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    Körperlich aktive Herzerkrankte: Änderungsprozesse und Strategien zur Aufrechterhaltung von körperlich-sportlicher Aktivität
    (2006) Kanning, Martina; Schlicht, Wolfgang (Prof. Dr.)
    Ein wichtiges Ziel der kardiologischen Rehabilitation und Sekundärprävention ist es, Herzerkrankte dazu zu motivieren, sich ausreichend und regelmäßig in einer empfohlenen Intensität körperlich zu betätigen. Leider fällt diesbezüglich die Ergebnisbewertung nicht immer positiv aus. So wird erwartet, dass Interventionen, die während der stationären Aufenthalte oder als Nachsorge am Wohnort der Betroffenen stattfinden, um körperliche Aktivität zu fördern, effektiver wären, fundierte man sie theoretisch. In der vorliegenden Untersuchung werden zum einen die Variablen des Transtheoretischen Modells (TTM) und des Health Action Process Approach (HAPA) analysiert, um geeignete Strategien und Prozesse benennen zu können, die koronar Herzerkrankte bei der Aufrechterhaltung einer körperlichen Aktivität effektiv unterstützen könnten. Der Untersuchungszeitraum umfasst das erste halbe Jahr nachdem die koronar Herzerkrankten aus der Anschlussheilbehandlung entlassen worden sind. In einem Vier-Wochen-Rhythmus wurden die Probanden an fünf Messzeitpunkten befragt. In einem cross lagged panel Design wurde mittels Strukturgleichungsanalysen überprüft, ob die Variablen der Modelle eher eine Konsequenz oder eine Antezedenz einer körperlichen Aktivität sind. Konform mit den modelltheoretischen Überlegungen sind die Veränderungsprozesse aus dem TTM, die Handlungskontrolle und die Planungsprozesse aus dem HAPA eher eine Antezedenz. Die Selbstwirksamkeitskonstrukte aus den beiden Modellen, sowie die Konsequenzerwartung (Entscheidungsbalance aus dem TTM) weisen eher wechselseitige Einflüsse mit dem Aktivitätsverhalten auf. Dabei verdeutlichen die Ergebnisse zur Selbstwirksamkeit außerdem, dass diese Erwartung stadienspezifisch betrachtet werden sollte. Werden Probanden, die zu allen fünf Messzeitpunkten mindestens 1500 kcal durch körperlich-sportliche Aktivitäten verbrauchen, mit jenen verglichen, die diese kalorische Schwelle gar nicht oder nicht an allen Erhebungszeitpunkten erreichen, dann zeigen sich Unterschiede hinsichtlich der Prozessvariablen. Dauerhaft ausreichend Aktive nutzen verstärkt selbstregulative Prozesse und Strategien, um aktiv zu bleiben. Im HAPA differenziert besonders die Handlungskontrolle zwischen den beiden Gruppen. Im TTM werden jene Strategien von den dauerhaft ausreichend Aktiven vermehrt genutzt, die den verschiedenen Aspekten der Selbstregulation theoretisch nahe stehen. Interventionskampagnen mit dem Ziel, koronar Herzerkrankte effektiv zu einer dauerhaft durchgeführten Aktivität zu motivieren, sollten den eigenen Befunden zufolge den Prozess der Selbstregulation verstärkt thematisieren.