10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
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Item Open Access Transnationales Schweigen? Eine quantitative Analyse medialer Debatten zu sexueller Gewalt in bewaffneten Konflikten(Stuttgart : Universität Stuttgart, Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung für Internationale Beziehungen und Europäische Integration, 2015) Klotz, NicolasSeit den 1990er Jahren und insb. im Kontext der Konflikte im ehemaligen Jugoslawien und in Ruanda rückte sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit der internationalen Politik, internationaler Regierungs- und Nichtregierungs-Organisationen, der internationalen Strafjustiz wie auch der Wissenschaft. Offen blieb allerdings bisher, inwiefern diese Problematik und etwaige Lösungsvorschläge nicht nur von Politik-Experten auf inter- und transnationaler Ebene diskutiert, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit debattiert werden. Unter Rückgriff auf neuere Beiträge zur Analyse transnationaler politischer Kommunikation und (europäischer) Öffentlichkeit präsentiert dieser Artikel die Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse von 3817 Artikeln aus vier europäischen Staaten sowie den USA aus dem Zeitraum 1990 bis 2012. Von transnationaler politischer Kommunikation ist dabei die Rede, wenn gleiche Themen zur gleichen Zeit unter vergleichbaren Relevanzgesichtspunkten debattiert werden. Sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten ist zwar Gegenstand nationaler Debatten, auf transnationaler Ebene wird das Thema allerdings nur äußerst selten - u.a. in den Jahren 1999 und 2004 - zu ähnlichen Zeitpunkten diskutiert. Es sind starke nationale Unterschiede zu beobachten. Wird das Thema jedoch zur gleichen Zeit diskutiert, so wird es auch unter vergleichbaren Relevanzgesichtspunkten debattiert. Während daher punktuell zwar von transnationaler öffentlicher politischer Kommunikation gesprochen werden kann, kommt dieser Artikel zu dem Ergebnis, dass im Kontext der Debatten um sexuelle Gewalt nicht von distinkt europäischen oder allgemein transnationalen öffentlichen Debatten die Rede sein kann.Item Open Access Heritage speakers as part of the native language continuum(2022) Wiese, Heike; Alexiadou, Artemis; Allen, Shanley; Bunk, Oliver; Gagarina, Natalia; Iefremenko, Kateryna; Martynova, Maria; Pashkova, Tatiana; Rizou, Vicky; Schroeder, Christoph; Shadrova, Anna; Szucsich, Luka; Tracy, Rosemarie; Tsehaye, Wintai; Zerbian, Sabine; Zuban, YuliaWe argue for a perspective on bilingual heritage speakers as native speakers of both their languages and present results from a large-scale, cross-linguistic study that took such a perspective and approached bilinguals and monolinguals on equal grounds. We targeted comparable language use in bilingual and monolingual speakers, crucially covering broader repertoires than just formal language. A main database was the open-access RUEG corpus, which covers comparable informal vs. formal and spoken vs. written productions by adolescent and adult bilinguals with heritage-Greek, -Russian, and -Turkish in Germany and the United States and with heritage-German in the United States, and matching data from monolinguals in Germany, the United States, Greece, Russia, and Turkey. Our main results lie in three areas. (1) We found non-canonical patterns not only in bilingual, but also in monolingual speakers, including patterns that have so far been considered absent from native grammars, in domains of morphology, syntax, intonation, and pragmatics. (2) We found a degree of lexical and morphosyntactic inter-speaker variability in monolinguals that was sometimes higher than that of bilinguals, further challenging the model of the streamlined native speaker. (3) In majority language use, non-canonical patterns were dominant in spoken and/or informal registers, and this was true for monolinguals and bilinguals. In some cases, bilingual speakers were leading quantitatively. In heritage settings where the language was not part of formal schooling, we found tendencies of register leveling, presumably due to the fact that speakers had limited access to formal registers of the heritage language. Our findings thus indicate possible quantitative differences and different register distributions rather than distinct grammatical patterns in bilingual and monolingual speakers. This supports the integration of heritage speakers into the native-speaker continuum. Approaching heritage speakers from this perspective helps us to better understand the empirical data and can shed light on language variation and change in native grammars. Furthermore, our findings for monolinguals lead us to reconsider the state-of-the art on majority languages, given recurring evidence for non-canonical patterns that deviate from what has been assumed in the literature so far, and might have been attributed to bilingualism had we not included informal and spoken registers in monolinguals and bilinguals alike.Item Open Access Flüchtlinge als Sicherheitsrisiko: Warum Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen toleriert werden : eine Medieninhaltsanalyse britischer, deutscher, französischer und amerikanischer Presse(Stuttgart : Universität Stuttgart, Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung für Internationale Beziehungen und Europäische Integration, 2016) Wagner, JohannesDieses Paper befasst sich mit der Flüchtlingspolitik der Europäischen Union und deren Darstellung in europäischen Medien, sowie der umstrittenen Frage nach der Existenz einer europäischen Öffentlichkeit. Die stetige Aktualität der Flüchtlingsthematik bringt die Konflikte zwischen Menschenrechten einerseits und Sicherheitsproblemen andererseits zum Vorschein. Unter Rückgriff auf Beiträge zur Analyse (europäischer) Öffentlichkeit präsentiert dieser Artikel die Ergebnisse einer quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse von 928 Zeitungsartikeln aus drei europäischen Staaten sowie den USA aus dem Zeitraum 1. Mai 1999 bis 22. Juli 2013. Die in der Presse vorgebrachten Argumente überlagern in gewisser Weise die menschenrechtliche Dimension; die Flüchtlingsthematik wird primär als Sicherheits- und nicht als Menschenrechtsproblem diskutiert, weshalb ein öffentliches Bewusstsein für die aus menschenrechtlicher Sicht fragwürdige Asylpolitik der EU fehlt. Da auf transnationaler Ebene gleiche Themen zur gleichen Zeit unter vergleichbaren Relevanzgesichtspunkten diskutiert werden, ist des Weiteren die Existenz einer europäischen Öffentlichkeit zu bestätigen.Item Open Access Multilateralismus im Wandel? Die Verschiebung der Bedeutung von „Multilateralismus“ von 1990 bis 2012(Stuttgart : Universität Stuttgart, Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung für Internationale Beziehungen und Europäische Integration, 2015) Wagner, JohannesDie Legitimität humanitärer und militärischer Interventionen steht seit jeher auf der politischen und wissenschaftlichen Agenda. Eine scheinbar unabdingbare Legitimitätsgrundlage ist die Multilateralität etwaiger Interventionen. Die Interventionen im Kosovo, in Afghanistan und insbesondere im Irak und Libyen haben dieser Debatte neue Dynamik verliehen, wobei deutlich wird, dass Multilateralismus unterschiedlich aufgefasst wird. Diese Arbeit geht der Vermutung nach, dass sich seit dem Ende der Ost-West-Konfrontation ein inkrementeller Wandel des Konzepts des Multilateralismus vollzogen hat. Die quantitative und qualitative Analyse des 4452 Artikeln umfassenden Textkorpus dreier europäischer Staaten und der USA aus dem Zeitraum 1990 bis 2012 zeigt, dass ein transnationaler Bedeutungswandel stattgefunden hat. Des Weiteren kann gezeigt werden, dass Veränderungen in den Begründungsmustern diesen Wandel erklären können. Argumente, welche auf Verpflichtungs- oder Notwendigkeitsaspekte in Bezug auf solche Eingreifmaßnahmen abzielen, sind nicht mehr entscheidend. Vielmehr lassen sich die jüngsten multilateralen Interventionen auf Interessens- und Nützlichkeitsüberlegungen zurückführen was mit einem grundständigen Verständnis des prinzipiengeleiteten Multilateralismus nur bedingt vereinbar ist.