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Autor(en): Zinsmeister, Marcus
Titel: Wie wirksam sind Interventionen zur Förderung körperlicher Aktivität im betrieblichen Setting? : eine Metaanalyse
Sonstige Titel: Effectiveness of worksite physical activity interventions : a meta-analysis
Erscheinungsdatum: 2011
Dokumentart: Dissertation
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-63583
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/5561
http://dx.doi.org/10.18419/opus-5544
Zusammenfassung: Hintergrund Körperlich aktive Mitarbeiter stellen für Unternehmen einen enormen gesundheitlichen und finanziellen Mehrwert dar. Inaktive Mitarbeiter sind häufiger und länger krank und arbeiten nicht so produktiv wie körperlich aktive Mitarbeiter. Interventionen zur Förderung Körperlicher Aktivität in Betrieben (IFKAB) haben also das Potential unternehmensbezogene Kosten zu reduzieren. Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirksamkeit von IFKAB sind jedoch nicht einheitlich. Narrative Reviews (Proper et al., 2003; Janer et al., 2002) bewerten IFKAB als wirksam und empfehlen ausdrücklich Interventionen umzusetzen. Metaanalysen (Dishman et al., 1998; Marshall, 2004) belegen andererseits, dass die Effekte gering und heterogen sind. Dishman et al. (1998) gehen davon aus, dass die Wirksamkeit von IFKAB durch Untersuchungen mit methodisch hochwertigen Standards erst noch zu belegen ist. Ziele der Arbeit Die Ziele der vorliegenden Arbeit lauten, die Wirksamkeit von IFKAB zu untersuchen und herauszufinden, ob dadurch Körperliche Aktivität erhöht wird, wie wirksam die Interventionen sind und ob bestimmte Interventionscharakteristika die Varianz des globalen Effekts erklären können. Methoden Nach einer systematischen Literaturrecherche wurden quantitative und qualitative Daten von randomisierten und quasi-experimentellen Primärstudien (1980–2007) zusammengefasst. Primärstudien mit Prä-Post Design wurden ausgeschlossen. Die integrierten Primärstudien wurden nach ihrer methodischen Qualität mit einem selbst entwickelten Instrument bewertet. Quantitative Daten wurden über eine metaanalytische Statistik in einem randomisierten Modell zufälliger Effekte zusammengefasst. Der gewichtete, globale Effekt wurde als Hedges' g berechnet. Die Konsistenz des globalen Effekts wurde in einer Sensitivitätsanalyse auf Ausreißerwerte und Publikationsverzerrung geprüft. Zur Bestimmung der Ausreißerwerte wurden adjustierte und standardisierte Residuen berechnet. Mit dem bereinigten und adjustierten Datensatz wurde dann ein bereinigter, globaler Effekt berechnet. Die Publikationsverzerrung wurde über die Berechnung des Fail-Safe N und eine Funnel-Plot Analyse geprüft. Ergebnisse Aus neunundvierzig integrierten Primärstudien mit 16.508 Teilnehmern konnten insgesamt 218 Primärstudieneffekte errechnet werden. Die methodische Qualität der integrierten Primärstudien war allgemein niedrig. Der globale Effekt war signifikant, heterogen und erreichte mit Hedges' g = 0,56 (95 % CI, 0,32; 0,86) eine moderate Größe. Für Teilnehmer in der Interventionsgruppe ergibt sich daraus ein Treatmentvorteil von 28,4 %. Die Moderatoren „Interventionsort“ F(2,41) = 2,83(p < 0,1) und „Studiendesign“ F(3,45) = 14,03 (p < 0,05) zeigten signifikante Unterschiede. Interventionsort erklärte 15,2 % und Studiendesign 11,5 % der vorhandenen Varianz. Weitere Moderatoren konnten die vorhandene Varianz (p < 0,05) nicht auf einem angemessenen statistischen Niveau (p < 0,1) erklären, obwohl die Mittelwerte der Faktoren differierten. Die Outlieranalyse ergab, dass der globale Effekt durch mehrere Ausreißerwerte verzerrt ist. Der auf Ausreißerwerte bereinigte und adjustierte globale Effekt ist mit g = 0,27 (95 % CI, 0,21; 0,32) als gering zu bewerten. Die Funnel-Plot Analyse und die Berechnung des Fail Safe N zeigen, dass dem globalen Effekt auch eine starke Publikationsverzerrung zugrunde liegt. Schlussfolgerungen Die vorliegende Arbeit bestätigt die Ergebnisse vorheriger Metaanalysen. IFKAB sind wirksam, haben aber einen geringen Wirkungsgrad. Die Repräsentativität der Effekte ist beschränkt, da der unbereinigte globale Effekt heterogen ist. Die methodische Qualität der integrierten Primärstudien ist, wie bei den vorherigen Analysen, ebenfalls unbefriedigend. Neu sind die Erkenntnisse, dass den integrierten Primärstudien eine starke Publikationsverzerrung zugrunde liegt und dass mehrere Ausreißerwerte den globalen Effekt stark beeinflussen. Um zukünftig valide Aussagen über die Wirksamkeit von IFKAB treffen zu können, ist es wichtig, dass • Studien mit nicht signifikanten Ergebnissen veröffentlicht werden; • die Berichterstattung in den Primärstudien sich an den APA Vorgaben orientiert; • die methodische Qualität der Primärstudien verbessert wird; • primär verhaltensorientierte Ergebnisparameter verwendet werden, um die Wirksamkeit von IFKAB zu überprüfen.
Background Physically active employees bear an enormous health related and economical benefit for worksites. Physical inactive employees are more often and longer sick and work less productive than physically active employees. Worksite physical activity interventions (WPAI) have a great potential to reduce indirect health care costs for enterprises. However, scientific evidence about the effectiveness of WPAI is not consistent. Narrative reviews rate WPAI as effective and explicitly recommend to implement WPAI (Proper, 2002; Janer et al. 2002). Quantitative data, using meta-analytic methods, on the other hand report only small, heterogeneous effects and state that WPAIs still have to prove effectiveness by performing research based on high methodological standards (Dishman et al., 1998; Marshall, 2004). Objectives The objectives of this thesis are to examine the effectiveness of WPAI in order to find out if physical activity is enhanced at all, how effective the interventions are and if variation of the calculated mean effect can be explained by moderators. Methods After a systematic literature analysis, quantitative and qualitative data were integrated from studies (1980-2007) with randomized and quasi-experimental designs. Studies with pre-post designs were excluded. The integrated primary studies were rated according to their methodological quality with a self-developed scale. Meta-analytic methods were used to integrate quantitative data in a random effect model to quantify a mean effect expressed as Hedges g. A sensitivity analysis was performed to analyse primary studies for extreme effects and publication bias. To determine extreme effects adjusted and standardised residues were calculated. Meta-analytic procedure was rerun to calculate an overall adjusted mean effect. Fail safe N and funnel plot analysis was performed to test for publication bias. Results Out of Fourty-nine studies with 16508 subjects 218 effects were calculated overall. The methodological quality of the integrated primary studies was generally poor. The mean effect was significant, heterogeneous and gained a medium size g = 0.56 (95 % CI, 0.32 to 0.86). Subjects in the intervention group therefore reached a binomial treatment effect of 28.4 %. The moderator variables, „location of intervention“ F(2.41) = 2.83(p < 0.1) and „study design“ F(3.45) = 14.03(p < 0.05) showed significant differences. „Location of intervention“ explained 15.2 % variance, „study design“ explained 11.5 %. Variation found within other moderating variables could not be explained on a statistical relevant level (p < 0.1), though mean effects varied slightly. The outlieranalysis revealed that the mean effect is biased through several extreme effects. The adjusted mean effect g = 0.27 (95 % CI, 0.21 to 0.32) therefore only reaches a small effect. Funnel plot analysis and calculation of the Fail-Safe-N confirm that the publication of primary studies is severely biased. Conclusions This analysis confirms the results of former meta-analytic approaches. WPAI are effective but have a low degree of efficiency. The generalizability of the mean effect is limited due to a heterogeneous adjusted global effect. The methodological quality of the primary studies is, as confirmed by former meta-analysis, weak. New findings are that integrated primary studies are severely biased by publication bias and that the unadjusted mean effect is strongly influenced by several extreme effects. To improve evidence of the effectiveness of WPAI it is important that: • also studies with insignificant findings get published • the authors of primary studies follow the report standards of the American Psychological Association (APA) • the methodological quality of primary studies improves • mainly behavioural parameters are used to investigate the effectiveness of WPAI
Enthalten in den Sammlungen:10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften



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