Die Zeichentheorie Johann Heinrich Lamberts: Semiotik als philosophische Propädeutik
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Ausgehend von Lamberts Bestimmung der Semiotik aLs "Werkzeug" wird zunächst die Funktion der Zeichen behandelt: Erinnerung der Impressionen und Darstellung der Beziehungen zwischen ihnen. Dies geschieht unter einem doppelten Gesichtspunkt: a) analytisch: Es werden die Einflüsse der Zeichenkonstitution auf die Wahrheit der Erkenntnis betrachtet, wobei die durch den "Thyrannen" Sprachgebrauch hervorgerufenen Irrtümer ins Auge fallen, b) unter dem Ideal der Mathesis werden normativ Kriterien für ein klares und deutliches Zeichensystem entwickelt. Über die Begründungsproblematik einer solchen Unternehmung gelangt Lambert zu einer Rehabilitierung des Sprachgebrauchs als Instanz, der Nominaldefinitionen nicht zuwiderlaufen dürfen. Die Erschließung dieser Dimension ist Aufgabe der Hermeneutik.
Proceeding from Lambert's definition of semiotics as a "tool", the author deals first with the function of signs to recall impressions and to represent the relationships between them. The presentation then develops two aspects: a} the influence of sign constitution on the truth of cognition and the errors caused by the "tyrannica" use of ordinary language, b) the criteria for a clear and distinct system of signs according to the ideal of mathesis. In the search for a solution to these questions Lambert is compelled to rehabilitate ordinary language as a decisive factor that must be taken account of in nominal definitions.