10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
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Item Open Access Die Repräsentation der Bürgerinnen und Bürger durch organisierte Interessen in Deutschland(2020) Pakull, Dominic; Goldberg, Felix; Bernhagen, PatrickIn dieser Studie analysieren wir das Potenzial organisierter Interessen als Transmissionsriemen zwischen der Bevölkerung und politischen Institutionen im parlamentarischen System der Bundesrepublik zu fungieren. Wir verwenden Daten aus Experteninterviews mit Lobbyistinnen und Lobbyisten und einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, um die Kongruenz zwischen den Themenfeldern zu ermitteln, welche die Bürgerinnen und Bürger und organisierten Interessen in Deutschland jeweils als wichtig ansehen. Ferner analysieren wir, ob sich die Kongruenz hinsichtlich der öffentlichen Salienz des Themas sowie des soziökonomischen Status oder der politischen Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger unterscheidet. Dabei differenzieren wir zwischen Unternehmer- und Nichtunternehmerinteressen. Die Ergebnisse deuten auf eine moderate Themenkongruenz zwischen den Agenden der Bürgerinnen und Bürger und der organisierten Interessen hin. Diese Repräsentationsleistung wird jedoch überwiegend von Nichtunternehmerorganisationen erfüllt, die verstärkt an Themen arbeiten, die für die Bevölkerung salient sind. Ferner sind Bürgerinnen und Bürger mit extremeren Einstellungen besser repräsentiert als jene, die sich in der ideologischen Mitte befinden. Hingegen zeigen sich keine Unterschiede hinsichtlich des Einkommens und Geschlechts oder zwischen Ost- und Westdeutschland.Item Open Access Lokale Hauptwahl oder nationale Nebenwahl? : der Einfluss von Gemeindegröße, Wahlsystem und Parteiensystem auf die Beteiligung an Kommunalwahlen(2023) Graeb, Frederic; Bernhagen, PatrickKommunalwahlen werden nicht zuletzt aufgrund ihrer geringen Wahlbeteiligung häufig als nationale Nebenwahlen betrachtet. Die Fokussierung der Nebenwahlperspektive auf nationale Einflussfaktoren führt jedoch zu einer Unterbewertung lokaler Heterogenität. Der Artikel untersucht, inwiefern lokale Kontextfaktoren, insbesondere Gemeindegröße, Wahl- und Parteiensysteme sowie die wahrgenommene Bedeutung der kommunalen Ebene einen Beitrag zur Erklärung von Beteiligungsunterschieden zwischen Kommunalwahlen leisten. Dazu analysieren wir die Wahlbeteiligung bei den Kommunalwahlen 2014 in neun Bundesländern. Die Ergebnisse zeigen, dass Wahlsysteme freier Listen einen negativen Einfluss auf die Wahlbeteiligung haben. Die Erwartung, dass die kommunale Wahlbeteiligung mit steigender Gemeindegröße abnimmt, kann hingegen nur mit Einschränkung bestätigt werden. Auch kann ein Einfluss des lokalen Parteiensystems nur unter Vorbehalt nachgewiesen werden. Gemeinden mit nationalisiertem Parteiensystem genießen zwar eine höhere Wahlbeteiligung, aber der Effekt ist nur von geringem Umfang und kann lediglich auf der Aggregatdatenebene geschätzt werden. In Einklang mit der Nebenwahlthese zeigt sich schließlich, dass die Wahrscheinlichkeit der individuellen Wahlteilnahme mit der wahrgenommenen Bedeutung der Kommunalwahlen steigt.