10 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
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Item Open Access Kommunale Demokratie(1993) Gabriel, Oscar W.; Holtmann, EverhartDie Ausgestaltung des Rechts der kommunalen Selbstverwaltung gehört in Deutschland traditionell zu den Gesetzgebungskompetenzen der Länder. Aus diesem Grunde enthält das Grundgesetz nur sehr allgemeine Bestimmungen über die Organisation und die Aufgaben der Gemeinden und Gemeindeverbände. Für die Organisation der Inneren Gemeindeverfassung eröffnet es zwei Möglichkeiten: eine Verfassung nach den Grundsätzen der repräsentativen oder der unmittelbaren Demokratie. Das direktdemokratische Prinzip findet seinen Ausdruck in der Möglichkeit, an die Stelle einer gewählten Kommunalvertretung eine Gemeindeversammlung treten zu lassen. Als zweite Variante der inneren Ordnung der Gemeinden sieht das Grundgesetz eine repräsentativdemokratische Verfassung vor.Item Open Access Lokale politische Kultur(1994) Gabriel, Oscar W.Sofern die schwache Datenbasis überhaupt Verallgemeinerungen zuläßt, entspricht die lokale Politische Kultur der Bundesrepublik weitgehend den Anforderungen an eine demokratische Staatsbürgerkultur: Die Mehrheit der Bevölkerung vertraut der Exekutive, und sie hält sich selbst für fähig, das Handeln der lokalen politischen Führung zu beeinflussen. Den politischen Parteien bringt sie mehr positive als negative Gefühle entgegen. Mit zunehmender Gemeindegröße schwächt sich das Vertrauen zur Exekutive graduell ab, die Einschätzung der politischen Parteien wird positiver und das Kompetenzbewußtsein der Bürgerinnen und Bürger steigt. Die Balance verschiebt sich also von einer traditionellen Untertanenorientierung zu einer partizipativen, konfliktorientierten Politischen Kultur.Item Open Access Politische Kultur aus der Sicht der empirischen Sozialforschung(1994) Gabriel, Oscar W.Die Aufgabe dieses Beitrages besteht darin, die Fragestellungen und Probleme bei der empirischen Analyse der politischen Kultur Deutschlands zu demonstrieren. Im einzelnen sind die folgenden Fragen zu klären: (1) Welcher Ausschnitt aus der politischen Wirklichkeit konstituiert den Gegenstand der empirischen Analyse politischer Kultur und wie läßt sich dieser Realitätsausschnitt für die empirische Forschung erschließen? (2) Welche konkreten Einzelfragen stehen bei der Analyse der kulturellen Entwicklung Gesamtdeutschlands im Vordergrund? (3) Welche Strategien sind in der empirischen Forschung einzusetzen?Item Open Access Politische Einstellungen und politische Kultur - zur Klärung der Begriffe und ihrer politikwissenschaftlichen Bedeutung(1994) Gabriel, Oscar W.Trotz der Einbindung der EG-Staaten in eine gemeinsame kulturelle Tradition kann von einer Konvergenz der nationalen politischen Kulturen zu einer gemeinsamen politischen Kultur Europas derzeit noch nicht die Rede sein. Die nationalen Traditionen wirken bis heute in den Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger zum politischen System fort, und diese Unterschiede bleiben auch dann bestehen, wenn man sozialstrukturelle Merkmale, Wertorientierungen und ideologische Präferenzen konstant hält. Der Prozeß der europäischen Integration wird auch nach der Einrichtung eines gemeinsamen europäischen Marktes seine Grenzen in kulturellen Besonderheiten der Mitgliedsstaaten finden, und es ist zu erwarten, daß diese nationalen Traditionen auch das Verhältnis zum politischen Symbol Europa und zu den Institutionen der Europäischen Gemeinschaft bestimmen werden.Item Open Access Anpassung, Integration oder Polarisierung? - Zur Entwicklung der politischen Kultur im vereinigten Deutschland(1996) Gabriel, Oscar W.Zum Zeitpunkt der Vereinigung Deutschlands hofften Optimisten, die kulturelle Entwicklung in den neuen Bundesländern würde grosso modo dem in der alten Bundesrepublik in den fünfziger und sechziger Jahren eingeschlagenen Weg folgen. Die Bemühungen der DDR-Führung, die offiziell propagierten Werte und Normen der sozialistischen Demokratie in der Bevölkerung durchzusetzen, seien gescheitert. Vielmehr 'gab es eine Fixierung auf den Westen, auf das dortige Fernsehen etwa. Liberal-demokratische Werte wurden nicht verdrängt beziehungsweise lebten wieder auf, als das Bekenntnis zu ihnen nicht mehr riskant schien'. Insofern erwartete man eine verhältnismäßig rasche und komplikationslose Angleichung der politischen Orientierungen an die neuen Strukturen. Zu einer skeptischeren Einschätzung gelangten Autoren, die auf die kulturellen Folgen der langjährigen nationalen Teilung verwiesen. Demnach waren die Bundesrepublik und die DDR während der Zeit der nationalen Teilung nicht allein in unterschiedliche wirtschaftlich-politische Allianzen, sondern auch in gegensätzliche Wertegemeinschaften hineingewachsen. Ungeachtet der Schwierigkeiten, mit denen das DDR-Regime beim Bemühen um die Unterstützung durch die Bevölkerung konfrontiert gewesen sein mag, konnte man sich kaum vorstellen, daß vierzig Jahre Sozialismus völlig folgenlos für das Verhältnis der Menschen zur Politik geblieben sein könnten. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Annahme schwerwiegender Akkulturationsprobleme im vereinigten Deutschland in der Tat einiges an Plausibilität.Item Open Access Responsivität bundesdeutscher Kommunalpolitiker(1993) Gabriel, Oscar W.; Brettschneider, Frank; Kunz, VolkerAlle Beiträge zur modernen empirischen Demokratietheorie sehen in der Orientierung des politischen Führungspersonals am Willen der Wähler ein typisches Merkmal demokratischer Politik. Als derjenige Bereich des politischen Systems, der sich angeblich durch eine besondere Bürgernähe auszeichnet, drängt sich die kommunale Ebene für eine Untersuchung von Repräsentationsbeziehungen geradezu auf. Die Daten für den vorliegenden Beitrag stammen aus einer 1991 durchgeführten schriftlichen Befragung der 258 Kommunalpolitiker aus vier kreisfreien Städten der (alten) Bundesrepublik. Im Mittelpunkt unserer Untersuchung steht der Zusammenhang zwischen der Einschätzung der Ausgabenwünsche der Bevölkerungsmehrheit durch die Ratsmitglieder (unabhängige Variable) und deren eigenen finanzpolitischen Prioritäten (abhängige Variable) in 21 Politikfeldern. Die bi- und multivariaten Analysen zeigen, daß die politischen Gegebenheiten in den vier Städten dem aus der normativen Demokratietheorie abgeleiteten Ideal responsiver Politik nur bedingt entsprechen. Zwar bestellt eine positive Beziehung zwischen den Wähler- und den Politikerpräferenzen, sie ist aber nur schwach ausgeprägt. Und: Es gibt Responsivitätsunterschiede zwischen Gruppen mit verschiedenen Ideologien, Wertorientierungen und Parteizugehörigkeiten.Item Open Access La démocratie et le législateur : exemples étrangers ; le "modèle" allemand(1993) Gabriel, Oscar W.Traditionnellement, le partage des compétences en Allemagne soumet ledroit local à l'autorité des Länder. Aussi la Loi fondamentale ne contient-elle qu'un nombre limité de règles sur la participation des citoyens aux processus d'élaboration et de décision en matière de politique locale.La mention explicite de cet élément dans la Loi fondamentale suffit à indiquer clairement que la participation de la population à l'élection des assemblées locales constitue, sur le plan des normes, le plus important des droits des citoyens au niveau de la participation à la politique locale.Item Open Access Erklären von Parteienkonflikten(1993) Gabriel, Oscar W.Wie unsere Analyse zeigt, eignen sich die Theorien und Methoden der erfahrungswissenschaftlichen Politikwissenschaft dazu, die Strukturen des Parteienwettbewerbs in westeuropäischen Demokratien zumindest näherungsweise zu erfassen. Da das politische Verhalten nicht mechanisch dem Stimulus-Response-Modell entspricht, war eine vollständige Erklärung der politischen Strukturen ohnehin nicht zu erwarten. Zugleich macht unsere Analyse deutlich, daß theoretische Konzepte im Laufe der Zeit in Folge gesellschaftlicher Veränderungen an Erklärungskraft einbüßen können. Dies zwingt zu einer Modifikation der ursprünglichen theoretischen Annahmen. Die Methode von Versuch und Irrtum führt nicht allein zur Korrektur von Theorien, sie stellt auch viele Alltagsgewißheiten in Frage, die der traditionellen Politikwissenschaft als bevorzugte Erkenntnisquelle dienen. Ein Beispiel hierfür stellt die populäre,empirisch jedoch nicht belegbare These über das Ende der Ideologien dar.Item Open Access Wertewandel, neue politische Bewegungen und kommunale Selbstverwaltung : kommunale Demokratie im Übergang zum Postindustrialismus(1994) Gabriel, Oscar W.Nach den hier präsentierten Ergebnissen sind die Anhänger der alternativ-postmaterialistischen Bewegungen mit der Kommunalverwaltung unzufriedener als die übrige Bevölkerung. Die Frage, ob dies eine Krise der kommunalen Selbstverwaltung indiziert und ob diese grundlegender und dauerhafter Natur ist, läßt sich mit Hilfe der verfügbaren Daten nicht beantworten. Die für die nationale Politik der Bundesrepublik vorliegenden Erkenntnisse geben allerdings Grund zu der Annahme, daß der Übergang zur postindustriellen Gesellschaft zwar nicht krisenfrei verlaufen wird, daß die grundlegenden Werte und Institutionen der liberalen Demokratien und deren Regierbarkeit aber nicht zur Disposition stehen.Item Open Access Parteiideologien und Problemverarbeitung in der kommunalen Infrastrukturpolitik(1994) Gabriel, Oscar W.; Kunz, Volker; Zapf-Schramm, ThomasObgleich sich in unseren 49 Untersuchungseinheiten kein nachhaltiger Einfluß der parteipolitischen Kräfteverteilung auf die kommunale Investitionspolitik nachweisen läßt, erlaubt dieses Ergebnis keine generellen Schlußfolgerungen über die Bedeutsamkeit oder Irrelevanz politischer Strukturmerkmale für die Inhalte kommunaler Entscheidungen. Bei einer Analyse von Personalausgaben oder der kommunalen Verschuldungspolitik können parteipolitische Faktoren eine wichtigere Rolle spielen. Der Einfluß anderer Merkmale des lokalen politischen Systems, z..B. der inneradministrativen Strukturen, der politische Aktivität der Bevölkerung, der Zentralisierung oder Fragmentierung der kommunalen Machtstrukturen oder der politischen Einstellungen der lokalen Entscheidungsträger auf die Umsetzung von Inputs in Outputs wurden hier nicht untersucht. Aus diesem Grunde sagen unsere Ergebnisse nichts über die Bedeutung politischer Strukturen und Prozesse für den Inhalt politischer Entscheidungen aus, sondern nur über die Bedeutung der parteipolitischen Kriftekonstellation für spezifische politische Aktivitäten auf einzelnen Politikfeldem. Der Umstand, daß in der Investitionspolitik als einem wichtigen kommunalen Handlungsbereich mit vergleichsweise großen politischen Gestaltungsmöglichkeiten allenfalls bescheidene und von Politikfeld zu Politikfeld variierende Parteieneffekte nachweisbar sind, deutet auf einen großen Einfluß der Tradition einer primär sachbezogenen Kommunalpolitik hin, die durch die Einbindung der Kommunen in ein umfassendes System der Politikverflechtung noch verstärkt wird.