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Autor(en): Unyi-Reicherz, Annelie
Titel: Ruhestand gleich Ruhe-Stand? Veränderung des Volumens körperlicher Aktivität im Übergang zum Ruhestand: Spielt das Gewahrwerden des eigenen Älterwerdens eine Rolle?
Erscheinungsdatum: 2021
Dokumentart: Dissertation
Seiten: 141
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-ds-118178
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/11817
http://dx.doi.org/10.18419/opus-11800
Zusammenfassung: Hintergrund: Die Wahrnehmung des eigenen Älterwerdens hängt nachweislich mit dem Gesundheitsverhalten - darunter auch die körperliche Aktivität - zusammen. Je positiver das Bild vom eigenen Älterwerden ist, desto eher ist eine Person körperlich aktiv. Umgekehrt hängt ein negatives subjektives Alter(n) mit geringerem Volumen körperlicher Aktivität zusammen. Der Ruhestand als ein kritisches Lebensereignis könnte zur Folge haben, dass das eigene Älterwerden anders wahrgenommen wird als noch zu Berufszeiten und sich damit auch das Volumen körperlicher Aktivität verändert. Dieser Zusammenhang wurde bislang nicht untersucht. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Veränderung der körperlichen Aktivität im Übergang zum Ruhestand zu untersuchen und der Frage nachzugehen welche Rolle das Gewahrwerden des eigenen Älterwerdens dabei spielt. Methode: Es wurde eine anfallende Stichprobe (n = 33) von 16 Frauen und 17 Männern im Alter zwischen 59 und 67 Jahren (M = 63.02, SD = 1.92) an zwei Messzeitpunkten untersucht. Der erste Messzeitpunkt (T1) lag durchschnittlich fünf Monate vor dem Ruhestand, der zweite Messzeitpunkt (T2) durchschnittlich sechs Monate nach Eintritt in den Ruhestand. Das Volumen körperlicher Aktivität wurde objektiv mit dem GT3x+-Akzelerometer der Firma Actilife und das Gewahrwerden des eigenen Älterwerdens (engl.: awareness of age-related change) anhand der AARC-Skala gemessen (Diehl & Wahl, 2010). Ergebnisse: Das Volumen der Gesamtaktivität verändert sich im Übergang zum Ruhestand bei vorliegender Stichprobe nicht. Das Volumen moderater körperlicher Aktivität und die counts per minute (CPM) nehmen zwischen den Messzeitpunkten hingegen zu. Die wahrgenommenen Gewinne des eigenen Älterwerdens verändern sich zwischen den Messzeitpunkten nicht. Die wahrgenommenen Verluste des eigenen Älterwerdens nehmen hingegen von T1 zu T2 ab. Bei Personen, bei denen die wahrgenommenen Verluste im Übergang zum Ruhestand abnehmen, nimmt das Volumen moderater körperlicher Aktivität, moderat-intensiver körperlicher Aktivität (MVPA) und der CPM zu. Schlussfolgerung: Die vorliegende, sehr aktive Stichprobe mit hohem Bildungsstand und bei sehr guter subjektiver Gesundheit, erhielt ihr hohes Aktivitätsniveau auch im Übergang zum Ruhestand aufrecht und war in Teilbereichen sogar aktiver, als vorher. Das Gewahrwerden des eigenen Älterwerdens blieb weitgehend unverändert. In Hinblick auf die verlustbasierten Aspekte wurde das eigene Älterwerden im Ruhestand sogar weniger negativ wahrgenommen als vor Eintritt in den Ruhestand. Zudem nahm bei Personen, die das eigene Älterwerden im Hinblick auf die verlustbasierten Aspekte weniger negativ wahrnehmen, das Volumen körperlicher Aktivität im Ruhestand teilweise zu. Vorliegende Studienergebnisse können aufgrund einer selektiven und kleinen Stichprobe nicht verallgemeinert werden. Die Frage, welche Rolle das Gewahrwerden des eigenen Älterwerdens für das Volumen körperlicher Aktivität in der Übergangsphase in den Ruhestand tatsächlich spielt, müsste mit einer größeren, heterogeneren Stichprobe, geprüft werden. Neben einer größeren Stichprobe erscheint es sinnvoll, körperliche Aktivität im Übergang zum Ruhestand auch in zukünftigen Studien objektiv zu erfassen.
Enthalten in den Sammlungen:10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

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