10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

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    Die Vermittlung des Themas "Simulation" an Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projekts Simulierte Welten : eine Betrachtung von zwei verschiedenen Formaten der Wissensvermittlung hinsichtlich des Interesses und der Motivation der Schülerinnen und Schüler
    (2019) Hilpert, Jörg-Marco; Renn, Ortwin (Prof. Dr.)
    Diese Dissertation setzt sich mit der Vermittlung des Themas „Simulation“ an Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe in Baden-Württemberg im Rahmen des Projekts Simulierte Welten auseinander. Dabei wurden zum einen untersucht, inwieweit die Elemente des Berliner Modells in den durchgeführten, freiwillig besuchten Unterrichtsformaten (d. h. der Science AG bzw. dem Seminarkurs im Rahmen von Simulierte Welten) umgesetzt werden konnten. Zum anderen wurden diese beiden Formate der Wissensvermittlung hinsichtlich der Zufriedenheit, der Motivation sowie des Interesses der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler betrachtet. Konkret wurde dabei analysiert, ob bei Schülerinnen und Schüler durch die Teilnahme an einer Science AG bzw. einem Seminarkurs ein eher kurzfristiges situationales oder ggf. sogar ein langfristiges individuelles Interesse am Thema „Simulation“ geweckt werden konnte. Außerdem wurde erforscht, aus welchen Motiven die Schülerinnen und Schüler an diesen fakultativen Formaten teilgenommen haben. Die theoretische Grundlage hierfür bildet die psychologisch-pädagogische Theorie des Interesses bzw. des Nicht-Interesses nach Upmeier zu Belzen und Vogt (2001). Zur Konkretisierung des Vorhabens wurde ein Interview mit Lehrenden und drei Fokusgruppen mit Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Zur Beantwortung der formulierten Forschungsfragen (F1 - F5) und Hypothesen fand im Anschluss eine quantitative Befragung sowohl in vier Science AGs, als auch in zwei Seminarkursen zu zwei Befragungszeitpunkten (t0 zu Beginn eines Schuljahres und t1 am Ende eines Schuljahres) statt. Insgesamt nahmen an den Befragungen in der Science AG 61 und an den Befragungen in den Seminarkursen 24 Schülerinnen und Schüler teil (N= 85). Im Rahmen der Untersuchung konnte u. a. festgestellt werden, dass die affektiven, wertbezogenen und kognitiven Motive der Teilnehmerinnen und Teilnehmern befriedigt werden konnten. Der Theorie entsprechend konnte aufgrund der Befriedigung der drei Motive der Person-Gegenstands-Auseinandersetzung ein situationales sowie ein individuelles Interesse für die in den Science AGs und Seminarkurse behandelten Themen ausgelöst werden. Interessant war zudem, dass die Schülerinnen und Schüler vor allem aus einem intrinsischen Sachinteresse (wertbezogenes Motiv) sowie den affektiven Bedürfnissen nach sozialer Eingebundenheit und Autonomie an der Science AG teilgenommen haben. An dem Seminarkurs nahmen die Schülerinnen und Schüler hingegen vor allem aus dem kognitiven Motiv „Können“, einem intrinsischen Sachinteresse (wertbezogenes Motiv) sowie dem kognitiven Motiv „Wissen“ teil. Insgesamt stellte sich heraus, dass sowohl die Science AG als auch der Seminarkurs ein geeignetes Format darstellen, um das Thema „Simulation“ an Schülerinnen und Schüler zu vermitteln. Außerdem konnte mit Hilfe dieser Formate ein situationales und ein individuelles Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Thematik entwickelt werden.
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    Die Republikaner im baden-württembergischen Landtag - von einer rechtsextremen zu einer rechtsradikalen, etablierten Partei?
    (2002) Neubacher, Bernd; Dähn, Horst (Prof. Dr.)
    Die erneute Wahl der Republikaner in den baden-württembergischen Landtag 1996 ist ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik gewesen. Erstmals ist der Fraktion einer als rechtsextrem geltenden Partei die Wiederwahl in ein Landesparlament geglückt. Haben sich die Republikaner im baden-württembergischen Landtag damit von einer rechtsextremen zu einer etablierten, rechtsradikalen Partei entwickelt? Nachdem der Verfasser die Ursprünge, Aufgaben und Strategien von Opposition dargestellt sowie die Begriffe Opposition, rechtsextrem, rechtsradikal und Etablierung definiert hat, folgt zunächst eine Darstellung der Republikaner auf Bundes- und auf Landesebene, untergliedert nach Geschichte, Programmatik, Wählerschaft, Innenansicht sowie, im Falle der Bundespartei, der Arbeit in den Parlamenten. Die Untersuchung der Arbeit der Stuttgarter Landtagsfraktion bedient sich einer qualitativen Analyse der parlamentarischen Initiativen, der Pressemitteilungen und Öffentlichkeitsarbeit der Fraktion, der Redebeiträge ihrer Mitglieder im Plenum sowie der Arbeit in den Ausschüssen des Parlaments zwischen 1992 und 1997, deren Inhaltsanalyse und anschließend numerischen Darstellung. Wie die Untersuchung ergibt, haben die Republikaner im Landtag von Baden-Württemberg eine weitgehend kompetitive Strategie verfolgt und sich auf diese Weise nach einer Phase der Einarbeitung vor allem in der Ausländer- und Asyl- sowie in der Innen- und Kriminalpolitik als Opposition im Parlament etabliert. Dabei profitierten sie von den jeweiligen Koalitionsfraktionen. Anstatt inhaltliche Alternativen glaubwürdig zu vertreten, übernahmen die Regierungsfraktionen oftmals Positionen der Republikaner oder versuchten entsprechenden Initiativen mit eigenen Eingaben zuvorzukommen. Die Positionen der Republikaner wurden damit zunehmend gesellschaftsfähig. Auf Bundesebene blieb der Partei unterdessen die Etablierung versagt. Nach Analyse der Arbeit im Stuttgarter Landtag bestätigt die Untersuchung den Befund des Rechtsextremismus. Auch bei den baden-württembergischen Republikanern handelt es sich nach wie vor um eine rechtsextremistische Partei, die gleichwohl vor allem während der zwölften Legislaturperiode rechtsradikale Tendenzen erkennen ließ.
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    What makes a citizen? : a discursive investigation of citizenship and the boundary problem
    (2022) Maier, Franziska; Bächtiger, André (Prof. Dr.)
    Staatsbürgerschaft ist umkämpft, komplex und nie abschließend definierbar - aber was macht dann einen Staatsbürger aus? Im Kontext der Krise der Demokratie, der Globalisierung, dem technologischen Wandel und gesellschaftlicher Polarisierung verändert sich Staatsbürgerschaft. Der Begriff der Staatsbürgerschaft wird zunehmend schwer fassbar, denn individuelle Definitionen werden differenzierter, vielfältiger und kontextabhängiger. Gleichzeitig ist es wichtig, was Staatsbürgerschaft für Staatsbürger*innen bedeutet. Innerhalb des Forschungsdesigns setze ich einen diskursiven Ansatz um, indem Methoden gewählt werden, die die komplexen Perspektiven und mehrschichtigen Bedeutungen von Staatsbürgerschaft darstellen. Insbesondere nutzt der diskursive Ansatz Deliberation als eine Methode der Politikwissenschaft. Die Ergebnisse zeigen, dass Staatsbürger*innen von der Staatsbürgerschaft eine Verbundenheit erwarten: Obwohl es deutliche Konflikte zwischen den verschiedenen Konzeptualisierungen gibt, unterstützen alle Teilnehmenden die Idee von Staatsbürgerschaft als Verpflichtung, gemeinsames Leben und Praxis. Diese Ergebnisse finden sich sowohl in der Untersuchung von Staatsbürgerschaftskonzepten als auch in den Argumenten der Teilnehmenden zum Ausländerwahlrecht. Die Ergebnisse haben weitreichende Auswirkungen auf Forschende und Praktiker*innen, die über Staatsbürgerschaft, Migration, politische Rechte, Pluralismus und Deliberation nachdenken. Sie weisen auf die Notwendigkeit hin, innovative Konzepte zur Verbindung von Gemeinsamkeit und Pluralismus, kollektiver Entscheidungsfindung und politisch-sozialer Verpflichtungen zu entwickeln. Gleichzeitig betont die diskursive Gestaltung der Arbeit das Potenzial der Bürger*innen selbst und weist auf kreative Möglichkeiten, neue Kombinationen und mögliche zukünftige Vorstellungen von Demokratien hin.
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    Das Gruppendelphi : eine diskursive Methode zur Ermittlung von Expert*innenurteilen
    (2020) Kuhn, Rainer; Renn, Ortwin (Prof. Dr. Dr. h.c.)
    Das Gruppendelphi stellt eine innovative und diskursive Methode dar, die auf Grundlage des klassischen Delphiverfahrens weiterentwickelt wurde. Die Methode wird zur Erhebung von Expert*innenurteilen eingesetzt, um eine Ermittlung von Handlungsempfehlungen, eine Ein-schätzung zu (politischen) Leitbildern und Rahmenbedingungen sowie eine Bewertung von konkreten Maßnahmen zu erzielen. Diese Methode bildet den Untersuchungsgegenstand die-ser Arbeit. Da sich ein Gruppendelphi im Vergleich zum klassischen Delphiverfahren durch die Integration von diskursiven Elementen auszeichnet, wird besonders die Frage danach verfolgt, ob die Qualitätsmerkmale handlungsleitender Diskurse von der Methode des Gruppendelphis eingelöst werden können. Um diesen methodischen Ansatz zu legitimieren, sind sowohl eine theoretische Grundlage als auch ein Bemessungskriterium für die Qualität der Ergebnisse dieser Methode notwendig, die mittels der Theorieklasse mentaler Modelle, dem Linsenmodell aus der Social Judgment Theory sowie der Theorie des kommunikativen Handelns geschaffen werden. Das daraus resultierende Testdesign besteht aus vier Dimensionen: (1) Evidenz, (2) Verständlichkeit, (3) normativen Angemessenheit und (4) grundlegende Funktionslogik. Die-ses Testdesign dient der Überprüfung der Fragestellung anhand von fünf Fallbeispielen einer konkreten empirischen Anwendung der Methode innerhalb verschiedener Forschungsprojekte. So soll diese Arbeit nicht nur eine theoretische Fundierung des Gruppendelphis erzielen und eine Überprüfung der Funktionsweise der Methode ermöglichen, sondern eine Einordnung möglicher Einsatzfelder vornehmen und zu einer verbesserten praktischen Anwendung beitragen.
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    Europeans' attitudes towards levels and distributions of pensions and unemployment benefits : origins and effects on policies
    (2013) Bauknecht, Jürgen Jens; Gabriel, Oscar W. (Prof. em. Dr.)
    Welfare states provide services and cash benefits. Concerning the latter, main programmes (expenditure levels/number of dependents) are retirement and unemployment benefits. Individual benefit levels mostly depend on prior earnings/contributions. Benefit levels and distributions affect relative poverty/income inequality, as well as other factors (labour supply, tax/contribution burdens, etc.). Several approaches explaining welfare state development co-exist, oftenly citizens' preferences link societal/economic developments and welfare policies (ch. 2). This work shows which factors affect citizens' preferences for levels and distributions of cash benefits, and how these preferences are turned into policies. Programmes are shortly depicted in ch. 3. Current and projected financing problems inherent to PAYG pension schemes are discussed, as well as three main goals unattainable simultaneously. For unemployment benefits, causes and the changing nature of (post-industrial) unemployment are shown. Benefits affect labour supply and wage-setting. Ch. 4 shows ideal-typical entitlement principles and 30 European countries' programmes. One aspect are theories of path dependence, partially being based on effects from policies on attitudes and vice versa, in the latter case causing institutional inertia due to attitude stability. Related to this, regime-specific reactions to crisis symptoms affect income inequality/relative poverty, fiscal burdens, and employment and unemployment rates, all of which affect citizens' attitudes (shown in ch. 7.1). Ch. 5 shows attitudes' relevance. Differences on the micro/regional/inter-country level necessarily leave citizens dissatisfied. The question if survey items in ESS4 concerning government responsibility are understood as concerning basic responsibility, or if answers reflect preferences for higher or lower benefits, is raised in ch. 6. Policies and macroeconomic factors determine attitudes (ch. 7.1). For some macro effects, links on the micro level can be shown in ch. 7.2. This chapter shows that views about justice, dependants as well as about policies' effects are relevant. These factors are affected by self-interest in a narrow sense, but far more relevant for citizens´ attitudes. Estimates of high standards of living of pensioners/unemployed reduce support for gov. responsibility. These estimates are unrelated to pension levels, but they are affected by long-term unemployment benefits. This also explains why support for unemployment benefits is unaffected by short-term benefit levels, whereas long-term benefit level has strongest negative effects on support for government responsibility. According to most figures, higher benefits for higher earners are supported primarily where benefits are positively earnings-related. With generous benefits for the long-term unemployed, welfare policies strongly reducing relative poverty are self-destructing. Country and region mean values are shown in ch. 8. Country values are strongly correlated to results from the 1990s, so that aggregated attitudes are stable. Support for government responsibility for the old is on the strong positive side, to a lesser degree this also applies to the unemployed. Intra-EU differences are small in both cases. Citizens prefer higher benefits for higher earners. This applies more to pensions than to unemployment benefits. Differences between countries are strong. Further, some countries display strong regional differences. Lastly, it can be seen that CEE citizens vastly differ in their preferences for gov responsibility. In Western Europe, party supporters' attitudes differ as expected from regime theory (ch.9). In Southern Europe this is only partially the case, in CEE not. Part of the explanation is that differences between party supporters are smaller in CEE. This is partially caused by welfare outlays being lower there (this pattern holds within non-CEE countries). Aggregated and partially distorted due to electoral rules and coalition making, voting decisions determine cabinet compositions. Ch. 10 shows how cabinet strength of three different ideologies in different time periods since 1945 affects policies. Within countries, cabinet predominance of certain ideologies is very stable between periods 1945-1974, 1975-1990 and 1991-2008, so that it cannot be ascertained which period is relevant for today's policies. Therefore, path dependence of programmes after initial set-up cannot be shown, but this stability may reflect path dependence mechanisms. Primarily for Western Europe it can be shown that economically left parties spend more, Christian democratic/religious parties slightly less and liberal/secular conservative parties markedly less on welfare. Christian democratic/religious parties introduce earnings-related benefits (and contributions), whereas both other party groups are more in favour of equal benefits (on different levels). In Western Europe, citizens' attitudes matter for policies.
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    Theater als politische Öffentlichkeit : Begriff, Aspekte und eine Fallstudie
    (2015) Rivera, Manuel; Renn, Ortwin (Prof. Dr. Dr. h. c.)
    An die historische Erfahrung der Gleichursprünglichkeit von Theater und Politik in der attischen Polis schließt die Grundintuition der Arbeit an: Auch das Stadttheater in der Bundesrepublik Deutschland sei nicht nur eine Kulturkonsumnische oder ein Bildungsbürgerritual, sondern es bilde einen öffentlichen Raum, in dem politisch kommuniziert wird. Der empirischen Validierung dieser Intuition widmet sich eine Fallstudie, der Begriffsklärungen bezüglich politischer Öffentlichkeit vorausgehen. Diese orientieren sich am Stand der Forschung und Theorie an Hannah Arendts Begriff des Politischen, mit entsprechenden Gegenbegriffen des Konsumismus und Ritualismus. Das grundsätzliche Maß, welches die Realität des Theaters als politische Öffentlichkeit angeben kann, ist dabei die Struktur und Reichweite seiner Kommunikationen. Bezüglich des Begriffes „Öffentlichkeit“ schließt die Arbeit an Jürgen Habermas und andere den Bereich normativ konzipierende Autoren an. Öffentlichkeit ist ein diskursives (reflexives) und darstellendes (präsentierendes) Netzwerk verschiedener „Arenen“ und „Galerien“ (Jürgen Gerhards) mit individuellen „Backstages“ (Produktionsstrukturen; Bernhard Peters). Ein Bereich ist „öffentlich“ insofern Sprecher ihre Beiträge auf ein Publikum ausrichten (Arena) und dieses Publikum diese Ausrichtung auch versteht (Galerie). Die politische Öffentlichkeit rahmt ihre Themen als Probleme des Gemeinwesens. „Kulturelle Öffentlichkeiten“, in denen Form der Darstellung und „Kathexis“ (Parsons), also affektive Besetzung der Handlungen zum Thema gemacht werden, dienen potenziell als Produktionsstruktur einer solchen politischen Öffentlichkeit, indem sie lebensweltliche Erfahrungen mit Strategien zugänglich und ‚diskursfähig‘ machen, die der politischen Öffentlichkeit im engeren Sinne fremd sind. Die Rekonstruktion eines Begriffs des Politischen hält aus der aristotelischen Tradition einerseits fest, dass es um eine kollektive Selbstbestimmung, um einen „Raum gemeinsamer Angelegenheiten“ geht. Insofern hängt der Begriff mit dem der Öffentlichkeit zusammen. Zweitens stellt politische Kommunikation den unhintergehbaren (wenngleich manipulierbaren) Bezug auf ein ethisch Richtiges her. Die Einsicht in die Pluralität der Perspektiven und Meinungen steht als drittes Definiens in einer Spannung zu dem vierten eines „agonistischen“, in Entscheidungsalternativen polarisierten Raums (C. Schmitt u. a.). Im Gegensatz zu diesen Merkmalen stellt der „Konsumismus“ Bezüge ausschließlich zu individuellen Präferenzen her und formuliert diese normativ neutral sowie (tendenziell) nicht-argumentativ und nicht-exklusiv. Im Gegenbegriff des „Ritualistischen“ hingegen verschwindet die reflexive und pluralistische Dimension; das Gesellschaftliche wird hier auf das Gemeinschaftliche zurückgeführt. Bevor dieseBegriffe in der Fallstudie empirisch angewandt werden, verdeutlichen exemplarische historische Exkurse ins Theater Athens, des Elisabethanischen England und das Deutschland des 19. Jahrhunderts die Relevanz der Fragen nach der Kommunikationsstruktur der theatralen ‚Sprecher‘ und ihrer Publika, wobei über die letzteren systematisch weniger bekannt ist. Am griechischen Theater wird der Bezug auf gemeinsame Angelegenheiten, am elisabethanischen die Pluralität der Sichtweisen, am deutschen die Ambivalenz zwischen aufs Private zielendem Bildungsauftrag und ritueller Gemeinschaftsbildung hervorgehoben. Das Theater der Bundesrepublik wird als Erbe des bürgerlichen Theaters, dessen Normativität in der mediatisierten Erlebnisgesellschaft unter Druck gerät, vorgestellt. Das „Stadttheater“ wird als Typus von anderen Öffentlichkeiten abgegrenzt (wie der Freien Szene oder den Metropolentheatern), um klar zu machen, womit die Fallstudie sich beschäftigt. Die Fallstudie im westdeutschen „Mittelstadt“ untersucht Kommunikationen des Theaterbetriebs (Interviews mit Produzenten; teilnehmende Beobachtungen), der Rezipienten (Zuschauerinterviews) und der Arena selbst (Inhaltsanalyse von Texten der Öffentlichkeitsarbeit). Von Interesse sind dabei sowohl Wissen wie Einstellungen der Befragten, also Informationen über Realia wie Desiderate. Die Analyse mit MAXQDA ist dabei qualitativ mit quantitativen Elementen, deren Gesamtbild eine Gewichtung der verschiedenen Kommunikationstypen möglich macht. Politische Attributionen finden sich, außer in Teilen der PR, deutlich stärker ausgeprägt als konsumistische. Ritualistische Vorstellungen und Vorgänge sind randständig. Diskurse haben einen wichtigen Stellenwert sowohl für Macher wie Publikum; reflexive Anschlussfähigkeit des von ihnen Vorgeführten und Wahrgenommenen wird von ihnen geschätzt, aber wegen verschiedener Hemmnisse in der Produktionsstruktur nicht durchweg genutzt. Am Ende der Arbeit werden die überwiegend positiven Befunde bezüglich politischer Kommunikation am Stadttheater der Bundesrepublik noch einmal kritisch auf ihre Reichweite hin befragt. Dabei wird der offenkundige Verlust ritueller Gemeinschaftsbildung im theatralen Feld als möglicherweise doch bedenklich für die Erneuerung politischer Öffentlichkeit gewertet. Eine neue Zentralität der in der Fallstudie oft randständigen Aufführungen und ihres kathektisch-repräsentativen Potenzials wird ins Visier genommen. Die Schwierigkeiten kultureller und politischer Öffentlichkeit, sowohl in die Breite der Gesellschaft wie in die Tiefe des individuellen Verständnisses hinein „bildend“ zu wirken, werden angesprochen.
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    Modellbasierte Meta-Analyse veranschaulicht am Zusammenhang von Religiosität und Lebenszufriedenheit
    (2020) Wuketich, Marius Reinhold; Urban, Dieter (Prof. Dr.)
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    Der institutionelle Trialismus auf der administrativen Mittelinstanz : das Spannungsverhältnis zwischen Regierungspräsidium Stuttgart, Verband Region Stuttgart und den Landkreisen
    (2004) Barth, Lothar Andreas; Gabriel, Oscar (Prof. Dr.)
    Bei der Arbeit handelt es sich um einen spieltheoretische Analayse des zukünftigen institutionellen Entwicklungsprozesses der Behördenstruktur auf der administrativen Mittelinstanz der Region Stuttgart. Das Spannungsfeld zwischen Regierungspräsidum, Verband Region Stuttgart und den Landkreisen wird mittels der Darstellung der gesetzlich normierten Konfliktlinie hinsichtlich der Raumplanung skizziert. Eine empirische Untersuchung unter den political playern der Region Stuttgart bildet die Basis für die spieltheoretische Betrachtung der institutionellen Entwicklungsalternativen. Die Dominanz der individuellen Handlungspräferenzen verhindert letzlich eine Entwicklung hin zu einer pareto-optimalen Behördenstruktur. Die adminsitraive Ausgestaltung der Mittelinstanz in der Region Stuttgart wird deshalb bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen auf Dauer Bestand haben. Eine Weiterentwicklung hin zu einem Regionalkreis oder einer Oberbehörde neuen Typs wird es, wenigstens mittelfristig, nicht geben.
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    Analysis and agent-based modelling of lifestyle aspects influencing the residential energy demand in France and Germany
    (2013) Hauser, Wolfgang; Renn, Ortwin (Prof. Dr. Dr. h.c.)
    This captures differences in energy relevant behavior of households and analyzes the impact of sociodemographic variables and lifestyle aspects on it. Towards this aim, a standardized postal-survey has been conducted in France (Lyon) and Germany (Stuttgart) in order to collect data about lifestyle, socioeco- nomic conditions, the type and age of the building one lives in, and the levels of provision with different household-appliances, as well as their usage. Besides the statistical analysis, this data has been used to parametrize an agent-based model of energy relevant household behavior which has been developed in the run of this project and produces simulated household load-curves. This approach has been chosen, because the provision of electricity in an AC-grid demands the matching of demand and supply at all times in order to keep the frequency constant; the timely resolution of the statistical analysis is therefore too grainy for engineering needs. The resulting load-curves showed that the differences between households grouped by sociodemographic variables are mainly in regard to the height of the load-curve - and thus concerning only the amount of electricity consumed over the day - while households grouped by lifestyle variables tend to differ more in regard to the overall shape of the load curve - and thus show differences in the distribution of electricity demand over the hours of the day.
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    Der Einfluss des kontextuellen Einwandereranteils auf den Integrationserfolg von Migranten und Einstellungen zur Zuwanderung in Westeuropa
    (2015) Weber, Hannes; Fuchs, Dieter (Prof. Dr.)
    Zuwanderung ist von wachsender quantitativer Bedeutung für die demographische Zusammensetzung der Staaten Westeuropas. Zwei in Forschung und öffentlichen Debatten umstrittene Fragen sind, wie sich die Höhe des kontextuellen Zuwandereranteils auf (1) die Integration von Migranten und (2) Einstellungen zur Zuwanderung in der übrigen Bevölkerung auswirkt. Studien hierzu kamen bislang zu widersprüchlichen Ergebnissen unter Verwendung verschiedener Analyseebenen (national, regional, lokal). Teilweise könnten diese Unstimmigkeiten auf das in angrenzenden Forschungsdisziplinen bekannte „modifiable areal unit problem“ zurückgeführt werden. In dieser Arbeit sollen die beiden genannten Fragestellungen unter Berücksichtigung dieses Problems untersucht werden, indem Befragungsdaten aus der European Values Study mit Makrodaten aus 15 westeuropäischen Staaten und drei regionalen Analyseebenen (N = 70, 207 bzw. 624) verknüpft werden. In einem explorativen Kapitel wird zunächst die regionale Variation des Zuwandereranteils, dessen Determinanten sowie wahrscheinliche zukünftige Entwicklung beleuchtet. Anschließend wird ein theoretisches Modell vorgestellt, das die drei Variablen von Interesse (Zuwandereranteil, Integrationserfolg und perzipierte Gruppenbedrohung) in einen Zusammenhang stellt und Hypothesen über nationale und regionale Kontexteffekte des Migrantenanteils formuliert. Dabei wird angenommen, dass der Integrationserfolg mit dem regionalen Zuwandereranteil aufgrund geringerer Möglichkeiten zum Erlernen kultureller Praktiken der Aufnahmegesellschaft abnimmt. Zur Erklärung der Einstellungen gegenüber Zuwanderung werden zwei divergierende Hypothesen aufgestellt: Ein hoher nationale Migrantenanteil steigert diesen zufolge das Bedrohungsgefühl in der Bevölkerung über die mediale Dissemination dieser Zahlen, während auf regionaler Ebene Kontakt- und Gewöhnungseffekte den Annahmen zufolge einen entgegengesetzten Einfluss auswirken. Den Ergebnissen zufolge ist ein hoher regionaler Zuwandereranteil nicht mit allen Dimensionen des Integrationserfolgs negativ assoziiert. Dies trifft zwar auf Ehen zwischen Migranten und Einheimischen zu, die in Gegenden mit vielen Zuwanderern signifikant seltener werden. Komplexer ist der Zusammenhang dagegen etwa bei der Arbeitsmarktbeteiligung: Diese ist unter Migranten am geringsten, wenn sie in Regionen mit sehr wenig anderen Zuwanderern leben, am höchsten dagegen bei geringem bis mäßig hohem Migrantenanteil. Die Auswirkungen von Zuwanderung auf Einstellungen zur Migration sind wie erwartet zweigeteilt: Während der nationale Migrantenanteil positiv mit der perzipierten Gruppenbedrohung zusammenhängt, ist auf regionaler Ebene das Gegenteil der Fall. Hohe Zuwanderungsraten können demnach zu einer negativen Wahrnehmung der Konsequenzen der Migration führen, aber in der Regel offenbar nicht in den Regionen, in denen sich die meisten Zuzügler niederlassen. Dieses scheinbar paradoxe Ergebnis kann zum Verständnis dessen beitragen, warum die bisherige Forschung widersprüchliche Ergebnisse hervorgebracht hat. Integrationserfolg und Gruppenbedrohungsgefühl sind dagegen in den vorliegenden Daten größtenteils unkorreliert. Ein methodisches Ergebnis der Arbeit ist, dass die Effektstärken und Signifikanzwerte aller untersuchten regionalen Zusammenhänge mit der regionalen Aggregationsebene (NUTS-1, 2 oder 3) variieren. Dies legt nahe, dass Forschung auf diesem sowie verwandten Gebieten mehr Wert auf die Definition regionaler Kontexteinheiten und die Begründung deren Adäquanz legen sollte. Die Arbeit schließt mit Vorschlägen darüber, wie weiterer Erkenntnisfortschritt in diesem umstrittenen Forschungsfeld erlangt werden kann.