Universität Stuttgart
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Item Open Access Ein Vorgehensmodell zur Einführung eines integrativen Umweltcontrollings auf Basis eines ERP-Systems(2006) Lang-Koetz, Claus; Spath, Dieter (Prof. Dr.-Ing.)Umweltwirkungen entstehen durch den Verbrauch von Stoffen und Energien sowie durch die Abgabe von Emissionen. Sie können durch die Optimierung der betrieblichen Stoff- und Energieströme im Sinne eines ökoeffizienten Wirtschaftens vermindert werden. Als Grundlage hierfür dient die Erhöhung der Transparenz der betrieblichen Stoffströme. Sie kann mit der Einrichtung eines Umweltcontrollings erreicht werden. Als dessen praktikabelstes Instrument haben sich Umweltkennzahlen erwiesen. Sie dienen dazu, den effizienten Umgang mit Stoffen und Energie kontinuierlich zu kontrollieren und zu steuern. In der vorliegenden Arbeit wird ein Vorgehensmodell zum Aufbau eines auf Umweltkennzahlen basierenden Umweltcontrollings und der Erstellung der dazugehörigen Informationsversorgung unter Nutzung eines Enterprise Resource Planning-Systems (ERP-Systems) beschrieben. Das ERP-System wird dabei als Informationsquelle und zur Implementierung der informationstechnischen Unterstützung genutzt. So werden die Materialstammdaten im ERP-System um einen Umweltkennzahlenschlüssel erweitert. Den Umweltkennzahlen werden Buchungsstellen als Verursacher zugewiesen. Vorhandene Materialbuchungen werden nach ihren Bewegungsarten klassifiziert und mit Hilfe von Buchungsregeln den einzelnen Umweltkennzahlen zugeordnet. Dabei werden die Materialbuchungsarten Wareneingang/Warenausgang, rückgemeldeter Fertigungsauftrag, Gemeinkostenauftrag, Investitionsauftrag und Inventurdifferenzenbuchung genutzt. Nicht vorhandene Informationen werden in das ERP-System importiert. Es wird eine informationstechnische Unterstützung des Umweltkennzahlensystems im ERP-System umgesetzt. Die praktische Umsetzung des Vorgehensmodells wird anhand der Anwendung bei zwei Industrieunternehmen beschrieben. Dabei wurde jeweils auf das ERP-System SAP R/3 der SAP AG zurückgegriffen. Es zeigte sich, dass das erstellte Umweltkennzahlensystem Informationen über betriebliche Stoffströme strukturiert zur Verfügung stellt und die Transparenz der Stoff- und Energieströme im Unternehmen erhöht. So konnte eine Grundlage zur systematischen Senkung des Verbrauchs von Stoffen und Energie und der Emission von Schadstoffen geschaffen werden. Die umgesetzte Lösung dient weiterhin zur Rechenschaftslegung gegenüber den Anspruchsgruppen Kunden, Anteilseigner, Mitarbeiter und öffentlicher Hand. Interne Berichte zur Information von Kostenstellenverantwortlichen oder Mitarbeitern und externe Berichte, z. B. zu CO2- oder VOC-Emissionen oder zum Verbrauch schwermetallhaltiger Stoffe, können mit geringerem Arbeitsaufwand erstellt werden.