Häufigkeit und Sicherheit kleiner Radien auf autobahnähnlichen Bundesstraßen im Großraum Stuttgart
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Anhand des im weiteren Großraum Stuttgart bestehenden rund 200 Kilometer langen Netzes autobahnähnlich ausgebauter Bundesstraßen sollte überprüft werden, ob für die Entwurfsklasse EKA 2 größere als die in den Richtlinien für die Anlage von Autobahnen - RAA (FGSV, 2008) aufgeführten Mindestradien erforderlich sind. Hierzu wurden im Bestandsnetz der autobahnähnlichen Bundesstraßen im Großraum Stuttgart Streckenabschnitte mit ähnlichen Standards wie diejenigen der EKA 2 ausgewählt. Die dort vorhandenen Kurvenradien wurden nach Häufigkeit ihres Vorkommens und nach deren Unfallrisiko ausgewertet. In die Untersuchung konnten 173 km autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen einbezogen werden. Insgesamt werden in diesen Abschnitten 213 Kreisbögen in unterschiedlichen Radienklassen betrachtet. Die Untersuchungen ergeben unter anderem, dass Kreisbögen mit Radien R < 650 m insbesondere in Linkskurven stets Unfallhäufungen und ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko aufweisen als größere Radien. Kreisbögen mit Radien zwischen R = 650 m und R = 900 m weisen im Untersuchungskollektiv im Mittel ein sehr viel kleineres Unfallrisiko und seltener Unfallhäufungen im Längsverkehr auf, wenn die Radienfolge R1/R2 ≤ 1,5 annähernd eingehalten ist. Aus den Ergebnissen der Studie werden Empfehlungen zur Verwendung von Radien für die Entwurfsklasse EKA 2 im Rahmen der Fortschreibung von Regelwerken des Straßenentwurfs, hier insbesondere der Richtlinien für die Anlage von Autobahnen (RAA) abgeleitet.