10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
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Item Open Access Einfluss von visuellem Feedback und interne Bewegungsrepräsentation auf die Bewegungsprogrammierung bei Kontraktionen im Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus(2001) Rapp, Walter; Gollhofer, Albert (Prof. Dr.)Das Kontraktionsverhalten im Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ) ist der grundlegende Aspekt reaktiver Bewegungsformen. Durch eine muskuläre Voraktivierung kann einer anschließenden Dehnungsphase ein größerer Widerstand entgegengesetzt werden was durch energetische Speicherprozesse zu erklären ist. Voraussetzung dafür aber ist, dass ein zentral generiertes Bewegungsprogramm die motorischen Befehle über das ZNS an die Muskulatur leitet. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss von sensorischen Informationen auf die Bewegungsprogrammierung bei fehlendem visuellem Feedback und variierenden Dehnungsbelastungen zu untersuchen. Hierzu führten Probanden reaktive Tief-Hochsprünge aus 24 cm, 34 cm, 44 cm und 54 cm ohne visuelle Kontrolle aus. Durch Variation in den Absprunghöhen und der, den Probanden zur Verfügung gestellten, verbalen Höheninformation wurden unterschiedliche Aspekte der Bewegungssteuerung und Bewegungskontrolle beleuchtet. Für eine quantitative und qualitative Darstellung der Bewegungsausführung wurden Bodenreaktionskräfte und die muskuläre Aktivierung mittels Oberflächenableitungen registriert. Die Ergebnisse zeigen, dass fehlende visuelle Informationen kompensiert werden können wenn aus vorhergehenden Sprüngen kinästhetische Informationen zur Verfügung stehen. Ein Transfer von gespeicherten Bewegungserfahrungen über die Bewegungsparameter erscheint nur eingeschränkt möglich. Stehen diese nicht zur Verfügung erfolgt ein Wechsel in der Bewegungsstrategie dahingehend, dass primär eine Stabilisation des Körperschwerpunktes angestrebt wird um damit das individuelle, gespeicherte Körperschema zu sichern.Item Open Access Die neuromuskuläre Kontrolle des Kniegelenks vor und nach einem spezifischen sensomotorischen Training beim unverletzten Sportler(2001) Gruber, Markus; Alt, Wilfried (PD Dr.)Die neuromuskuläre Kontrolle hat einen großen Einfluß auf die Qualität der sportlichen Bewegung. Um eine zielgerichtete Verbesserung der neuromuskulären Kontrolle zu erreichen, wird häufig ein sensomotorisches Training durchgeführt. Für die neuromuskuläre Kontrolle des Kniegelenks liegen zu dieser Thematik bisher keine Untersuchungen vor. Um am Kniegelenk stärkere Anpassungen zu erreichen, bietet sich eine Fixierung des Sprunggelenks während der Trainingsintervention an. In der vorliegenden Arbeit wird deshalb die neuromuskuläre Kontrolle des Kniegelenks vor und nach einem speziellen sensomotorischen Training untersucht. An der Untersuchung nehmen 63 Sportstudenten (32 männlich / 31 weiblich) der Universität Stuttgart teil. Es werden Parameter zur Bestimmung der Standstabilität, der funktionellen Gelenkstabilität und der isometrischen Maximalkraftfähigkeit erhoben. Eine adäquate Beurteilung der neuromuskulären Kontrolle kann dabei nur in Verbindung von mechanischen (Innensicht) und neurophysiologischen (Außensicht) Parametern erfolgen. Alle Trainingsgruppen zeigen deutliche Anpassungseffekte bezüglich der Standstabilität. Für die funktionelle Gelenkstabilität des Knies kommt es zu einer Vergrößerung der Gelenkstiffness. Es lassen sich reizadäquate Anpassungen der neuromuskulären Kontrolle feststellen, die hochfunktionell im Sinne der Reduktion einer ventralen Verschiebung des Unterschenkels sind. Für die Kraftfähigkeit ergeben sich, durch das sensomotorische Training mit fixiertem Sprunggelenk, Verbesserungen in einem sehr frühen bis frühen Bereich der Kraftentwicklung. In diesem Bereich kommt es zu einer Verbesserung der Explosivkraft, die von einer verstärkten neuromuskulären Aktivität des Quadrizeps begleitet ist. Diese Verbesserungen sind nur durch eine Fixierung des Sprunggelenks während des sensomotorischen Trainings zu erreichen.Item Open Access Gesundheitsförderung als Event?! : eine Evaluationsstudie von Präventionsprogrammen im Kontext sozialer Differenzen(2004) Schlickum, Sina; Schlicht, Wolfgang (Prof. Dr.)Sozialepidemiologische Studien belegen übereinstimmend, dass im Gegensatz zur sozialen Mittel- und Oberschicht die Angehörigen der sozialen Unterschicht präventive Angebote kaum in Anspruch nehmen, häufiger erkranken und über eine geringere Lebenserwartung verfügen. Unter dem Aspekt der sozialen Disparität geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, inwieweit durch zielgruppenspezifische Gestaltung von Präventionskampagnen und -programmen die „Präventionsresistenten“ zur Gesundheitsvorsorge motiviert werden können. Zur Beantwortung der Fragestellung wurden drei präventive Freizeitradsportevents evaluiert. Es handelt sich um die Freizeitradrundfahrt „SWR 4-Tour de Ländle“, um den eintägigen „AOK-Radsonntag“ und um den regelmäßig stattfindenden „AOK-Radtreff“. Ausgangspunkt der Untersuchung war die Klassifizierung aller erfassten 1 171 Teilnehmer hinsichtlich ihrer sozialen Schichtzugehörigkeit (vertikale Dimension) sowie ihrer Lebensstiltypologie (horizontale Dimension). Der ermittelte Zusammenhang zwischen den beiden Dimensionen verdeutlicht, dass sich den jeweiligen sozialen Schichten eindeutig bestimmte lebensstiltypische Gruppen zuordnen lassen. Mit Hilfe der ermittelten Lebensstiltypologien wurde eine Charakterisierung der drei unterschiedlichen Events vorgenommen und deren Einfluss auf die soziale Schichtzugehörigkeit der Teilnehmer abgeleitet. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen deutlich, dass die soziale Teilnehmerstruktur der jeweiligen Events in hohem Maße durch deren zielgruppenspezifischen Kampagneninhalte und Werbebotschaften geprägt sind. Aufgrund der jeweils durch hohe Trivialaffinität gekennzeichneten „niederschwelligen“ Kampagnen und der Vermittlung von kollektiven Gemeinschaftserlebnissen ist unter den Dauerteilnehmern der „SWR 4-Tour de Ländle“ sowie unter den AOK-Radtreffteilnehmern ein hoher Anteil Unterschichtangehöriger festzustellen. Anhand schichtspezifischer Daten zum Gesundheitsstatus sowie Gesundheitsverhalten der Teilnehmer kann letztlich belegt werden, dass durch zielgerichtete Kampagnen generell eine Verringerung sozialer Disparität erreicht werden könnte. Entgegen der theoretischen Vorannahmen lässt sich ein nur unwesentliches schichtspezifisches Gesundheitsgefälle unter den Teilnehmern der einzelnen Events feststellen. Bezüglich der schichtspezifischen Gesundheitsverhaltensweisen ist ein durchaus differenziertes Bild festzustellen. Auf Basis der vor, während und nach der Tour vorgenommenen Befragungen konnte bei den Teilnehmern eine kurzfristige positive Wirkung der Präventionsmaßnahme in Bezug auf Gesundheitsmerkmale und Gesundheitsverhaltensweisen nachgewiesen werden. Schlussfolgernd bleibt daher mit Blick auf die zentrale Fragestellung der Arbeit festzuhalten, dass bei den Teilnehmern der „SWR 4-Tour de Ländle“ und des „AOK-Radtreffs“ insofern keine sozial bedingten Nachteile bei den Gesundheitschancen zu erkennen waren. Künftig sollten die im Rahmen der Untersuchung erarbeiteten Zusammenhänge zwischen Lebensstiltypologie und Schichtzugehörigkeit bei der Ausgestaltung von Kampagnen und Präventionsmaßnahmen beachtet werden. Schließlich ist es am einfachsten, die als Risikogruppe identifizierten Menschen dort „abzuholen“, wo sie sich verhaltensbedingt gerade befinden.Item Open Access Jugendliche Freizeitstile - dynamisch, integrativ und frei wählbar? : explorative Einzelfallstudien zu Funktionen und intraindividuellen Verläufen von Freizeitstilen Jugendlicher vor dem Hintergrund der Lebensstilforschung(2002) Hoffmann, Andreas; Schlicht, Wolfgang (Prof. Dr.)Gesellschaftliche Veränderungen scheinen die soziale Integration der Jugend zu gefährden. Das soziologische Konzept der Lebensstile bietet einen Lösungsansatz, da dieses als neuer Integrationsmechanismus wirksam werden soll. Das Konstrukt ist jedoch hinsichtlich der Wählbarkeit, der Dynamik und auch der ihm zugeschriebenen sozial-integrativen Funktionen bislang unzureichend erforscht. Anknüpfungspunkte zur Sportwissenschaft bestehen darin, dass Sport ein zentrales Element jugendlicher Lebensstile ist und dass sportlicher Aktivität - ebenfalls ohne ausreichende empirische Fundierung - in hohem Umfang sozialintegrative Funktionen zugeschrieben werden. Eine theoretische Auseinandersetzung mit der Lebensstilforschung und dem Konstrukt der Integration liefert die Grundlagen und Anknüpfungspunkte für eine weitere Erforschung der Konstrukte mittels einer empirischen Studie mit systematisch replizierten Einzelfällen. In dieser explorativen Längsschnittstudie werden mit einer Kombination qualitativer und quantitativer Instrumentarien die Freizeitstile und die soziale Integration von sechs Jugendlichen über den Zeitraum eines Jahres zu sechs Zeitpunkten im Abstand von jeweils circa zwei Monaten erhoben. Die Studie erbringt unter anderem Erkenntnisse über die relativ hohe Stabilität eines Kernbereichs jugendlicher Freizeitstile, die Wahrnehmung von Optionen bei der Wahl von Stilen sowie darüber, dass vor allem Stile mit einer Betonung der interaktiven Dimension integrativ, Stile mit Betonung der Distinktion eher desintegrativ wirken. Hinsichtlich der sozialintegrativen Funktionen sportiver Stile erweist sich ein durch Sport beeinflussbarer physischer Aspekt der Integration als ambivalent.Item Open Access Bewegungstherapie beim Idiopathischen Parkinson-Syndrom - Biomechanische Analyse unterschiedlicher Therapiestrategien(2008) Bühlmeier, Julia; Alt, Wilfried (Prof.Dr.)Einleitung: Neben einer pharmakotherapeutischen Behandlung werden die Symptome des idiopathischen Parkinson Syndroms (IPS) häufig durch eine Bewegungstherapie behandelt. Bewegungstherapeutische Studien berichten infolge der angewendeten Therapie meist von positiven Effekten auf die Motorik der Betroffenen. Allerdings genügen die wenigsten dieser Untersuchungen jedoch den Standards einer evidenzbasierten Medizin. Hypothese: Möglicherweise beruhen diese positiven Effekte auf dem Neuheitsfaktor der Therapien. Denn es evident, dass automatisierte Bewegungen durch die beim IPS gestörten Areale der Basalganglien gesteuert werden. Eine Wiederholung dieser gestörten Bewegungsmuster wäre daher sicherlich nicht Erfolg versprechend bei einer Bewegungstherapie. Folglich wird vermutet, dass eine Bewegungstherapie mit einem hohen Lernanteil die motorische Kompetenz von MP Patienten in höherem Maß erhält als eine Therapie mit bekannten Inhalten. Methoden: 24 IPS Patienten (65±10 Jahre, Stadium 2-2,5 nach Hoehn&Yahr) wurden in einer Baselineperiode (10 Wochen) im 3-wöchigen Abstand insgesamt 4-mal untersucht. Nach dieser Periode trainierten die Patienten über 12 Wochen 2-mal pro Woche entweder A) gleichbleibende Inhalte: Gang, Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit oder B) ein motorisches Neulernen mit aufmerksamkeitsfordenden Inhalten. In der Trainingsperiode erfolgten ebenfalls 4 Untersuchungen im 3-wöchigen Abstand. Das Testprotokoll beinhaltete die biomechanische Analyse der Fein- und Alltagsmotorik mittels Elektromyographie (EMG) und Kinemetrie. Überprüft wurde die motorische Kompetenz bei Reaktions- und Zielaufgaben, schnellen repetitiven Bewegungen, statischen und dynamischen Standstabilitätsaufgaben, als auch beim Aufstehen und Gehen. Zusätzlich wurde der UPDRS erfasst (Unifed Parkinson Disease Rating Scale). Ergebnisse und Diskussion: Klinische Parameter (UPDRS) verbesserten sich insbesondere in der Baselineperiode und verschlechterten sich in der Trainingsperiode. Hierfür werden psychische Ursachen, wie die Hoffnung auf eine baldige Besserung diskutiert. Die Bewegungskontrolle der trainierten motorischen Fähigkeiten ist vermutlich die Ursache für Verbesserungen der Einfachreaktion infolge der Therapie A. Die EMG Ergebnisse der schnellen repetitiven Bewegungen lassen bei beiden Gruppen eine zunehmende Steifigkeit infolge des Trainings vermuten, was erhöhte Rigordaten (UPDRS) belegen. Das Aufstehen ließ sich infolge des Trainings nicht modulieren. Eine Verbesserung erhobener Gangparameter wurde überwiegend bei Gruppe B vorgefunden; diese beziehen sich insbesondere auf die kinematischen, nicht aber die neuromuskulären Parameter. Es wird diskutiert, ob dies durch die unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen (die bereits in der Baselinephase vorhanden waren) der Patienten bedingt ist, oder durch die unterschiedlichen Therapieinhalte. Bei der statischen und dynamischen Standstabilitätsüberprüfung zeigte sich ebenso Gruppe B als überlegen. Verbesserungen dieser Gruppe werden auf eine modifizierte Einbindung sensorischer Information durch das Lerntraining zurückgeführt. Schlussfolgerung: Die Beeinflussung der motorischen Kompetenz durch unterschiedliche Therapiestrategien scheint maßgeblich durch die Steuerung der Aufgabe determiniert zu sein. Vermutlich ist die Nutzung spinaler Motoneuronen über unbeeinträchtigte Bahnen für Änderungen kinematischer und neuromuskulärer Parameter verantwortlich zu machen.Item Open Access Evaluation einer Intervention in der betrieblichen Gesundheitsförderung : Bewertung eines Kräftigungstrainings zur Prävention von Rückenschmerzen(2007) Sammet, Torben; Schlicht, Wolfgang (Prof. Dr.)In der vorliegenden Untersuchung werden die Wirkungen einer Intervention zur Prävention von Rückenbeschwerden im betrieblichen Kontext evaluiert. Die Intervention "Kraftwerk mobil" besteht neben dem Angebot eines Rückentrainings aus einem Marketing- und Kommunikationskonzept zur Motivation der Zielgruppe, an diesem Rückentraining teilzu-nehmen und ihr Gesundheitsverhalten zu ändern. Das Trainingsprogramm der Intervention dient der Kräftigung der autochthonen Rücken-muskulatur und erstreckt sich über den Zeitraum von einem Jahr. Um den Zeitaufwand für die Arbeitnehmer zu minimieren, wird nach dem Ein-Satz-Prinzip trainiert und wird das Trainingsgerät direkt in die Produktionshalle gefahren. Die Zielgruppe der Intervention besteht aus 895 männlichen Arbeitern der Automobilindustrie, die körperliche Arbeiten von mittlerer bis zuweilen hoher Intensität verrichten. Das Training ist freiwillig und findet ein-mal pro Woche unter Aufsicht von geschultem Fachpersonal an einem Trainingsgerät für die Wirbelsäulen-Extensoren statt. Das Trainingsprogramm ist sowohl "universell" (bei Ge-sunden) als auch spezifisch (bei Personen mit Rückenbeschwerden) einsetzbar. Beim "Kraftwerk mobil" handelt es sich um eine tailored intervention. Das Marketing- und Kommunikationskonzept wurde speziell auf die Zielgruppe zugeschnitten und anhand theo-retischer Aussagen und Handlungsregeln strukturiert. Die enthaltenen Interventionsschritte basieren auf empirisch fundiertem Wissen bewährter Theorien und Modelle der Gesund-heitspsychologie, wie dem Transtheoretischen Modell und der Sozial-kognitiven Theorie. Der Marketing-Mix der Intervention wurde gemäß den Prinzipien des Social Marketing er-stellt. Der Barrieren der Trainingsteilnahme wurden soweit wie möglich minimiert. Da das Ein-Satz-Training nur einmal pro Woche und direkt in der Produktionshalle stattfindet, be-trägt der Zeitaufwand lediglich fünf Minuten pro Woche. Die vorliegende Arbeit beinhaltet sowohl eine Evaluation der Wirksamkeit und der Effizienz der Intervention, als auch, unter der Perspektive der Programmentwicklung, eine gesund-heitspsychologische Untersuchung an Einzelfällen. Eine mögliche Reduzierung der Arbeitsunfähigkeitstage wurde mit Hilfe eines quasi-experimentellen Untersuchungsdesigns mit statistischen Kontrollen untersucht. Dazu wurde ein Jahresvergleich der Arbeitsunfähigkeitstage der Untersuchungsstichprobe vor Beginn (2004) und bei Ende (2005) der Intervention durchgeführt. Arbeiter mit re-gelmäßiger Trainingsteilnahme erreichten einen deutlichen Rückgang der Arbeitsunfähig-keitstage. Die Kräftigung der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur wurde anhand einer Pretest-Posttest-Untersuchung ohne Kontrollgruppe untersucht. Teilnehmer mit mindestens 16 Trainingseinheiten verbesserten ihre Maximalkraft innerhalb von 16 Trainingseinheiten im Durchschnitt um 6,66 %. Die Leistungssteigerung ist signifikant und entspricht einem kleinen Effekt. Die Maximalkraft-Werte der Trainingsteilnehmer mit mindestens 32 Train-ingseinheiten sind nach 32 Trainingseinheiten signifikant höher als vor Aufnahme des Trainings. Die Leistungssteigerung entspricht einem mittleren Effekt und beträgt 12,35 %. Die gesundheitspsychologische Untersuchung diente der Identifikation der Determinanten und Prozesse, welche für eine Teilnahme bzw. Nicht-Teilnahme am Trainingsprogramm verantwortlich waren. An Einzelfällen wurden strukturelle, kognitive und emotionale Verhal-tensdeterminanten erhoben. Bei 15 Probanden erfolgten ab dem fünften Monat der Inter-vention im sechswöchigen Rhythmus Befragungen mit Hilfe standardisierter Fragebögen. Sowohl die interventionsspezifische action control (Selbstregulation) als auch die allgemei-ne Selbstregulation der 15 Probanden lässt Unterschiede in Abhängigkeit von der Trai-ningsteilnahme erkennen. Probanden mit einer häufigeren Trainingsteilnahme scheinen über stärker ausgeprägte Selbstregulationsfähigkeiten zu verfügen. Ein Zusammenhang zwischen der Selbstregulation und den Motivationalen Schemata kann nicht festgestellt werden. Die Probanden mit unterschiedlicher Ausprägungen der Selbstregulation unter-scheiden sich nicht hinsichtlich der persönlichen Relevanz von Annäherungs- und Vermei-dungszielen. Die Ergebnisse der Längsschnittuntersuchung zeigen, dass alle Probanden keine oder nur eine äußerst geringe Bewältigungsplanung aufweisen. Die Daten über die Stadienzugehörigkeit nach dem Transtheoretischen Modell zeigen, dass die sechs regelmäßig trainierenden Probanden bereits vor Beginn der Intervention sowohl im Bereich Kraft als auch Ausdauer regelmäßig körperlich aktiv waren. Aufgrund der geringen Probandenzahl der Untersuchung kann nur spekuliert werden, dass von der Intervention zum Großteil Personen angesprochen wurden, welche bereits im Vorfeld kör-perlich aktiv waren. Unterstützt wird diese Vermutung durch die Daten der Kontrollüber-zeugung zu Krankheit und Gesundheit.Item Open Access Funktionelle Stabilität am Kniegelenk(1999) Bruhn, Sven; Gollhofer, Albert (Prof. Dr.)Einleitung: Die Stabilität des Kniegelenkes kann im Sport leistungslimitierend sein. Insbesondere das vordere Kreuzband ist anfällig für Sportverletzungen. Herkömmliche Untersuchungsmethoden zur Diagnose der Stabilität des Kniegelenkes sind in der Regel nur im Liegen bei entspannter Muskulatur einsetzbar. Sie lassen daher kaum Aussagen über die Stabilität des Gelenkes in der sportlichen Praxis zu. Methoden: Es wurde nun ein Gerät entwickelt, mit dem die Tibiaverschiebung mit sehr hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung unter funktionellen Bedingungen untersucht werden kann. Mit der zugehörigen Untersuchungsmethode kann der muskuläre Anteil in Form von Reflexreaktionen bei der Gelenkstabilisierung erfasst werden. Bei Sportlern nach Abriss des vorderen Kreuzbandes wurde das intakte und das verletzte Bein untersucht. Als Kontrollgruppe dienten Sportler ohne Verletzung des Kniegelenkes. Ergebnisse: Die Tibiaverschiebung der verletzten Kniegelenke war bei axial entlastetem Bein noch geringfügig erhöht. Die Latenzzeit der Reflexaktivitäten von den stabilisierenden Muskeln war bei den verletzten Kniegelenken signifikant um ca. 10 verlängert. Die iEMG waren bei den verletzten Sportlern sowohl auf der verletzten Seite, als auch auf der kontralateralen Seite erhöht. Schlussfolgerungen: Ein Unterschied zwischen verletzten und rekonstruierten Kniegelenken konnte hinsichtlich der mechanischen Parameter nur noch bei axial entlastetem Bein nachgewiesen werden. Es konnten jedoch noch bedeutende neurophysiologische Unterschiede zwischen den verletzten und den intakten Kniegelenken bei allen Versuchsbedingungen nachgewiesen werden. Dieser Befund ist um so bemerkenswerter, da die Sportler nach ihrer Verletzung alle operativ versorgt und vollständig rehabilitiert waren. Mit dieser neuartigen und hochsensiblen Untersuchungsmethode ist es daher unter anderem auch möglich, den Einfluss von Trainingsmethoden auf die funktionelle Stabilität am Kniegelenk zu untersuchen.Item Open Access Das Gesundheitsverhalten von Migranten in Deutschland : eine explorative Analyse(2002) Seidenstücker, Sabine; Wieland, Hans (Prof. Dr.)Die hohe Zahl in Deutschland lebender Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, ihre erhöhte Belastungsexposition in vielen Lebensbereichen und die spärliche Forschungslage über ihr Gesundheitsverhalten bildete die Ausgangssituation für diese Arbeit. Der Schwerpunkt der Betrachtungen liegt erstens auf der Analyse des Gesundheits-verhaltens und von Migranten in Deutschland und zweitens auf der Analyse der Bedeu-tung des Merkmals Herkunft im Konzept gesundheitsrelevanter Lebensstile. Dabei spielt sowohl das positive Gesundheitsverhalten eine Rolle als auch das gesundheitsschädliche Verhalten. Die Dimensionen Bewegungs- und Sportverhalten, Ernährung, Umgang mit belastenden Situationen, Alkoholkonsum, Rauchen und Besuch von Vorsorgeunter-suchungen stehen im Zentrum der Analysen. Den zentralen theoretischen Ansatz für diese Arbeit bildet das Konzept gesundheits-relevanter Lebensstile (ABEL 1992). Im empirischen Teil der vorliegenden Arbeit wird eine Konzeption zur Analyse gesundheitsrelevanter Lebensstile unter Einbezug des Merkmals „Herkunft“ vorgestellt. Zur Umsetzung des Analysekonzepts wurden die Daten einer Survey-Studie (N=65) von 40 Mitarbeitern ausländischer Herkunft und 25 Mitarbeitern deutscher Herkunft herangezogen die bei der Deutschen Post AG Stuttgart arbeiten. Als Ergebnis kann festgehalten werden, daß klare Verhaltensmuster innerhalb der sechs Verhaltensdimensionen bestehen, deren Hauptunterscheidungskriterium positives versus negatives Gesundheitsverhalten darstellt. Auf der Ebene der soziodemo-graphischen/sozialstrukturellen Variablen konnten starke Einflüsse der Interaktion der Merkmale Herkunft und Geschlecht mit der Methode der multiplen Korrespondenzanalyse identifiziert werden. Die Analyse der Lebensstile ergab fünf „Lebensstiltypen“, die auf der Verhaltensebene als aktiv gesunder Lebensstil, passiv gesunder Lebensstil, aktiv ungesunder Lebensstil, passiv ungesunder Lebensstil und gemäßigter Lebensstil bezeichnet werden können.Item Open Access Funktionelle Anpassungen der sprunggelenkumgreifenden Muskulatur an ein differenziertes sensomotorisches Training zur Prophylaxe von Sprunggelenkverletzungen(2007) Brand, Steffen; Alt, Wilfried (Prof.)Einleitung: Die Belastungsgestaltung bei sensomotorischem Training (SMT) erfolgt trotz der weit verbreiteten Akzeptanz dieser Trainingsart bisher nur basierend auf Erfahrungswerten. Belastungsparameter wie beispielsweise Belastungsdauer waren bisher nicht Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen bei SMT. Ebenso besteht Erklärungsbedarf hinsichtlich der verletzungsprophylaktischen Wirkungsweise des SMT. Methodik: 60 gesunde und sportlich aktive Probanden werden randomisiert auf eine Kontrollgruppe und zwei Interventionsgruppen, die über einen Zeitraum von 6 Wochen ein SMT durchführen, verteilt. Eine Interventionsgruppe trainiert mit langer Belastungsdauer (90s) und langen Pausen und die andere Interventionsgruppe mit kurzer Belastungsdauer (30s) und kurzen Pausen. Die Trainingswirkung wird über mechanische und neuromuskuläre Parameter bei der Erfassung der Standstabilität, bei statischen und dynamischen Simulationen einer Sprunggelenkverletzung quantifiziert. Ergebnisse und Diskussion: Beide Interventionsgruppen verbessern gleichermaßen ihre Standstabilität, jedoch ohne gruppenspezifischen Unterschied. SMT scheint bei den Verletzungssimulationen nur geringen Einfluss auf mechanische Parameter wie maximaler Inversionswinkel und maximale Inversionswinkelgeschwindigkeit zu haben. Die Reflexaktivität verändert sich gegenläufig: die kurze Belastungsdauer scheint inhibierend, die lange Belastungsdauer fazilitatorisch zu wirken. Es lässt sich kein Hinweis auf eine durch SMT veränderte Voraktivierung finden. Es lassen sich keine Rückschlüsse auf verletzungsprophylaktische Mechanismen ziehen. Fazit und Ausblick: Trotz fehlender statistischer Signifikanz bei den Unterschieden zwischen den Interventionsgruppen, hat sich die Trainingsgruppe mit kurzer Belastungsdauer stärker verbessert. Weitere Forschung zur neuromuskulären Ermüdung bei SMT könnte interessante Erkenntnisse für die Trainingsgestaltung bei SMT liefern. Die verletzungsprophylaktische Wirkung SMTs kann durch die gewählten Paradigmen nicht abgebildet werden.Item Open Access Entwicklung eines diagnostischen Verfahrens zur Bestimmung der Gelenkachsen des Sprunggelenks(2006) Hochwald, Harald; Alt, Wilfried (Prof. Dr.)Ziel dieser Arbeit war es eine Methode zu entwickeln mit der es möglich ist, die Sprunggelenkachsen in vivo und nicht invasiv zu bestimmen. Ein hypothetischer Zusammenhang zwischen der individuellen Gelenkanatomie und chronischen sowie akuten Überlastungen der Strukturen der unteren Extremitäten wird in der Literatur zwar mehrfach angesprochen, konnte aber von bisher durchgeführten Studien aufgrund von methodischen Restriktionen und dadurch bedingten kleine Fallzahlen weder bestätigt noch verworfen werden. Folgende Anforderungen mussten von dem neuen diagnostischen Verfahren erfüllt werden: Im Feld einsetzbar (benötigt keine Laborbedingungen), in vivo, nicht invasiv, automatisierte Datenverarbeitung und Datenerfassung, einfach zu handhaben. Um diese Anforderungen zu erfüllen wurde das Ultraschall-Laufzeit-Bewegungsanalyse-System cms20 der Firma zebris modifiziert und eine eigene Software und die benötigten mathematischen Methoden entwickelt. Wie bisher angewandte nicht invasive Methoden zur Bestimmung der Lage der Sprunggelenkachsen in vivo stützt sich auch dieses Verfahren auf eine Bewegungsanalyse des Sprunggelenkkomplexes. Das eingesetzte mathematische Verfahren betrachtet die Bewegungen um die obere und untere Sprunggelenkachse als eine Rotation in der Ebene und reduziert somit die Bewegungsanalyse auf ein zweidimensionales Problem. Für die Berechnung der Gelenkachsen und damit des COR (Center of Rotation) aus den aufgezeichneten Bewegungsdaten genügen demnach die Koordinatendaten von drei verschiedenen Positionen eines Ultraschallmarkers. Der gesamte Messvorgang dauert weniger als zehn Minuten. Dabei muss in einem ersten Schritt das Tibiakoordinatensystem -- ein Koordinatensystem markanter anatomischer Punkte -- , mithilfe eines speziell für diesen Zweck entwickelten Ultraschalltaststiftes festgelegt werden. In der Neutral-Null-Stellung (hüftbreiter Aufrechter Stand) des Probanden müssen zur Bestimmung des Tibiakoordinatensystem zwei Punkte auf der Tibiakante und ein weiterer Punkt auf der Achillessehnenmitte aufgezeichnet werden. Mittels eines vierten Punktes in der Standfläche wird der Ursprung des Koordinatensystems festgelegt. Alle Ergebnisse werden relativ zu diesem Tibiakoordinatensystem ausgegeben. Anschließend erfolgt die Aufzeichnung der Bewegungsdaten. Dazu muss der Fuß aus der Neutral-Null-Stellung in die maximale Dorsalflexion bewegt werden. In dieser maximalen Dorsalflexion müssen mehrere Inversions/Eversionbewegungen durchgeführt werden. Die Software berechnet anhand der aufgezeichneten Bewegungskoordinaten alle benötigten Parameter des oberen und unteren Sprunggelenks und stellt diese nach der Messung numerisch und grafisch dar. Für die Achsdaten des unteren Sprunggelenks werden Mittelwerte und Standardabweichung ausgegeben, die aus den berechneten Sprunggelenk-Achsdaten der einzelnen Inversions- und Eversionsbewegungen gebildet werden. Mithilfe der Standardabweichung können direkt nach einer Messung Aussagen über die Qualität der Bewegungsausführung und damit über die Genauigkeit des Messergebnisses gemacht werden. Das Gesamtsystem wurde einer Reihe von Validitäts- und Reliabilitätstest am mechanischen Modell und in vivo unterzogen. Der ermittelte Fehler der Winkel für die Reliabilitätstests am mechanischen Modell war E<0,9°. Bei den in vivo Tests war der Fehler der Winkel mit E<2,5° etwas höher als bei den Tests am mechanischen Modell, was aufgrund von Hautverschiebungen und Abweichungen bei der willkürlichen Bewegungsausführung zu erwarten war. In ersten durchgeführten Studien wurden die Sprunggelenkachsen von n=97 Probanden in vivo bestimmt. Die Standardabweichung bzw. der Messfehler der Einzelmessungen von Deviation und Inklination betrug E<5°. Der Mittelwert des Deviationswinkels der gesamten Stichprobe war M=3,4° bei einer Standardabweichung von STAB<11,4°. Dieses Messverfahren ist dazu in der Lage, die Achsen des Sprunggelenkkomplexes in vivo und nicht invasiv bei großen Stichproben im Feld zu bestimmen. Der hypothetische Zusammenhang zwischen der individuellen Gelenkanatomie und chronischen und akuten Überlastungen der Strukturen der unteren Extremitäten sollte mit diesem neuen diagnostischen Verfahren aufgeklärt werden können.