10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
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Item Open Access Responsivität bundesdeutscher Kommunalpolitiker(1993) Gabriel, Oscar W.; Brettschneider, Frank; Kunz, VolkerAlle Beiträge zur modernen empirischen Demokratietheorie sehen in der Orientierung des politischen Führungspersonals am Willen der Wähler ein typisches Merkmal demokratischer Politik. Als derjenige Bereich des politischen Systems, der sich angeblich durch eine besondere Bürgernähe auszeichnet, drängt sich die kommunale Ebene für eine Untersuchung von Repräsentationsbeziehungen geradezu auf. Die Daten für den vorliegenden Beitrag stammen aus einer 1991 durchgeführten schriftlichen Befragung der 258 Kommunalpolitiker aus vier kreisfreien Städten der (alten) Bundesrepublik. Im Mittelpunkt unserer Untersuchung steht der Zusammenhang zwischen der Einschätzung der Ausgabenwünsche der Bevölkerungsmehrheit durch die Ratsmitglieder (unabhängige Variable) und deren eigenen finanzpolitischen Prioritäten (abhängige Variable) in 21 Politikfeldern. Die bi- und multivariaten Analysen zeigen, daß die politischen Gegebenheiten in den vier Städten dem aus der normativen Demokratietheorie abgeleiteten Ideal responsiver Politik nur bedingt entsprechen. Zwar bestellt eine positive Beziehung zwischen den Wähler- und den Politikerpräferenzen, sie ist aber nur schwach ausgeprägt. Und: Es gibt Responsivitätsunterschiede zwischen Gruppen mit verschiedenen Ideologien, Wertorientierungen und Parteizugehörigkeiten.Item Open Access Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg(2023) Vetter, Angelika; Brettschneider, FrankIn Baden-Württemberg sind vor allem jene Menschen mit dem Funktionieren der Demokratie zufrieden, die die Wirtschaftslage positiv einschätzen, die das Gefühl haben, dass sich Politik responsiv verhält, und die einer Regierungspartei zuneigen. Sie vertrauen auch politischen Institutionen eher. Ferner stärkt dialogische Bürgerbeteiligung sowohl die Demokratiezufriedenheit als auch das Institutionenvertrauen von Menschen. Allerdings nicht immer. Vor allem die Zufriedenheit mit dem Beteiligungsverfahren ist wichtig. Erst danach spielt die Zufriedenheit mit dem Ergebnis der Beteiligung eine Rolle. Auch bei Menschen, die nicht einer der Regierungsparteien zuneigen, stärkt dialogische Beteiligung die Demokratiezufriedenheit und das Vertrauen. Allerdings: Bewerten Teilnehmende an Bürgerbeteiligung sowohl das Verfahren als auch das Ergebnis negativ, dann sind ihre Demokratiezufriedenheit und ihr Institutionenvertrauen sogar geringer als bei jenen, die nicht an Bürgerbeteiligung teilgenommen haben. Diesen Analysen liegen repräsentative Umfragen aus den Jahren 2021 und 2022 in Baden-Württemberg zugrunde.Item Open Access Wertorientierungen, Ideologien und Policy-Präferenzen in der BR Deutschland(1993) Kunz, Volker; Gabriel, Oscar W.; Brettschneider, FrankNach dem Ergebnis unserer Untersuchung sind die Themen der Neuen Politik insofern nicht gänzlich neu, als sie stark vom traditionellen LinksRechts-Gegensatz bestimmt werden. Zwar konnte auf der Issue-Ebene eine eigenständige Dimension der Neuen Politik identifiziert werden, die sich von den wohlfahrtsstaatlichen Forderungen der klassischen Linken absetzt, doch wird die Forderung nach höheren Ausgaben für diese Angelegenheiten stärker von der Selbsteinstufung auf dem Links-Rechts-Kontinuum als von postmaterialistischen Wertorientierungen beeinflußt. Die Bedeutung des Postmaterialismus als Prädiktorgröße der lssues der Neuen Politik verringert sich weiter, wenn man das Bildungsniveau kontrolliert. Nur in der Wirtschaftsund Infrastrukturpolitik treten traditionelle ideologische Gegensätze gegenüber neuen politischen Konfiiktmustern zurück. Die postmaterialistische Linke unterscheidet sich von der materialistischen Linken und Rechten durch ihre Vorbehalte gegen wirtschaftsnahe, wachstumsfördernde Staatsausgaben. Die partizipativ-egalitären Werte des Post materialismus führten somit zu einer stärkeren Auffächerung der politischen Agenda in der Bundesrepublik Deutschland. Dieser Prozeß ist aber einstweilen auf die linke Hälfte des politischen Spektrums beschränkt, und er hat keineswegs zu einer Neutralisierung traditioneller Konflikte geführt.