10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

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    Gesundheitsförderung als Event?! : eine Evaluationsstudie von Präventionsprogrammen im Kontext sozialer Differenzen
    (2004) Schlickum, Sina; Schlicht, Wolfgang (Prof. Dr.)
    Sozialepidemiologische Studien belegen übereinstimmend, dass im Gegensatz zur sozialen Mittel- und Oberschicht die Angehörigen der sozialen Unterschicht präventive Angebote kaum in Anspruch nehmen, häufiger erkranken und über eine geringere Lebenserwartung verfügen. Unter dem Aspekt der sozialen Disparität geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, inwieweit durch zielgruppenspezifische Gestaltung von Präventionskampagnen und -programmen die „Präventionsresistenten“ zur Gesundheitsvorsorge motiviert werden können. Zur Beantwortung der Fragestellung wurden drei präventive Freizeitradsportevents evaluiert. Es handelt sich um die Freizeitradrundfahrt „SWR 4-Tour de Ländle“, um den eintägigen „AOK-Radsonntag“ und um den regelmäßig stattfindenden „AOK-Radtreff“. Ausgangspunkt der Untersuchung war die Klassifizierung aller erfassten 1 171 Teilnehmer hinsichtlich ihrer sozialen Schichtzugehörigkeit (vertikale Dimension) sowie ihrer Lebensstiltypologie (horizontale Dimension). Der ermittelte Zusammenhang zwischen den beiden Dimensionen verdeutlicht, dass sich den jeweiligen sozialen Schichten eindeutig bestimmte lebensstiltypische Gruppen zuordnen lassen. Mit Hilfe der ermittelten Lebensstiltypologien wurde eine Charakterisierung der drei unterschiedlichen Events vorgenommen und deren Einfluss auf die soziale Schichtzugehörigkeit der Teilnehmer abgeleitet. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen deutlich, dass die soziale Teilnehmerstruktur der jeweiligen Events in hohem Maße durch deren zielgruppenspezifischen Kampagneninhalte und Werbebotschaften geprägt sind. Aufgrund der jeweils durch hohe Trivialaffinität gekennzeichneten „niederschwelligen“ Kampagnen und der Vermittlung von kollektiven Gemeinschaftserlebnissen ist unter den Dauerteilnehmern der „SWR 4-Tour de Ländle“ sowie unter den AOK-Radtreffteilnehmern ein hoher Anteil Unterschichtangehöriger festzustellen. Anhand schichtspezifischer Daten zum Gesundheitsstatus sowie Gesundheitsverhalten der Teilnehmer kann letztlich belegt werden, dass durch zielgerichtete Kampagnen generell eine Verringerung sozialer Disparität erreicht werden könnte. Entgegen der theoretischen Vorannahmen lässt sich ein nur unwesentliches schichtspezifisches Gesundheitsgefälle unter den Teilnehmern der einzelnen Events feststellen. Bezüglich der schichtspezifischen Gesundheitsverhaltensweisen ist ein durchaus differenziertes Bild festzustellen. Auf Basis der vor, während und nach der Tour vorgenommenen Befragungen konnte bei den Teilnehmern eine kurzfristige positive Wirkung der Präventionsmaßnahme in Bezug auf Gesundheitsmerkmale und Gesundheitsverhaltensweisen nachgewiesen werden. Schlussfolgernd bleibt daher mit Blick auf die zentrale Fragestellung der Arbeit festzuhalten, dass bei den Teilnehmern der „SWR 4-Tour de Ländle“ und des „AOK-Radtreffs“ insofern keine sozial bedingten Nachteile bei den Gesundheitschancen zu erkennen waren. Künftig sollten die im Rahmen der Untersuchung erarbeiteten Zusammenhänge zwischen Lebensstiltypologie und Schichtzugehörigkeit bei der Ausgestaltung von Kampagnen und Präventionsmaßnahmen beachtet werden. Schließlich ist es am einfachsten, die als Risikogruppe identifizierten Menschen dort „abzuholen“, wo sie sich verhaltensbedingt gerade befinden.
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    Out-of-home mobility and social participation of older people : a photo-based ambulatory assessment study
    (2020) Kahlert, Daniela; Ehrhardt, Niklas
    Research has shown that social participation contributes to older people’s healthy ageing. Out-of-home mobility may promote higher levels of social participation among older people. However, mobility and social participation are sophisticated constructs. Social participation can be distinguished among different levels, such as being alone, being alone surrounded by others, interacting with others or engaging in activities together. Social participation and time spent in out-of-home-mobility can be difficult to remember and therefore difficult to assess. Picture-based ambulatory assessment provides valid and reliable information about people’s mobility as well as their level of participation with high ecological validity. The aim of the study was to investigate older people’s level of social participation and its association with high or low out-of-home mobility. In sum, 23072 pictures (mean per person = 2307; SD = 686.7) involving ten older people (mean age = 75.4 years; SD = 7.5 years) living in southwestern Germany were analysed. They were asked to wear a wearable camera for two consecutive days. Images were automatically captured every 15 seconds. Image analysis shows that study participants spent most of their time alone (at approximately 35% of analysed time). Out-of-home mobility was associated with higher levels of social participation, such as helping others (chi2 = 200,664, df = 5, p < .001). Picture-based ambulatory assessment can assist in the gathering of necessary sophisticated information that is difficult to assess via questionnaires or other similar methods.
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    Jugendliche Freizeitstile - dynamisch, integrativ und frei wählbar? : explorative Einzelfallstudien zu Funktionen und intraindividuellen Verläufen von Freizeitstilen Jugendlicher vor dem Hintergrund der Lebensstilforschung
    (2002) Hoffmann, Andreas; Schlicht, Wolfgang (Prof. Dr.)
    Gesellschaftliche Veränderungen scheinen die soziale Integration der Jugend zu gefährden. Das soziologische Konzept der Lebensstile bietet einen Lösungsansatz, da dieses als neuer Integrationsmechanismus wirksam werden soll. Das Konstrukt ist jedoch hinsichtlich der Wählbarkeit, der Dynamik und auch der ihm zugeschriebenen sozial-integrativen Funktionen bislang unzureichend erforscht. Anknüpfungspunkte zur Sportwissenschaft bestehen darin, dass Sport ein zentrales Element jugendlicher Lebensstile ist und dass sportlicher Aktivität - ebenfalls ohne ausreichende empirische Fundierung - in hohem Umfang sozialintegrative Funktionen zugeschrieben werden. Eine theoretische Auseinandersetzung mit der Lebensstilforschung und dem Konstrukt der Integration liefert die Grundlagen und Anknüpfungspunkte für eine weitere Erforschung der Konstrukte mittels einer empirischen Studie mit systematisch replizierten Einzelfällen. In dieser explorativen Längsschnittstudie werden mit einer Kombination qualitativer und quantitativer Instrumentarien die Freizeitstile und die soziale Integration von sechs Jugendlichen über den Zeitraum eines Jahres zu sechs Zeitpunkten im Abstand von jeweils circa zwei Monaten erhoben. Die Studie erbringt unter anderem Erkenntnisse über die relativ hohe Stabilität eines Kernbereichs jugendlicher Freizeitstile, die Wahrnehmung von Optionen bei der Wahl von Stilen sowie darüber, dass vor allem Stile mit einer Betonung der interaktiven Dimension integrativ, Stile mit Betonung der Distinktion eher desintegrativ wirken. Hinsichtlich der sozialintegrativen Funktionen sportiver Stile erweist sich ein durch Sport beeinflussbarer physischer Aspekt der Integration als ambivalent.
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    Wie wirksam sind Interventionen zur Förderung körperlicher Aktivität im betrieblichen Setting? : eine Metaanalyse
    (2011) Zinsmeister, Marcus; Schlicht, Wolfgang (Prof. Dr.)
    Hintergrund Körperlich aktive Mitarbeiter stellen für Unternehmen einen enormen gesundheitlichen und finanziellen Mehrwert dar. Inaktive Mitarbeiter sind häufiger und länger krank und arbeiten nicht so produktiv wie körperlich aktive Mitarbeiter. Interventionen zur Förderung Körperlicher Aktivität in Betrieben (IFKAB) haben also das Potential unternehmensbezogene Kosten zu reduzieren. Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirksamkeit von IFKAB sind jedoch nicht einheitlich. Narrative Reviews (Proper et al., 2003; Janer et al., 2002) bewerten IFKAB als wirksam und empfehlen ausdrücklich Interventionen umzusetzen. Metaanalysen (Dishman et al., 1998; Marshall, 2004) belegen andererseits, dass die Effekte gering und heterogen sind. Dishman et al. (1998) gehen davon aus, dass die Wirksamkeit von IFKAB durch Untersuchungen mit methodisch hochwertigen Standards erst noch zu belegen ist. Ziele der Arbeit Die Ziele der vorliegenden Arbeit lauten, die Wirksamkeit von IFKAB zu untersuchen und herauszufinden, ob dadurch Körperliche Aktivität erhöht wird, wie wirksam die Interventionen sind und ob bestimmte Interventionscharakteristika die Varianz des globalen Effekts erklären können. Methoden Nach einer systematischen Literaturrecherche wurden quantitative und qualitative Daten von randomisierten und quasi-experimentellen Primärstudien (1980–2007) zusammengefasst. Primärstudien mit Prä-Post Design wurden ausgeschlossen. Die integrierten Primärstudien wurden nach ihrer methodischen Qualität mit einem selbst entwickelten Instrument bewertet. Quantitative Daten wurden über eine metaanalytische Statistik in einem randomisierten Modell zufälliger Effekte zusammengefasst. Der gewichtete, globale Effekt wurde als Hedges' g berechnet. Die Konsistenz des globalen Effekts wurde in einer Sensitivitätsanalyse auf Ausreißerwerte und Publikationsverzerrung geprüft. Zur Bestimmung der Ausreißerwerte wurden adjustierte und standardisierte Residuen berechnet. Mit dem bereinigten und adjustierten Datensatz wurde dann ein bereinigter, globaler Effekt berechnet. Die Publikationsverzerrung wurde über die Berechnung des Fail-Safe N und eine Funnel-Plot Analyse geprüft. Ergebnisse Aus neunundvierzig integrierten Primärstudien mit 16.508 Teilnehmern konnten insgesamt 218 Primärstudieneffekte errechnet werden. Die methodische Qualität der integrierten Primärstudien war allgemein niedrig. Der globale Effekt war signifikant, heterogen und erreichte mit Hedges' g = 0,56 (95 % CI, 0,32; 0,86) eine moderate Größe. Für Teilnehmer in der Interventionsgruppe ergibt sich daraus ein Treatmentvorteil von 28,4 %. Die Moderatoren „Interventionsort“ F(2,41) = 2,83(p < 0,1) und „Studiendesign“ F(3,45) = 14,03 (p < 0,05) zeigten signifikante Unterschiede. Interventionsort erklärte 15,2 % und Studiendesign 11,5 % der vorhandenen Varianz. Weitere Moderatoren konnten die vorhandene Varianz (p < 0,05) nicht auf einem angemessenen statistischen Niveau (p < 0,1) erklären, obwohl die Mittelwerte der Faktoren differierten. Die Outlieranalyse ergab, dass der globale Effekt durch mehrere Ausreißerwerte verzerrt ist. Der auf Ausreißerwerte bereinigte und adjustierte globale Effekt ist mit g = 0,27 (95 % CI, 0,21; 0,32) als gering zu bewerten. Die Funnel-Plot Analyse und die Berechnung des Fail Safe N zeigen, dass dem globalen Effekt auch eine starke Publikationsverzerrung zugrunde liegt. Schlussfolgerungen Die vorliegende Arbeit bestätigt die Ergebnisse vorheriger Metaanalysen. IFKAB sind wirksam, haben aber einen geringen Wirkungsgrad. Die Repräsentativität der Effekte ist beschränkt, da der unbereinigte globale Effekt heterogen ist. Die methodische Qualität der integrierten Primärstudien ist, wie bei den vorherigen Analysen, ebenfalls unbefriedigend. Neu sind die Erkenntnisse, dass den integrierten Primärstudien eine starke Publikationsverzerrung zugrunde liegt und dass mehrere Ausreißerwerte den globalen Effekt stark beeinflussen. Um zukünftig valide Aussagen über die Wirksamkeit von IFKAB treffen zu können, ist es wichtig, dass • Studien mit nicht signifikanten Ergebnissen veröffentlicht werden; • die Berichterstattung in den Primärstudien sich an den APA Vorgaben orientiert; • die methodische Qualität der Primärstudien verbessert wird; • primär verhaltensorientierte Ergebnisparameter verwendet werden, um die Wirksamkeit von IFKAB zu überprüfen.
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    PREVIEW behavior modification intervention toolbox (PREMIT): a study protocol for a psychological element of a multicenter project
    (2016) Kahlert, Daniela; Unyi-Reicherz, Annelie; Stratton, Gareth; Meinert Larsen, Thomas; Fogelholm, Mikael; Raben, Anne; Schlicht, Wolfgang
    Background: Losing excess body weight and preventing weight regain by changing lifestyle is a challenging but promising task to prevent the incidence of type-2 diabetes. To be successful, it is necessary to use evidence-based and theory-driven interventions, which also contribute to the science of behavior modification by providing a deeper understanding of successful intervention components. Objective: To develop a physical activity and dietary behavior modification intervention toolbox (PREMIT) that fulfills current requirements of being theory-driven and evidence-based, comprehensively described and feasible to evaluate. PREMIT is part of an intervention trial, which aims to prevent the onset of type-2 diabetes in pre-diabetics in eight clinical centers across the world by guiding them in changing their physical activity and dietary behavior through a group counseling approach. Methods: The program development took five progressive steps, in line with the Public Health Action Cycle: (1) Summing-up the intervention goal(s), target group and the setting, (2) uncovering the generative psychological mechanisms, (3) identifying behavior change techniques and tools, (4) preparing for evaluation and (5) implementing the intervention and assuring quality. Results: PREMIT is based on a trans-theoretical approach referring to valid behavior modification theories, models and approaches. A major “product” of PREMIT is a matrix, constructed for use by onsite-instructors. The matrix includes objectives, tasks and activities ordered by periods. PREMIT is constructed to help instructors guide participants' behavior change. To ensure high fidelity and adherence of program-implementation across the eight intervention centers standardized operational procedures were defined and “train-the-trainer” workshops were held. In summary PREMIT is a theory-driven, evidence-based program carefully developed to change physical activity and dietary behaviors in pre-diabetic people.
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    "It's my country I'm playing for"- a biographical study on national identity development of youth elite football players with migrant background
    (2022) Seiberth, Klaus; Thiel, Ansgar; John, Jannika M.
    Sport represents a prominent topic for public and scientific debates on national identity. Looking at Germany, public discourses on national belonging have primarily focused on national elite football and on German-born international football players with Turkish background. Representing the biggest ethnic community in Germany and being highly represented in German youth elite football, athletes with Turkish background are prime examples for the complexity and ambiguity of identity formations in modern immigration countries in general and in youth elite football in particular. Current research has particularly focused on national identity formations of (youth) elite players with migrant background. However, there is a lack of studies that address the process of national identity development in youth elite sport. For that reason, the study aimed to explore stories of national identity development from the perspective of youth football players with Turkish background in German youth elite football. By conducting 10 expert interviews and biographical mappings, we identified specific types, strands, and trajectories of national identity development. Overall, we identified three types of narratives on national identity development: “going with the nomination(s),” “reconsidering national belonging,” and “adding up chances”. Our findings illustrate that national identity development in youth elite sport is particularly shaped by youth elite sport and the national team question. Hence, the stories indicate that international careers not necessarily foster national identification with a nation but can also reduce feelings of national belonging sustainably.
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    Ruhestand gleich Ruhe-Stand? Veränderung des Volumens körperlicher Aktivität im Übergang zum Ruhestand: Spielt das Gewahrwerden des eigenen Älterwerdens eine Rolle?
    (2021) Unyi-Reicherz, Annelie; Schlicht, Wolfgang (Prof. Dr.)
    Hintergrund: Die Wahrnehmung des eigenen Älterwerdens hängt nachweislich mit dem Gesundheitsverhalten - darunter auch die körperliche Aktivität - zusammen. Je positiver das Bild vom eigenen Älterwerden ist, desto eher ist eine Person körperlich aktiv. Umgekehrt hängt ein negatives subjektives Alter(n) mit geringerem Volumen körperlicher Aktivität zusammen. Der Ruhestand als ein kritisches Lebensereignis könnte zur Folge haben, dass das eigene Älterwerden anders wahrgenommen wird als noch zu Berufszeiten und sich damit auch das Volumen körperlicher Aktivität verändert. Dieser Zusammenhang wurde bislang nicht untersucht. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Veränderung der körperlichen Aktivität im Übergang zum Ruhestand zu untersuchen und der Frage nachzugehen welche Rolle das Gewahrwerden des eigenen Älterwerdens dabei spielt. Methode: Es wurde eine anfallende Stichprobe (n = 33) von 16 Frauen und 17 Männern im Alter zwischen 59 und 67 Jahren (M = 63.02, SD = 1.92) an zwei Messzeitpunkten untersucht. Der erste Messzeitpunkt (T1) lag durchschnittlich fünf Monate vor dem Ruhestand, der zweite Messzeitpunkt (T2) durchschnittlich sechs Monate nach Eintritt in den Ruhestand. Das Volumen körperlicher Aktivität wurde objektiv mit dem GT3x+-Akzelerometer der Firma Actilife und das Gewahrwerden des eigenen Älterwerdens (engl.: awareness of age-related change) anhand der AARC-Skala gemessen (Diehl & Wahl, 2010). Ergebnisse: Das Volumen der Gesamtaktivität verändert sich im Übergang zum Ruhestand bei vorliegender Stichprobe nicht. Das Volumen moderater körperlicher Aktivität und die counts per minute (CPM) nehmen zwischen den Messzeitpunkten hingegen zu. Die wahrgenommenen Gewinne des eigenen Älterwerdens verändern sich zwischen den Messzeitpunkten nicht. Die wahrgenommenen Verluste des eigenen Älterwerdens nehmen hingegen von T1 zu T2 ab. Bei Personen, bei denen die wahrgenommenen Verluste im Übergang zum Ruhestand abnehmen, nimmt das Volumen moderater körperlicher Aktivität, moderat-intensiver körperlicher Aktivität (MVPA) und der CPM zu. Schlussfolgerung: Die vorliegende, sehr aktive Stichprobe mit hohem Bildungsstand und bei sehr guter subjektiver Gesundheit, erhielt ihr hohes Aktivitätsniveau auch im Übergang zum Ruhestand aufrecht und war in Teilbereichen sogar aktiver, als vorher. Das Gewahrwerden des eigenen Älterwerdens blieb weitgehend unverändert. In Hinblick auf die verlustbasierten Aspekte wurde das eigene Älterwerden im Ruhestand sogar weniger negativ wahrgenommen als vor Eintritt in den Ruhestand. Zudem nahm bei Personen, die das eigene Älterwerden im Hinblick auf die verlustbasierten Aspekte weniger negativ wahrnehmen, das Volumen körperlicher Aktivität im Ruhestand teilweise zu. Vorliegende Studienergebnisse können aufgrund einer selektiven und kleinen Stichprobe nicht verallgemeinert werden. Die Frage, welche Rolle das Gewahrwerden des eigenen Älterwerdens für das Volumen körperlicher Aktivität in der Übergangsphase in den Ruhestand tatsächlich spielt, müsste mit einer größeren, heterogeneren Stichprobe, geprüft werden. Neben einer größeren Stichprobe erscheint es sinnvoll, körperliche Aktivität im Übergang zum Ruhestand auch in zukünftigen Studien objektiv zu erfassen.
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    Gebaute Umwelt und Alltagsaktivität: Walkability als Chance und Risiko für das Gehen Älterer im Alltag
    (2017) Reyer, Maren; Schlicht, Wolfgang (Prof. Dr.)
    Unterscheiden sich ältere Personen in Wohnumgebungen mit hoher und niedriger walkability in ihrer Alltagsaktivität? Dieser Frage wird in der vorliegenden Arbeit nachgegangen, weil ein körperlich aktiver Alltag nicht nur die Gesundheit erhält beziehungsweise fördert, sondern auch soziale Teilhabe ermöglicht. Wenn walkability und Alltagsaktivität assoziiert sind, liegt in der Wohnumgebung gesundheitsförderliches Potential. Neben der Suche nach einer Assoziation der Umwelt und dem Alltagsverhalten wird in der Arbeit die derzeit verbreitete Theorielosigkeit des Konzepts walkability kritisiert und erörtert, ob walkability an theoretische Zugänge aus der Ökopsychologie, der Ökogerontologie, der Stadtsoziologie sowie der Politikwissenschaft anschlussfähig ist. Basierend auf räumlichen Analysen mit dem Walkability-Index und dem WalkScore® - zwei objektive Methoden, mit denen die Beschaffenheit der gebauten Umwelt operationalisiert werden kann - wurden in Stuttgart Wohngebiete mit hoher und niedriger walkability identifiziert. In diesen Gebieten beantworteten 126 Personen im Alter von 55 bis 74 Jahren die deutsche Version der Neighborhood Environment Walkability Scale (NEWS-G), die einen Eindruck von der subjektiven Gehrfreundlichkeit der gebauten Umwelt vermittelt. Sie trugen über den Zeitraum von sieben Tagen einen Akzelerometer und führten im gleichen Zeitraum Wegetagebuch. Mittels multipler linearer Regressionen wurde der Zusammenhang der objektiven und der subjektiven walkability mit dem Gehen im Wohnumfeld - differenziert nach zielgerichtetem Gehen und Gehen zur Erholung - statistisch beschrieben. Die Ergebnisse zeigen, dass die objektive walkability mit dem zielgerichteten Gehen im Wohnumfeld positiv und mit dem Gehen zur Erholung im Wohnumfeld negativ assoziiert ist. Zum Gesamtvolumen des Gehens im Wohnumfeld zeigen sich keine Zusammenhänge zur objektiven walkability. Für Aspekte der subjektiven walkability (wahrgenommene gemischte Flächennutzung, wahrgenommene Konnektivität und wahrgenommene Ästhetik des Wohnumfelds) zeigen sich keine statistisch bedeutsamen Zusammenhänge - weder auf das Gehvolumen insgesamt, noch auf das zielgerichtete Gehen im Wohnumfeld. Lediglich für das Gehen zum Zwecke der Erholung zeigt sich ein Zusammenhang zur wahrgenommenen Ästhetik der gebauten Umwelt. Dass Sicherheitsaspekte den Zusammenhang von walkability und dem Gehen im Wohnumfeld moderieren, wie verschiedentlich in der wissenschaftlichen Literatur berichtet, lässt sich in der vorliegenden Studie nicht belegen. Um Assoziationen zwischen Umwelt und Verhalten nicht nur beschreiben, sondern auch erklären zu können, bedarf es einer Anbindung des walkability-Konzepts an theoretische Modelle und Ansätze. Nur so lassen sich plausible Hypothesen generieren. Theoretische Ansätze sollten über die „Alles- beeinflusst-alles“-Konzepte der - vor allem in der Public Health Forschung verbreiteten, häufig einem Zwiebelmodell ähnelnden - sozial-ökologischen Modelle hinausgehen. Sowohl in der Ökopsychologie als auch der Ökogerontologie sowie der Stadtsoziologie finden sich anschlussfähige Ansätze. Auch der Capability-Approach der Politikwissenschaft, der Wohlstand über mehrere Kenngrößen zu erfassen versucht, erlaubt über den theoretischen Tellerrand hinaus zu blicken.
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    Observations on sport and eSport from a systems theory perspective : theoretical reflections on differentiating sport and eSport and on the functions and consequences of an integration
    (2024) Borggrefe, Carmen; Hoffmann, Andreas
    This article takes up the sport policy and sports science debate on the recognition of competitive computer and video games - so-called eSport - as sport and pursues the goal of differentiating sport and eSport on the basis of systems theory considerations and reflecting on the functions and consequences of recognizing eSport as sport. It begins by addressing the questions of how sport can be observed at all with the help of theories and which epistemological position underlies the systems theory approach. This is followed by a consideration of sport in terms of systems theory as a social functional system and by reflection on forms of structural coupling between the sport system and other social functional systems. In light of these theoretical considerations, the connectivity of eSport to the sport system as well as the functions and consequences of such an integration for structural couplings between the sport system and the systems of health, education, the economy, mass media, and politics are analyzed. The article concludes with an outline of perspectives for future scientific observation of sport and eSport.
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    Neighborhood socio-economic status influences motor performance and inhibitory control in kindergarten children : findings from the cross-sectional Kitafit study
    (2023) Schott, Nadja; Mündörfer, Andi; Holfelder, Benjamin
    Numerous studies have examined the role of socio-economic status on physical activity, obesity, and cognitive performance in youth or older adults, but few studies have examined the role of neighborhood socio-economic status (NSES) on motor or cognitive performance in kindergarten children. This study aimed to examine whether lower NSES (measured by the social data atlas) was associated with lower motor and inhibitory control performance in kindergarten children. One hundred twenty-nine preschoolers were recruited from eight kindergartens in low and high NSES areas in Stuttgart, one of Germany’s largest metropolitan areas. Motor functioning (Movement Assessment Battery for Children, MABC-2; Manual Dexterity, Aiming and Catching, and Balance) and inhibitory control (Flanker Task, Go/NoGo Task) were assessed in a sample of 3- to 6-year-old children within a cross-sectional study. Children from a low NSES background showed the expected difficulties in inhibitory control and motor performance, as indicated by poorer performance than children from a high NSES background. Sex-specific analysis revealed girls from low NSES areas to have the lowest fine motor control; children with low NSES reach a Developmental Coordination Disorder at-risk status of 13% (boys and girls), in contrast to children with high SES (boys 9.1%, girls 0.0%). Motor performance and inhibitory control correlated positively with regard to the group from a low NSES background. Researchers and practitioners are advised to develop a more nuanced picture of motor and academic achievement in heterogeneous neighborhoods when designing early intervention programs, particularly with regard to sex differences, with the most significant disadvantage to girls with lower NSES.