10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
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Item Open Access Vom dynamischen Sportler zur dynamischen Rente? : eine Zeitreise ins Jahr 2055(2005) Franke, Siegfried F.Dynamische Sportler und Sportlerinnen verknüpfen sportliches Treiben mit geistiger Betätigung, und diese Verbindung hält – wie schon die alten Griechen wussten – den Menschen lange Zeit munter und flexibel. Aber – das werden Sie mir einräumen – auch Sportler werden, bei aller geistigen und körperlichen Flexibilität, älter. Eines Tages überholen uns die Jungen beim 100-Meter-Lauf und beim Schwimmen, und eines Tages gelingt der Aufschwung am Reck nicht mehr so behände und problemlos, man kriegt – verzeihen Sie – das Hinterteil nicht mehr über den Stufenbarren. Spätestens dann dringt einem der Gedanke an die Rente oder die Pension in die Großhirnrinde. Der dynamische Sportler – zumal, wenn er Geschichte oder Politik dazu genommen hatte und weil er ohnehin interessiert ist – erinnert sich an den Begriff der „dynamischen Rente”. Sie wurde von Adenauer und der damaligen Regierung 1957 auf den Weg gebracht. Was besagt der Begriff der „dynamischen Rente”? Im Grunde sind es drei simple Faktoren: Die Rente soll abhängig sein - von den eingezahlten Beiträgen, - von der Anzahl der Versicherungsjahre - und von der Höhe des aktuellen Nationaleinkommens, genauer der durchschnittlichen Bruttolohn- und -gehaltssumme.Item Open Access Determinanten des Personenverkehrs : ein akteursbasierter Ansatz im internationalen Vergleich(2001) Allmendinger, Iris; Majer, Helge (Prof. Dr.)Zur Analyse der Determinanten des Personenverkehrs wird ein akteursbasierter Ansatz entwickelt. Das offene und dynamische System begründet sich auf dem methodologischen Individualismus. Es besteht aus Akteuren mit Zielen, die sie über den Austausch von Ressourcen anstreben, aus Handlungsrestriktionen und Lenkungsmechanismen (Wahl, Wettbewerb, Hierarchie und Netzwerk). Das allgemeine System wird konkretisiert um die Nutzung von Eisenbahn und Auto im Personenverkehr vom Zweiten Weltkrieg bis in die 1990er Jahre in Deutschland und 15 weiteren OECD-Staaten zu untersuchen und zu vergleichen. Ein Ergebnis ist, dass die Förderung der Mobilität und die Beschleunigung des Verkehrs ein gemeinsames Ziel aller Akteure ist. Der umfassende Systemansatz erklärt, wie sich die insgesamt wachsende, wenn auch national unterschiedlich starke Dominanz des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) aus komplementären und interdependenten Entscheidungen der Akteure in Reaktion auf Restriktionen und Lenkungsmechanismen entwickelte. Hierbei zeigt sich als wichtiger externer Akteur, dessen Einfluss den MIV indirekt fördert, der Güterkraftverkehr. Ein wesentliches Hindernis für die Expansion des Straßenverkehrs ist die räumliche Restriktion. Sie führte zuerst in Japan und mittlerweile auch in den meisten anderen OECD-Staaten in und zwischen Ballungsgebieten zu einer Förderung des weniger flächenintensiven Eisenbahnverkehrs in Form von Hochgeschwindigkeitsverbindungen.Item Open Access Die Situation von Familienunternehmen in Österreich unter besonderer Berücksichtigung der Finanzierung und Unternehmensnachfolge(2000) Leyherr, Max; Hennerkes, Brun-Hagen (Prof. Dr.)Die vorliegende Untersuchung erhebt für das Land Österreich Strukturdaten über Familienunternehmen und wertet diese aus. Sie basiert auf einer schriftlichen Befragung von 122 Familienunternehmen, durchgeführt im ersten Quartal 1998. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen dabei auf der Untersuchung der Bereiche Finanzierung und Unternehmensnachfolge, den zwei klassischen Problembereichen von Familienunternehmen.Item Open Access Industrielle Ökologie : theoretische Annäherung an ein Konzept nachhaltiger Produktionsweisen(2008) Bauer, Joa; Renn, Ortwin (Prof. Dr.)Diese Arbeit rezipiert den Begriff der "Industriellen Ökologie" (IÖ) von einer transdisziplinären Warte aus. Explizit geprägt und verwendet wird dieser Begriff seit gut einem Jahrzehnt vor allem im angloamerikanischen Sprachraum als "industrial ecology" (IE). Dahinter verbergen sich zwei Hauptströmungen, die im IÖ-Konzept ein gemeinsames Grundkonzept nachhaltiger Produktionsweisen ergeben. Der deskriptive Ansatz der IÖ versucht anhand beschreibender Methoden einen nahezu naturwissenschaftlichen Zugang zu den Stoff- und Energieströmen industrieller Produktionsweisen zu legen, der normative Ansatz geht vom Leitbild der "Nachhaltigen Entwicklung" aus präskriptiv an eine erwünschte industrielle Produktion heran und leitet Szenarien für nachhaltige Produktionssysteme ab, wobei auch die Perspektive nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen berücksichtigt wird. Es wird anhand eines transdisziplinären Ansatzes eine theoretische Grundlegung des Begriffes der IÖ vorgenommen. Die angestrebte holistische Sichtweise erfordert dabei einen theoretischen Ansatz, der die Fragestellung in seiner gesamten Breite abzudecken vermag. Hierzu wird zuerst die Metapher "Natur als Vorbild" für industrielles Wirtschaften auf ihre Aussagefähigkeit überprüft und ein vielfältiges Naturbild entwickelt, aus dem sich Implikationen für diese Vorbildfunktion ableiten lassen, die zur Leitlinie für die vorliegende Arbeit werden. Daraus ergibt sich das weitere Vorgehen, anhand der Naturwissenschaft Ökologie grundlegende Prinzipien der Natur aufzufinden, die sich als Übertragungsmuster für eine anthropogene Industrielle Ökologie eignen. In der Ökologie lassen sich typische Muster und "Erfolgsfaktoren" ausmachen, die für die langfristige Entwicklung von Leben auf der Erde bestimmend sind. Daraus ergeben sich Kriterien wie Kreislaufführung von Stoffen, zunehmende Diversität in Ökosystemen, rekursive Wirkungen mit negativen Rückkopplungen, Nischenbildung mit zunehmender Effizienz der Ressourcennutzung, vollkommene Basierung auf Solarenergie, Symbiose und Resilienz, um eine Auswahl zu nennen. In der Gaia-Theorie zeigt sich darüber hinaus, wie komplex die Metabolismen verflochten sind und dass sich nur anhand einer holistischen Sichtweise die ökologischen Wirkungen industriellen Produzierens abschätzen lassen. Da sich zeigt, dass der vorwiegend industriell induzierte anthropogene Metabolismus neben seiner rekursiven Verflechtung mit den natürlichen Systemen stark kulturell determiniert ist, wird die Humanökologie als verbindendes wissenschaftliches Untersuchungsinstrument herangezogen. Nur vor diesem Hintergrundwissen kann eine IÖ zielführend entwickelt und gestaltet werden. Es zeigt sich, dass in den holarchischen Beziehungsgeflechten der Gesellschaft-Umwelt-Interaktion, manifestiert im jeweiligen Metabolismus, selbstorganisatorische Prinzipien und Prozesse auftreten, die aufeinander abgestimmt werden müssen, wenn eine Nachhaltige Entwicklung (in Form der IÖ) angestoßen werden soll. Darüber hinaus wird nachgewiesen, dass sich diese Prozesse nicht auf das ökologische System beschränken, sondern sowohl das gesellschaftliche als auch das ökonomische System betreffen. Die ökonomische Theorie, insbesondere verkörpert in der Umwelt- und Ressourcenökonomik und in der Ökologischen Ökonomik, liefert dafür weitere Argumente. Die damit verbundenen Implikationen fügen zu den ökologischen Argumenten für eine IÖ die ökonomische Dimension hinzu. Produzieren ohne natürliche Ressourcen ist nur theoretisch möglich, reales Wirtschaften muss unter den Prämissen lebensweltlicher Phänomene wie bestands- oder stromknapper Ressourcen unter Berücksichtigung der Gesetze der Thermodynamik aufrecht erhalten werden können. Es wird gezeigt, dass dies in Form einer IÖ möglich ist, die eine wesentliche Prämisse akzeptiert: Die Stoff-Energie-Dualität. Darunter ist zu verstehen, dass jeglicher Metabolismus auf die Zuführung von Energie angewiesen ist. Diese Energie ist langfristig beschränkt auf die Flussgröße Solarenergie. Es kann nur eine begrenzte Menge an Stoffen und Materie langfristig in einer Ökonomie zirkulieren. Diesen Restriktionen versucht die normative IÖ gerecht zu werden, indem die Prinzipien der Natur auch für das Produktionssystem übernommen werden: solare Energieversorgung, Kreislaufführung, Symbiosen und Diversität der regionalen Ansätze. Die hierfür (theoretisch) entwickelten Konzepte der Industriellen Symbiosen, Eco-Industrial Parks, Zero-Emission, Kreislaufwirtschaft, produkt-integrierter Umweltschutz und die dafür entwickelten Management-Tools lassen sich zwar bereits zu einem bunten Strauß von Umsetzungsstrategien zusammenflechten, in der Lebenswelt sind diese Konzepte jedoch erst in rudimentären Ansätzen angekommen. Diese "strategische Lücke" zwischen theoretischem Anspruch der IÖ und der Wirklichkeit industrieller Produktion sollte durch weitere, sowohl theoretische als auch praktisch orientierte Forschungsanstrengungen geschlossen werden.Item Open Access Adoption and diffusion of electric trucks in urban freight transport(2019) Güldas, Yasar; Englmann, Frank C. (Prof. Dr.)Item Open Access The impact of electronic markets on B2B-relationships(2004) Haller, JochenAlthough most of the predicted consequences of the internet-revolution in the 90s did not become reality, the internet has lead to sustainable changes in the organization of most industries. In particular, this is true for business-to-business (B2B) relations between firm. An obvious ‘proof’ for this is the rising number of socalled electronic markets—especially for B2B transactions—since several years. This paper should help to give a better understanding of the organizational impacts of electronic markets in the context of B2B relations. Therefore we use the incomplete contract framework to build a simple model of a repeated game. It will be shown that the existence of an (alternative) electronic market could influence the willingness to cooperate between the up- and the downstream firm in a B2B-relationship. In our special case, the willingness to cooperate by the buyer will decline.Item Open Access Die Planwirtschaften der Inkas und der Sowjetunion im Vergleich(2004) Braun, Hans-GertIm Dezember 1991 zerbrach die Sowjetunion und es bildete sich die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS); das war das Ende der sowjetischen Planwirtschaft. Inzwischen hat es zahlreiche Publikationen gegeben, in denen die Ursachen herausgearbeitet wurden oder in denen dargelegt wurde, welche Maßnahmen für die Planwirtschaft „Existenz sichernd” oder wenigstens „verlängernd” gewirkt hätten, hätte man sie zur rechten Zeit getroffen.In diesem Beitrag wird eine völlig andere Vorgehensweise versucht. Die sowjetische Planwirtschaft soll hinsichtlich ihrer Grundstrukturen mit einer Planwirtschaft verglichen werden, die wirklich funktioniert hat, der Planwirtschaft der Inkas. Und da diese einerseits besondere Charakterzüge aufweist, andererseits aber auch in der Fachliteratur wenig behandelt ist, soll sie hier etwas ausführlicher dargestellt werden. Dabei fließen auch ethnologische Aspekte ein. Bei der Darstellung des Wirtschaftssystems und der Lebensweise im Inkastaat stütze ich mich insbesondere auf die Arbeiten von Louis Baudin, vor allem die Bücher „Der sozialistische Staat der Inka“ (Rowohlt Hamburg 1956) und „Das Leben der Inka“ (Manesse Zürich, 2. Auflage 1993).Item Open Access Financial intermediation in a new Keynesian DSGE model : a study on consequences of non-systemic bank failure for monetary policy(2017) Hülße, Konstanze; Englmann, Frank C. (Prof. Dr.)The recent financial crisis spurred the discussion about bank failures as a feature of reality both in popular and academic realms. Yet, not every defaulting bank is of systemic relevance and leads to a financial crisis. When a bank fails, the business is either dismantled or taken over by a different entity. In the sense that banks are private businesses, this may be considered an ordinary phenomenon. Yet, to the extent that banks play a special role in transmitting monetary policy impulses, the incidence of non-systemic bank failure can have extraordinary consequences for monetary policy. These consequences are the central concern of this thesis. The objective of this thesis is to provide an integrated, (comparatively) comprehensive yet focused assessment of the impact of non-systemic bank failures on monetary policy conduct. For this purpose, this thesis studies monetary policy transmission as well as the trade-off between different monetary policy objectives with and without non-systemic bank default. These two aspects of monetary policy are analysed in a benchmark case and when there are additional macroprudential policies in place to counter financial fragility. For analysing these topics, a standard New Keynesian dynamic stochastic general equilibrium (DSGE) model with financial accelerator is extended to incorporate non-systemic bank default. The banking model presented in this thesis features the endogenous determination of non-systemic bank default and bank leverage through workers’ portfolio choice problem. A financial accelerator model without the additional bank-specific friction is used as a reference to discern the effects of non-systemic bank failures. For the analysis, both the banking and the financial accelerator models are log-linearised around their respective deterministic steady states. These log-linear approximations are estimated on German data using Bayesian techniques. The next and final step consists in simulating the log-linear banking and financial accelerator models for monetary policy analysis purposes. In conclusion, this thesis corroborates and extends the existing literature in a variety of ways. On the theoretical side, this study proposes a model with a set of additions to a standard New Keynesian DSGE model with a loan market friction. Furthermore, the single focus on non-systemic bank default as the additional bank-specific distortion, abstracting from other influences such as tax advantages or capital requirements, and its explicit microfoundation provide a rigorous foundation for the analysis. On this count, this thesis contributes to the relevant literatures a comprehensive evaluation of the consequences of non-systemic bank failure for monetary policy, not only concerning transmission but also the central bank’s capabilities with respect to its objectives. On the empirical side this thesis highlights the importance of sensitivity and robustness analyses as well as providing estimates for a New Keynesian DSGE model based on data for Germany. Finally, this thesis contributes on the issues of macroprudential policies and their interactions with monetary policy. The discussion of macroprudential policies in this thesis highlights the need for a rigorous and transparent modelling approach as well as implementation of any additional policy so as to adequately gauge its impact and usefulness and to communicate any changes duly.Item Open Access Ratlose Regierungen?! : Sozial- und Wirtschaftspolitik unter dem Druck der Weltmärkte(2007) Franke, Siegfried F.Die Globalisierung ist ein uraltes Phänomen – wer will, kann sie sogar aus der Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments herauslesen: Mose 1, Kap. 1, Vers. 28: „Und Gott segnete sie [Mann und Frau] und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf der Erde kriecht. Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen auf der ganzen Erde …” Der Druck der Weltmärkte trifft alle Branchen,wenn auch unterschiedlich stark, das heißt aber, keine Branche, aber auch wirklich keine, kann die Hände in den Schoß legen. Die Politik war und ist an diesem Prozess ganz maßgeblich beteiligt,weil sie – aus guten Gründen – durch politisches Wollen die Grenzen zum Weltmarkt aufgestoßen und die Transaktionskosten entscheidend gesenkt hat.Item Open Access Ersatz von (ausgewählten) Sozialleistungen und -abgaben in Deutschland durch ein bedingungsloses Grundeinkommen und ein reformiertes Einkommensteuersystem(2023) Englmann, Frank C.; Jessen, Robin; Bätz, Benjamin; Becker, Susanne; Calisse, Frank; Isaak, Niklas; Jäger, Philipp; Meier, Antonia-Sofie; Moch, Tiara; Ogbamicael, YonasIm Rahmen eines Drittmittelprojekts gingen Forschende des IVR der Frage nach, wie auf gesamtwirtschaftlicher Ebene ein BGE finanziert werden kann. In Kooperation mit dem RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung betrachteten die Forschenden verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten eines BGE und evaluierten verschiedene Szenarien zu seiner Finanzierung. Folgende Rahmenbedingungungen waren bei der Studie gesetzt: Es sollte ein Modell entwickelt werden, das darauf basiert, dass statt aller bisherigen Sozialleistungen, die nicht auf der Höhe des zuvor erzielten Einkommens basieren, wie Grundsicherung, Kindergeld, etc. nur noch ein BGE ausbezahlt wird. Dieses BGE wiederum sollte aus der Einkommensteuer aufgebracht werden, die damit auch die Sozialabgaben sowohl der Arbeitnehmer*innen als auch der Arbeitgeber*innen abdecken muss. Sonstige Steuern und Ausgaben des Staates sollten unverändert bleiben. Zudem sollte diese Sozialstaatsreform so ausgestaltet sein, dass sich möglichst geringe Auswirkungen auf die Einkommensverteilung in Deutschland ergeben. Außerdem wurde angenommen, dass durch das BGE keine Verhaltensänderungen in der Bevölkerung auftreten, d.h. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verändern ihre Arbeitszeit infolge der Einführung des BGE nicht. Wäre eine solche Ausgestaltung des BGE möglich, würde dies eine deutliche Vereinfachung des bisherigen Sozialstaats darstellen. In diesem Falle gäbe es neben dem BGE praktisch keine weiteren Sozialleistungen wie Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag. Die mit diesen Sozialleistungen verbundenen aufwendigen Anträge und Einzelfallprüfungen könnten künftig entfallen. Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass eine Abschaffung aller Sozialleistungen inkl. der Sozialversicherungen verfassungsrechtlich nicht möglich ist. So kann beispielsweise die Gesetzliche Rentenversicherung nicht abgeschafft und die durch die Abschaffung frei werdenden Mittel für ein BGE eingesetzt werden, da in der Gesetzlichen Rentenversicherung individuelle Anwartschaften der Versicherten erworben werden. Dies steht etlichen Vorschlägen in der Literatur entgegen, die zur Finanzierung eines BGE das komplette Sozialbudget heranziehen wollen. Daher konnten im Rahmen dieser Studie nur begrenzte Einsparpotentiale aus den bisherigen Sozialleistungen identifiziert werden. Unter anderem wurden die Arbeitnehmer*innenbeiträge zur Gesetzlichen Arbeitslosenversicherung, das Kindergeld, die Grundsicherung für Arbeitssuchende (ALG2) sowie das Elterngeld zur Finanzierung eines BGE herangezogen. Die restlichen Sozialversicherungen mit ihren Beitragssystemen blieben gegenüber dem Status quo unverändert. In der Studie wurden insgesamt 4 Ausgestaltungsformen eines BGE (Szenarien) in einer Basisvariante und einer Alternativvariante berechnet. (Siehe Tabelle 6.1 im Forschungsbericht.) Die Basisvariante stellt im Wesenltichen einen in der Literatur häufig diskutierten Vorschlag dar. Erwachsene erhalten ein BGE von 1000 Euro pro Monat und Kinder in Höhe von 500 Euro. Die Szenarien 1a-4a unterscheiden sich in unterschiedlichen Einkommensteuertarifen, die benötigt werden, um auf staatlicher Ebene das BGE zu finanzieren. Die Alternativvarianten betrachten jeweils ein BGE, welches vom Haushaltskontext (ein Mehrpersonenhaushalt erhält weniger BGE als die enstprechende Anzahl an Single-Haushalten) und vom Mietniveau des Wohnortes abhängt. Das BGE für einen Erwachsenen würde bei dieser Ausgestaltung 586-1222 Euro betragen, für Kinder 466-842 (abhängig von der Anzahl an Personen und des Wohnortes). Diese Szenarien 1b-4b verwenden dabei die gleichen Steuersätze wie die Szenarien 1a-4a. Wird bei der Höhe des BGE der Haushaltskontext nicht berücksichtigt, findet eine Umverteilung von kinderarmen Haushalten zu kinderreichen statt. Diese Umverteilungswirkungen können bei einer Berücksichtigung des Hauhaltskontextes deutlich reduziert werden. Die geringsten Auswirkungen treten im Szenario 3b auf, d.h. wenn sowohl der Haushaltskontext als auch das Mietniveau in die Höhe des BGE einfließen. Der zugehörige Einkommenssteuersatz beträgt in diesem Szenario 70% für ein zu versteuerndes Einkommen bis 22.480 Euro und 48% für höhere Einkommen. Der Grundfreibetrag wurde wie in allen Szenarien abgeschafft. Alle Szenarien zeigen, dass der Einkommensteuersatz stark steigen muss, um das BGE zu finanzieren.