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Autor(en): Tözün, Reha
Titel: Dimensions of proximity and localisation of knowledge-intensive producer services : the case of software services for automotive industry in Stuttgart region
Sonstige Titel: Dimensionen der Nähe und die Ansiedlung von wissensintensiven produktionsnahen Unternehmensdienstleistungen : dargestellt am Beispiel von Softwaredienstleistungen für die Automobilindustrie in der Region Stuttgart
Erscheinungsdatum: 2009
Dokumentart: Dissertation
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-39208
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/1808
http://dx.doi.org/10.18419/opus-1791
Zusammenfassung: This thesis primarily examines the spatiality of knowledge-intensive producer services within the framework of knowledge tacitness and aspatial proximities notions. Additionally, based on an example of a West-European location, it links aspatial proximities and regional structural change discourses and explores the significance of lead firms for regional agglomerations. Globalization operates on the significantly lowered trade barriers and mobility of goods, persons and information. In such an environment, knowledge-production and innovation are critical elements of industrial competitiveness, especially for developed countries in Western Europe. As it has been suggested since late 1980's, innovation has a strong interactive component and the knowledge-creation processes tend to localize geographically. However, such processes are do function over geographical distance as well; therefore one needs to consider the non-geographical influences to understand the dynamics involved. The aspatial proximities, which are categorized by Boschma along cognitive, social, organisational and institutional dimensions, provide an intriguing framework to handle the issues regarding the spatiality of knowledge-producing relations between economic actors. Despite the awareness regarding the role of interaction, theories on regional agglomeration phenomenon tend to be more attentive to the supply-side matters. However, the impulses and incentives from demand side do co-define the direction and extent of knowledge production efforts. With the important roles it assigns to local demand and customers, Porter's industrial clusters concept offers a theoretical background for the research interests of this study. Beside aspatial proximities and industrial clusters, this thesis draws on learning regions, long-waves of technological change and regional structural change literatures for its framework of analysis. For the empirical investigation software services for automotive industry in the Stuttgart region were selected. In-depth interviews with regional experts were adopted for the purposes of data collection. The knowledge-intensive producer services relations fundamentally depend on application- and customer-specific knowledge, which is often change-prone and not market-traded. The study revealed that the well-maintained aspatial proximities allow service providers to have sustained access to such knowledge. It was also found that the creation and maintenance of aspatial proximities is related to the availability of spatial proximity between actors and groups. As such, geographical space has a subtle and indirect effect on knowledge production in that it influences cognitive, social and organisational space through which knowledge is generated and shared. The management of aspatial proximities is also a crucial factor for the path-dependant agglomeration of services activities around existing production locations. The study also found out that the coordination challenges induced by the cognitive dynamics of knowledge-production processes strongly affect the spatial proximity requirements of interactive relations. Cognitive dynamics is defined by the tacitness of knowledge content and the processes characteristics. While tacitness creates the need for face-to-face exchanges, time constraints and interfaces between knowledge-production processes compel actors to have more frequent meetings. Under conditions where highly tacit knowledge content has to be co-produced and shared in short time intervals across numerous processes run by different teams, groups of actors are compelled to engage in more frequent face-to-face interaction in order to avoid knowledge mismatches and miscomprehension. As such, the serviceability of such relations decreases with distance and increasing geographical space between partners escalates transaction costs, which in return impels parties to locate near each other. However, the codifiability of knowledge content and the manageability of processes change these dynamics and spatial proximity becomes a choice rather than a requirement. Provided that their operations contain active technology-oriented and knowledge-production functions, lead firms can act as the nodes of regional knowledge-production networks in clusters. The evidence collected for this study suggests that besides acting as demanding local customers à la Porter, they actively co-develop innovations and enrich knowledge capital of a cluster.
Das Kernthema dieser Arbeit ist die Bedeutung räumlicher und nicht-räumlicher Nähe für wissensintensive und produktionsnahe Dienstleistungen. Den theoretischen Forschungsrahmen bilden Untersuchungen zu impliziten Wissen und Nähe. Darüber hinaus verbindet sie Diskurse über nicht-räumlicher Nähe und regionalen Strukturwandel und versucht die Arbeit die Bedeutung von Leitunternehmen für regionale Branchenkonzentrationen zu bestimmen. Globalisierung umfasst erheblich geringere Handelsbarrieren, Mobilität von Gütern, Personen und Informationen. In einem solchen Umfeld sind Wissensproduktion und Innovation die Kernelemente der industriellen Wettbewerbsfähigkeit. Dies gilt besonders für die entwickelten Länder Westeuropas. Wie es bereits in den späten 80er Jahren angenommen wurde, hat Innovation einen stark interaktiven Aspekt und Wissensproduktion neigt sich zur Lokalisation. Diese Prozesse beschränken sich jedoch nicht auf die regionale Ebene. Folglich muss man ebenso die nicht-räumlichen Einflüsse berücksichtigen. Das Konzept nicht-räumlicher Nähe stellt einen Handlungsrahmen für die Untersuchung von wissensproduzierenden Beziehungen zwischen Wirtschaftsakteuren. Boschma unterteilt diese in kognitive, soziale, organisatorische und industrielle Dimensionen. Obwohl die Bedeutung der Interaktion in der geographischen Literatur betont wurde, befassten sich die Theorien über regionale Agglomerationen vorwiegend mit der Anbieterseite. Indes bestimmen die Impulse und Anreize der Nachfrageseite die Richtung und den Umfang von Bestrebungen zur Wissensproduktion. Das Clusterkonzept von Porter legt unter anderem einen Schwerpunkt auf regionale Nachfrage und Kunden. Aus diesem Grund bildet dieses Konzept einen wichtigen theoretischen Hintergrund der vorliegenden empirischen Arbeit. Neben dem Konzept der nicht-räumlichen Nähe und der Clustertheorie, stützt sich diese Studie auf Literatur über lernende Regionen, die langen Wellen und den regionalen Strukturwandel. Den empirischen Mittelpunkt dieser Arbeit bilden Softwaredienstleistungen für die Automobilindustrie in der Region Stuttgart. Zur Datenerfassung wurden Leitfadeninterviews mit regionalen Experten durchgeführt. Die wissensintensiven Dienstleistungen für das produzierende Gewerbe sind von kunden- und anwendungsspezifischem Wissen abhängig, das einem schnellen Wandel unterliegt und nicht käuflich zu erwerben ist. Im Rahmen der Studie wurde festgestellt, dass die nicht-räumlichen Arten von Nähe den Softwaredienstleistern einen dauerhaften Zugang zu diesem Wissen ermöglichen. Die vorliegende Studie konnte feststellen, dass in interaktiven Beziehungen die kognitive Dynamik der Wissensproduktionsprozesse das Bedürfnis nach räumlicher Nähe sehr stark beeinflusst. Diese kognitive Dynamik an sich wird durch implizite Wissens- und Prozesscharakteristiken bestimmt. Das implizite Wissen schafft den Bedarf für persönliche Interaktionen. Gleichzeitig verstärken der knappe zeitliche Rahmen und die inhaltlichen Überschneidungen zwischen unterschiedlichen Wissensproduktionsprozessen den Bedarf der Beteiligten, sich häufiger zu treffen. Wenn hoch impliziter Wissensinhalt in kurzen Zeiträumen durch verschiedene Prozesse und Teams entwickelt und verteilt werden muss, sind die Beteiligten dazu aufgefordert, häufigere Interaktionen zu unternehmen, um Nichtübereinstimmungen und Missverständnisse zu vermeiden. Die Zweckdienlichkeit solcher Beziehungen sinkt mit der Distanz und geographischer Raum erhöht die Transaktionskosten. Demzufolge liegt es im Interesse der Beteiligten geographisch nah zu arbeiten. Die Kodifizierbarkeit des Wissens und die Handlichkeit der Prozesse ändern jedoch diese Dynamiken und geographische Nähe wird somit eher eine Option als Pflicht erscheinen. Leitfirmen können die Rolle von Netzwerkknoten in den Clustern übernehmen, vorausgesetzt ihre örtlichen Aktivitäten beinhalten aktive technologieorientierte Wissensproduktion. Das Ergebnis dieser Studie weist darauf hin, dass die Leitfirmen die Rolle von anspruchsvollen Kunden übernehmen und darüber hinaus das Wissenskapital der Cluster bereichern können.
Enthalten in den Sammlungen:04 Fakultät Energie-, Verfahrens- und Biotechnik

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