Universität Stuttgart
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Item Open Access Curbad Cannstatt : Entwicklung der Kurmetropole(2022) Grimm, Maximilian FriedrichDiese Arbeit behandelt die kulturhistorische und städtebauliche Entwicklung eines Kurorts, der zugleich ältester sowie bevölkerungsreichster Stadtbezirk in Stuttgart und überdies industrialisiert ist. Zusätzlich wird die Problematik von Großstädten mit Kurortstruktur, Bädergeschichte und Wellnesstourismus in einem Vergleich untersucht. Im Kontext der gesunden Urbanisierung (Ökostadt/Smart City usw.) sollten die traditionellen Kurstädte in der Stadtplanung allgemein Vorbilder sein. Metropolen mit Kurbetrieb können in ihrer Entwicklung historisch wie gegenwärtig beispielhaft sein.Item Open Access "Aus tiefem Traum verschwand ich in den tiefsten des Nichtmehrseins." Fragen der Ikonographie im Werk Max Beckmanns(2007) Mukhlis, Amin Carl; Zoege von Manteuffel, Claus (Prof. Dr. habil.)Max Beckmanns Gemälde Der Traum hat bei Kunsthistorikern von Anfang an viel Beachtung gefunden. Es gilt mittlerweilen als jenes Künstlers bedeutendste Arbeit des Jahres 1921. Gesellschaftskritisch und - auf die damalige Zeit bezogen - gegenwartsorientiert wird Der Traum dabei einerseits eingeschätzt, andererseits kann jedoch auf Dauer niemandem mit kompetentem Blick bei genauerem Hinsehen und Analysieren des Wahrgenommenen entgehen, dass eigentümlich Mittelalterliches das Bild durchdringt, ja es geradezu beherrscht. Welcher Sinn aber soll hinter einer derartigen, ganz offensichtlichen und daher von Max Beckmann sicher bewusst in Kauf genommenen Gegensätzlichkeit als Bestandteil des Kunstwerkes stehen? Eine Madonnengestalt befindet sich da in zentraler Position eines seltsam wirr erscheinenden Szenarios, sieht man einmal vom ersten Eindruck ab, der diese Figur zunächst als einfaches, bettelndes Mädchen auf einer Reisekiste erscheinen lässt. Auffallenderweise hält jene weibliche Gestalt eine Kasperpuppe im Arm, was als zu Beckmanns damaligen Äußerungen passend erscheinende Abrechnung mit Gott und der Welt verstanden werden kann: Chrisuts als Kasper, als bloße Witzfigur. Dass dem Bild dabei durchaus Systematik zu Grunde liegen dürfte, mag deutlich werden, denn als ein ikonographisches Indiz dafür, dass es sich hier um eine Madonnengestalt handeln soll, kann beispielsweise eine zu Füßen jener Figur befindliche Agave gesehen werden. Bis erste derartige Deutungen erfolgten, sollten allerdings von der Vollendung jenes Werkes an gerechnet Jahrzehnte - ja, mehr sogar als ein dreiviertel Jahrhundert - vergehen. Offen blieb dabei allerdings immer eine Frage: Ist das Bild willkürlich mit einer Reihe zunächst traumartig-chaotisch eingebracht erscheinender Gegenstände befrachtet oder steckt hinter allem noch ein weiterer Sinn, vielleicht ein viel tieferer als man ursprünglich erahnen konnte? Gewiss, ein Traum beinhaltet oftmals, dem ersten Anschein nach, ein ungeordnet wirkendes Durcheinander, das sich allerdings, sofern man einen deutenden Versuch unternimmt, mit zunächst ungeahntem Sinn belegen lässt. Unbeantwortet blieb in Bezug auf das Gemälde Der Traum eine scheinbar als nebensächlich eingestufte Frage: Was bedeuten die Zahlen 3535 auf jener Reisekiste, nochdazu direkt unterhalb der seltsam nach unten weisenden Hand jener weiblich anmutenden, mehrdeutigen Gestalt? Im ersten Kapitel der vorliegenden Arbeit wird dieser Frage nachgegangen: Der Traum - was bislang an diesem Gemälde Max Beckmanns wahrgenommen und was übersehen wurde. Ein klares Ergebnis zeichnet sich sodann rasch ab mit Anknüpfungspunkten für das zweite Kapitel: Die Göttliche Komödie - Max Beckmanns moralische Abrechnung mit dem Welttheater im Dante-Jahr 1921. Kurz zusammengefasst beinhaltet dies alles im Wesentlichen Folgendes: während des Dante-Jahres 1921 - man bedenke den damals 600. Todestag jenes Dichters - zog Max Beckmann gewissermaßen als Code für eine umfassendere Bildaussage innerhalb des Gemäldes Der Traum das Motiv der Lebensmitte, verschlüsselt in den Zahlen 3535, hinzu. Es gilt hier zu bedenken: in eben solchem Alter des Dichters vollzog sich - so jedenfalls behauptet Dante gleich zu Beginn seines Hauptwerkes - jene visionäre Reise in die Anderwelt, welche in der Göttlichen Komödie umfassend Darstellung fand. Beachtet man, in welchem Zusammenhang Max Beckmann die Göttliche Komödie in codierter Form zitiert, dürfte rasch klar werden, worum es dem Künstler ging: Das Christkind in Gestalt eines Kaspers kann nach den Ereignissen des Ersten Weltkrieges und deren Folgen als Abrechnung mit christlich-kirchlicher Moral verstanden werden. Im bitter-ernsten Welttheater erscheint Max Beckmann die sonntäglich von der Kanzel gepredigte christliche Nächstenliebe als wahrhaft göttliche Komödie. Was ist an derartigen tradierten Werten noch ernst zu nehmen angesichts des millionenfachen Todes und der Verstümmelung abkommandierter, entmündigter Menschen aus allen Teilen der Welt? Doch nicht nur diese Abrechnung mit dem Welttheater lässt sich durch einen Bezug zu Dante dank des Zahlen-Codes 3535 ableiten. Auch das Nebeneinander von Neuzeitlichem und Mittelalterlichem in dem Gemälde Der Traum kann nun erstmals verstanden und in weiteren Zusammenhängen erfasst werden, was hier in diversen Kapiteln noch Berücksichtigung erfahren wird. Es gilt zunächst jedoch zu wissen: Dante bediente sich seinerseits einer noch mittelalterlichen, damals bereits tradierten Systematik, wenn es um ergiebige Auslegungmöglichkeiten seiner Werke gehen sollte, denn vier verschiedene Bedeutungsebenen zeichnen sich dort als eigene Systematik innerhalb der Dichtung ab und der Dichter bekannte sich dazu auch, wie wir dank eines Briefes Dantes an dessen Gönner Can Grande wissen, ausdrücklich.Item Open Access Otto von Faber du Faur : Studien zu den Arbeiten in Öl(2010) Seizinger, Gertrud; Steiner, Reinhard (Prof. Dr.)Otto von Faber du Faur ist als Schlachten- und Orientmaler bekannt geworden. Es ist ein Anliegen dieser Arbeit, die Verengung der Forschung auf die Darstellungsgegenstände Soldaten im Feld und auf Beduinen in der Wüste aufzubrechen. Deshalb werden Beispiele aus anderen Gattungen vorgestellt, selbst wenn es sich dabei nur um Einzelbeispiele handelt. Ein weiterer Aspekt ist der entstehende Kunstmarkt und die Einbringung der Werke Otto von Faber du Faurs in denselben. Das umfangreiche Quellenmaterial gewährt Einblicke in die Lebensführung der großbürgerlichen Kreise, zu denen die Familie Otto von Faber du Faurs gehörte.Item Open Access Ende des goldenen Zeitalters? : Aspekte niederländischer Porträtmalerei des späten 17. Jahrhunderts(1996) Scholze, FrankAm Beispiel von Caspar Netscher (1636/39 - 1684) und Nicolaes Maes (1634 - 1693), die sich von 'typisch niederländischen' Genremalern zu gefeierten Porträtisten der Adels- und Patrizierkreise entwickelten, wird in der vorliegenden Arbeit die These vom zyklischen Verlauf des goldenen Zeitalers der niederländischen Malerei im 17. Jahrhundert überprüft. Die ähnlich verlaufenden Karrieren der beiden Maler und die Rezeption ihrer Kunst machen sie zu aussagekräftigen Beispielen für die zeitgenössische Wertschätzung und spätere Tendenz zur Abwertung der niederländischen Malerei des ausgehenden 17. Jahrhunderts im Vergleich zur sogenannten Blütezeit zwischen 1620 und 1660. Ihre qualitätvollen Arbeiten sind vorbildlich für die stattfindende künstlerische Neuorientierung, die bislang weitgehend mißverstanden oder ignoriert wurde. Nach der Klärung verschiedener Grundbegriffe und Zusammenhänge, die zur Analyse der Porträtmalerei seit der frühen Neuzeit nötig ist, werden anhand von Beispielen Tizians und Van Dycks Grundpositionen des repräsentativen Porträts vorgestellt und verglichen. Ausgehend davon wäre eine direkte Betrachtung niederländischer Porträts möglich, wären unsere Vorstellungen nicht immer noch in starkem Maße von den kunst- und kulturgeschichtlichen Modellen des Wachsens, Blühens und Vergehens geprägt, die im 19. Jahrhundert für die niederländische Malerei entwickelt wurden. Eingedenk dieser Wertmaßstäbe wird daher das gesellschaftliche und kulturelle Umfeld von Auftraggebern und Malern ebenso untersucht, wie die formale und stilistische Seite des Malprozesses. Anhand verschiedener Bildnisse Caspar Netschers, Nicolaes Maes' und einiger Zeitgenossen soll die Gattung des repräsentativen Porträts in den Niederlanden des späten 17. Jahrhunderts aus ihrem stilistischen und soziokulturellen Zusammenhang heraus neu bewertet werden.