10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
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Item Open Access Funktionelle Anpassungen der sprunggelenkumgreifenden Muskulatur an ein differenziertes sensomotorisches Training zur Prophylaxe von Sprunggelenkverletzungen(2007) Brand, Steffen; Alt, Wilfried (Prof.)Einleitung: Die Belastungsgestaltung bei sensomotorischem Training (SMT) erfolgt trotz der weit verbreiteten Akzeptanz dieser Trainingsart bisher nur basierend auf Erfahrungswerten. Belastungsparameter wie beispielsweise Belastungsdauer waren bisher nicht Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen bei SMT. Ebenso besteht Erklärungsbedarf hinsichtlich der verletzungsprophylaktischen Wirkungsweise des SMT. Methodik: 60 gesunde und sportlich aktive Probanden werden randomisiert auf eine Kontrollgruppe und zwei Interventionsgruppen, die über einen Zeitraum von 6 Wochen ein SMT durchführen, verteilt. Eine Interventionsgruppe trainiert mit langer Belastungsdauer (90s) und langen Pausen und die andere Interventionsgruppe mit kurzer Belastungsdauer (30s) und kurzen Pausen. Die Trainingswirkung wird über mechanische und neuromuskuläre Parameter bei der Erfassung der Standstabilität, bei statischen und dynamischen Simulationen einer Sprunggelenkverletzung quantifiziert. Ergebnisse und Diskussion: Beide Interventionsgruppen verbessern gleichermaßen ihre Standstabilität, jedoch ohne gruppenspezifischen Unterschied. SMT scheint bei den Verletzungssimulationen nur geringen Einfluss auf mechanische Parameter wie maximaler Inversionswinkel und maximale Inversionswinkelgeschwindigkeit zu haben. Die Reflexaktivität verändert sich gegenläufig: die kurze Belastungsdauer scheint inhibierend, die lange Belastungsdauer fazilitatorisch zu wirken. Es lässt sich kein Hinweis auf eine durch SMT veränderte Voraktivierung finden. Es lassen sich keine Rückschlüsse auf verletzungsprophylaktische Mechanismen ziehen. Fazit und Ausblick: Trotz fehlender statistischer Signifikanz bei den Unterschieden zwischen den Interventionsgruppen, hat sich die Trainingsgruppe mit kurzer Belastungsdauer stärker verbessert. Weitere Forschung zur neuromuskulären Ermüdung bei SMT könnte interessante Erkenntnisse für die Trainingsgestaltung bei SMT liefern. Die verletzungsprophylaktische Wirkung SMTs kann durch die gewählten Paradigmen nicht abgebildet werden.