Universität Stuttgart
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Item Open Access Die Westfassade von Saint-Gilles-du-Gard : bauforscherische Untersuchungen zu einem Schlüsselwerk der südfranzösischen Spätromanik(2007) Hansen, Heike; Kimpel, Dieter (Prof. Dr.)Die vorliegende Arbeit geht von der Erfahrung aus, dass selektive Baubeobachtungen das Risiko in sich bergen, den ihnen zugrunde liegenden Fragestellungen verhaftet zu bleiben und dass konstruktive Zusammenhänge letztlich nur als Ganzes gesehen einen konkreten Einblick in den Ablauf von Bauvorgängen und den mit diesen einhergehenden Formentwicklungen erlauben. Die systematische und möglichst vollständige Beobachtung, Inventarisierung und Dokumentation aller Befunde ist die unabdingbare Vorstufe und Grundlage dieser Form von Bauanalyse, die eine umfassende Ortung und Ordnung der Indizien vornimmt, um aus ihr den Ablauf des Bauvorganges sowie der späteren Veränderungen und damit die relative Chronologie der Formentstehung abzuleiten. Grundlage unserer Arbeit ist das stein- und verformungsgerechte Aufmaß aller sichtbaren Strukturen, das in seiner Erstellung als Handaufmaß auf der Grundlage detaillierter Beobachtungen eine Verfahrensweise darstellt, die zugleich eine Form graphischer Dokumentation schafft, welche durch die exakte Vermessung und Kartierung der erfassten Elemente sowohl der Auswertung wie auch der Darstellung und Demonstration der Ergebnisse der Analyse dient. Die Frage nach der Einheitlichkeit der Fassade von Saint-Gilles ist eine der Herausforderungen, die die Forschungsgeschichte an unsere Arbeit stellt. Denn gerade hier gilt es, nicht von der immer wieder diskutierten Stielvielfalt der Bauplastik und dem architektonischen Aufbau ausgehend, sondern anhand des Steinverbandes aller Bauelemente zu erkennen, ob oder in welchem Maße die Fassade so entstand, wie sie ursprünglich vorgesehen war. Kein forschungsgeschichtlich vorbelasteter stiltheoretischer Ansatz, wie er in der klassischen Kunsthistorik häufig vertreten wurde, sondern die ausschließlich konstruktionsbezogene Bauanalyse sollte daher der Ausgangspunkt unserer Forschungen zur Fassade von Saint-Gilles sein. Ohne ihre Ergebnisse vorhersehen zu können, formte sich aus dem Gesamtbild unserer Baubeobachtungen nach und nach ein Bild einer dynamischen Entwicklung des Fassadenprojektes, das, sich letztlich in unerwarteter Weise den früheren Theorien annähert, nicht durch das Postulat einer Idealform, sondern aufgrund der Veränderungen, die messbar von Schicht zu Schicht am entstehenden Bau vorgenommen wurden. Alleine auf der Grundlage der archäologischen Befunde und deren Kartierung durch das stein- und verformungsgerechte Aufmaß, das eine völlig neue Arbeitsgrundlage für die Bauanalyse geschaffen hat, erwies sich die Konstruktion der Fassade als das Resultat einer kontinuierlichen Reaktion auf bauliche, topographische und statische Zwänge, die offenbar entscheidende Auswirkungen auf die architektonische Form hatten. Dass dieser Einfluss von der Legung der Fundamente bis zur Fertigstellung der Archivolten in unterschiedlicher Weise und zu unterschiedlichen Zeitpunkten zum Tragen kam, erklärt, weshalb die Frage nach dem Konzept der Fassade bislang zu keinem schlüssigen Ergebnis kommen konnte. Wenn auch weiterhin einige Fragen offen bleiben, zu deren Klärung, wie zu hoffen ist, die zukünftigen Grabungen in und vor der Unterkirche beitragen werden, zeigt unsere Bauanalyse der Fassade von Saint-Gilles den Wert bauarchäologischer Grundlagenforschung für das Verständnis der Hauptwerke, sowohl im Hinblick auf ihren Baubestand wie auf ihre Entstehungsgeschichte, und somit für die Architekturgeschichte im Allgemeinen.Item Open Access Der Architekt Bodo Rasch : sein Leben und Werk(2023) Stolz, Katharina; Philipp, Klaus Jan (Prof. Dr. phil. habil.)Die vorliegende Arbeit widmet sich monografisch dem architektonischen Autodidakten Bodo Rasch (1903-1995), der seit seinem Studium zum Agraringenieur in Hohenheim ab 1923 bis zu seinem Tod 1995 in Stuttgart lebte und der sich in der hiesigen Architekturszene sehr engagierte. Die Dissertationsschrift stellt nun erstmals die Person und das Œuvre Bodo Raschs, unabhängig von dessen älterem Bruder Heinz (1902-1996) vor und widmet sich mit dessen wissenschaftlicher Aufarbeitung und Kontextualisierung einem Forschungsdesiderat. Entgegen der vorherrschenden Fachmeinung war Bodo Rasch nach der Auflösung des mit seinem Bruder Heinz gemeinsam geführten Bauateliers nicht nur als Journalist und Herausgeber tätig. Vielmehr konnten durch die Aufarbeitung der Nachlassunterlagen bisher in der Fachliteratur unkorrekt beiden Brüdern zugeschriebene Projekte allein auf Bodo Rasch zurückgeführt werden, dazu gehören insbesondere die pneumatischen Konstruktionen und die Containerarchitektur. Durch die vorliegende Arbeit wird nun deutlich, dass sich Rasch auf zahlreichen unterschiedlichen architektonischen Gebieten engagierte und profiliere und wichtige Beiträge zu deren Entwicklung leistete, die bis dato keinen Niederschlag in der Fachliteratur fanden, wodurch ihm ein Platz in der Reihe der Vordenker und Wegbereiter bislang verwehrt blieb. Des Weiteren liefert die Arbeit auf der Basis der Monografie Raschs einen Beitrag zur historischen Erforschung der Netzwerke von Ingenieuren, Architekten und Planern der Stuttgarter Region, während und nach der Zeit der NS-Herrschaft.Item Open Access Philipp Jakob Manz (1861-1936) : Industriearchitekt und Unternehmer(2003) Renz, Kerstin; Kimpel, Dieter (Prof. Dr.)Philipp Jakob Manz (1861-1936) hat sein Büro für Industriebau 1889 im süddeutschen Württemberg gegründet, wo er auch geboren wurde. Wie sich herausgestellt hat, ist Manz der erste auf Industriebau spezialisierte freie Architekt im deutschen Südwesten. Ab den 1890er Jahren baut er sein Büro zum größten Industriebau-Büro in Deutschland aus. Manz-Bauten sind in ganz Mitteleuropa zu finden: in Österreich, Ungarn, Tschechien, Polen, Frankreich, besonders aber im Südwesten Deutschlands. Der enorme Erfolg des Büros Manz wird durch den um die Jahrhundertwende einsetzenden Bauboom in der süddeutschen Textilindustrie ermöglicht. Serielles Planen und Bauen, speziell von Shedbauten, fördert die Verbreitung von Manz´Architekturen in ganz Europa. Mit dem Bau von Spinnereigeschossbauten gewinnt das Büro Manz Anerkennung zugleich als Architektur- und Ingenieurbüro. Manz ist einer der ersten „Unternehmerarchitekten“ in Deutschland, die die Regeln und Errungenschaften der modernen Betriebswirtschaft, speziell der US-amerikanischen Forschung zur Rationalisierung der Baupraxis, anwenden. Rationalisierung ist das Thema im Büro, die zügige Realisierung von Bauvorhaben wird zum Markenzeichen von Manz. In Deutschland und Österreich-Ungarn ist er bald als „Blitzarchitekt“ bekannt. Während des Ersten Weltkriegs ist das Büro Manz eines der wenigen mit Bauaufträgen; in Zusammenarbeit mit den führenden Bauunternehmen realisiert man bedeutende Beton-Architekturen. Die Jahre von 1914-1918 können auch aus diesem Grund nicht länger als Zäsur in der Architekturgeschichte gewertet werden. Es sind entscheidende Jahre für die Entwicklung des industriellen Bauens. Im 19. Jahrhundert ist der Industriebau in den deutschen Ländern allenthalben eine ungeliebte Bauaufgabe. Architektonisches Entwerfen und technisches Ingenieurwissen gehen auf unterschiedliche Ausbildungsgänge zurück, die Trennung von Architekten- und Ingenieurwissen nimmt zu. Dementsprechend gibt es im Umfeld von Manz keine freiberuflich arbeitenden Industriearchitekten. Um diesen Beruf von Grund auf zu lernen, muß Manz sich als selfmademan bewähren und sich am Ausland orientieren. Als junger Architekt geht er nach Großbritannien und wahrscheinlich auch in die USA. In diesen schon früh von der Industrialisierung geprägten Ländern ist das Berufsbild des spezialisierten Industriearchitekten bekannt und seit der Mitte des 19. Jahrhunderts auch durchaus angesehen. Es konnte gezeigt werden, dass Manz in einer stringenten Entwicklungslinie steht, die mit dem sogenannten millworker zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Großbritannien ihren Anfang nimmt und mit dem Ingenieur und Industriearchitekten Sir William Fairbairn ihren ersten prominenten Vertreter findet. Fairbairn ist der Pionier des Industriebauwesens. Ein Exkurs, in dem eine Auswahl britischer, schweizer, österreichischer, niederländischer und amerikanischer Architekten vorgestellt wurde, erbrachte das Ergebnis, dass das Phänomen des auf Industriebau spezialisierten Architekten an das 19. Jahrhundert gebunden ist. Manz ist ein vergleichsweise später Vertreter dieses Berufsbildes, dennoch ist er während der Hochindustrialisierung im deutschen Kaiserreich auf diesem Gebiet ein Pionier. Noch zu Lebzeiten bleibt sein Büro eine Ausnahmeerscheinung. Mit dem Aufkommen großer Bauunternehmen in Deutschland vor 1914 sieht sich der Industriearchitekt jedoch einem enormen Konkurrenzdruck ausgesetzt. Manz ist Autodidakt der Architektur und als ehemaliger Student der Stuttgarter Baugewerkeschule "niedriger" Ausbildungsherkunft. Sein Entwurfsstil als Architekt ist nicht mehr und nicht weniger als zeitgemäß und durchschnittlich zu bezeichnen. Diese Fakten erklären seinen geringen Bekanntheitsgrad und die Nichtbeachtung seitens der zeitgenössischen deutschen Architekturkritik und der Architektenkollegen. Sie erklären aber auch das mangelnde Interesse der Architekturgeschichte an Manz seit 1945.Item Open Access Histoire de la restauration du choeur de la cathédrale Saint-Étienne d'Auxerre(2003) Knop, Ulrich; Kimpel, Dieter (Prof. Dr.)L’histoire de la restauration du chœur de la cathédrale Saint-Étienne d’Auxerre n’existe jusqu’à présent que de façon fragmentaire. La construction de la cathédrale gothique s’échelonna du début du XIIIe siècle jusqu’au milieu du XVIe siècle. Le chœur, dont l’édification fut commencée en 1215, fut réalisé d’un seul jet au cours duquel l’architecte abandonna le système de voûtes sexpartites, initialement prévu, en faveur du système de voûtes quadripartites. L’idée innovatrice de l’ensemble du chœur se manifesta par un jeu entre la matière et la lumière grâce à la création d’un système de mur dédoublé détachant les arcs-formerets des murs gouttereaux, en combinaison avec l’emploi de colonnettes en-délit comme supports des voûtes ainsi quasiment libérées des murs. Au début du XIVe siècle, des problèmes statiques entraînèrent les premiers travaux de restauration du chœur qui furent résolus par des changements de la structure portante. La dernière étape de l’édification de l’ensemble de la cathédrale au cours de la première moitié du XVIe siècle fut déjà accompagnée de transformations au chœur. Durant la deuxième moitié du XVIe siècle les guerres de religion nécessitèrent la première grande campagne de restauration du chœur, suite aux dévastations qu’il subit en 1567. De cette époque, les stalles magnifiquement sculptées ont survécu jusqu’à nos jours. Au début du XVIIIe siècle, les chanoines de la cathédrale, influencés par l’esprit de l’époque, n’étaient plus satisfaits de l’ordonnance du chœur et du sanctuaire, considérée comme dépassée. Leurs idées furent réalisées durant une première tranche menée de 1743 à 1745 sur la base du projet de L.F. Herbet, architecte à Paris. Le grand portail en fer forgé à l’entrée du chœur se trouve encore près de son emplacement d’origine. Les transformations du sanctuaire exécutées durant une deuxième tranche conduite de 1767 à 1772 par l’architecte Claude-Nicolas Ledoux et par le sculpteur Louis-Claude Vassé sont encore visibles dans leur état d’origine. Par la suite, la chapelle absidiale du chœur fit l’objet de certaines trans-formations terminées en 1783 avec la mise en place de la statue de la Vierge dans cette chapelle qui depuis en porte le nom. La Révolution de 1789 entraîna des modifications profondes de la cathédrale et plus particulièrement du chœur qui dût subir maintes transformations pour permettre d’y organiser des fêtes révolutionnaires. Après le coup d’État de Napoléon Bonaparte en 1799, la cathédrale fut restituée aux fidèles qui la remirent en état afin de garantir le fonctionnement du service divin, mais sans plus. Pourtant, on s’était rendu compte de la situation alarmante du clos et couvert de la cathédrale suite à des négligences antérieures. Quant au chœur, la période qui va jusqu’en 1860 fut marquée par une multitude d’actions administratives qui aboutirent parfois à l’allocation de petites sommes affectées à certains travaux d’entretien. Seuls trois événements sont remarquables durant cette période. En 1836, la galerie reliant l’ancien palais épiscopal à la cathédrale fut démolie à l’initiative du préfet. Entre 1845 et 1848, les cryptes romanes furent restaurées par Viollet-le-Duc et, finalement, en 1846, la cathédrale fut classée définitivement « monument historique ». En 1860 les efforts du maire d’Auxerre, qui s’était adressé à l’Empereur, débouchèrent sur une restauration intégrale du clos et couvert de l’édifice. Cette campagne de restauration qui débuta en 1863 put être menée grâce à la générosité de Napoléon III et fut suivie d’un programme de restauration en dix phases réparties entre 1866 et 1875. Les travaux de la première moitié du XXe siècle furent surtout marqués par les restaurations des verrières et des voûtes hautes du chœur. Après la guerre, diverses remises en état se succédèrent avant que la restauration des couvertures ne soit entamée en 1972. À partir de 1974, la consolidation de la charpente du chœur fut intégrée dans un vaste programme de restauration des parties extérieures des cryptes, des vitraux de l’ensemble de la cathédrale, ainsi des maçonneries extérieures hautes et basses de l’édifice. L’histoire de la restauration du chœur se termina au XXe siècle par des réparations d’urgence de certaines voûtes du déambulatoire.Item Open Access Zwischen Kunstwerk und Nutzwert: die Architekturzeichnung, gesehen von Kunst- und Architekturhistorikern seit 1850(1999) Baus, Ursula; Kimpel, Dieter (Prof. Dr.)Thema ist die Entwicklung des Interesses, das Kunst- und Architekturhistoriker der Architekturzeichnung entgegengebracht haben. Es beginnt mit den Begriffen zur Architekturzeichnung, die im Vorfeld der Kunstgeschichtsschreibung auftreten, von Italien über Frankreich bis ins 18. Jahrhundert den deutschen Sprachraum erreichen und im wesentlichen auf die vitruvianischen Begriffe zum Zeichnen basieren. Die eigentliche Geschichtsschreibung der Architekturzeichnung beginnt im Schatten von (Hand-)Zeichnungs- und Architekturgeschichte - ihre Etappen lassen sich jedoch thematisch immer deutlicher fassen und als Leistungen einzelner Kunst- und Architekturhistoriker erkennen. Geschichte und Systematik im Zusammenhang mit idealen Vorstellungen von Architektur kennzeichnen das Werk Heinrichs von Geymüller, dem Pionier der Architekturzeichnungs-Geschichtsschreibung. Eine Geschichte der Architekturzeichnung im Überblick liefern in frühen Ansätzen Reginald Blomfield, James Burford und Martin Briggs, während der theoretische Überbau erst 1931 von Carl Linfert und – praxisnäher - von Dagobert Frey erarbeitet wird. Die Graphologie als reine Zeichnungswissenschaft, 1937 von Bernhart Degenhart entwickelt, findet in der Geschichtsschreibung der Architekturzeichnung keine Entsprechung. Der Architekturzeichnung wird vor allem durch die phantastischen, utopischen und alternativen Inhalte eine Art »Autonomie« neben der Architektur zuerkannt; die Themen in der Auseinandersetzung mit ihr werden vielfältiger, was an Beispielen aus der Antike und des 13. Jahrhunderts deutlich wird. Als erste Entwicklungsgeschichte der Architekturzeichnung kann die Publikation von Winfried Nerdinger (1984) gelten. Von der wachsenden Bedeutung des Ausstellungswesens profitieren seit den siebziger Jahren auch Architektur und Architekturzeichnung. Die heute über hundert Architekturarchive und -museen arbeiten in der ICAM an einer computergerechten Archivierungssystematik für die wissenschaftliche Arbeit.Item Open Access Aspekte zur Tempelarchitektur in Myanmar : eine Beurteilung des räumlichen Aufbaus(2012) Thaw, Tar Aung; Philipp, Klaus Jan (Prof. Dr. phil.)Das hohe Wirtschaftswachstum vieler asiatischer Länder findet seine Entsprechung in der gebauten Umwelt. Allerdings werden viele Gebäude in diesen Ländern unter Missachtung der kulturellen Wahrzeichen und des traditionellem Soziallebens gebaut. Das eigene traditionelle Erbe sollte besser verstanden und integriert werden in die sich entwickelten Wertesysteme. Traditionelle Werte können dabei einen festen Halt bieten und Identität stiften oder den Entwicklungsprozess und die Akzeptanz der damit verbundenen Werte behindern. Heutzutage sind südostasiatische Architekten dahingehend gefangen, zurechtzukommen mit dem raschen Wandel, die die Modernisierung der Gebäude mit sich bringt. Dabei versuchen sie, die Geschichte und Entwicklung traditionelle Architektur in den modernen heutigen Gebäuden wiederzuverwenden. Die Vorgänger der Architekturhistoriker und die Gelehrten in Myanmar hatten Interesse an den historischen Kunst- und Architekturhinterlassenschaften wie die der Burmesen, Pyu, Mo und Rakhine. Von Beginn des 20. Jahrhunderts an haben Spezialisten aus verschiedenen Disziplinen Ihre Arbeit dem Studium der Architektur in Bagan und Mrauk-U gewidmet. Hundert Jahre später existieren immer noch viele Kontroversen und Meinungsverschiedenheiten um dieses Thema. Das zeigt, dass diese Region weiterhin erforscht werden muss. Die beiden Städte, Bagan und Mrauk-U zeigen, dass die traditionellen Gebäude monumentale Gedenkstätten in Raum und Form sind. Sie deklarieren traditionelle Architektur als Symbol des nationalen Charakters und des kulturellen Erbes. Die Stile der Gebäude spiegeln die Situationen des jeweiligen Zeitraums wider sowie den Geist der Bauherren, der zu jener Zeit beherrschend war in politischer, sozialer, kultureller und auch wirtschaftlicher Form. Es gilt zu überlegen, wie ein Ansatz aussehen könnte, um das heikle Unterfangen der Harmonisierung von Architekturtechnologien der Vergangenheit und Gegenwart in Einklang mit Zeit, Ort und Gegebenheiten zu bringen. Um eine Lösung für die Kooperation und Integration der Architektur in Myanmar zu finden. Die Verwendung der traditionellen Architektonischen Identität um eine neue moderne Architektur in der bebauten Umwelt zu schaffen, dient nicht nur dem Erhalt einer Traditionellen Identität sondern auch der Erfüllung der Bedürfnisse der Nutzer. Sind sie es doch die eng mit diesen Gebäuden verbunden sind. Durch die Untersuchung der Geschichte der Architektur in Pyu, Bagan und Mrauk-U und der Klassifikation der Tempel kann die Geschichte der Architektur von Myanmar verglichen werden besonders unter Einbeziehung der gegenwärtigen Tempel in Yangon. Diese Studie versucht, die alten Denkmäler hinsichtlich ihrer architektonischen Gesichtspunkte in Bezug auf geschichtliche, geografischen, soziale, wirtschaftliche, religiösen und klimatische Einflüsse zu untersuchen und die vorhandenen Werte in den Tempeln in Pyu, Bagan und Mrauk-U in Bezug zur Architektur zu setzten. Dies mit dem Ziel, zu verstehen wie sie die Identität eines gebauten Bildes in dieser gebauten Umwelt vermitteln konnten. Die Forschung hat auch das Ziel, ein besseres Verständnis der verschiedenen Einflüsse und Entwicklungen innerhalb der historischen Umgebung zu liefern. Des Weiteren versucht die Studie die Wiederentdeckung der Raumkomposition und Form der historischen Architektur. Zudem versucht die Studie einige Vorschläge und Empfehlungen zur Entwicklung von Konservierungsstrategien zu geben. Diese können leicht in den Städten, die mir als Fallstudien gedient haben, umgesetzt werden. Die Ergebnisse dieser Studie sind deshalb von grosser Bedeutung für die heutige Tempelarchitektur in Myanmar.Item Open Access Die Wände der bürgerlichen Wohnarchitektur im Wandel der japanischen Edo-Zeit(2013) Lehnert, Wolfgang; Philipp, Klaus Jan (Prof. Dr. phil.)Der japanische Architekt Kenzo Tange behauptete 1954, dass die Offenheit der japanischen Gebäude eines der markantesten Merkmale der japanischen Architektur ist und dass sie beim traditionellen Wohnhaus des japanischen Bauern ungewöhnlich ist. Diese vertikale Offenheit in der japanischen Architektur wurde durch die konsequente Anwendung von Wänden mit Schiebeelementen möglich. Die Fachwelt hat sich in diesem Zusammenhang bis heute überwiegend mit den flexibel wandelbaren Wänden aus Schiebetüren auseinandergesetzt. Die Bedeutung von geschlossenen Wänden und ihre Anwendung in den japanischen Wohnhausgrundrissen wurden dabei selten beachtet. In der vorliegenden Studie werden nun feste Wände und geschlossene Fassaden von 40 japanischen Wohnhäusern aus der Edo- Zeit (1603 - 1868) vorgestellt und ausgewertet. Es sind Wandbeispiele von Häusern aus Freilichtmuseen, von Häusern aus historischen Stadtbezirken oder von einzelnen Häusern, die heute am ursprünglichen Standort denkmalgeschützt sind. Die Häuser in denen Bauern, Fischer, Handwerker und Kaufleute während der Edo- Zeit wohnten, werden in der japanischen Sprache mit minka bezeichnet. Es sind Gebäude mit Wänden in Holzfachwerkbauweise. Die Wände sind entweder als sichtbares Fachwerk (shinkabe) oder als verputztes und überdecktes Fachwerk (okabe) ausgeführt. In den Erdgeschossen der minka gibt es bis zu drei unterschiedliche Bereiche. Davon ist der gestampfte Erdfußboden (doma) und der strohbedeckte Erdfußboden (doza) auf Erdbodenniveau und die aufgeständerte Erdgeschossebene yuka befindet sich ungefähr 45 cm über dem Erdfußbodenniveau. Während der Edo-Zeit war es schwierig für Ausländer in Japan zu reisen, weil der Kontakt zum Ausland sehr eingeschränkt war. Eine Ausnahme ist der deutsche Arzt Engelbert Kämpfer (1651 - 1716). Er konnte zum Ende des 17. Jahrhunderts von Nagasaki nach Edo reisen. Seine Wandbeschreibungen von dieser Reise geben noch heute einen realistischen Eindruck von den flexibel wandelbaren Wänden und den Wandkonstruktionen der festen Wände aus der frühen Edo-Zeit. 1877 berichtet der amerikanische Zoologieprofessor Edward Morse als einer der ersten Ausländer bei seinen Beschreibungen zum japanischen Haus über die Wände aus der späten Edo-Zeit. Für ihn besteht der große Unterschied zum amerikanischen Haus darin, dass japanische Häuser an zwei oder mehr Hausseiten keine geschlossenen Wände haben. Bei der Erhebung über die vorgefundenen Wände im Erdgeschoss unterscheidet die Untersuchung zwischen Fassaden an Außenseiten und Wänden im Innenbereich. Die ausgesuchten Minka-Beispiele haben Hausansichten mit geschlossenen Fassaden ohne Wandöffnungen sowie Fassaden mit Wandöffnungen kombiniert mit einzelnen geschlossenen Außenwänden. In den Erdgeschossbereichen doma, doza und yuka werden die Räume durch unterschiedliche Wandbauweisen unterteilt. Es gibt geschlossene Wände, Wände mit kleinen Türöffnungen bei denen ein hoher Wandanteil an Geschlossenheit besteht sowie Wände mit großen, raumbreiten Türöffnungen bei denen ein geringer Wandanteil an Geschlossenheit vorhanden ist. Anhand der Auswertungen über Fassaden und Innenwände wird ein Raum analysiert, der ursprünglich an allen Seiten von geschlossenen Wänden umgeben war. Er wird in Japanisch häufig als nando oder heya bezeichnet. Dieser Raum war in den Erdgeschossbereichen doza oder yuka ein Schlaf- oder Sicherheitsraum. Für den Raum nando oder vergleichbare Räume gibt es in diesen beiden Bereichen drei unterschiedliche Grundrisspositionen. Es ist die "Ecklage" in einer Eckpostion von zwei Außenseiten. Außerdem gibt es die "Seitenlage", bei der sich das nando zwischen anderen Zimmern an einer Außenseite des Hauses befindet. Als dritte Variante war die "Mittellage" im Zentrum eines Hauses vorhanden. Hier war das nando an allen Seiten von anderen Räumen umgeben. In den Ergebnissen wird anhand der Auswertungen nachgewiesen, dass die viel diskutierte Offenheit auch für das traditionelle Haus des japanischen Bauern nicht ungewöhnlich ist. Ebenso zeigen die Ergebnisse wie sich vertikale Öffnung bei ursprünglich geschlossenen Wandpositionen vollzog, obwohl die minka ohne hohe Gartenmauern sind. Auch die angenommene Übernahme von ehemaligen Wandcharakteristiken aus der japanischen Palastarchitektur können die Ergebnisse der Studie nicht bestätigen, weil trotz der Tendenz zu größtmöglicher Offenheit noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts geschlossene Innenwände im yuka vorhanden sind. Die vorliegende Studie stellt eine andere Hypothese vor. Für sie liegen die Hauptgründe, die zu einer größtmöglichen, vertikalen Offenheit in der aufgeständerten Erdgeschossebene (yuka) führten, bei den Wandentwicklungen im Raum nando oder bei ähnlichen Räumen.Item Open Access Die Architektur der Kelten : Siedlungsmuster, Bauformen und Konstruktionsprinzipien der Eisenzeit(2018) Elbert, Wencke; Philipp, Klaus Jan (Prof. Dr. phil. habil.)Die seit rund 7000 Jahren in unseren nordalpinen Breiten dominierende Holzbauweise erreichte einen Höhepunkt während der letzten Jahrhunderte vor der Zeitenwende. Die Arbeit zeigt zum einen unter Zugrundelegung von Kenntnissen des historischen Holzbaus, zum anderem durch Analogien aus der historischen Bauforschung und über architektursoziologische Fragen, dass die Baukunst der keltischen Hochkultur jener der mediterranen Völker in keiner Weise nachstand. An vielen Stellen stellen sich Fragen nach einer Kontinuität der Traditionen, die in die vorchristliche Zeit zurückreichen. Die in dieser Arbeit vorgeschlagenen Interpretationen und Ansätze erfolgen aus der Perspektive der Architektur als weitspannende wissenschaftliche Disziplin. Sie sind in Ergänzung zu den bisherigen Gedanken der Archäologie und als Diskussionsgrundlage für zukünftige Forschungen zu verstehen, die uns die traditionellen Siedlungsmuster, Bauformen und Konstruktionsprinzipien unserer mitteleuropäischen Vorfahren ein Stück näher bringen.Item Open Access Paul Rudolph und die zweite Generation der amerikanischen Moderne(2005) Kühnle, Rüdiger Paul; Philipp, Klaus Jan (Prof. Dr. phil. habil.)Der amerikanische Architekt Paul Marvin Rudolph (1918-97) kann als "führendes Mitglied" (Jeanne Davern) der zweiten Generation moderner Architekten in den USA gelten. Als Absolvent der Graduate School of Design unter Walter Gropius gelangte er in den 50er Jahren schnell zu Ruhm, realisierte in den 60er Jahren eine Reihe einflussreicher Bauten und fiel schließlich mit Beginn der 70er Jahre rasch in Vergessenheit. Dieser bemerkenswert "kurze Ruhm" (Kurt W. Forster) steht nicht nur im Gegensatz zu den Lebensläufen vieler bekannter Architekten der Gegenwart, sondern macht Rudolph auch zu einem geeigneten Vehikel, um den Wandel der architektonischen Leitbilder in den USA zwischen 1945 und 1980 an einer konkreten Karriere zu verorten. Die vorliegende Arbeit ist als Ergänzung der in den letzten Jahren erschienen Monographien zu verstehen, die sich sowohl mit Rudolphs Frühwerk in Florida als auch seinem überwiegend in Asien entstandenen Spätwerk beschäftigt haben. Dazwischen klafft in der Aufarbeitung jedoch eine Lücke, so dass zur Beschäftigung mit Rudolphs produktiven mittleren Jahren noch immer auf die lange schon vergriffenen Monographien von Rupert Spade und Sibyl Moholy-Nagy aus den frühen 70er Jahren zurückgegriffen werden muss. Ein Ziel der Arbeit ist es, diese für Rudolph wichtige Schaffensphase zu würdigen, sie in den Kontext der amerikanischen Moderne der 50er und 60er Jahre zu stellen und dabei auch Rudolphs heute weitgehend vergessene Schriften mit einzubeziehen. Darüber hinaus wird Rudolphs Werk in Abweichung von den vorliegenden monographischen Aufarbeitungen jedoch nicht nur auf primäre formale und stilistische Charakteristika hin untersucht. Vielmehr wird seine Karriere - im Sinne eines sozialgeschichtlichen Ansatzes - auch als Resultat des Leitbildwandels im architektonischen und gesellschaftlichen Überbau seiner Zeit begriffen, infolge dessen er zunächst als junger Hoffnungsträger, eine Dekade später jedoch - in den Augen einer abermals jüngeren Generation - bereits als Exponent einer veralteten Richtung galt, dessen Schaffen für die Ära nach Vietnam-Krieg und Studentenbewegung weitgehend als "irrelevant" (so Robert Venturi) zu gelten hatte. Um Rudolphs Stellung innerhalb dieses Paradigmenwechsel von der Moderne zur Postmoderne besser einordnen zu können, wird Rudolphs Entwicklung in eine synoptische Erzählung aus Architektur-, Städtebau- und Sozialgeschichte eingebettet, die ausführlich auch ausgewählte Architekten, Kritiker und Journalisten seiner Epoche als Vergleichsmodelle berücksichtigt. Rudolph und seine Zeitgenossen werden dabei - im Sinne Arnold Hausers - sowohl als "Produkte" als auch als "Produzenten" ihrer Gesellschaft begriffen, deren praktisches und theoretisches Wirken nicht von der gesellschaftlichen Wirklichkeit und den in ihr wirksamen Kräften abstrahiert werden können. Da die Sprache als recht unmittelbarer Ausdruck des Anschauungssystems einer Epoche aufgefasst werden kann, gilt die Aufmerksamkeit insbesondere dem Wandel der Rezeption Rudolphs und seiner Bauten in Architekturkritik und -geschichtsschreibung. Berücksichtigt werden soll in diesem Zusammenhang auch die Wiederentdeckung Rudolphs seit Mitte der 80er Jahre, die ihn jedoch vorrangig für Kritik an der Postmoderne instrumentalisiert und seinen Beitrag - im Positiven wie im Negativen - teilweise verzerrt wiedergegeben hat. Nachdem die Architektur der 50er Jahre in den vergangenen Jahren bereits eine Neubewertung erfahren hat, steht dies für die 60er und 70er Jahre noch weitgehend aus. Im öffentlichen Bewusstsein genießt die Architektur dieser Zeit nur eine geringe Wertschätzung und scheint vor allem von vielfältigen "Bausünden" geprägt zu sein, was in der Praxis bereits zu wenig rücksichtsvollen Sanierungen oder zum Abriss geführt hat. So liegt die Chance einer Aufarbeitung von Rudolphs ebenso skulpturaler wie sinnlicher Architektur auch darin, dass die Beiträge seiner Generation wieder stärker ins aktuelle Blickfeld rücken und, vom spezifischen Geschmack ihres Entstehungskontextes ebenso gelöst wie von der überwiegend ablehnenden Rezeption der späten 70er und der frühen 80er Jahre, wieder neu gewürdigt werden können. Eine zeitgemäße Betrachtung und vielleicht sogar eine neue Wertschätzung können nicht zuletzt zu einem positiveren Umgang mit dem zunehmend sanierungsbedürftigen Erbe dieser Architekturepoche beitragen.Item Open Access Anlehnung und Exploration - die Stadtentwicklung Qingdaos unter der Verwaltung der Republik China (1922 - 1937)(2015) Jin, Shan; Philipp, Klaus Jan (Prof. Dr. phil. habil.)An der Südküste der chinesischen Provinz Shandong wurde im Jahr 1897 die Stadt Qingdao als Musterkolonie gegründet. Die mit großzügiger Infrastruktur und hohem hygienischen Standard ausgestattete Stadt wurde im Ersten Weltkrieg von den Japanern 1914 erobert. Ende 1922 mussten sie diese wieder an China zurückgeben. Nach siebenjähriger Verwaltung unter der Beiyang-Regierung in Beijing übernahm die Nationalregierung in Nanjing Qingdao im Jahr 1929. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt Anfang 1938 zum zweiten Mal von Japan besetzt. Zwischen 1897 und 1937 war eine kontinuierliche Entwicklung in Qingdao zu beobachten. Das großartige Vorhaben der Deutschen, eine vorbildhafte Stadt zu errichten, wurde sowohl von den Japanern als auch von den Chinesen übernommen. Die Stadt wurde in einer ähnlichen Weise erweitert und vervollständigt und die malerische Erscheinung der Stadt wurde mit weiterer Bebauung akzentuiert. Eine städtebauliche Analyse der Stadtgestaltung und die Untersuchung des Fortgangs unter chinesischer Verwaltung zwischen 1923 und 1937 werden den Schwerpunkt der Dissertation bilden. Die Untersuchung gliedert sich hauptsächlich in zwei Aspekte, die sich einerseits auf die Planung, die Verwaltung und die fiskalische Bautätigkeiten von oben, andererseits auf das physische und das damit verbundene soziale Verhalten in den privaten Bausektoren von unten sowie das Verhältnis ihrer Wechselwirkung konzentriert. „Anlehnung und Exploration“kennzeichnet einen grundsätzlichen Charakter dieser Entwicklungsphase, die im baukulturellen Geschehen, das sowohl von den Verwaltern als auch von den privaten Akteuren bewusst und unbewusst gestaltet wurde, mehrschichtig angelegt ist. Bei der Fortsetzung der Stadtentwicklung lehnte man sich einerseits an die vorhandenen physischen Hinterlassenschaften und die immateriellen Bautraditionen an. Anderseits musste das städtebauliche Entwicklungsmodel jedoch erneuert werden, um den Veränderungen und Fortentwicklungen der sozioökonomischen Rahmenbedingungen entgegenzukommen. Dabei zeigte die Stadt eine offene Einstellung, die innovativen Einflüsse der Zeit aufzunehmen und in das Vorhandene einzubetten. In dieser Hinsicht wurde von der Stadtentwicklung dieser Zeitepoche – basierend auf dem Vorhandenen – nach einem eigenen Weg gesucht.