09 Philosophisch-historische Fakultät
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Item Open Access "Ärgernis" und "moderner Klassiker". Zur Autorenrolle Wolfgang Koeppens in der Literatur nach 1945(2013) Bazarkaya, Onur; Albrecht, Andrea (Prof. Dr.)Das literarische Werk Wolfgang Koeppens ist von einer starken, durch lange Publikationspausen bedingten Disparität gekennzeichnet. Ab einem bestimmten Zeitpunkt musste der Autor gleichwohl nichts mehr veröffentlichen, um erfolgreich zu sein. Dies wirft Fragen auf, die in der Forschung bislang kaum oder nicht hinreichend behandelt wurden: Welche Rolle spielte Koeppen in der Literatur nach 1945, unter welchen sozialen Bedingungen entstand sie, unter welchen entwickelte sie sich? Wie gestaltete sich die Rollenentwicklung? Welchen Einfluss übte sie auf die Koeppen-Rezeption aus? Und wurde sie auch umgekehrt von dieser beeinflusst? Der primäre Anspruch der Studie „Ärgernis“ und „moderner Klassiker“. Zur Autorenrolle Wolfgang Koeppens in der Literatur nach 1945 ist es, den hier bestehenden Revisionsbedarf nach Möglichkeit zu decken. So wird auf literatursoziologischer Basis beschrieben, wie stark Koeppens Rollenentwicklung (zu der auch sein „Schweigen“ gehörte) von verschiedenen literarischen Systemprozessen bzw. Positionierungen abhing, und wie seine Rolle an Eigendynamik gewann.Item Open Access Art and omnipotence: genre manipulation in "Requiem for a nun"(1991) Ziegler, Heide"Requiem lor a Nun" is usually classified as a novel. Yet it remains an irritating example of the genre, since it appears to defy even the loosest definition of a novel. It consists of the three acts of a play called "Requiem for a Nun", each of which is preceded by a long introduction seemingly unrelated to the action, if not the setting, of the play.Item Open Access Ästhetischer Dünger : Strategien neurechter Literaturpolitik(2021) Hoffmann, TorstenDie Neue Rechte betreibt seit 2000 eine umfangreiche Literaturpolitik. Aktionen im Literaturbetrieb, eigene Publikationen sowie ein expandierender Literaturjournalismus (der neben Büchern und Zeitschriften auch Internetblogs, Podcasts und Videos umfasst) werden mit zunehmendem Geschick und Erfolg dazu genutzt, neurechte Ideologien im Kulturbetrieb zu verankern. Dies zeigte sich u.a. in der 2020 um die Schriftstellerin Monika Maron geführten Debatte, die der Aufsatz zum Ausgangspunkt nimmt, um die wichtigsten metapolitischen Strategien neurechter Literaturpolitik vorzustellen: eine Veränderung des Lektürekanons, eine politische Funktionalisierung von Ästhetik und ästhetischer Erziehung sowie literaturbetriebliche Aktionen. Abschließend wird am Streit um den Debutroman von Simon Strauß diskutiert, wie sich angemessen (auch literaturwissenschaftlich) auf neurechte Literaturpolitik reagieren lässt.Item Open Access Borders turning into escapes : a novel approach to borderscapes in Michelle Gallen's Bildungsromane "Big Girl, Small Town" and "Factory Girls"(2023) Rosenberger, LisaThe protagonists of Michelle Gallen’s novels Big Girl, Small Town (2020) and Factory Girls (2022) both struggle with their coming-of-age process due to the remoteness of their hometowns and the lack of parental support and guidance. Considering the novels’ placement near the border of Northern Ireland, the context of border studies opens a wide range for interpreting Gallen’s Bildungsromane with a focus on the importance of borders in the life of her protagonists Majella and Maeve, respectively. Especially the area of investigating borderscapes - namely, the borders and their surrounding landscapes - is an effective tool to approach the Bildungsroman’s individual coming-of-age stages as the protagonists’ thresholds in their psychological, emotional, and moral development.Item Open Access The challenge to american literary history today(1993) Ziegler, HeideThis essay ought to be seen as part of an ongoing attempt to view America's recent and almost feverish struggle to redefine its literature in multicultural terms from a more distant European perspective. Implied in this attempt is the observation that American literary critics - quite in contrast to their European counterparts - are increasingly faced with the need to consider the growing impact of literature on the academic politics of their nation.Item Open Access Chancen und Risiken von Aufstieg und Macht : politisch-gesellschaftliche Wirklichkeit in den "Märchen" der Gründerzeit (1871-1890)(2024) Berger, Anna; Potthast, Barbara (apl. Prof. Dr.)Die vorliegende Arbeit geht davon aus, dass sich - ohne einen Allgemeinheitsanspruch zu erheben - in einem großen Teil der in der Gründerzeit veröffentlichten ‚Märchen‘ Bezüge zur zeitgenössischen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Wirklichkeit am Ende des 19. Jahrhunderts zeigen. Anhand konkreter Textbeispiele werden diese modernen Elemente herausgearbeitet und es wird gezeigt, auf welche Art und Weise sie mit den Merkmalen der Gattung ‚Märchen‘ verknüpft werden und welche Funktion sie darin erfüllen. Als Untersuchungszeitraum werden die Jahre 1871 bis 1890 zugrunde gelegt. Dabei setzt sich das Textkorpus einerseits aus Prosatexten zusammen, die in der von Julius Lohmeyer herausgegebenen Zeitschrift „Deutsche Jugend“ im Zeitraum von 1873 bis 1885 abgedruckt worden sind, und andererseits aus Märchenbüchern und Beiträgen in Dichtermärchen-Sammlungen. Dabei zeigt sich auf der einen Seite, dass in einigen als ‚Märchen‘ titulierten Texten das zentrale Merkmal des ‚Wunderbaren‘ fehlt. Aus literaturwissenschaftlicher Sicht handelt es sich um (realistische) Erzählungen, die sich paratextuell selbst als ‚Märchen‘ ausweisen. Auf der anderen Seite beinhaltet das Textkorpus zahlreiche Erzählungen, die eine Mischung aus Realismus und märchentypischen Kennzeichen - sei es den Handlungsablauf, das Personal und die Requisiten oder den Märchenstil betreffend - aufweisen. Da diesen im ausgehenden 19. Jahrhundert veröffentlichten Texten in der Forschung bisher nur wenig Aufmerksamkeit im Speziellen gewidmet wurde, liegt der Schwerpunkt dieser literaturwissenschaftlichen Untersuchung auf der Präsentation, der Analyse und dem Vergleich ausgewählter, größtenteils in Vergessenheit geratener, deutschsprachiger ‚Märchen‘ der Gründerzeit. In Anbetracht der Materialfülle wurden bei der Auswahl der Erzählungen die Themen-Schwerpunkte ‚Aufstiegschancen und Abstiegsängste‘ und ‚Machtgewinn und Machtverlust‘ gesetzt, die in einer Wechselbeziehung zueinander stehen. Diese beiden Themenbereiche zeichnen sich besonders deutlich in den untersuchten Prosatexten ab.Item Open Access Die Chinatowns in Paris und in London des 20. und 21. Jahrhunderts : Analyse und Vergleich repräsentativer Beispiele in Europa(2019) Liu, Yue; Krüger, Reinhard (Prof. Dr.)Diese Dissertation befasst sich mit einer vergleichende Analyse der beiden europaweit wichtigsten chinesischen Gemeinschaften und repräsentativsten Chinatowns in Paris und London hinsichtlich ihrer historischen, wirtschaftlichen, soziologischen und medienwissenschaftlichen Aspekte. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Migrations- und Integrationspolitik der Ankunftsländer bezieht sich diese komparative Analyse, genauer gesagt, auf die chinesische Migrationsgeschichte um ihre sozio-ökonomische Lebenssituation vor Ort, Eingliederung in den Arbeitsmarkt, soziale Beziehung und Netzwerke, Ortsbindung und Heimatsgefühle sowie Erfahrung vom politischen Engagement. Die Ergebnisse der Analysen zeigen weiterhin drei Modelle der Chinatowns als Musterbeispiele Europas, erstens: die Chinatown vornehmlich mit wirtschaftlicher Konzentration, zweitens: die komplexe Chinatown mit gemeinschaftlicher, kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Funktion und drittens: die Chinatown nach amerikanischem Stil als Konsum- und Vergnügungsort sowie Touristenattraktion.Item Open Access Computergestützte Exploration und Analyse von van Goghs Ölmalerei : eine Betrachtung und Charakterisierung seiner Arbeitsweise anhand von Bildausschnitten(2022) Herbert, MarieVincent Van Gogh ist für seinen besonderen Stil in Pinselführung und Farbauswahl bekannt. Ziel dieser Arbeit ist es, mit einer computergestützten Analyse von ausgewählten Werken diesen Stil näher und detaillierter zu analysieren, als es mit klassischen Formen der Kunstwerkanalyse üblich und möglich ist. Als Rahmen dieser Analyse dient ein theoretisches Gerüst, das sowohl auf den Stand der (Digitalen) Kunstwissenschaften als auch auf die aktuelle Forschung bezüglich van Gogh und dessen eigener Farbtheorie eingeht. Für die Analyse wird das Tool LadeCA (Pflüger, 2021) verwendet. Der gesamte Prozess von der Extraktion der Bildausschnitte bis hin zu deren Auswertung erfolgt darüber. Zunächst wird dazu eine repräsentative Auswahl an Werken van Goghs als Korpus ausgewählt, anschließend mittels eines Tools in LadeCA die Fixationspunkte in den Werken ermittelt und aus diesen in einer festgelegten Größe, die sich an dem Blickfeld der Betrachtenden orientiert, die Ausschnitte generiert. Somit wird sichergestellt, dass charakteristische Bereiche aus jedem Werk (ca. 100 pro Werk) extrahiert werden. Ziel der Arbeit ist es dann, diese Bildausschnitte mittels LadeCA zu gruppieren und zu annotieren. Über kunsttheoretische Aspekte, wie Duktus, Materialität, Farbe und Kontrast, in welchen die visuellen Muster von van Goghs Stil und Ausdrucksweise kenntlich werden, werden Gemeinsamkeiten sowie Beziehungen von einzelnen Bildelementen herausgearbeitet. Daraus wird mittels Annotationen eine Beschreibung der Ausdrucksweise van Goghs durchgeführt und final geben die resultierenden Ergebnisse einen tieferen Einblick in van Goghs Arbeitsweise.Item Open Access Die Darstellung der "gothic novel" in Geschichten der englischen Literatur(2008) Schulz, Philipp; Göbel, Walter (Prof. Dr.)Die gothic novel ist eine Gattung, die seit Beginn der 1980er Jahre eingehend von der Forschung untersucht wird. All diese Monographien und Aufsätze zur Gattung haben jedoch nur eine recht begrenzte Leserschaft. Eine deutlich größere Leserschaft bezieht ihr Bild der Gattung aus Geschichten der englischen Literatur, die wegen ihres Überblicks- und Einführungscharakters beliebt sind. Vorliegende Arbeit untersucht diese Literaturgeschichten und ihr breitenwirksames Bild (bzw. Bilder) der Gattung - dabei werden jedoch auch Literaturgeschichten aus der Zeit vor 1980 beachtet (genauer: seit ca. 1850), waren sie doch stets einflussreich. Betrachtet werden verschiedenste Aspekte der Gattungsdarstellung: Gattungsbe-zeichnungen, das Gattungskorpus, die der Gattung zugewiesenen Merkmale, narrative oder literaturhistoriographische Möglichkeiten der Gattungskonstruktion, die Bewertung der Gattung, die literaturgeschichtliche Kontextualisierung der Gattung, die Behandlung wichtiger Themen der Gattungsforschung. Hierbei werden hauptsächlich englische Literaturgeschichten aus Großbritannien untersucht. Ausschließlich in einem letzten Kapitel werden zum Vergleich englische Literaturgeschichten aus den USA und aus Deutschland betrachtet. Bei den Gattungsbezeichnungen zeigt sich, dass bis in die 1960er Jahre der Begriff Terror dominiert, danach der Begriff gothic. Beim Gattungskorpus orientieren sich Literaturgeschichten an literaturhistoriographischen Vorgängerwerken. Daher werden trotz der vielen gothic novelists (des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, auf die sich die Arbeit beschränkt) meist dieselben wenigen thematisiert. Die dominierenden Merkmale der Gattung sind Terror, Übernatürlichkeit und Mittelalterbezug. Da die Gattung über die Merkmale oft nur schemenhaft etabliert wird, postulieren manche Literaturgeschichten ein Imitationsverhältnis zwischen dem Gattungsbegründer Horace Walpole und späteren gothic novelists und produzieren erst so eine (übertrieben) homogene und scharf abgegrenzte Gattung. Bei der Bewertung der Gattung zeigt sich eine starke Aufwertung der Gattung im 20. Jahrhundert, insofern als sie wesentlich intensiver besprochen wird als im 19. Jahrhundert. Ein Wandel von ästhetischen Negativ- zu ästhetischen Positivwertungen findet jedoch nicht statt. Die Kontextualisierung der Gattung geschieht vor allem über den Epochenkontext der Romantik und über den Gattungskontext der novel. Bei ersterem zeigt sich, dass die Gattung in neueren Literaturgeschichten nicht mehr wie zuvor als defizitärer Vertreter der Romantik betrachtet wird. Bei letzterem zeigt sich die Gattung häufig als innovatives Moment in der Geschichte der novel. Drei Perspektiven auf die Gattung, die in der Gattungsforschung häufig auftreten, sind: die historische, die psychologische und die feministische oder gender-theoretisch inspirierte. Für die historische Perspektive lässt sich in der Literaturgeschichtsschreibung feststellen, dass nostalgische und eskapistische Deutungen der Gattung häufiger auftreten als vergangenheitskritische. Psychologische Deutungen der Gattung sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts detaillierter und vielfältiger geworden. Feministische und gender-theoretisch inspirierte Ansätze finden in den letzten Jahrzehnten langsam und ansatzweise Eingang in die Literaturgeschichten. Der Vergleich der englischen Literaturgeschichten aus Großbritannien mit denen aus den USA und aus Deutschland fördert wesentliche Übereinstimmungen (z.B. beim Gattungskorpus und bei den Gattungsmerkmalen) wie wesentliche Differenzen zutage (z.B. geringere Aufwertung der Gattung in den USA und verspätete in Deutschland).Item Open Access The dialectics of transculturation in Chicano/a literature(2013) Baur, Marie-Florence; Göbel, Walter (Prof. Dr.)The topic of the dissertation “The Dialectics of Transculturation in Chicano/a Literature“ is the representation of transculturation in Chicano/a literature. The text also discusses the consequences for identity formation for Chicanos/as in the lower classes of society. The analysis of novels and autobiographies by Chicano/a authors in this text is based on the transculturation theory by the Cuban Fernando Ortíz, who coined the term in his work "Cuban Counterpoint" in 1940, and its development by Mary Louise Pratt. The process of transculturation was a dominant topic in Chicano/a literature until the 1990s because it discussed the question of identity formation and the relation between dominant US culture and marginalized Chicano culture. Questions, that are answered in this work are on the one hand, how the clash of cultures which is taking place during the phase of transition between national and cultural borders is initiated. It is also analysed how negotiation between the different cultures influences the national and cultural belonging of Chicanos/as. Additionally, the texts asks how and to which extent this process leads to rejection and effacement of Chicano culture and how this loss is being dealt with. Finally, the literary presentation of these questions is described in order to show how the process and its consequences are presented aesthetically.Item Open Access Digitale Mediävistik und der deutschsprachige Raum(2019) Bleier, Roman; Fischer, Franz; Hiltmann, Torsten; Viehhauser, Gabriel; Vogeler, GeorgItem Open Access Directions in german american studies: the challenge of the "New Historicism"(1990) Ziegler, HeideThe object of American Studies, the culture and civilization of the United States, is, paradoxically, no longer restricted to the United States as subject matter. Instead, American texts must be seen more and more as overarching cultural texts. Second, any method indebted to the New Historicism must itself be put in historical perspective, reflecting the fact that it is usable but uncertain in its results. Interest largely seems to supplant the search for truth. Yet since this interest must be kept alive more by the inner consistency of the argument than by adducing external facts, the plot - despite the fact that it assimilates elements of varying importance - can constitute a synthesis, wherein historical interpretation triumphs over pure chance in the aesthetic ordering of the parts into a whole. Thus, in spite of its limitations, the aesthetic leanings of the New Historicism strike me as able to impart new impulses to German American Studies at the present time and lead the discipline out of its provinciality.Item Open Access Directions in german american studies: the challenge of the "New historicism"(1990) Ziegler, HeideThe object of American Studies, the culture and civilization of the United States, is, paradoxically, no longer restricted to the United States as subject matter. Instead, American texts must be seen more and more as overarching cultural texts. Second, any method indebted to the New Historicism must itself be put in historical perspective, reflecting the fact that it is usable but uncertain in its results. Interest largely seems to supplant the search for truth. Yet since this interest must be kept alive more by the inner consistency of the argument than by adducing external facts, the plot - despite the fact that it assimilates elements of varying importance - can constitute a synthesis, wherein historical interpretation triumphs over pure chance in the aesthetic ordering of the parts into a whole. Thus, in spite of its limitations, the aesthetic leanings of the New Historicism strike me as able to impart new impulses to German American Studies at the present time and lead the discipline out of its provinciality.Item Open Access Einfache und komplexe Nebenfiguren im Artusroman : Untersuchung ausgewählter Beispiele aus Hartmanns von Aue Iwein und aus der Gawan-Handlung in Wolframs von Eschenbach Parzival(2017) Krauß, MiriamDiese Arbeit geht der Frage nach, ob die Nebenfiguren in Wolframs von Eschenbach "Parzival" komplexer sind - in dem Sinne, dass sie eine "Tiefendimension des Charakters" (in Anlehnung an Ralf Simon) bzw. eine "eigene Geschichte" haben - als die Nebenfiguren im "Iwein". Um dieses Vorhaben umzusetzen, werden zunächst grundlegende Begriffe und Theorien aus der literaturwissenschaftlichen und germanistisch-mediävistischen Forschung zur Figur gesichtet. Darauf aufbauend wird ein Kriterienkatalog entworfen, mit dessen Hilfe die Komplexität der Figurenentwürfe gemessen werden kann. Hierfür werden quantitative (Namensnennung, Vorkommenshäufigkeit, Auftrittslänge, Häufigkeit direkter Rede der Figur, Anzahl der Adressaten) und qualitative Dimensionen (Aussehen, Charaktereigenschaften, Figurenhandeln, Gedanken und Gefühle, biographischer Hintergrund) zusammengeführt. Nach einigen Überlegungen zur Figurenauswahl (unterschiedliche Länge beider Artusromane, Repräsentativität der Auswahl) folgt die detaillierte Analyse von jeweils fünf Figuren aus jedem Roman, die den drei Aktanten Gegner, Gastgeber und Helfer zugerechnet sind. Anhand dieser Beispiele wird auf Grundlage des Kriterienkatalogs gezeigt, dass die Figuren des "Parzival" in der Regel komplexer sind als die des "Iwein". Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen und bringt die betrachteten literarischen Figuren der Komplexität nach geordnet in eine Rangfolge.Item Open Access The end of postmodernism: new directions(1993) Ziegler, HeideThe Stuttgart Seminar showed to what extent the actual pre-sence of the writer can thematize the aesthetics of postmodemism precisely at a point in time that may signal its approaching end, signalling as well the need for new directions in contemporary art.Item Open Access Le fantastique à la frontière des cultures : formes populaires et élaboration des sciences de la vie psychique dans la littérature fantastique du Second Empire(2020) Mohr, Manuela; Dickhaut, Kirsten (Prof. Dr. phil. habil.)Item Open Access Item Open Access Die Form des Sonetts bei Charles Baudelaire : Tradition - Metamorphose - Innovation(2023) Wilhelm, Katharina; Dickhaut, Kirsten (Prof. Dr.)Item Open Access Frühe digitale Poesie : Christopher Strachey und Theo Lutz(2021) Bernhart, Toni; Richter, SandraDie Idee, Poesie maschinell zu generieren, ist so alt wie die Maschinen selbst. Sie lässt sich seit dem Mittelalter beobachten und setzt sich fort bis in die Gegenwart, in der Storytelling-Experimente Algorithmen zur natürlichsprachigen Textgenerierung (NLG) nutzen. Die weltweit ersten Versuche, Poesie digital herzustellen, gelangen in den 1950er Jahren den Mathematikern Christopher Strachey (1916-1975) in Manchester und Theo Lutz (1932-2010) in Stuttgart. Durch zufallsmäßige Auswahl passfähiger Wörter und Sätze erzeugte Strachey 1952 auf einer Ferranti Mark I kurze Liebesbriefe. Dazu verwendete er das Programmierhandbuch von Alan Turing (1912-1954). Daneben schrieb Strachey Programme für das Dame-Spiel und zur computationellen Erzeugung von Musik. Lutz stellte 1959 mithilfe eines Programms im Freiburger Code auf einer Zuse Z 22 seine Stochastischen Texte her, wofür er Wortmaterial aus Franz Kafkas Roman Das Schloss (1926) verwendete und wobei er mit dem Philosophen Max Bense (1910-1990) und dem späteren Informatik-Pionier Rul Gunzenhäuser (1933-2018) kooperierte. Weil Lutz’ Arbeitsunterlagen nahezu vollständig erhalten und im Deutschen Literaturarchiv Marbach für die Forschung zugänglich sind, gilt Lutz als ein literatur- und informatikgeschichtlich bedeutsamer Vertreter früher digitaler Poesie, die lange Zeit fast nur in avantgardistischen Zirkeln diskutiert wurde und kaum den Weg in eine breitere Öffentlichkeit fand. Erst aktuelle Debatten um sogenannte Künstliche Intelligenz (KI) lenken wieder die Aufmerksamkeit auf diese frühen Experimente, die ein faszinierender Mosaikstein der Technik‑, Kultur- und Literaturgeschichte sind.Item Open Access Die Funktionen von Märchenelementen im zeitgenössischen englischsprachigen Horror-Roman(2020) Rassaus, Manuela; Göbel, Walter (Prof. Dr.)Obwohl Horror und Märchen einerseits eine auffällige Schnittmenge besitzen und andererseits spannungsreiche Unterschiede bieten, hat die Forschung die Verbindungen der beiden Genres bisher wenig untersucht. Diese Arbeit möchte dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schließen, also beide Gattungen einmal aus ungewohnter Perspektive zeigen. Die Arbeit interessiert sich für englischsprachige Horrorliteratur der Gegenwart; und da der Horror-Roman in der Postmoderne relevanter scheint als etwa die Kurzgeschichte, wurde eine Auswahl an Romanen für die Analyse herangezogen. Es wird versucht, die im Horror enthaltenen - ganz unterschiedlichen - Märchenelemente herauszuarbeiten und deren Auswirkungen innerhalb der einzelnen Horror-Romane zu ergründen. Es wurden Primärtexte verschiedensten literarischen Anspruchs sowie eine Mischung bekannter wie unbekannter Autoren ausgewählt, um eine möglichst große Bandbreite des Phänomens "Art der Märchenreferenzen und ihre Funktion im Horror" betrachten zu können. Eine solche Betrachtung erfordert im Vorfeld eine möglichst trennscharfe Unterscheidung von Horror und Märchen. Dabei ergaben sich vielerlei Gemeinsamkeiten der Gattungen in Form und Inhalt, aber auch große Differenzen. Beides, Ähnlichkeiten und Unterschiede, führen zu einem Bündel an Auswirkungen des einen Genres im anderen. Diese Funktionen wurden zunächst in der Theorie und im Allgemeinen erörtert, im weiteren Verlauf helfen die praktischen Roman-Analysen, individuelle Auswirkungen der Funktionen verstehen zu können. Diese stellten sich als überraschend vielgestaltig heraus. Zwecks Erweiterung der zeitgenössischen Perspektive der Arbeit wurde die augenscheinlich lange literaturhistorische Verbindung von Märchen und Horror diskutiert. Um auch die literarische Analyse zu ergänzen, befasst sich ein Exkurs mit dem Horrorfilm, darin enthaltenen Märchenelementen sowie deren Funktionen. Themenrelevante Unterschiede von Horrorfilm und -roman sowie zentrale Gemeinsamkeiten beider werden veranschaulicht. Im Ergebnis möchte die Dissertation zu zeigen versuchen, wie sich der Horror dank Befruchtung durch Märchen aktuell weiter entwickelt. Dabei beschränkt sich die Arbeit weitestgehend auf den Grimmschen Korpus, und zwar die Zaubermärchen, da diese im zeitgenössischen Horror-Roman wie auch -film am häufigsten auftreten. Die Arbeit konnte schlussfolgern, dass Elemente der Zaubermärchen vor allem drei Hauptfunktionen haben: Sie schaffen psychische Entlastungsräume für Leser und/oder Figuren, sie vermitteln Werte bzw. transportieren sozialkritische Botschaften und nicht zuletzt steigern oder reduzieren Märchenelemente den Horror der analysierten Romane.
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