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    Selbstbestimmung und Eigenverantwortung im Gesundheitswesen : Ergebnisse des Workshops zu Forschungsbedarf im Bereich Medizin und Gesundheit
    (2000) Rohr, Manfred; Schade, Diethard
    Unser Gesundheits- und Sozialsystem befindet sich in einer Umbruchphase und steht vor neuartigen Herausforderungen und Problemen, die aus grundlegenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialpolitischen Veränderungen resultieren. Die Probleme im Gesundheitswesen werden gegenwärtig vor allem unter ökonomischen Gesichtspunkten thematisiert. Die finanziellen Leistungen der Solidargemeinschaft für das Gesundheitswesen haben eine Größe erreicht, die vielfältiges politisches Handeln ausgelöst hat, um die Kosten im Gesundheitssystem zu begrenzen. Das Gesundheitswesen steht vor dem Hintergrund der allgemeinen Finanzierungskrise des Sozialstaates unter immensem Druck, und für alle Akteure stellt sich gegenwärtig unausweichlich die Frage, ob die in der Vergangenheit gewachsenen Ansprüche der Bürger an die medizinische Versorgung aufrecht erhalten werden können, oder ob der anhaltende Sparzwang zu Leistungsbegrenzungen und in der Folge möglicherweise auch zur Rationierung, also zur bewussten Vorenthaltung medizinisch effektiver und im Einzelfall auch medizinisch notwendiger Leistungen führt. Dabei hat der einzelne Patient bislang nur geringe Möglichkeiten, seine Präferenzen zu artikulieren oder eigenverantwortlich zu handeln. Über die richtigen Schritte zur Verringerung und Begrenzung der Kosten bei angemessener Berücksichtigung der Interessen der Patienten gehen die Auffassungen auseinander. Die einen plädieren für mehr Freiheit, Markt und Wettbewerb. Die anderen beharren auf der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung der Bürger durch die Solidargemeinschaft und der Bewahrung der bestehenden Strukturen. Vor diesem Hintergrund standen Konzepte, die einerseits die Kosten im Gesundheitssystem dämpfen und andererseits die Eigenverantwortung des Patienten stärken können, im Mittelpunkt der Diskussionen des Workshops in der TA-Akademie am 20. November 1998. Darüber hinaus wurden von den Teilnehmern Anregungen für Forschungsarbeiten gegeben, die über die bereits laufenden Arbeiten hinaus durchgeführt werden sollten und Beiträge zur Lösung bestehender Probleme liefern könnten.
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    Szenarien für mehr Selbstverantwortung und Wahlfreiheit im Gesundheitswesen
    (2002) Thielmann, Lars; Rohr, Manfred; Schade, Diethard
    Um die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens wird seit geraumer Zeit eine breite und intensive Debatte geführt, die zunehmend von der Sorge um die Bezahlbarkeit des gegenwärtigen Systems geprägt ist. Hinsichtlich der Reformbedürftigkeit besteht dabei weitgehende Übereinstimmung darüber, daß die unter dem bisherigen Primat der Beitragssatzstabilität zur Verfügung stehenden Mittel insbesondere aufgrund der demographischen Entwicklung nicht ausreichen, um das derzeitige Versorgungsniveau der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf Dauer aufrecht zu erhalten und gleichzeitig den medizinisch-technischen Fortschritt im Gesundheitswesen zu gewährleisten. Die in den inzwischen zahlreich vorliegenden Untersuchungen formulierten Vorschläge für Reformmaßnahmen zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems zielen überwiegend darauf ab, einerseits die Kosten im Gesundheitssystem zu begrenzen und andererseits die Eigenverantwortung der Patienten und Versicherten im Hinblick auf eine gesundheitsbewußte Lebensführung, individuelle Eigenvorsorge und Kostenbewußtsein zu stärken. Die Auswirkungen derartiger Maßnahmen auf die Versorgungssituation der Nutzer des Gesundheitssystems – die Bürger, Patienten und Versicherten – werden im Einzelnen in der Regel nicht untersucht bzw. als bekannt angenommen. Insbesondere deren Akzeptabilität für die Nutzer und damit auch ihre politische Umsetzbarkeit werden kaum thematisiert. Ein Umsteuern in der Gesundheitspolitik von der bisher betriebenen, stets nur kurzfristig wirksamen Kostendämpfungspolitik in eine umfassende Strukturreform ist vor dem Hintergrund der gewachsenen Strukturen weder leicht noch rasch zu erreichen. Ursache dafür ist vor allem der Unwille der diversen Interessengruppen (Ärzteschaft, Krankenkassen, Pharmaindustrie, Parteien), wirklich eine umfassende Strukturreform anzugehen. Geleitet von einer nutzerorientierten Reformperspektive versucht die vorliegende Studie der TA-Akademie, Ansatzpunkte für mögliche Veränderungen im Gesundheitssystem aufzuzeigen und entwickelt dazu aufeinander aufbauende Szenarien, die das Ziel haben, das solidarische System der gesetzlichen Krankenversicherung durch eine Flexibilisierung seiner Strukturen für die Zukunft zu sichern. Die TA-Akademie dankt an dieser Stelle dem Sozialministerium Baden-Württemberg, der Landesärztekammer Baden-Württemberg und der Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung für die Projektfinanzierung sowie den Vertretern des Projektbeirates für ihre konstruktive Mitwirkung und Begleitung der Projektarbeit.