeschichtliche Rezeption des Begriffs Freundschaft annähern. Wenn man sich mit dem Begriff der Freundschaft in der Philosophie beschäftigt, merkt man schnell, dass dieses Thema in allen Epochen aktuell war und man merkt auch, dass Freundschaft beispielweise in der Antike noch etwas anderes bedeutet hat als das, was man heute weitläufig unter Freundschaft versteht. Freunde und Freundschaften kategorisieren wir heute gemeinhin als eine private Angelegenheit. In der Antike war Freundschaft ein Thema des öffentlichen Lebens. Trotzdem können wir uns heute noch für Aristoteles‘ und auch Ciceros Freundschaftskonzeptionen begeistern, obwohl sich das Prinzip von Freundschaft über die Jahrtausende verändert hat – warum ist das so? Bei einer näheren Betrachtung philosophischer Freundschaftskonzeptionen verschiedener Philosophen zeigt sich eine Traditionslinie in der Begriffsgeschichte der Freundschaft, die bei Aristoteles ihren Anfang nimmt. Seine Konzeption der Freundschaft ist eng verknüpft mit dem öffentlichen, politischen Leben der Menschen. Führt sich diese Verknüpfung von Freundschaft und Politik in der Traditionslinie des Begriffs Freundschaft ebenfalls fort? Diese Frage steht im Zentrum dieser Arbeit. Zu ihrer Beantwortung werde ich mich als erstes mit dem Freundschaftsbegriff der Antike beschäftigen und hierbei die Traditionslinie von Aristoteles zu Cicero nachzeichnen. Es wird sich zeigen, dass bestimmte Motive in den Freundschaftskonzeptionen vorzufinden sind, die immer wieder auftauchen. Daher werde ich die Frage nach einem antiken Ethos der Freundschaft stellen und das Verhältnis von Freundschaft und Politik in den antiken Freundschaftskonzeptionen anhand der beiden Autoren zusammenfassen. Für die neuzeitliche Rezeption des Freundschaftsbegriffs beziehe ich mich v. a. auf Montaigne. Dieser nimmt explizit Bezug auf Aristoteles und Cicero und führt damit die Traditionslinie auf den ersten Blick fort. Bei genauerer Betrachtung tilgt er jedoch die politische Dimension aus seiner Freundschaftsvorstellung. Wird die Traditionslinie des Freundschaftsbegriffs damit transformiert, indem sich bestimmte Merkmale ändern oder wegfallen, oder wird die Traditionslinie damit abgebrochen? Dieser Frage werde ich mich im zweiten Kapitel dieser Arbeit widmen. Für die Moderne ergeben sich aus dieser Transformation heraus im Wesentlichen drei Sichtweisen in Bezug auf den Begriff der der Feindschaft: Erstens wird Freundschaft durch ihren Gegenentwurf, der Feindschaft, heraus definiert. Zweitens wird Freundschaft als Angelegenheit des Privaten und drittens wird Freundschaft als Angelegenheit des öffentlichen Lebens betrachtet. Die Koexistenz dieser drei Dimensionen zeigt, wenn auch nur grob, wie vielfältig sich das Erbe einer philosophischen Idee über Jahrhunderte und Jahrtausende ausgestaltet hat. In Bezug auf die Politik umso mehr, wenn soziologische Entwicklungen und die Ausdifferenzierung verschiedener politischer Lager berücksichtigt werden. Je nachdem, ob wir den Begriff der Freundschaft heute beispielsweise ganz allgemein in den Kontext von Konkurrenz und Kooperation, von geopolitischen, kapitalistischen oder neoliberalen Interessen, von Individualität und Kollektivismus, von Konservativismus oder Pluralismus stellen, finden wir zwangsläufig Elemente aus dieser Begriffstradition wieder – entweder ein aristotelisches Motiv oder einen ciceronischen Gedanken oder eine Wendung, die an Montaigne erinnert. Freundschaft als eine persönliche und soziale Beziehung, jenseits der familiären Bande, und ihre Transformationsformen wie Kameradschaft, Genossenschaft, Bruderschaft, Fraternité, etc., hat, wie sich zeigen wird, ganz generell eine besondere Relevanz für das soziale und politische Leben. Welche Aspekte der Freundschaft besonders hervorstechen und bedeutsam werden, variiert in verschiedenen Zeiten bzw. Epochen und Kontexten. Aus der letzten der genannten Perspektiven heraus, stellt sich die Frage, inwiefern wir hier bei der Idee der Verknüpfung von Freundschaft und Öffentlichkeit wieder auf den Kerngedanken des aristotelischen Freundschaftsbegriffs treffen: Freundschaft ist für die Gemeinschaft gut und impliziert Eintracht. Zuletzt wird diskutiert, ob dieser Begriff von Freundschaft konstitutiv sein kann für eine pluralistische Politik in einer pluralistischen Gesellschaft.Item Open Access Computergestützte Exploration und Analyse von van Goghs Ölmalerei : eine Betrachtung und Charakterisierung seiner Arbeitsweise anhand von Bildausschnitten(2022) Herbert, MarieVincent Van Gogh ist für seinen besonderen Stil in Pinselführung und Farbauswahl bekannt. Ziel dieser Arbeit ist es, mit einer computergestützten Analyse von ausgewählten Werken diesen Stil näher und detaillierter zu analysieren, als es mit klassischen Formen der Kunstwerkanalyse üblich und möglich ist. Als Rahmen dieser Analyse dient ein theoretisches Gerüst, das sowohl auf den Stand der (Digitalen) Kunstwissenschaften als auch auf die aktuelle Forschung bezüglich van Gogh und dessen eigener Farbtheorie eingeht. Für die Analyse wird das Tool LadeCA (Pflüger, 2021) verwendet. Der gesamte Prozess von der Extraktion der Bildausschnitte bis hin zu deren Auswertung erfolgt darüber. Zunächst wird dazu eine repräsentative Auswahl an Werken van Goghs als Korpus ausgewählt, anschließend mittels eines Tools in LadeCA die Fixationspunkte in den Werken ermittelt und aus diesen in einer festgelegten Größe, die sich an dem Blickfeld der Betrachtenden orientiert, die Ausschnitte generiert. Somit wird sichergestellt, dass charakteristische Bereiche aus jedem Werk (ca. 100 pro Werk) extrahiert werden. Ziel der Arbeit ist es dann, diese Bildausschnitte mittels LadeCA zu gruppieren und zu annotieren. Über kunsttheoretische Aspekte, wie Duktus, Materialität, Farbe und Kontrast, in welchen die visuellen Muster von van Goghs Stil und Ausdrucksweise kenntlich werden, werden Gemeinsamkeiten sowie Beziehungen von einzelnen Bildelementen herausgearbeitet. Daraus wird mittels Annotationen eine Beschreibung der Ausdrucksweise van Goghs durchgeführt und final geben die resultierenden Ergebnisse einen tieferen Einblick in van Goghs Arbeitsweise.Item Open Access Von kundern, risen und teuffellichen man - Monsterdarstellungen im 'Dresdner Heldenbuch'(2015) Echelmeyer, NoraKunder, risen und teuffelliche man - mit Monstren dieser und anderer Art beschäftigt sich die vorliegende Arbeit und sucht hierbei zu fassen, was das Monströse in den Texten des 'Dresdner Heldenbuchs' ausmacht. Nach einem einleitenden Theorieteil, der die Begriffsgeschichte von 'Monstrum' skizziert sowie die Forschung zum Konzept des Monströsen sichtet, widmet sich die Arbeit den vielfältigen Darstellungen von Monstren im 'Dresdner Heldenbuch'. In einer Reihe differenzierter Textanalysen werden unterschiedliche Arten von Monstren erstens nach äußeren Erscheinungsmerkmalen und zweitens nach spezifischen Verhaltensweisen untersucht. Es wird gezeigt, dass Monstrosität weniger über rein physische Anomalien als vielmehr über Abweichungen vom ritterlich-höfischen Wertekontext generiert wird, so dass sich das Monströse als das inkarnierte Andere fassen lässt. Auf diese Weise erklärt sich, wie Riesen (z.B. Ecke) trotz Hypertrophie "verrittert" oder Menschenfiguren trotz Normalgestalt "vermonstert" werden können. Neben solchen Formen der Genese oder Überblendung von Monstrosität berücksichtigt die Arbeit aber auch Besonderheiten einzelner Monsterfiguren (wie der Zwerge) sowie die Spezifika der Gattung 'Heldenepik', in der der Held Dietrich selbst am Rande des Riesenhaften steht.Item Open Access „ich han mir eines listes erdaht.“ Von Heimlichkeit, List und Intrigen in Mai und Beaflor(2023) Füß, FabienneDer mittelhochdeutsche Roman Mai und Beaflor wurde in der bisherigen Forschung oft verkannt. Die vorliegende Arbeit soll deshalb eine neue Perspektive auf den Roman eröffnen, indem die List- und Täuschungshandlungen in den Fokus gerückt werden. Dafür wird nach einer detaillierten Betrachtung der zentralen Textstellen die Bedeutung der Täuschungshandlungen für die Gesamtkomposition des Romans dargelegt. Abschließend wird der Vorschlag unterbreitet, die Täuschungshandlungen als Dominante des Textes zu definieren.Item Open Access Borders turning into escapes : a novel approach to borderscapes in Michelle Gallen's Bildungsromane "Big Girl, Small Town" and "Factory Girls"(2023) Rosenberger, LisaThe protagonists of Michelle Gallen’s novels Big Girl, Small Town (2020) and Factory Girls (2022) both struggle with their coming-of-age process due to the remoteness of their hometowns and the lack of parental support and guidance. Considering the novels’ placement near the border of Northern Ireland, the context of border studies opens a wide range for interpreting Gallen’s Bildungsromane with a focus on the importance of borders in the life of her protagonists Majella and Maeve, respectively. Especially the area of investigating borderscapes - namely, the borders and their surrounding landscapes - is an effective tool to approach the Bildungsroman’s individual coming-of-age stages as the protagonists’ thresholds in their psychological, emotional, and moral development.Item Open Access Item Open Access Einfache und komplexe Nebenfiguren im Artusroman : Untersuchung ausgewählter Beispiele aus Hartmanns von Aue Iwein und aus der Gawan-Handlung in Wolframs von Eschenbach Parzival(2017) Krauß, MiriamDiese Arbeit geht der Frage nach, ob die Nebenfiguren in Wolframs von Eschenbach "Parzival" komplexer sind - in dem Sinne, dass sie eine "Tiefendimension des Charakters" (in Anlehnung an Ralf Simon) bzw. eine "eigene Geschichte" haben - als die Nebenfiguren im "Iwein". Um dieses Vorhaben umzusetzen, werden zunächst grundlegende Begriffe und Theorien aus der literaturwissenschaftlichen und germanistisch-mediävistischen Forschung zur Figur gesichtet. Darauf aufbauend wird ein Kriterienkatalog entworfen, mit dessen Hilfe die Komplexität der Figurenentwürfe gemessen werden kann. Hierfür werden quantitative (Namensnennung, Vorkommenshäufigkeit, Auftrittslänge, Häufigkeit direkter Rede der Figur, Anzahl der Adressaten) und qualitative Dimensionen (Aussehen, Charaktereigenschaften, Figurenhandeln, Gedanken und Gefühle, biographischer Hintergrund) zusammengeführt. Nach einigen Überlegungen zur Figurenauswahl (unterschiedliche Länge beider Artusromane, Repräsentativität der Auswahl) folgt die detaillierte Analyse von jeweils fünf Figuren aus jedem Roman, die den drei Aktanten Gegner, Gastgeber und Helfer zugerechnet sind. Anhand dieser Beispiele wird auf Grundlage des Kriterienkatalogs gezeigt, dass die Figuren des "Parzival" in der Regel komplexer sind als die des "Iwein". Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen und bringt die betrachteten literarischen Figuren der Komplexität nach geordnet in eine Rangfolge.Item Open Access Item Open Access Intertexts in City of Glass as a way to represent ambiguity and fragmentation of meaning in human language - a comparison between the novel and the graphic novel(2019) Wuggenig, JuliaCity of Glass by Paul Auster, which appeared in 1985, is a postmodern novel which deals with the senselessness of modern life and the loss of identity and fragmentation due to a loss of meaning. It is the first part of the New York Trilogy and stages like the following parts Ghosts and The Locked Room with detective quests. (Shiloh 35) City of Glass consists of a web of intertextual references which are referring to other works of literature. Such as Quinn’s identity is fragmented by the various identities he took on, the whole novel is fragmented by the intrusion of various intertexts. The arbitrariness of meaning in human language is exemplified through the intertextual level of Paradise Lost by John Milton. This arbitrariness of the linguistic sign and therefore the arbitrariness of meaning in human language suggests that there is also an ambiguity of identity which has always been an important issue in the oeuvre of Paul Auster. A loss of identity is reflected through an intertextual level the text is working with by referencing Don Quixote, a 19th century novel by Miguel de Cervantes. As the intertexts stand for a fragmented identity, we shall look at how the intertextual level is represented in the City of Glass the graphic novel.