16 Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg
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Item Open Access Die Truppe zieht ab - was nun? : Dokumentation der Tagung zum Truppenübungsplatz Münsingen(2003) Pauls, Kerstin; Martens, SabineNach über 100jähriger Nutzung wird der Truppenübungsplatz Münsingen zum Ende des Jahres 2005 aufgelöst. Lange Zeit lebten die angrenzenden Gemeinden mit und zum Teil auch von den stationierten Soldaten und übenden Truppen. Das Gelände des heutigen Truppenübungsplatzes umfasst nach mehreren Erweiterungen der vergangenen Jahrzehnte eine Fläche von rund 6.700 Hektar (s. auch Karte S. 45). Seit der Abzug der Bundeswehr bekannt gemacht wurde, wurden verschiedene Vorstellungen geäußert, wie dieses Gelände genutzt werden könnte, ungeachtet der Eigentumsverhältnisse oder der Altlastensituation. Das Hauptaugenmerk der Tagung „Die Truppe zieht ab – Was nun?“, am 13. und 14. September 2002 in Münsingen, war auf die Bedeutung des Truppenübungsplatzes für die Region gerichtet, seine landschaftlichen und natürlichen Besonderheiten sowie seine wirtschaftlichen Verflechtungen. Betroffene und lokale Akteure sollten zu Wort kommen, um ihre Vorstellungen zur Zukunft des Raumes äußern zu können, sind doch z.B. Gemeinden wie Münsingen vor allem im Bezug auf den durch den Truppenabzug wegfallenden Wirtschaftsfaktor stark betroffen. Der Freitagnachmittag der Tagung diente der Informationsvermittlung in Form von Inputreferaten - zum einen für interessierte Teilnehmer aus der Region, zum anderen für die Arbeitsgruppen am Samstag, um den Mitwirkenden einen gemeinsamen Wissensstand als Basis zu sichern. Bei der Podiumsdiskussion am Freitagabend hatten Vertreter von Kommunen und Landkreisen sowie aus Wirtschaft und Naturschutz Gelegenheit, ihre Standpunkte einem breiten Publikum darzulegen. Der Samstagvormittag bot für die Teilnehmer die Möglichkeit, sich bei einer Busexkursion selbst ein Bild vom Gelände des Truppenübungsplatzes zu machen. Oberstleutnant Dieter Kargl, Kommandeur des Truppenübungsplatzes und Lydia Nittel, Sachbearbeiterin für Umweltschutz bei der Bundeswehr, erläuterten Aspekte der militärischen Nutzung und des Naturschutzes. Entsprechend inspiriert folgten nach der Mittagspause konstruktive Diskussionen in den Arbeitsgruppen, deren Ergebnisse ebenfalls in diesem Tagungsband vorgestellt werden. Sie zeigen die Bandbreite der Vorstellungen und Ideen zur zukünftigen Nutzung des Truppenübungsplatzes Münsingen und des Alten Lagers. Spätestens nach der Gruppenarbeit war das Ziel erreicht, die Tagung als Auftakt für weitere Gespräche zu begreifen. Sie sollen zu einem gemeinsamen, vor Ort und unter Beteiligung aller Gemeinden, Landkreise, Regionalverbände und ihrer Bürger sowie Vereinen und Verbänden entwickelten Konzept für den Truppenübungsplatz führen.Item Open Access Ergebnisse der Studie "Gendergerechte Verkehrsplanung in Baden-Württemberg"(2002) Martens, SabineDer Begriff "Gender" findet in den Verkehrswissenschaften und der angewandten Planung bisher nur selten Anwendung. Es gibt einige wenige Experten, die sich mit ihm und seiner Bedeutung für die Verkehrs- und Stadtplanung auseinandergesetzt haben. Dies zeigte sich sehr deutlich in der Literaturrecherche und auch in den Interviews, wo neben Planern aus der Region Nordschwarzwald auch Experten an Hochschulen und aus der Planungspraxis befragt wurden. Im Verlauf der Projektarbeiten wurde deutlich, dass die Bezeichnung "genderorientiert" statt "gendergerecht" angemessener ist, da aufgrund der mangelnden Umsetzungspraxis und des geringen Bewusstseins bei den Planenden nicht auf entsprechende Erfahrungen zurückgegriffen werden konnte. Die Ansätze, wie sie z.B. in den Interviews geschildert wurden, sind eher als „genderorientiert“ zu bezeichnen. Eine "gendergerechte" Verkehrsplanung, welche alle Belange der Gender-Gruppe einbezieht, muss sich noch entwickeln. Außerdem existieren bislang kein vollständiger Kriteriensatz, an dem man Gender-Gerechtigkeit messen könnte. Genderorientierte Verkehrsplanung wurde innerhalb dieses Projektes als Planung verstanden, die sich nach den Bedürfnissen von Menschen in unterschiedlichen sozialen Rollen richtet. Sie und nicht das Geschlecht allein sind hier die Bezugspunkte. Eine solche Definition ergibt sich aus der Bedeutung des englischen Begriffes "gender", der die soziale, von der Gesellschaft konstruierte Rolle meint.