Universität Stuttgart
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Item Open Access Ein Verfahren zur Bewertung von Lieferanten auf der Grundlage von Umweltwirkungen unter Berücksichtigung von Prozesskosten(2005) Beucker, Severin; Spath, Dieter (Univ.-Prof. Dr.-Ing.)Die industrielle Produktion stellt sich für Unternehmen als ein zunehmend arbeitsteiliger Prozess dar, der durch die Vernetzung und Kooperation mit Partnern sowie Internationalisierung und Globalisierung gekennzeichnet ist. Diese Entwicklung wird durch die Verlagerung von Prozessen oder Aktivitäten von Unternehmen auf Zulieferer (Outsourcing) im Inland wie auch zunehmend in das Ausland angetrieben. Neben der Erschließung ausländischer Märkte ist die Reduktion von Fertigungskosten, insbesondere der Lohn- und Lohnnebenkosten, eine maßgebliche Motivation für die Verlagerung von Produktionsschritten. Für Unternehmen ist diese Entwicklung mit einer Zunahme der Beschaffungsvolumina und der Komplexität von Lieferantenbeziehungen verbunden. Durch den Einsatz von Systemlieferanten konnte die Komplexitätszunahme in den letzten Jahren zwar reduziert werden, sie führt für das produzierende Unternehmen jedoch zu neuen Risiken. Dies wird insbesondere am Beispiel von komplexen Investitions- und Konsumgütern deutlich, deren effiziente Fertigung in einem internationalisierten Markt stark von der konstanten Versorgung mit qualitativ hochwertigen und preisstabilen Gütern und Vorprodukten abhängt. Die Folge der geschilderten Auslagerung von Produktionsschritten ist für Unternehmen ein steigender Umsatz neben einem gleichzeitig sinkenden Wertschöpfungsanteil an der Produktion. Die Kosten der Materialbeschaffung machen in diesem Fall einen entscheidenden Prozentsatz des Warenwertes aus. Mit der Materialbeschaffung rücken daher auch die Lieferanten in den Blickwinkel von Optimierungsbemühungen der Unternehmen. Ziel des entwickelten Verfahrens ist, die durch Lieferanten in einem Unternehmen erzeugten Prozesse und deren Auswirkungen in Form von Umweltwirkungen und Prozesskosten erfassbar und bewertbar zu machen und die Ergebnisse als lieferantenbezogene Kennzahlen zusammenfassen. Die Arbeit nimmt zunächst eine Analyse existierender Ansätze zur Bewertung von Lieferanten und Umweltwirkungen durch Unternehmen vor und leitet daraus Defizite der Lieferantenbewertung ab. Aus der Analyse wird deutlich, dass lieferantenbezogene Prozesse ein wichtiges Optimierungspotenzial zur Reduzierung der von Lieferanten ausgehenden Umweltwirkungen und Prozesskosten darstellen, das bisher nicht ausreichend erfasst werden kann. Gründe dafür liegen zum einen in fehlenden Ansätzen zur Identifizierung und strukturierten Erfassung von lieferantenbezogenen Prozessen und zum anderen in der fehlenden praxisgerechten Integration von Ansätzen zur Bewertung von Umweltwirkungen und Prozesskosten. In dem entwickelten Verfahren wird der Ansatz der Stoffstromanalyse für die Erfassung lieferantenbezogener Prozesse genutzt und mit einer vereinfachten Bewertung von Umweltwirkungen durch das MIPS(Materialinput pro Serviceeinheit)-Konzept sowie der Bewertung von Prozesskosten kombiniert. Durch das Verfahren werden lieferantenbezogene Kennzahlen zu Umweltwirkungen und Prozesskosten erzeugt, die in einem Lieferantenvergleichsportfolio miteinander verglichen werden. Aufgrund seiner Ausrichtung auf die Analyse potentieller Auswirkungen von Produktionstätigkeiten auf die ökologische Umwelt kann das Verfahren der objektorientierten Produktionsforschung zugeordnet werden. Durch die Anwendung des Verfahrens in zwei Unternehmen wird gezeigt, dass die schrittweise Vorgehensweise geeignet ist, um lieferantenbezogene Prozesse zu erfassen und sie für eine Bewertung nutzbar zu machen. Die Anwendungen zeigen zudem, dass durch das Verfahren signifikante Potenziale zur Optimierung von Umweltwirkungen und Prozesskosten bei den jeweiligen Lieferanten aufgezeigt werden können. Am Beispiel der zwei Unternehmen wird deutlich, dass die Zusammenfassung der Bewertungsergebnisse in Kennzahlen und der Vergleich von Lieferanten in Portfolien für eine effiziente und praxisgerechte Auswertung sorgen. Die integrierte und parallele Bewertung von lieferantenbezogenen Umweltwirkungen und Prozesskosten sowie die aggregierte Form der Auswertung machen die Ergebnisse anschlussfähig an im Unternehmen bestehende Ansätze der Lieferantenbewertung.Item Open Access Konzepte zur Einführung und Anwendung von Umweltcontrollinginstrumenten in Unternehmen : Endbericht des Forschungsprojekts INTUS(2004) Lang, Claus; Steinfeldt, Michael; Loew, Thomas; Beucker, Severin; Heubach, Daniel; Keil, MichaelZu den klassischen Herausforderungen des Controllings gehört die effiziente Bereitstellung von Informationen zum richtigen Zeitpunkt, im aufgabengerechten Umfang und im geeigneten Format. Vor dieser Herausforderung steht auch das Umweltcontrol-ling, das in der betrieblichen Praxis eine Teilfunktion des Umweltmanagements darstellt. Das Forschungsprojekt INTUS - Operationalisierung von Instrumenten des Umweltcontrolling durch den effektiven Einsatz von Betrieblichen Umweltinformationssystemen - befasste sich mit den drei wesentlichen Fragestellungen, die Unternehmen begeg-nen, wenn sie die interne Informationsversorgung für eine umweltorientierte Unternehmensführung im Rahmen eines Umwelt-controlling optimieren wollen. Zu berücksichtigen sind hier (i) die Eignung der verschiedenen Umweltcontrollinginstrumente, (ii) die informatorische Unterstützung der Instrumente und (iii) die organisatorische Umsetzung der Einführung und der dauerhaften Anwendung der Instrumente. Dabei wurden die Umweltcontrollinginstrumente Betriebliche Umweltbilanz, Umweltkennzahlen und Flusskostenrechnung betrachtet. Die Entwicklung der Konzepte, die diese Fragen beantworten, fand sowohl im Rahmen des wissenschaftlichen Leitprojekts (Teilvorhaben 1), als auch gemeinsam in Umsetzungsvorhaben mit den vier Pilotunternehmen SCHOTT Glas, Continental Te-ves/Temic, Göhring und Ensinger Mineral-Heilquellen statt (Teilvorhaben 2-5) Wesentliche Ergebnisse des Forschungsprojektes waren (i) ein Konzept zur Verknüpfung der einzelnen Instrumente des Um-weltcontrolling, das Potenziale und Grenzen bei der Kombination von Instrumenten des Umweltcontrolling aufzeigt, (ii) ein Kon-zept für eine informatorische Unterstützung der Umweltcontrollinginstrumente, wobei die Anwendung Betrieblicher Umweltinfor-mationssysteme (BUIS) und traditioneller Betrieblicher Informationssysteme wie ERP-Systeme, Intranet oder Tabellenkalkulation untersucht wurden, sowie (iii) ein Konzept zur Implementierung und Institutionalisierung der verknüpften Instrumente des betrieb-lichen Umweltcontrolling zur dauerhaften Verankerung in die Geschäftsprozesse von Unternehmen. Die erarbeiteten Konzepte wurden bei den vier Pilotunternehmen in der Praxis getestet. Erkenntnisse und Erfahrungen führten wiederum zur Optimierung der erarbeiteten Konzepte, die allesamt veröffentlicht wurden.