Landschaftszerschneidung in Baden-Württemberg : Zerschneidungsanalyse zur aktuellen Situation und zur Entwicklung der letzten 70 Jahre mit der effektiven Maschenweite

Abstract

Zerschneidung und Zersiedelung von Landschaften gelten als wesentliche Ursachen des Besorgnis erregenden Artenverlustes in Mitteleuropa. Zudem haben sie Auswirkungen für Bodengefüge und Bodenbedeckung, Wasserhaushalt, Immissionsbelastung, Kleinklima, Landschaftsbild und Erholungswert sowie für die Landnutzung. Obwohl die deutsche Bundesregierung in der Bodenschutzkonzeption von 1985 eine "Trendwende im Landverbrauch" zu ihrem Ziel erklärt hat und die Erhaltung großer unzerschnittener, verkehrsarmer Räume als ein zentraler Grundsatz der Raumordnung und Landschaftsplanung gilt, hat die Landschaftszerschneidung in den letzten 17 Jahren weiter deutlich zugenommmen. Umso mehr besteht die Notwendigkeit, vergleichbare Daten über den Anstieg und den aktuellen Zustand der Landschaftszerschneidung zur Verfügung zu stellen - insbesondere im Vergleich von landschaftsbezogenen Raumkategorien (z.B. Naturräume und Räume besonders hoher Zerschneidungsempfindlichkeit) - um dadurch eine Grundlage für planerische und politische Zielfestlegungen und Maßnahmen zu schaffen. Von allen Untersuchungen zur Messung der Landschaftszerschneidung, welche je für ein deutsches Bundesland erstellt worden sind, zählt die vorliegende Studie zu den genauesten - vergleichbar mit den Analysen der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten in Nordrhein-Westfalen (BAUMANN und HINTERLANG 2001) und des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie in Mecklenburg-Vorpommern (1999) - und hat das größte zeitliche Untersuchungsfenster (1930 bis 1998). Zudem ist sie die erste Studie, die den Beitrag des steigenden Verkehrsaufkommens zur Landschaftszerschneidung einbezieht. Die räumliche Differenzierung erfolgt in der vorliegenden Untersuchung nach den vier Regierungspräsidien, den 44 Landkreisen und den 66 Naturräumen. Verglichen werden die Ergebnisse jeweils für die beiden Varianten mit bzw. ohne Berücksichtigung der Gemeindeverbindungsstraßen und für die zwei Anwendungsweisen des "Ausschneideverfahrens" und des "Mittelpunktverfahrens" (für den aktuellen Zustand; siehe Abschnitt 4.3).

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