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http://dx.doi.org/10.18419/opus-5482
Autor(en): | Zöller, Katharina |
Titel: | Akzeptanz durch Dialog? : eine wirtschaftsgeographische Untersuchung deutscher und amerikanischer Chemiedialoge |
Sonstige Titel: | Acceptance through Dialogue? : a geographic study of German and American chemical dialogues |
Erscheinungsdatum: | 2005 |
Dokumentart: | Arbeitspapier |
Serie/Report Nr.: | Stuttgarter Beiträge zur Risiko- und Nachhaltigkeitsforschung;4 |
URI: | http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-30194 http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/5499 http://dx.doi.org/10.18419/opus-5482 |
ISBN: | 3-938245-03-4 |
Bemerkungen: | Diese Arbeit wurde vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Programm Chemie und Geisteswissenschaften, gefördert. |
Zusammenfassung: | Unternehmen der chemischen Industrie, deren Produktion mit Risiken behaftet ist, sehen sich seit den 1980er Jahren verstärkt öffentlicher Kritik ausgesetzt. Ursachen sind zum einen eine Reihe von Chemieunfällen (Bhopal, Seveso, Schweizerhalle etc.), die zum Teil weltweit Aufsehen erregten, zum anderen der gesellschaftliche Wertewandel, der mit sich bringt, dass Menschen ihr Umfeld mehr beeinflussen wollen. Zivilgesellschaftliche unternehmerische „Stakeholder“ wie Umweltverbände und Nachbarn sind weniger bereit, die Risiken der Produktion als Nebenwirkung der positiven Effekte (wie etwa Arbeitsplätze und Produkte, die einen hohen Lebensstandard ermöglichen) zu akzeptieren, sondern fordern verstärkt Informationen über die und Mitsprache an der Unternehmenspolitik. „Akzeptanz“ ist zu einem neuen Standortfaktor geworden, der den Unternehmen ein positives Image bei Investoren und Kunden und eine höhere Motivation der Mitarbeiter bringen und zudem das Risiko verschärfter Regulierung durch den Staat mindern kann.
Eine Möglichkeit, den neuen Standortfaktor Akzeptanz positiv zu beeinflussen, ist für Unternehmen die Schaffung eines neuen „Interaktionsraumes“, in dem Dialoge mit den zivilgesellschaftlichen Stakeholdern geführt werden können. Unternehmensdialoge sind Verfahren, die von Unternehmen initiiert werden, um mit relevanten gesellschaftlichen Gruppen oder nicht-organisierten Bürgerinnen und Bürgern Probleme im thematischen oder räumlichen Umfeld des Unternehmens verständigungsorientiert zu diskutieren und Handlungen oder Handlungsoptionen zu bewerten (vgl. Hansen et al. 1996). Bei den Dialogen kommt es, so sie bestimmten Qualitätsprinzipien wie Fairness, Effizienz oder Kompetenz genügen, zu einem Machtressourcentausch der beteiligten Akteure: Die Unternehmen gewähren den Dialogpartnern Einfluss, die Stakeholder übertragen einen Teil ihrer Glaubwürdigkeit auf das Unternehmen. Dadurch kann der Standortfaktor Akzeptanz zum einen bei den Dialogpartnern, zum anderen auch bei den nicht beteiligten Stakeholdern aus dem wirtschaftlichen, politischen und zivilgesellschaftlichen Umfeld gesteigert werden.
In dieser Dissertation wird an Hand von Fallbeispielen deutscher und amerikanischer Chemieunternehmen untersucht, inwieweit Dialoge in der Lage sind, den neuen Standortfaktor Akzeptanz positiv zu beeinflussen, und welchen aus den Qualitätsprinzipien abgeleiteten Kriterien sie dazu genügen müssen. Konzeptionell ist die Arbeit zum einen in der Wirtschaftsgeographie mit den Unternehmen-Umfeld-Modellen sowie der Standortwirkungsanalyse verankert, zum anderen nimmt sie Anleihen bei sozialwissenschaftlichen Ansätzen wie der Regulations- und der Arenatheorie. Since the 1980s, the manufacturing of chemical products has been increasingly criticized by the public. The various chemical accidents that have occurred since then (such as Bhopal, Seveso, Schweizerhalle etc.) are one cause for the negative publicity worldwide; another reason is the change in values of Western societies, which has brought about people’s desire to have a stronger influence on their environment. Company stakeholders as environmental activists or neighbors alike are less prepared to accept the risks of chemical production for the sake of their positive effects (incl. job creation; products enabling a high standard of living etc.). Instead, they increasingly ask for more information about and more say in company policies. „Acceptance” has become a new location factor for companies that strive for a potentially better image with investors and customers, better motivated employees as well as a lower risk of governmental regulation. One possibility for companies to positively influence the new location factor „acceptance” is to create a new „interaction space“ within which the company can initiate a dialogue with its stakeholders from civil society. If this dialogue can satisfy certain principles such as fairness, efficiency or competence, the dialogue partners are able to exchange so-called „power resources”: a company grants influence on company policy to the stakeholders who in turn transfer part of their credibility to the company. As a consequence, the location factor „acceptance” is improving with respect to the company’s task and societal environment. Through case studies of German and American chemical companies, this dissertation examines if dialogues are able to positively influence the new location factor acceptance and which criteria these dialogues have to comply with in order to be successful. Research conducted in this dissertation is based on economic geography which emphasizes company-environment-models as well as company influence on its environment. Additionally, the conceptual framework has been enriched with social science concepts such as regulation and arena theories. |
Enthalten in den Sammlungen: | 10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften |
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